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Archiv Oktober 2011
Pflicht mit 10:0 gegen Herford begeisternd erfüllt

Löwinnen ziehen souverän ins DFB-Pokal-Viertelfinale ein
Duisburg, 30. Oktober 2011 - Mit Fußball vom Allerfeinsten schoss sich der FCR 2001 Duisburg in das Viertelfinale des DFB-Pokals und begeisterte die 843 Zuschauer beim 10:0 (5:0) gegen den Herforder SV mit Spielfreude und tollen Toren. Herausragend natürlich die sechsfache Torschützin Alexandra Popp, aber das Löwinnen-Team gefiel auch insgesamt durch sehenswerte Kombinationen. Spontanen Szenenapplaus gab es dabei besonders immer wieder für die jungen Gülhiye Cengiz und Jackie Groenen, insgesamt machte aber das komplette Team 90 Minuten lang richtig Freude – wobei man natürlich nicht außer Acht lassen darf, dass der Kantersieg gegen einen Zweitligisten gelang.
Cheftrainer Marco Ketelaer gibt – wie angekündigt – drei Spielerinnen in der Startelf eine Chance, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen: Meike Kämper im Tor, Petra Hogewoning links in der Abwehrkette und Barbara Müller auf der zentralen Position, wobei besonders ‚Baba‘ auffällige 90 Minuten abliefert.
Für die Führung sorgen allerdings zwei bewährte Nationalspielerinnen: Nach energischem Einsatz von ‚Alex‘ Popp kommt Simone Laudehr zentral 15 Meter vor dem Herforder Tor zum Schuss – und lässt HSV-Torfrau Abt keine Chance.
Vor und nach dem Tor zeigt der Zweitligist, dass er sich nicht nur vor dem eigenen Strafraum verstecken will – eine echte Torchance spielt Herford allerdings nicht heraus. Im Gegensatz zu den Löwinnen, die mit sehr schönen Kombinationen, aber auch drei weiteren, blitzsauberen Toren gefallen, und zwar in der 18., 21. und 27. Minute. Zweimal trifft Popp, erst nach Vorarbeit Oster/ Cengiz mit einer artistischen Einlage und einem wahren Spagat aus spitzem Winkel, dann nach einem Lehrbuchangriff über Laudehr und Wensing; einen ähnlich vorbildlichen Spielzug über Popp und Oster vollendet ‚Baba‘ Müller mit einem perfekten Flugkopfball: 4:0!
Für den Pausenstand zeichnet dann Linda Bresonik verantwortlich, die in der 41. Minute ein wunderbares Zuspiel von Jackie Groenen mit einem technisch überragenden Schuss in den kurzen Winkel vollendet.
Vorher war Groenen für Laudehr eingewechselt worden, die bekanntlich 180 Länderspielminuten in den Beinen hatte; außerdem hatte Herford in dieser Phase nach leichten Unachtsamkeiten in der FCR-Abwehr durchaus zwei gute Einschussmöglichkeiten durch Laue und Ronzetti.
Zur großen Freude der bestens gelaunten Fans lassen die Löwinnen auch nach der Pause in ihrem Tordrang nicht nach: in der 47. Minute trifft Gülhiye Cengiz mit prima Schusstechnik, nachdem sie den Spielzug selbst eingeleitet und dann von Bresonik bestens angespielt wurde. Das 7:0 durch Popp (53.) bereitet dann wieder  die sehr agile und effektive Groenen vor – und legt damit die Grundlage für einen superreinen Hattrick: Erst trifft ‚Poppi‘ (57.) nach erneut mustergültiger Vorarbeit von Müller und Krahn, dann (67.) können sich die Fans über einen satten 16-Meter-Schuss ihrer Torjägerin freuen, die damit aber noch lange nicht genug hat: Zum 10:0 trifft Alexandra nämlich in der 74. Minute – beide Tore werden kongenial von Gülhiye Cengiz vorbereitet.
Marco Ketelaer war die Freude über diese überzeugende Leistung anzumerken: „Auch wenn wir gegen einen Zweitligisten gespielt haben, muss man erst einmal zehn Tore schießen. Besonders zufrieden bin ich, weil wir vieles exakt so umgesetzt haben wie es im Training geübt wurde. Schön auch, dass Spielerinnen aus der sogenannten zweiten Reihe voll überzeugt haben.“ Typisch auch für den Coach, dass er nach so vielen Komplimenten den Fokus gleich wieder auf die nahe Zukunft richtete: „Heute dürfen wir uns freuen, ab morgen bereiten wir uns dann schon auf das schwere Bundesligaspiel am Wochenende in Bad Neuenahr vor.“

 

Saison 2011/2012 - 3. DFB-Pokalrunde:
  FCR2001 Duisburg - Herforder SV 10:0 (5:0)
Gäste überfordert, FCR erreicht das Viertelfinale mit sechs Popp-Toren
Alle Heimteams kamen ins Viertelfinale
Liveticker von Harald Jeschke

 
Sonntag im Pokal gegen Herford

Trainer betont: „Gegen Herford sind wir Favorit“ – Anstoß: Sonntag um 14 Uhr
Duisburg, 29. Oktober 2011 - Lehrbuchmäßige Vorbereitung sieht anders aus, doch dieses Los teilen sich alle Vereine, bei denen Spitzensportler unter Vertrag sind: Wenn die Landesverbände rufen, wird es leer auf dem heimischen Trainingsplatz. Und so konnte FCR-Trainer Marco Ketelaer erst am Donnerstag – also drei Tage vor dem  Pokal-Achtelfinale gegen den Herforder SV (14 Uhr, PCC-Stadion)  - wieder alle Löwinnen um sich versammeln. Länderspiele, andere Verpflichtungen und Verletzungen dezimierten den Kader so sehr, dass sich in den letzten Tagen teilweise nur sieben, acht Spielerinnen auf dem Trainingsplatz ‚verirrten‘.
Islacker und Preuß fehlen
Weltmeisterin Kozue Ando bereiste unterdessen mit dem deutschen Bundespräsidenten ihr Heimatland und Mandy Islacker sowie Christina Bellinghoven absolvierten wegen kleinerer Blessuren separate Trainingseinheiten.
Also machte Marco Ketelaer – getreu dem deutschen Sprichwort: „Bange machen gilt nicht“ – aus der Personalnot auf dem Trainingsplatz eine Tugend: „Wir haben viele Dinge geübt, die in kleineren Gruppen leichter zu trainieren sind als mit dem gesamten Kader; z.B. Laufwege, taktisches Verhalten, Passspiel-Optimierung und generell der Spielaufbau.“
Wenn man daraus schließt, dass es aus Sicht des Trainerteams hier Verbesserungs-Potential gibt, ist diese Analyse nicht ganz falsch: „Natürlich sind diese Dinge permanent Teil der Trainingsarbeit, aber wir alle haben gesehen, dass es uns  in Essen oder im ersten Durchgang gegen Jena nicht immer gelungen ist, unsere Spielphilosophie umzusetzen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft da wieder hinkommt.“ Deshalb nutzt der Trainer auch die zwei letzten Trainingseinheiten am Donnerstag und am Freitag, um das in den vergangenen zehn Tagen Erarbeitete auch mit dem kompletten Team umzusetzen.
Veränderungen sind denkbar
Vielleicht können die Fans also schon am Sonntag gegen den Tabellendritten der zweiten Liga, Gruppe Nord, neuen Löwinnen-Elan erleben – wobei ‚Kette‘ hier eine klare Ansage macht: „Respekt haben wir vor jedem Gegner, aber der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga im Frauenfußball beträgt schon mindestens eine Klasse. Wir sind klarer Favorit und wollen das Spiel auch klar und deutlich gewinnen.“
Ob diesen Ansinnen von Beginn an mit der vermeintlich besten Elf angegangen wird oder ob vielleicht die eine oder andere Spielerin aus der zweiten Reihe eine Startchance bekommt, überlegt der Trainer noch; möglich erscheint, dass Barbara Müller oder Petra Hogewoning eine Chance bekommen, aus der U17 wird wohl Daria Streng auf der Bank sitzen – Anerkennung für zuletzt sehr gute Leistungen. Krankheitsbedingt fehlen werden Mandy Islacker und Anke Preuß.
Klar ist auf jeden Fall, auf welche Spielerin beim Bundesligaabsteiger aus Ostwestfalen ein besonderes Augenmerk zu richten ist: Im Angriff spielt Anna Laue durchaus eine bemerkenswerte Saison und ist immer für einen Treffer gut, ebenfalls offensiv zu beachten ist Giustina Ronzetti; ein Wiedersehen können die Fans zudem mit Lena Wermelt feiern und im Tor wird man sicherlich die Künste von Friederike Abt beobachten, die von Experten als eines der größten deutschen Torwart-Talente angesehen wird – ähnlich wie Jung-Löwin Meike Kämper, die am vergangenen Sonntag in der zweiten Liga gegen Oldesloe wieder eine überzeugende Leistung ablieferte. Unter der Woche hielten beide Keeperinnen übrigens je 45 Minuten lang den Kasten der U19-DFB-Elf beim 4:0 gegen Schweden sauber.
Möglicherweise ein solches 4:0, aber vor allem einen Sieg haben sich die Löwinnen fest vorgenommen; denn das Pokal-Viertelfinale zu erreichen ist für diese Mannschaft absolut Pflicht – erst recht gegen einen unterklassigen Gegner.

 

Neid lobt Alexandra Popp

Duisburg, 28. Oktober 2011 - Neben den deutschen Nationalspielerinnen Annike Krahn, Simone Laudehr, Linda Bresonik, Alexandra Popp und Luisa Wensing waren auch Laura Neboli und Petra Hogewoning mit ihren Länderteams unterwegs, übrigens mit Erfolg: Das deutsche Team gewann gegen Rumänien (3:0) und gegen die Schwedinnen (1:0).
Simone Laudehr setzte in beiden Spielen nachhaltige Akzente, wie ‚Simon‘ spielte auch FCR-Kapitänin Annike Krahn in beiden Spielen durch und Alexandra Popp gelang gegen die Skandinavierinnen der Siegtreffer.
Dafür gab es ein Sonderlob von Bundestrainerin Silvia Neid: "Alexandra Popp hat dem Spiel sehr gut getan. Nach dem Tor wirkten wir gelöster und hatten mehr Ideen. Dennoch müssen wir noch an unserem Spielaufbau und dem Passspiel arbeiten."
Zweimal gewonnen und dabei komplett durchgespielt hat auch Laura Neboli mit Italien gegen Russland (2:0) und Mazedonien (9:0) ; zumindest eine halbe Stunde spielte auch Petra Hogewoning beim 3:0 die Niederländerinnen in Kroatien.

 

Löwinnen kamen erst in der zweiten Halbzeit zum Erfolg
Jochem Knörzer

duisport ist neuer Jugendsponsor
Duisburg, 16. Oktober 2011 - Wie eigentlich bei einer Mannschaft, die von Martina Voss-Tecklenburg trainiert wird, erwartet, machten es die Gäste aus Jena den Löwinnen alles andere als leicht.

Die sehr engagierte, spiel- und kampfstarke Jenaer Mannschaft hatte in der ersten Halbzeit durchaus Chancen, selbst in Führung zu gehen. Erst in der zweiten Halbzeit fand der FCR in die Erfolgsspur und gewann letztendlich verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch, mit 3:0.

„Es war ein verdienter Sieg, wenn auch vielleicht um ein Tor zu hoch“, gratulierte Martina Voss-Tecklenburg ihrem alten Verein zum Sieg und trauerte ein wenig den eigenen Möglichkeiten nach: „In der ersten halben Stunde waren wir ebenbürtig, haben gut gestanden, aber leider keine unsere zwei, drei guten Konterchancen genutzt.“
Diese Analyse konnte Marco Ketelaer nur unterstreichen: „Wir haben zunächst wie in Essen wieder eine mäßige Leistung abgeliefert; hätte Jena einen Vollstrecker, hätten sie uns vielleicht noch mehr ärgern können; im zweiten Durchgang haben wir aber deutlich besser gespielt und zumindest von der Effizienz her überzeugt. Ich freue mich, dass mit Jackie Groenen gerade unsere jüngste Spielerin nach ihrer Einwechselung für ein wenig mehr Wirbel gesorgt hat.“


Vor dem Spiel gab es noch eine ganz wichtige Neuigkeit für die FCR-Gemeinde. Der Verein konnte bekannt geben, dass die Hafengesellschaft duisport, die bekanntlich den größten Binnenhafen der Welt betreibt, neuer Haupt-Sponsor der gesamten Jugendabteilung des FCR ist.

Im Gespräch mit dem Medienbeauftragten Rainer Zimmermann begründete Vorstandsvorsitzender Erich Staake sein Engagement: „Wir sind dem FCR ja schon über viele Jahre verbunden, waren Trikotsponsor bei den letzten Pokalsiegen und beim Gewinn des women-UEFA-Cups; jetzt haben wir uns entschieden, die jungen Löwinnen zu unterstützen, weil in diesem Verein vorbildliche Jugendarbeit geleistet wird und weil sowohl der FCR wie auch duisport positive Werbeträger für unsere Stadt sind.“

 

Saison 2011/2012 - 7. Spieltag:
  FCR2001 Duisburg - FF USV Jena   3:0 (0:0)
Islacker erlöst FCR, Bresonik und Müller legen drauf

Liveticker von Jochem Knörzer, Harald Jeschke und Manfred Schneider (Foto)

 
Martina Voss-Tecklenburg mit Jena zu Gast

Sonntag, 11 Uhr, gegen Jena
Duisburg, 14. Oktober 2011 - Auf das emotionale Lokalderby in Essen folgt am Sonntag, 11 Uhr, PCC-Stadion in Duisburg-Homberg das Wiedersehen mit Martina Voss-Tecklenburg. Die verdienstvolle FCR-Spielerin und –Trainerin gibt mit dem FF USV Jena ihr Debüt als Gästecoach in heimatlichen Gefilden.
Also wieder ein besonderes Spiel für die Löwinnen? Teils, teils muss man sagen - zumindest, wenn man Marco Ketelaer und Steffi Weichelt nach ihrer Meinung fragt. „Sie ist sicher eine Bombentrainerin, aber selbstverständlich zählt für uns nur ein Sieg“, lässt die Offensivspielerin des FCR keinerlei Zweifel an der Marschroute der Mannschaft aufkommen. Und auch der Trainer legt das Hauptaugenmerk auf das Spielgeschehen: „Wir wollen unbedingt die drei Punkte, erst recht nach dem Dämpfer von Essen.“
Dieses 1:1 haben Mannschaft und Trainerteam in dieser Woche aufgearbeitet – und natürlich auch darüber gesprochen, dass eigentlich alle Spielerinnen deutlich weniger Aufwand betrieben haben als in den Spielen zuvor: „Klar ist aber auch, dass wir auf Grund der Chancen trotzdem hätten gewinnen müssen; diese Tatsache gehört auch zur Analyse. Ich bin zudem der Meinung, dass wir mit 16 Punkten genau im Soll liegen, schließlich musste mit einem Sieg gegen Wolfsburg nicht unbedingt gerechnet werden.“ Will man allerdings in diesem selbstgesteckten Soll bleiben, gibt es für den FCR-Trainer aktuell nur eine Marschroute: „Die nächsten drei Spiele gegen Jena, Bad Neuenahr und Bayern wollen und müssen wir jetzt gewinnen.“

Im ersten dieser drei Akte am Sonntag treffen die Löwinnen dabei auf einen Gegner, der mit einer 0:7-Schlappe gegen Meister Potsdam im Gepäck anreist. Davon allerdings - ist sich ‚Kette‘ sicher - „lassen wir uns nicht blenden. Jena ist wirklich ein unangenehmer Gegner, den wir nur besiegen können, wenn die Mannschaft wieder besser gegen den Ball arbeitet und zu höchstem Tempo und höchstem Aufwand bereit ist.“ Steffi Weichelt glaubt, dass die Löwinnen diese nötigen Lehren aus dem Essener Spiel gezogen haben: „Vielleicht war dieses Remis ja genau der richtige Weckruf für uns.“

Und wach sein muss der FCR allemal – trotz der tabellarisch zunächst einmal nicht berauschenden Bilanz der Gäste: Vier Punkte und 2:15-Tore nach sechs Spielen sehen zunächst einmal nicht furchteinflößend aus, doch wissen die Gastgeberinnen natürlich, dass Jena bereits gegen Potsdam, Frankfurt und Wolfsburg gespielt – und bei Bayern München ein Remis erreicht hat; auch die 0:1-Niederlage in Essen in allerletzter Sekunde zeigt, dass die Thüringerinnen sicher besser sind als ihre bisherige Ausbeute.
Schon allein Spielerinnen wie die Arnold-Schwestern, die neuseeländische Nationalstürmerin Amber Hearn, die italienische Torfrau Nr.1, Katja Schroffenegger, und nicht zuletzt Abwehrreckin Mirte Roelvink bürgen für Qualität. Die sympathische Ex-Löwin, mit ihrer Trainerin vom Niederrhein nach Jena gewechselt, ist denn auch fest überzeugt davon, nicht chancenlos gegen den alten Verein zu sein: „Wir wissen, dass Duisburg eine absolute Spitzenmannschaft ist, wollen aber mindestens einen Punkt mitnehmen. Potsdam war ein Ausrutscher, der so nicht mehr vorgekommen wird.“
Darauf setzt auch Martina Voss-Tecklenburg, die zudem einleuchtende Erklärungen für die ungewöhnliche Torflut hat: „Wenn man innerhalb von zehn Minuten drei Treffer bekommt - der Freistoß vor dem 2:0 war ein Witz, beim 3:0 spielt Nagasato Hand und beim 4:0 war der Ball nicht über der Linie – kommt man bei der Qualität des Gegners nicht wieder zurück. Aber wir lassen uns davon nicht irritieren.“
Irritieren lassen wollen sich aber auch die Löwinnen nicht bei ihrem Bemühen, ihren Platz unter den besten Dreien der Liga zu festigen, der Trainer zieht eine zufriedene Wochenbilanz: „Die Mannschaft hat sehr konzentriert trainiert, die Stimmung ist bestens und – ganz wichtig – keine Spielerin ist verletzt.“
Beste Voraussetzungen also für ein spannendes und aufregendes Bundesligaspiel, bei dem der FCR wieder mit rund 1500 Zuschauern rechnet.

 

Saison 2011/2012 - 6. Spieltag:
  SG Essen-Schönebeck - FCR2001 Duisburg 1:1 (0:0)
Oster erzwingt den Ausgleich, klar überlegenen Löwinnen fehlte die Durchschlagskraft
Live von Jochem Knörzer

 
Samstag Ruhrderby in Essen

Duisburg, 7. Oktober 2011 - Fünf Spieltage sind in der Frauen-Bundesliga bereits absolviert – und der FCR 2001 Duisburg grüßt von der Tabellenspitze! Das überrascht schon ein wenig, auch wenn die Konkurrenz nicht müde wird, auf das Startprogramm zu verweisen – wie z.B. Wolfsburgs Trainer Kellermann („Der Spielplan hat es gut gemeint mit Duisburg“) oder Markus Högner („vermeintlich leichtes Startprogramm“) von der SG Essen-Schönebeck, dem nächsten Gegner der Löwinnen.
Diesem Ruhrderby (Anstoß am Samstag, 8.10., 14 Uhr, Sportanlage am Hallo in Essen; Ausschnitte anschließend im WDR-TV) fiebern alle Fans beider Mannschaften diesmal mit ganz besonderer Anspannung und Vorfreude entgegen; denn diese 15. Begegnung der Teams ist erstmals das Topspiel eines Spieltages! Diesem Fakt können sich natürlich auch beide Trainer nicht entziehen. Högner: „Wir sind erneut der krasse Außenseiter, aber im Gegensatz zu den Spielen gegen Potsdam und Frankfurt ist dies eben ein Derby.“
Sein FCR-Kollege Marco Ketelaer kann da nur zustimmen: „Dieses Derby wird alles andere als ein Spaziergang; das sage ich nicht als Pflichtformulierung, sondern aus Respekt vor den bisherigen Leistungen der Essenerinnen; außerdem weiß jeder FCR-Fan, wie schwer wir uns immer in Essen tun – auch wenn wir dort noch nie verloren haben.“
Alle Löwinnen sind fit
Ketelaer sieht übrigens in dieser Saison durchaus parallele Entwicklungen bei den Revier-Nachbarn: „Beide überzeugen bisher durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, durch ein homogenes Kollektiv. Wenn man bedenkt, dass Essen schon in Potsdam und Frankfurt gespielt und trotzdem neun Punkte gesammelt hat, weiß man, wie schwer die Aufgabe wird.“ Komplimente hält aber auch der SGS-Coach für den aktuellen Tabellenführer bereit: „Die Mannschaft macht einen sehr stabilen Eindruck, anscheinend macht mein Kollege Ketelaer dort einen guten Job.“ Högner sieht auch keine signifikante Schwächung durch den Weggang von Torjägerin Inka Grings: „Alexandra Popp finde ich genauso gut.“ Sieht er im Spitzenreiter also einen Titelkandidaten? „Das kann man erst nach den direkten Duellen mit Frankfurt und Potsdam sagen.“
Soweit denkt der FCR-Trainer natürlich noch nicht: „Es ist ein prima Gefühl, an der Tabellenspitze zu stehen, aber wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken und dürfen nicht nachlassen.“ Ketelaer ist sich sicher, dass seine Mannschaft das genauso sieht: „Die Truppe trainiert hochkonzentriert und engagiert; positiv auch, dass Linda Bresonik und Mandy Islacker wieder im Training sind, dadurch ist der Kader wieder breiter geworden und der Konkurrenzkampf im Training größer.“
Aus dieser Übungsintensität heraus wollen die Löwinnen die Energie nehmen für einen erneut erfolgreichen Auftritt beim Derby; das letzte gewann der FCR mit 2:0 durch Tore von Maes und Ando – damals wie heute stehen bei der SG bekanntlich etliche Ex-Löwinnen auf dem Platz, als Beispiel seien aktuell nur Holl, Pedersen, Martini, Hauer, Oliveira Leite und die ‚ewige‘ Melanie Hoffmann erwähnt. Und beim FCR spielen mit Bresonik, Himmighofen, Weichelt und Islacker schließlich auch etliche Kickerinnen, die sich in Essen bestens auskennen.
Eine in der Tat ungewöhnliche Derby-Konstellation - auf die sich Mannschaft und Coach aber schon die ganze Woche über vorbereiten, mit einem klaren Ziel: „Wenn wir da bleiben wollen, wo wir derzeit stehen, brauchen wir auch die drei Punkte aus Essen – und deshalb wollen wir die auch nur zu gerne mitnehmen.“

Saison 2011/2012 - 5. Spieltag:
  FCR2001 Duisburg -
VFL Wolfsburg 3:0 (2:0)
Popp legt vor, Laudehr legt drauf, Cengiz setzt Schlusspunkt - Auch Wolfsburg kann Löwinnen nicht stoppen
Liveberichterstattung von Harald Jeschke und Manfred Schneider (Foto)

 

Claudio Marcone neuer Sportdirektor

Duisburg, 2. Oktober 2011 - Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel stellte der FCR dann seinen neuen Sportdirektor vor: Claudio Marcone, 47-jähriger Italiener mit 17-jähriger Erfahrung im internationalen Frauenfußball, freut sich auf seine Aufgabe: „Der FCR ist gut aufgestellt und höher als Platz 1 geht es logischerweise auch nicht; ich sehe meine wichtigste Aufgabe darin, dabei zu helfen, für Kontinuität und Nachhaltigkeit zu sorgen, auch beim Spielerinnen-Kader.“

Der neue FCR-Sportdirektor Claudio Marcone
Geb. Datum: 26.Juli 1964
Nationalität: italienisch
Familienstand: ledig
Aufgabe: Sportdirektor / Sportliche Leitung

Seit: 01.Oktober 2011
Sprachen: deutsch, italienisch, englisch, französisch
Erfahrungen: 17 Jahre nachhaltige Erfahrung im internationalen Frauenfußball

Persönlicher Berater von Frauenfußballclubs in Europa und USA, sowie von einzelnen Fußballerinnen (Profis sowie Nachwuchs), zudem Kaderplanung, Trainersuche, Vermarktung, Sportliche Leitung
Beratende Funktion bei verschiedenen Schweizer Fußballclubs für den Bau von neuen Stadien; sowie Projektbegleitung Frauenclubs (WCL; Kaderplanung, Spielerrekrutierung, Scouting, Finanzierung, persönliche Beratung der Führung)
Projektbeteiligung FC Basel Frauen (Trainerrekrutierung, Kaderplanung, Spielerrekrutierung, Trainingslager organisieren und ad interim Team-Manager während Trainingslager sowie persönliche Beratung der Sportlichen Leitung)
Persönlicher Berater von drei italienischen Klubbesitzern, die auch in Italien – analog zur Bundesliga oder WPS – im Frauenfußball professionelle Strukturen einführen wollen.
Aktiver Fußballspieler; bei den Junioren begonnen und als Spielertrainer einer Seniorenmannschaft beendet. Drei Jahre in der dritthöchsten Schweizer Fußball-Kategorie gespielt, das war parallel zu seiner internationalen beruflichen Laufbahn die erfolgreichste und gleichzeitig einzig machbare Fußballzeit.

 

 
 
 
 
Bürgerzeitung Duisburg-Frauenfußball-Fotos von Manfred Schneider