Duisburg, 09. September 2017 – Über 2.000
mitgereiste MSV-Fans hatte schon in der fünften Minute den
Torschrei auf den Lippen, als Moritz Stoppelkamp zwischen
zwei Bielefeldern hindurch noch einen Heber auf das Tor
brachte, der Arminen-Torhüter Ortega aber noch mit den
Fingerspitzen die Duisburger Führung verhindern konnte.
Eine Viertelstunde später war auch Ortega geschlagen, als
Stanislav Iljutcenko in einen zu schwachen Rückpass von Dick
auf Ortega sprintete, klar vor dem Bielefelder Torhüter am
Ball war, das Leder sofort auf Stoppelkamp weiterleitete,
der aus fünf Metern ins leere Tor traf.
Den möglichen Ausgleich verhinderte Dustin Bomheuer, als er
im Gegenzug den einschussbereiten Weihrauch stoppte. Kurz
vor dem Halbzeitpfiff scheiterte Tashchy knapp hinter der
Mittellinie an Ortega, der den Ball noch ins Seitenaus
schlagen konnte. Und in der Nachspielzeit traf Mark Flekken
an seinem rechten Strafraumrand statt den Ball den
Bielefelder Klos und sah, weil es deutlich außerhalb war,
die Gelbe Karte. Beim nachfolgenden Freistoß musste
Duisburgs Keeper nicht eingreifen.
Der MSV Duisburg
ging mit einer verdienten Führung in die Kabine und machte
in der zweiten Halbzeit auch so weiter. In der 52. Minute
ging ein Schuss von Cauly Souza deutlich neben das Tor, in
der nächsten landete der Ball, nach Schuss von Souza, sicher
in den Armen von Ortega. Zwei Minuten später hatte Souza
genug geübt, setzte sich nach einem langen Schlag von Nauber
gegen Börner durch und versenkte das Leder durch Ortegas
Beine im Tor. Der MSV führte 2:0 in Bielefeld.
Vier Minuten später, in der 59. Minute, krönte Cauly
Oliveira Souza seine sehr gute Leistung mit seinem zweiten
Tor! Nach Pass mit Borys Tashchy traf er aus 17 Metern flach
ins linke Eck.
Den Schlusspunkt setzten dann die
eingewechselten Simon Brandstetter und 'Kings' Onuegbu.
Während Brandstetter bereits in der Bielefelder Hälfte einen
langen Pass aufnahm, hob Hartherz auf der rechten Seite ein
mögliches Abseits auf, sodass sich Ortega allein gegen
Brandstetter, Onuegbu und Engin auf verlorenem Posten sah.
Brandstetter legte im Strafraum quer auf 'Kings', der zum
traf. Damit endete die Partie pünktlich nach 90 Minuten.
Wie hat die BZ-Duisburg die
Einzelleistungen gesehen? Flekken war bei
der Gelben Karte einen Tick zu spät gegen Klos, erste echte
Tat in der 79.,
: 2- Erat in seiner teils
unorthodoxen Art mit einem fehlerlosen Spiel, : 3+ Bomheuer verlor
Klos nur einmal aus den Augen, mit einer guten und
besonnenen Leistung, : 2-
Nauber kompromisslos, mit Bomheuer ein Bollwerk in
der zentralen Abwehr : 2-
Wolze kämpferisch wie immer ein Vorbild, eine
ordentliche Leistung
: 3+ Fröde räumte im
Mittelfeld ab, :
3+ Schnellhardt schaltete unauffällig im
Mittelfeld, :
3 Stoppelkamp scheiterte in der 5. knapp an
Ortega, traf in der 19. zum 0:1, wieder mit hoher
Laufleistung, : 2
Souza Bielefeld bekam ihn nicht in den Griff,
krönte seine Leistung mit Doppelpack zum 0:2 + 0:3,
: 1 Tashchy guter Doppelpasspartner von
Souza, Assist zum 0:3,
: 2-
Iljutcenko hellwach beim Rückpass, legte das
0:1 vor, wie Brandstetter immer in Bewegung, :
2-
Gerrit Nauber: "Wir sind
gut ins Spiel gekommen und schon in der ersten Halbzeit gute
Möglichkeiten, um noch ein Tor mehr zu machen. In der
zweiten Halbzeit haben wir nach dem dritten Tor das Tempo
aus dem Spiel genommen. Cauly (Souza) hat heute ein starkes
Spiel gemacht. Früher hatten wir bei Standards Probleme und
haben auch in den letzten Spielminuten Lehrgeld bezahlt,
heute haben wir das clever runter gespielt und sogar mit
einem weiteren Tor abgeschlossen!"
Doppelpack-Torschütze Cauly Oliveira Souza: "Wir
waren von Anfang an die bessere Mannschaft. Bielefeld hat
uns wohl unterschätzt. Wir haben uns in der Länderspielpause
gut vorbereitet. Bei den lang gespielten Bällen war ich
heute einfach schneller als mein Gegenspieler. Wir müssen
hinten stabil stehen, denn die Null ist immer unser Ziel.
Das ist uns heute gut gelungen." (Anmerkung d. BZ: ... und
die vier Tore vorne sind auch gut gelungen
)
MSV-Trainer Ilia Gruev (links): "Ich bin
echt stolz auf meine Mannschaft, denn wir wissen, wie schwer
es ist, hier in Bielefeld zu gewinnen. Wir haben heute gegen
eine Mannschaft gespielt, die in dieser Saison noch kein
Spiel verloren hat. Wir hatten Respekt, aber keine Angst.
Wir haben uns von dem Mittelfeldpressing und dem hohen
Laufpensum der Bielefelder befreit, haben selber gut nach
vorne gespielt und heute unsere Chancen auch genutzt. Ich
freue mich auch, dass wir zu Null gespielt haben. Wir haben
unsere Tugenden wie Laufbereitschaft, Kampfgeist und
Geschlossenheit gezeigt und haben richtig gut gespielt und
verdient gewonnen."
Arminia-Trainer Jeff
Saibene (rechts): "Alle Tugenden, die angesprochen
wurden, die uns in den letzten Monaten ausgezeichnet haben,
haben uns heute gefehlt. Ohne Leidenschaft, ohne Biss sind
wir schnell wieder unten in der Tabelle. Es war eine gute
Lehrstunde für uns und ich hoffe, dass wir daraus die
richtige Konsequenz ziehen werden."
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