Duisburg, 04. Mai 2016 –
MSV-Präsident Ingo Wald begrüßte die 363 anwesenden,
stimmberechtigten Mitglieder und auch die Zweitbundesliga-Mannschaft, die nicht 'anwesenheitsverpflichtet' war.
Dafür gab es aus der Versammlung anhaltenden Applaus, der
sich steigerte, als die erfolgreiche Frauen-Mannschaft den
Zuschauerraum des 'Theater am Marientor' geschlossen betrat.
Gefühlte zehn Minuten später konnte der MSV-Präsident
die Versammlung fortführen.
Er ging kurz auf die
Historie 'Aufstieg der Herren-Mannschaft', 'Abstieg der
Frauen-Mannschaft' ein, um dann die aktuelle, positive
Situation der Damen, die nach 20 Siegen aus 20 Spielen
bereits den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga
geschafft hat, zu schildern.
Dann folgte die aktuelle
Situation der Herren-Mannschaft und die 'aufgekommenen
Kritikpunkte'. - die Trennung von Gino Lettieri erfolgte
zu spät - der Spieleretat ist zu niedrig - die
Nachverpflichtungen kamen zu spät - wir sparen uns tot
- der Kader ist aufgebläht
Hier rechtfertigte Ingo Wald die vorgenommen Maßnahmen
und brachte Argumente, um Vorwürfe zu entkräften, sieht die
MSV-Verantwortlichen aber auch weder als unfehlbar, noch
lernresistent.
Ein moderner Fußballverein ist mehr
als nur Leidenschaft: "Er ist ein hochkomplexes sportliches
und wirtschaftliches Unternehmen!"
Er stellte den
Schuldenschnitt, die Stadionlösung dar, erinnerte an die
negativen finanzielle Auswirkung der beiden
Drittligaspielzeiten und stellte klar, dass "eine
Konsolidierung nur in der 2. Bundesliga möglich ist, auch,
weil der MSV jetzt so aufgestellt ist, dass es nur noch in
der 3. Liga ein strukturelles Defizit geben wird."
Auch die 'strategischen Partnerschaften', insbesondere den
Einstieg der New Yorker Capelli-Gruppe, hob der
MSV-Präsident hervor. Damit schaffte Ingo Wald auch
ansatzlos den Übergang zum 'NachwuchsLeistungsZentrum', denn
das Gebäude an der Westender Straße ist genau mit diesen
Partnern neu entstanden. Auch 'Thyssen-Krupp-Steel' ist
ein guter und gerngesehener Partner des MSV-Nachwuchses.
Zur 'U23' gibt es noch keine belastbare Aussage, weder
ein entschiedenes 'Ja', noch ein 'Nein'.
Aber zu den
MSV-Fans. "Wir haben die treueste und beste
Angehängerschaft!", so MSV-Präsident Wald. Und zählte die
Aktionen, wie 'Kupfermünzen-Aufwiegen', auch Branimir Bajics
'Helft Katharina' und das Benefizspiel zugunsten der Opfer
der 'Germanwings-Katastrophe'.
Zum Schluss bedankte
sich Ingo Wald bei jedem, der den MSV in irgendeiner Weise
unterstützt hat und weiter unterstützt.
Die Frauen-
und Herren-Mannschaften wurden von Markus J. Räuber
'entlassen' und verließen geschlossen den Saal.
Vorstandsmitglied Robert Philipps war für das erste Zahlenwerk
zuständig. Mit Stand 31. Dezember 2015 konnte der MSV
auf 7.752 Mitglieder zählen, während das Jahr des MSV 02 e.
V. mit einem geringfügigen Verlust von vierzehntausend Euro
abschloss.
MSV-Geschäftsführer Bernd Maas wartete für
die KGaA, eigentlich wie erwartet und auch bekannt, mit
einem Verlust in Höhe von 3,38 Millionen Euro auf, konnte
aber auch von stolzen Summen, in Bezug 3. Liga, im Bereich
Tickets und Fanartikel berichten. "Ohne unsere tollen Fans
könnten wir den Laden zu machen", so Maas. Bernd Maas
rechnet mit einem positiven Endergebnis, auch mit dem
Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Denn nur dort kann der
MSV finanziell überleben und weiter Schulden abbauen!
"Die Lizenz für die 2. Bundesliga ist klar", so Bernd
Maas. Allerdings, so lange das Eigenkapital negativ ist,
wird die Lizenz immer mit Auflagen verbunden sein.
"Es ist überaus wahrscheinlich, dass wir auch die Lizenz für
die 3. Liga bekommen würden, aber, wir steigen ja nicht ab!"
Damit endete der Vortrag von Bernd Mass.
MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt trat für den
Marketingbereich an. Seit dem 03.07.2015 vermarktet
'Lagardère' den MSV, ohne dass der MSV seine Rechte verkauft
hat. Zentrale Erlöse wie TV-Gelder bleiben beim MSV,
unterstehen nicht dem Vertrag.
Im Bereich
'Businesskunden und Sponsoren' hat der MSV noch viel Luft
nach oben. Die Tageskarten-Kunden sind bis dato weit in der
Mehrheit, auch wenn Hauptsponsor 'Black crevice' mit den
Zebras weitermacht.
Der MSV hat seit 1963 die Gene
'an-packend', 'willensstark' und 'teilhabend'. Aus der
'Schicksalsgemeinschaft' soll sich, wird sich eine
'Erfolgsgemeinschaft' formen.
'Holt euch die
höchste Nichtabstiegsprämie der Welt: Legenden-Status!'
Und, die neue MSV-Homepage wird im Sommer 2016 online
gehen.
Mit tosendem Applaus wurde Peter Mohnhaupt,
der wohl eine Menge von Marketing weiß, von der Versammlung
entlassen.
Dann betrat MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic
die Bühne. Er steht zu der Trainerverpflichtung von Gino
Lettieri, der den MSV schon im zweiten Drittligajahr in die
2. Bundesliga brachte. "Uns hatte doch niemand auf seinem
Zettel", so Grlic. "Aber", so Grlic weiter, "Wunder
geschehen."
Normalerweise ist ein Aufstieg das
Resultat eines jahrelanges Aufbaus, nicht ein kurzfristiges
Ziel.
"Die Mannschaft, die ich zusammengestellt habe,
ist zweitligatauglich. Eine Mannschaft, die bis heute nicht
komplett auflaufen konnte. Ein Dausch, ein Wiegel fehlen
heute noch", so Grlic weiter. "Aber, aufgeben ist nie eine
Option!" MSV-Legende 'Ivo' Grlic, der in den 'sozialen'
Netzwerken arg gescholten wurde, wurde von den
MSV-Mitgliedern mit zustimmenden Applaus verabschiedet.
Zur Aussprache erschien, wie immer, als Erster Friedhelm
Hübner, ein Duisburger Original. Er will den MSV weiter
in der 2. Bundesliga sehen! Allerdings sprach er Randale
und Pyrotechnik ebenso an, wie stundenlanges Anstehen für (Pokal)-Karten
und fragte nach dem 'Sachstand Kentsch'.
Das Verfahren 'Kentsch'
läuft, wird aber, so Ingo Wald, "eher noch zwei, denn ein
Jahr laufen."
Wahl/Nachwahl: Friedhelm Kopka wurde
mit einer deutlichen Mehrheit für vier Jahre in den
Verwaltungsrat gewählt. Die Wahl der Delegierten, die
sich komplett wieder stellten, erfolgte offen und
einstimmig.
Es war eine ruhige und sachliche
Mitgliederversammlung, mit der Tendenz, auch in der nächsten
Saison in der 2. Bundesliga zu spielen. Dieser Glaube kam in
jedem Beitrag vor, stach heraus.
Sandhausen,
die Zebras kommen!
Finanzen &
Bilanzen: Das MSV-Zahlenwerk zur JHV 2016 Der
MSV Duisburg hat zur Mitgliederversammlung am 4. Mai 2016
auch seine Finanz-Bilanz für die Spielzeit 2014/15 mit
Stichtag 30. Juni 2015 und die Daten aus dem
Zwischenabschluss zum 31. Dezember 2015 vorgestellt.
Die Sponsoring-Erlöse in der Saison 2014/15 lagen bei 5,44
Mio €, die Spiel- und Media-Einnahmen bei 5,04 Mio €, die
Transfererträge betrugen 0,23 Mio € und die Handelsumsätze
lagen bei 2,5 Mio €. Demgegenüber stehen Sachaufwendungen in
Höhe von 8,86 Mio €.
Die KGaA weist, wie bereits im Rahmen der letzten
Mitgliederversammlung angedeutet, für die Aufstiegssaison
2014/15 in der 3. Liga einen Jahresfehlbetrag aus. Dieser
beträgt € 3.383.856,36. Das nicht durch Vermögenseinlagen
gedeckte Negativkapital betrug zum 30. Juni 2015 somit €
6.784,408,38.
Durch ein positives erstes Halbjahr in
der 2. Bundesliga mit einem Überschuss in Höhe von €
3.755.623,63 war der MSV in der Lage, das negative Ergebnis
der 3. Liga wieder zu kompensieren. Das für die Lizenzierung
relevante nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte
Negativkapital reduzierte sich zum 31.12.2015 auf €
3.028.784,75 (Vorjahr € 3.224.917,92; Ende 2013 noch €
11.105.674,31).
Im Kalenderjahr 2015 konnte daher –
wie bereits im Vorjahr – ein Jahresüberschuss in der
Höhe von € 195.233,07 erwirtschaftet werden.
„In der
3. Liga war das Ergebnis zunächst erwartet negativ,
insbesondere auch durch den Aufstieg und die hiermit
verbundenen Prämienzahlungen“, verdeutlicht
MSV-Geschäftsführer Bernd Maas. „Durch die strategisch
geplante Neuausrichtung beim MSV in der 2. Bundesliga, unter
anderem mit starken Partnern wie Lagardère Sports und
Capelli, können wir zum wiederholten Male ein positives
Kalenderjahresergebnis ausweisen und somit weiterhin
sämtliche Auflagen der DFL einhalten.“
Aufgrund nicht
bilanzierter stiller Reserven liegt eine Überschuldung im
insolvenzrechtlichen Sinn weiterhin nicht vor.
Der
MSV 02 e.V. bilanziert im Berichtsgeschäftsjahr 2014/15 eine
„schwarze Null“ mit nur einem leichten Fehlbetrag in Höhe
von 14 T € – damit ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine
Ergebnisverbesserung um 2.611 T €. Grund ist die im
Geschäftsjahr 2013/14 zwingend erforderliche Korrektur des
Beteiligungswertes an der KGaA in Höhe von 2.320 T € als
Abschreibung.
„Oberste Priorität bleibt die
Konsolidierung. Dabei setzen wir auch auf unsere
strategischen Partnerschaften“, blickt Wald auf die Zukunft
des Traditionsclubs, erklärt aber auch deutlich:
„Transparenz steht für uns weiter im Fokus. Deswegen wollen
wir nicht verhehlen: Eine Konsolidierung wird auf Dauer nur
in der 2. Liga möglich sein.“
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