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Nach sechs Minuten war das Spiel schon durch
  Fortuna Düsseldorf - MSV Duisburg 3:1 (2:0)
Manchmal fehlte auch das nötige Quäntchen Glück

Jochem Knörzer

Duisburg, 02. Oktober 2017 – 'Hätte, hätte, Fahrradkette'. Nach zwei Torschüssen der Düsseldorfer in den ersten fünf Minuten lag der MSV schon 2:0 hinten, nach der Anfangsviertelstunde musste es eigentlich Unentschieden stehen. Doch Wolf holte Bomheuers Kopfball noch von der Linie und Stoppelkamp verschoss in der 13. Minute einen Foulelfmeter.
Und kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte Fortuna-Keeper Wolf einen Freistoß von Stoppelkamp an den Querbalken lenken.
Wo ist das nötige Quäntchen Glück für die Zebras?

Einige wenige Fanatiker fielen in der MSV-Fan-Kurve bereits vor dem Anpfiff durch Böller, später durch Bengalos auf. Ordner und Polizei schauten, wie immer, zu. Wie wäre es, ganz überraschend, mal mit Eingreifen?

Zur zweiten Halbzeit blieb Erat in der Kabine, Hajri sollte auf der rechten Seite retten, was noch zu retten war.
Nach 51 Minuten spielte der Ball Flipper, sprang nach einem abgefälschten Schuss von Hajri vom linken Innenpfosten an den rechten und leider wieder ins Feld.

Und während das Tor für die Zebras wie vernagelt schien, nutzte auf der anderen Seite Raman einen Konter zum 3:0.
Zwei Minuten später klingelte es schon wieder, dieses Mal aber endlich im Kasten der Fortunen. Onuegbu hatte zurück und für Stoppelkamp aufgelegt, sein Schuss landet flach und trocken zum 3:1-Anschlusstreffer im linken Eck. 

Torhüter Wolf hielt Iljutcenko vor dem Strafraum fest, sah die Gelbe Karte und musste verletzt ausgewechselt werden.
Auf Duisburger Seite hielt Torhüter Flekken den MSV mit guten Paraden bei Düsseldorfer Kontern im Spiel, während der zweite Ersatztorhüter Wiesner gegen Onuegbu Sieger blieb.

Am Ende eines intensiven, torreichen, schnellen, kurz gesagt einem sehr guten Zweitligaspiel mit ganz wenigen Verschnaufpausen, steht der MSV mit leeren Händen da und ist auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht.

Hoffen wir, dass elf Tage reichen, damit Borys Tashchy am Freitag, 13.10.2017, in der heimischen Arena neben 'Kings' Onuegbu auf Torjagd gehen kann.

Nimmt man die Spielstatistik zur Hand, bleibt die Frage, warum der MSV nicht als Sieger vom Platz gegangen ist?
26:15 Torschüsse, davon alleine sechs durch Stoppelkamp, fünf Vorlagen durch Stoppelkamp, Wolze mit 86 Ballaktionen (der beste Düsseldorfer wartet mit 66 auf) sprechen für Duisburg. Nur eben das 'Salz in der Suppe', die Tore, nicht.

Wie hat die BZ-Duisburg die Einzelleistungen gesehen?
Flekken
 keine gute Figur beim 1:0, hielt Duisburg in Halbzeit zwei im Spiel,   :  3-
Erat
(-45.) ließ Raman beim 1:0 flanken, sah oft seine Hacken,   :  5
Hajri
(46.-) war die bessere Wahl für den rechten Verteidiger, auch in der Offensive präsent,   :  3
Bomheuer
 Pech beim Kopfball in der 10.,    :  4
Nauber
ließ Hennings zu viel Platz, klärte für Flekken vor der Linie,   :  4-
Wolze
ließ auf seiner Seite nicht viel zu,   :  4
Fröde
 wieder ein guter Abräumer im Mittelfeld,   :  3-
Schnellhardt
 seine Möglichkeiten blitzten ab und an auf,   :  4
Stoppelkamp
 verschoss Elfmeter, gab nicht auf und traf zum 3:1,   :  3-
Souza 
(-88.) wieder mit hoher Laufleistung, neben Stoppelkamp auffälligster Duisburger in der Offensive,   :  3-
Onuegbu
holte in der 12. einen Elfmeter, legt das 3:1 auf,   :  4+
Iljutcenko
 auffällig ein Fallrückzieher deutliche neben das Tor, Flanken und Pässe zum Gegner,    :  5

Kingsley Onuegbu: „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber der frühe Rückstand hat es uns schwergemacht, unsere Pläne umzusetzen. Nach der Halbzeitpause war es dann genauso und wir bekommen in einer guten Phase den Gegentreffer. Wir haben im Moment einfach Pech. Wir müssen schauen, dass wir zusammen am Defensivverhalten der Mannschaft arbeiten, denn vorne sind wir immer gut für ein Tor.“

Moritz Stoppelkamp: „Ich verstehe nicht, wieso wir heute die ersten fünf Minuten verschlafen haben. Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten vor unseren Fans eine gute Leistung zeigen. Der verschossene Elfmeter geht natürlich ganz klar auf meine Kappe. Es tut mir für die Jungs leid, dass ich das Tor nicht gemacht habe, da es uns knapp nach dem 2:0 von Fortuna Aufschwung gebracht hätte.“


MSV-Trainer Ilia Gruev: „Ich habe ein unglaubliches Spiel gesehen, leider mit dem falschen Endergebnis für uns. Wir bekommen nach jedem Spiel Applaus und Lob und stehen am Ende trotzdem immer ohne Punkte da. Das ärgert mich sehr. Wir müssen die Länderspielpause nutzen, um vor allem an unserem Defensivverhalten zu arbeiten, denn nach vorne waren wir auch heute immer gefährlich. Wir hatten viele Chancen, treffen viermal das Aluminium und am Ende hat es leider nicht gereicht. Ich bin trotz allem stolz, weil die Mannschaft heute Charakter gezeigt und immer weitergekämpft hat.“

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel: „Wir mussten heute hart arbeiten, denn der MSV hat es uns nicht leichtgemacht. Es war von Anfang bis Ende ein offener Schlagabtausch und beide Teams hatten viele Chancen. Wir hatten viele gute Szenen, was bei der guten Leistung und dem nie aufhörenden Kampf des MSV nicht selbstverständlich ist. Letztendlich bin ich sehr froh, dass wir als Sieger vom Platz gegangen sind.“