Duisburg, 28. Mai 2017 - Im Rahmen
unserer Jahreshauptversammlung im Oktober 2013 berichtete
unser Gast Petra Schulten vom Ort Rafael Freyre auf Kuba.
Die Stadt hat ca. 50.000 Einwohner und liegt zwischen
Holguin und Guardalavaca. Kuba ist nicht gerade eine
Fußballnation, dennoch gibt es viele, die sich für den Sport
interessieren und bekannter machen möchten. In den
verschiedenen Vierteln der Stadt gibt es selbst organisierte
Fußballmannschaften, die kleine Turniere oder Wettkämpfe
untereinander veranstalten.
So kennt man Kuba aus der Reise-Werbung Ihr Ziel ist die
Aufnahme in den Fußballverband. Dafür müssen jedoch
bestimmte Strukturen entwickelt werden. Dazu gehört z. B.
der Aufbau von Kinder- bzw. Schulmannschaften. In Kuba fehlt
es jedoch an allem. Es gibt zwar Fußbälle, Schuhe und
Trikots, aber es ist für die, die gerne dem Sport nachgehen
wollen, kaum bezahlbar, sodass die Spieler zum Teil barfuß
spielen müssen.
Daher entschlossen sich die Luckys
während der Jahreshauptversammlung spontan für diese Aktion
50 € aus der Kasse zur Verfügung zu stellen und weitere
Spenden zu sammeln. Für das gesammelte Geld sollten
Fußballmaterialien angeschafft und an die Teams in Rafael
Freyre direkt übergeben werden.
In den folgenden
Wochen sammelten wir Spenden. Unter anderem konnten wir über
Christian Ellmann, dem ehemaligen Fanbeauftragten des MSV
Duisburg, einen langärmeligen Trikotsatz vom MSV erhalten
und während eines Tippspiels bei einer Auswärtstour wurde
Geld gespendet. Von den Geldspenden haben wir Schuhe und
Bälle gekauft.
Wichtig war uns nun, dass die
Materialien auch am gewünschten Ziel sicher ankommen. Die
Zusendung per Post war jedoch keine wirkliche Option. Über
die Botschaften, Hilfsorganisationen und Konsulate waren
keine verlässlichen Angaben über mögliche Komplikationen bei
der Zusendung zu erhalten. Letztendlich kam daher nur die
persönliche Übergabe vor Ort in Frage. Diese fand am
22.7.2014 in Rafael Freyre statt. Die Freude der
Kinder und Jugendlichen und auch den Erwachsenen war riesig
und die Materialien wurden direkt ausgiebig getestet.
Unser Besuch bei den Las Estrellas (Die
Sterne) in Rafael Freyre Am 6.3.2016 sind dann
Susanne und ich (Hans Wolkinger), nicht nur nach Kuba
gereist, um dort Urlaub zu machen. Wir wollten auf
diesem Weg auch die Fußballer besuchen, denen wir vor zwei
Jahren Fußballschuhe, Bälle und MSV-Trikots besorgt hatten.
Dazu haben wir uns im Vorfeld nach Telefonnummern vom
Kapitän der Mannschaft (Luis) und einem Taxifahre (Leo)
erkundigt.
In Kuba angekommen haben wir uns erst
einmal an die Zeitverschiebung gewöhnt.
Dann haben wir mit Luis Kontakt aufgenommen und ihn und die
Mannschaft am 14.3.2016 getroffen. Als Mitbringsel hatten
wir weitere Fußballschuhe, die ich zum Teil von Freunden
bekommen habe, teils selbst besorgt hatte, sowie einen Ball
von meinem Nachbarn, für die Jungs im Gepäck.
Diese Sachen wurden übergeben und in einem Trainingsspiel
direkt eingeweiht.
Blau-weiße Streifen auf Kuba
Am Sonntag darauf haben wir uns das Spiel gegen eine
Mannschaft aus dem Nachbarort angesehen, welches die Las
Estrellas 4:0 gewonnen haben.
Nach dem Spiel sind Susanne und ich noch zu Luis und seiner
Familie gefahren, um den Sieg mit Bucanero (leckeres
Kubanisches Bier) zu begießen.
Gut war, dass Luis älterer Sohn Yeinier, Englisch konnte,
damit er seinem Vater übersetzten konnte, denn unser
erlerntes Spanisch, reichte leider noch nicht aus, um sich
gut und verständlich zu unterhalten. Auch haben wir
dadurch erfahren, dass die Langärmeligen MSV-Trikots, gar
nicht so schlecht für die Spieler sind. Denn durch die doch
recht starke Sonne bekämen diese sonst einen Sonnenbrand
(Schutzmittel sind für die Jungs zu teuer).
In der ihrer Liga sind die Las Estrellas übrigens zu dieser
Zeit Tabellenerster und sie haben bereits 11x ihre
Meisterschaft gewonnen (wobei hier eine Sommer- und
Wintermeisterschaft ausgespielt wird).
Wegen des
Gewichtslimits für unser Reisegepäck, konnten wir übrigens
nicht alle Fußballschuhe, die ich im Vorfeld gesammelt
hatte, nach Kuba mitnehmen. Weil aber noch weitere und immer
wieder Schuhe und andere Sachen benötigt werden, habe ich
mit Luis ausgemacht, diese doch mal versuchsweise mit der
Post zu ihm zu schicken. Unser Reiseleiter meinte, dass es
mit DHL recht sicher wäre, dass das Paket auch ankommt, weil
man hier von demjenigen die Ausweisnummer angeben muss, der
das Paket abholen darf.
Auch hier gibt es leider
Beschränkungen, sodass es zwar möglich wäre, einfach ein
großes Paket zu schnüren und nach Kuba zu schicken, es aber
dann für die Kubaner so teuer wäre, es bei der Post
auszulösen, dass es ihm mindestens den Lohn von zwei bis
drei Monate kosten würde. Deswegen habe ich die noch Zuhause
gebliebenen Schuhe in einem kleineren Paket (bis 1,5Kg) nach
Kuba geschickt.
Im Laufe der nächsten Monate, wurden
es dann insgesamt 6 Pakete, die den Weg nach Kuba gefunden
haben. Natürlich, wurde auch immer wieder das Gewicht mit
dem einen oder anderen Utensilien (Kleidung, Spielzeug,
Fotos und Süßigkeiten) aufgefüllt. Vielleicht, wird es ja
durch die Öffnung Kubas demnächst etwas leichter, aber
zurzeit ist das halt so.
Mit Luis werde ich auf
jeden Fall in Kontakt bleiben, denn es hat sich schon eine
kleine Freundschaft mit Ihm und seiner Familie entwickelt
und sie sind für jede Hilfe äußerst dankbar. Er schreibt mir
immer wieder, wie es bei den Las Estrellas weitergeht wie es
der Familie geht und was in Kuba gerade so los ist. Als
einmal die Frage nach weiteren Trikots von Luis gestellt
wurde, hat übrigens Andreas Kuklinski sofort reagiert und
mir gleich drei ältere Trikots zur Verfügung gestellt.
Ein zweiter Weg zum Kontakt nach Kuba hat sich dann im
Laufe des letzten Jahres aufgezeigt. Yeinier, der ältere
Sohn von Luis, hat über sein Studium die Möglichkeit
genutzt, mich über Facebook zu erreichen. So kann er mir
kurzfristiger berichten, wie die Ergebnisse der Las
Estrellas und der anderen Mannschaften ausgefallen sind, wie
es der Familie geht und auch, wenn mal wieder ein Paket
angekommen ist. Auch haben wir ihm den Zugang auf der
Facebook Seite der Lucky-Zebras freigeschaltet, der sonst
nur Mitgliedern gewährt wird.
Um weitere Pakete nach
Kuba zu schicken und damit nicht nur einer die Kosten dafür
aufbringen muss (versichertes Paket Kostet 17,-€), haben wir
auf der letzten JHV der Lucky-Zebras 97 einen Fond ins Leben
gerufen, wo wir Gelder sammeln, um das eine oder andere
Paket nach Kuba zu schicken, aber auch um andere Spende
tätigen zu können.
Auch sind Susanne und ich im März
2017 wieder nach Kuba geflogen, auch, um wieder das eine
oder andere mitzunehmen und die Familie von Luis zu
besuchen.
Sollte mal jemand nach Kuba fliegen, seinen Urlaub dort
verbringen und eventuell Lust haben die Fußballer zu
besuchen, kann ich euch gerne Telefonnummern von Luis und
Leo, dem Taxifahrer - er fährt einen 1957er Chevrolet -
geben, denn sie freuen sich sicher auch auf euren Besuch und
Leo macht euch bestimmt einen Sonderpreis.
Gerne nehmen wir aber auch Spenden (Sach- und Geldspenden)
für den Fond und auch für unsere Kubanischen Zebras an.
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