Duisburg,
11. März 2018 - Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff
gestaltete sich die Anreise nicht fließend. Die Baustelle
auf dem Kalkweg vor der Arena sorgte für einen zusätzlichen
Engpass, der eine halbe Stunde später zum Stillstand führte.
Das konnten die 28.000 Zuschauer in der ausverkauften
Duisburger Arena nicht vom Spiel der beiden Mannschaften
sagen.
Schon nach fünf Minuten musste Schiedsrichter
Stegemann auf Handelfmeter für den MSV entscheiden, doch der
Pfiff blieb aus. In der 27. Minute sah Kevin Wolze die Gelbe
Karte, obwohl er den Ball gespielt hatte, der auch sichtbar
um 90 Grad die Richtung wechselte. Stegemann schien eher den
Landeshauptstädtern zugetan.
Fünf Minuten später
konnte Mark Flekken einen Gewaltschuss nicht festhalten, den
Nachschuss von Sobottka konnte er abwehren und vor den
Torlinie halten. Nach 40 Minuten ist der Ball, nach einem
Sonntagsschuss von Hennings, dann doch im Duisburger Tor.
Mit der eher überraschenden Führung des
Tabellenführers ging es in die Pause.
Überraschend
suchten beide Mannschaften bereits zu Beginn der zweiten
Halbzeit die Offensive, spielten fast schon mit 'offenem
Visier'. Schiedsrichter Stegemann blieb seiner Tour treu,
pfiff jeden "Huster" für die Landeshauptstädter und
verweigerte den Zebras in der 57. Minute erneut einen
Elfmeter. Kevin Wolze war im Strafraum an der linken
Torauslinie gefoult worden, es ging mit Abstoß weiter.
Die Hereinnahme von Onuegbu brachte einen
Seitfallzieher, der knapp am linken Pfosten ins Toraus ging,
aber leider kein Tor. Das erzielte der Tabellenführer mit
einem Konter in der 88. Minute, Usami traf zum 0:2.
Damit war das Spiel gelaufen. Denkste. Borys Tashchy
erzielte zwei Minuten später mit einem Schuss aus
halbrechter Position aus acht Metern den Anschlusstreffer.
Am Ende der vier minütigen Nachspielzeit stand noch eine
Ecke für die Zebras, zu der auch Mark Flekken in den
Strafraum rückte. Onuegbus Schuss wehrte Wolf im
Düsseldorfer Tor ab, der schlechteste Mann des Spiels,
Schiedsrichter Stegemann, pfiff ab.
Es war ein gutes
Zweitligaspiel, trotz einer der schlechtesten
Schiedsrichterleistung zu Ungunsten der Duisburger. Nach
der desolaten Vorstellung in Kiel hat sich die Mannschaft
ihren Fans zweitligatauglich präsentiert und dem
Tabellenführer und designierten Erstligaaufsteiger die Stirn
geboten. Ein Punkt wäre sicher verdient gewesen, mit einem
guten Schiedsrichter hätte es auch noch mehr sein können.
Wie hat die BZ-Duisburg die
Einzelleistungen gesehen? Flekken keine
Chance beim 0:1, bereinigte seinen Fehler beim Gewaltschuss
selber,
:
3- Hajri konsequent gegen den Gegenspieler, : 3 Bomheuer
sofort präsent, gab der Abwehr wieder Stabilität, : 3+
Nauber solide Leistung, sah in der Situation vor
dem 0:1 nicht gut aus, : 3-
Wolze sah zu Unrecht Gelb, ihm wurde ein Elfmeter
verweigert, gab alles : 3+ Fröde
hart gegen sich und den Gegner, :
3+ Schnellhardt mit guten Ansätzen, aber
schlechten Abschlüssen, :
3- Stoppelkamp war immer präsent, mit guter
Laufleistung, : 3
Engin tolles Tackling im eigenen Strafraum, ging
viele Meter, : 3 Tashchy
1. Torschuss schon in der 9., blieb, außer beim 1:2, im
Abschluss blass,
: 3
Iljutcenko spielte unglücklich, :
4-
'Ennatz' Dietz: "Die
erste mögliche Elfmetersituation habe ich nicht gesehen, den
Elfmeter für Kevin Wolze musste er geben. Heute war mehr für
uns drin."
MSV-Präsident Ingo Wald:
"Ich bin traurig. Für uns war mindestens ein Unentschieden
drin. Den Elfmeter für Wolze musste der Schiedsrichter doch
geben!"
Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel:
"Ich bin froh, dass wir dieses schwere
Auswärtsspiel mit drei Punkten beendet haben. Wir wussten,
dass Duisburg eine starke Saison spielt und es ein schweres
Spiel für uns wird. In der Situation um den Elfmeter in der
60. Minute hatten wir Glück, wir hätten uns nicht beschweren
können, wenn es einen Elfmeter gegen uns gegeben hätte."
MSV-Trainer Ilia Gruv:"Es ist schwer,
nach so seinem Spiel ein Fazit zu ziehen. Wir waren hier
sechs Monate ungeschlagen. Wir haben in der ersten Halbzeit
wenig zugelassen. In der 40. Minute haben wir nicht gut
verteidigt. Für mich war das ein glasklarer Elfmeter, in der
60. Minute. Da stand es noch 0:1. Wir haben, im Gegensatz zu
Kiel, unser wahres Gesicht gezeigt. Und ein Unentschieden
war für uns drin."
Friedhelm Funkel,
auf Nachfrage: "Pyro gehört nicht zum Fußball. Ich hoffe,
dass ich noch mal ein Spiel erlebe, in dem tolle Stimmung
herrscht und dass ohne Pyro und Feuerwerk stattfindet!"
Ilia Gruev: "Choreografie war von
beiden Seiten toll. Ich habe diese Stimmung, dieses
ausverkaufte Haus, genossen. In punkto 'Pyro' stimme ich
Friedhelm Funkel voll zu!"
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