Duisburg, 02. Oktober 2017 – 'Hätte,
hätte, Fahrradkette'. Nach zwei Torschüssen der Düsseldorfer
in den ersten fünf Minuten lag der MSV schon 2:0 hinten,
nach der Anfangsviertelstunde musste es eigentlich
Unentschieden stehen. Doch Wolf holte Bomheuers Kopfball
noch von der Linie und Stoppelkamp verschoss in der 13.
Minute einen Foulelfmeter. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff
konnte Fortuna-Keeper Wolf einen Freistoß von Stoppelkamp an
den Querbalken lenken. Wo ist das nötige Quäntchen Glück
für die Zebras?
Einige wenige Fanatiker fielen in der MSV-Fan-Kurve
bereits vor dem Anpfiff durch Böller, später durch Bengalos
auf. Ordner und Polizei schauten, wie immer, zu. Wie wäre es,
ganz überraschend, mal mit Eingreifen?
Zur zweiten
Halbzeit blieb Erat in der Kabine, Hajri sollte auf der
rechten Seite retten, was noch zu retten war. Nach 51
Minuten spielte der Ball Flipper, sprang nach einem
abgefälschten Schuss von Hajri vom linken Innenpfosten an
den rechten und leider wieder ins Feld.
Und während
das Tor für die Zebras wie vernagelt schien, nutzte auf der
anderen Seite Raman einen Konter zum 3:0. Zwei Minuten
später klingelte es schon wieder, dieses Mal aber endlich im
Kasten der Fortunen. Onuegbu hatte zurück und für
Stoppelkamp aufgelegt, sein Schuss landet flach und trocken
zum 3:1-Anschlusstreffer im linken Eck.
Torhüter Wolf hielt Iljutcenko vor dem Strafraum fest, sah
die Gelbe Karte und musste verletzt ausgewechselt werden.
Auf Duisburger Seite hielt Torhüter Flekken den MSV mit
guten Paraden bei Düsseldorfer Kontern im Spiel, während der
zweite Ersatztorhüter Wiesner gegen Onuegbu Sieger blieb.
Am Ende eines intensiven, torreichen, schnellen, kurz
gesagt einem sehr guten Zweitligaspiel mit ganz wenigen
Verschnaufpausen, steht der MSV mit leeren Händen da und ist
auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht.
Hoffen wir,
dass elf Tage reichen, damit Borys Tashchy am Freitag,
13.10.2017, in der heimischen Arena neben 'Kings' Onuegbu
auf Torjagd gehen kann.
Nimmt man die Spielstatistik
zur Hand, bleibt die Frage, warum der MSV nicht als Sieger
vom Platz gegangen ist? 26:15 Torschüsse, davon alleine
sechs durch Stoppelkamp, fünf Vorlagen durch Stoppelkamp,
Wolze mit 86 Ballaktionen (der beste Düsseldorfer wartet mit
66 auf) sprechen für Duisburg. Nur eben das 'Salz in der
Suppe', die Tore, nicht.
Wie hat die BZ-Duisburg die
Einzelleistungen gesehen? Flekken keine
gute Figur beim 1:0, hielt Duisburg in Halbzeit zwei im
Spiel,
: 3- Erat (-45.) ließ Raman beim
1:0 flanken, sah oft seine Hacken,
: 5 Hajri (46.-) war die
bessere Wahl für den rechten Verteidiger, auch in der
Offensive präsent,
: 3 Bomheuer Pech beim
Kopfball in der 10.,
: 4
Nauber ließ Hennings zu viel Platz, klärte für
Flekken vor der Linie, : 4-
Wolze ließ auf seiner Seite nicht viel zu, :
4 Fröde wieder ein guter Abräumer im
Mittelfeld, :
3- Schnellhardt seine Möglichkeiten
blitzten ab und an auf, : 4 Stoppelkamp verschoss
Elfmeter, gab nicht auf und traf zum 3:1, :
3-
Souza (-88.) wieder mit hoher Laufleistung,
neben Stoppelkamp auffälligster Duisburger in der Offensive, : 3-
Onuegbu holte in der 12. einen Elfmeter, legt das
3:1 auf, : 4+
Iljutcenko auffällig ein Fallrückzieher
deutliche neben das Tor, Flanken und Pässe zum Gegner, :
5
Kingsley Onuegbu: „Wir hatten uns
viel vorgenommen, aber der frühe Rückstand hat es uns
schwergemacht, unsere Pläne umzusetzen. Nach der
Halbzeitpause war es dann genauso und wir bekommen in einer
guten Phase den Gegentreffer. Wir haben im Moment einfach
Pech. Wir müssen schauen, dass wir zusammen am
Defensivverhalten der Mannschaft arbeiten, denn vorne sind
wir immer gut für ein Tor.“
Moritz
Stoppelkamp: „Ich verstehe nicht, wieso wir heute
die ersten fünf Minuten verschlafen haben. Wir hatten uns
viel vorgenommen und wollten vor unseren Fans eine gute
Leistung zeigen. Der verschossene Elfmeter geht natürlich
ganz klar auf meine Kappe. Es tut mir für die Jungs leid,
dass ich das Tor nicht gemacht habe, da es uns knapp nach
dem 2:0 von Fortuna Aufschwung gebracht hätte.“
MSV-Trainer Ilia Gruev: „Ich habe ein unglaubliches
Spiel gesehen, leider mit dem falschen Endergebnis für uns.
Wir bekommen nach jedem Spiel Applaus und Lob und stehen am
Ende trotzdem immer ohne Punkte da. Das ärgert mich sehr.
Wir müssen die Länderspielpause nutzen, um vor allem an
unserem Defensivverhalten zu arbeiten, denn nach vorne waren
wir auch heute immer gefährlich. Wir hatten viele Chancen,
treffen viermal das Aluminium und am Ende hat es leider
nicht gereicht. Ich bin trotz allem stolz, weil die
Mannschaft heute Charakter gezeigt und immer weitergekämpft
hat.“
Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel: „Wir
mussten heute hart arbeiten, denn der MSV hat es uns nicht
leichtgemacht. Es war von Anfang bis Ende ein offener
Schlagabtausch und beide Teams hatten viele Chancen. Wir
hatten viele gute Szenen, was bei der guten Leistung und dem
nie aufhörenden Kampf des MSV nicht selbstverständlich ist.
Letztendlich bin ich sehr froh, dass wir als Sieger vom
Platz gegangen sind.“
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