Duisburg, 3. Oktober 2013 - Nach
zehnstündiger Staufahrt versuchen die Löwinnen gegen den
alten Rivalen aus Potsdam zu bestehen. Aber: Nachdem schon
Laura Luis auf Grund einer Verletzung im Abschlusstraining
gar nicht mitfahren konnte, schlug der Verletzungsteufel
beim Warmmachen ein weiteres Mal zu – und wieder traf es
eine Mittelfeld- Akteurin: Barbara Müller bekam einen Schlag
auf den Fuß, der ihren Einsatz unmöglich machte. Cheftrainer
Sven Kahlert entschied sich dafür, so kurz vor dem Spiel
keine taktischen Änderungen mehr vorzunehmen und ließ Alice
Hellfeier auf der 6er-Position von Müller auflaufen. Damit
saßen mit Nati, Schenk und Shibata gerade mal noch drei
Feld- Spielerinnen auf der Bank.
Das auch nach dem
noch zusätzlichen Ausfall von Barbara Müller. Die Löwinnen
spielen vor knapp 3000 Fans in Rot-Weiß.
1.
Halbzeit So nach einer guten halben Stunde
bekamen die Löwinnen den Favoriten recht gut in den Griff.
Und eine gute Chance hatte der FCR durch Vonkova. Nach
gelben Karten gegen Wahlen (34.) und Turbinen-Angreiferin
Elsig (35.) versuchte es Jennifer Oster mit gutem Antritt
und Schuss aus der Distanz - vergebens.
Dann doch das Tor für Turbine. Nach
einer Flanke von der linken Seite von Winters landete der
Ball bei Evans, die per Direktversuch den Pfosten traf. Den
Abpraller versenkte Hegerberg in der 39. Minute aus ganz
kurzer Distanz zum 1:0 der Turbinen. Es war ein Tor quasi
aus dem Nichts.
Nur wenig später (41.) gab es einen
guten Sololauf von Lieke Martens, die trotz Bedrängnis gut
auf das Tor abzog, Potsdams Torhüterin parierte aber.
Es blieb bei dem doch glücklichen 1:0
der Turbinen-Frauen im Karl-Liebknecht-Stadion.
2.
Halbzeit
Lieke Martens versuchte es in der 50.
Minute aus der Distanz - drüber.
Im Gegenzug geht Genoveva Añonma mitt
einer Körpertäuschung an ihrer Gegenspielerin rechts vorbei
und zog mit dem Spann voll ab. Die Kugel landete hoch im
rechten Eck. Unhaltbar für Meike Kämper im FCR-Gehäuse. 2:0
(52.) für Turbine - wieder zu einem Zeitpunkt, als die
Löwinnen mutig nach vorn spielten.
Nur drei Minuten schlug das
Verletzungspech wieder zu. Marina Himmighofen musste kurz
aus dem Spiel genommen werden.
Fortan stand Meike Kämper immer öfter im
Mittelpunkt. Einen fulminanten Schuss von Johann Elsig
parierte sie großartig (6.5). Beim FCR ging nach vorn nicht
mehr viel.
Elsig, Evans, Hegerberg und Añonma
verstärkten den Druck. Añonma setzte einen Kracher an die
Querlatte (67.). Elsig machte es Añonma nach und traf in der
71. Minute ebenfalls die Latte.
Tor für den FCR zum 1:2! Auch
hier buchstäblich aus dem Nichts.
Einen Freistoß brachte Dolores Silva in
den 16er, wo Neboli klug auf Jennifer Oster legte. Die zog
aus 15 Metern voll ab und traf flach ins linke Ecke. Nur
noch 1:2 (72.)! Und dabei hatte Oster schon signalisiert,
dass sie am Ende ihrer Kräfte sei.
Dann wurde auch noch Lucie Voňková an
der Seitenline behandelt, kam aber wieder ins Spiel.
Als der FCR noch in Unterzahl war gab
Lieke Martens Gas. Sie hatte in der 86. Minute den
2:2-Ausgleich auf dem Fuß. Ihr sehr guter Linksschuss wurde
aber von der ins bedrohte Ecke hechtende Turbine-Torfrau
Berger entschärft. Das wäre es fast gewesen! Dann aber
machte Turbine wieder Jagd auf das 3:1 und Meike Kämper war
wieder Mittelpunkt des Geschehens. Einwechselspielerin
Andonova deutete ihre technische Stärke an.
Trotzdem rappelten sich die Rot-Weißen
noch einmal auf. Lieke Martens trieb alle noch einmal nach
vorn. Es half nicht mehr.
Respekt vor der kämpferischen Leistung
der Löwinnen, die bis zur letzten Sekunde des guten
Spiels alles versuchten.
Jennifer Oster: "Wir haben gut gespielt.
Bei so einem Spiel bekommt man zwei oder drei gute Chancen.
Die haben wir gehabt, aber nicht alle nutzen können. Potsdam
hat verdient gewonnen, wir haben aber alles gegeben."
Coach Kahlert attestierte seinem Team
denn auch eine disziplinierte und hoch konzentrierte
Leistung, räumte aber ein: "Ein Trainer ist natürlich nie
zufrieden, wenn man nicht gewinnt; der Sieg war verdient,
ok, aber wenn wir unsere Chancen entschlossener genutzt
hätten, wäre sogar ein Punktgewinn drin gewesen.“
|