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700. Sieg aus allen 1.903 Ligenspielen, 1. Sieg in der neuen Saison
1. FC Heidenheim 1846 - MSV Duisburg 1:2 (0:0)
Stoppelkamp und Tashchy drehen das Spiel - Nach drei Spieltagen vier Punkte für den Klassenerhalt

Jochem Knörzer, Werner Gerling, Nico Herbertz (Foto)

Duisburg, 19. August 2017 – MSV-Trainer Ilia Gruev blieb sich und seiner Sichtweise auch in Heidenheim treu und startete mit der selben Elf, die im DFB-Pokal an Nürnberg scheiterte. Nico Klotz hat seinen Platz an Erat verloren, während ein Boris Tashchy immer noch 'Kings' Onuegbu vorgezogen wird.

Und in den ersten 65 Minuten suchte man verzweifelt nach dem "Warum".
Über die gesamte Spielzeit sahen die Zuschauer ein intensiv geführtes Zweitligaspiel, jeder Zweikampf wurde angenommen und bis zum Ende auch ausgefochten. Echte Torchancen waren, zumindest in der ersten Halbzeit, rar gesät.
Ein abgefälschter Wolze-Schuss landet als Bogenlampe nach vier Minuten auf dem Querbalken, 32 Minuten später scheitert Brandstetter an Heidenheims Torhüter Müller und Thiel setzt einen Schuss knapp neben das Duisburger Tor. Mark Flekken musste bis dahin nicht ernsthaft eingreifen.

Der Aufsteiger aus Duisburg war nicht nur auf Augenhöhe, er hatte die größeren Spielanteile.

Die zweite Halbzeit eröffnete Schnellhardt mit einem satten Schuss auf das kurze Eck, doch Müller war zur Stelle und hielt das Leder sicher. In der 59. Minute lag der Ball dann überraschend im Duisburger Tor, doch die Fahne des Assistenten an der Linie war oben. Schiedsrichter Osmers, der bis dahin eine gute Leistung gezeigt hatte, suchte die Rücksprache mit seinem Fahne schwenkenden Assistent und entschied dann doch auf Tor für Heidenheim. Für mich war Glatzel fast einen Meter im Abseits, was hinterher auch die Zeitlupen bewiesen. Und auch die Sichtweise Osmers zerschlug sich, denn der Ball kam nicht von MSV-Kapitän Kevin Wolze, sondern von dem Heidenheimer Titsch-Rivero. Der MSV lag, unverdient, durch eine Fehlentscheidung hinten.

Nur wenige Minuten später lag Osmers wieder daneben, dieses Mal aber hatten die Zebras Glück. Titsch-Rivero zog vor dem Strafraum ab, der Ball knallte Nauber aus kurzer Distanz an die Hand, die aber fast auf Schulterhöhe war. Der Elfmeterpfiff, der sicher vertretbar war, blieb aus.

Der MSV schüttelte sich und suchte den Ausgleich. In der 61. Minute prallt der Ball von Tashchys Brust im Strafraum ab, er überlässt Stoppelkamp das Leder, der gebürtige Duisburger nimmt Maß und setzt das Leder aus halblinker Position flach rechts zum verdienten Ausgleich ins Tor.

Wer jetzt einen Sturmlauf der Gastgeber erwartete, sah sich getäuscht. Fünf Minuten später spielte sich der schnelle und quirlige Souza von rechts gegen mehrere Heidenheimer an und in den Strafraum, legte den Ball zurück auf Tashchy, der erst einen Schuss antäuschte, dann doch noch einen Schritt zur Seite zog, so freie Schussbahn hatte und den Ball platziert diagonal flach ins linke Eck setzte. Nach 65 Minuten der erste Torschuss vom Neuzugang, und der sitzt!

Und wer vermisste da noch 'Kings' Onuegbu? Niemand, denn der war vier Minuten vorher, in der 62. Minute, für Brandstetter ins Spiel gekommen. Vielleicht sollte es Ilia Gruev mal von Beginn an mit den beiden 'Großen' im Sturm versuchen.

Die Zebras hatten das Spiel gedreht und Mark Flekken hielt den Sieg in der 77. Minute und auch kurz vor Schluss fest.
In der 88. Minute parierte er einen Schuss aus halblinker Position am linken Pfosten, der Ball prallte in die Mitte einem Heidenheimer vor die Füße, der sofort abzog. Diesen fulminanten Schuss aus neun Metern konnte Flekken nur noch leicht mit der rechten Hand berühren, aber Bomheuer stand dahinter neben dem linken Pfosten und wehrte das Leder erfolgreich mit der Brust ab.

Auch vier Minuten Nachspielzeit änderten nichts mehr an dem Ergebnis, sodass der MSV Duisburg
- seinen ersten Sieg gegen und in Heidenheim
- seinen ersten Sieg in der neuen Zweitligasaison
feiern konnte.

Nach drei Ligaspielen hat der Aufsteiger vier Punkte auf dem Konto und bereits den ersten Auswärtssieg errungen.
Wer hätte das vor dieser Saison gedacht?


Und Boris Tashchy hat in seinem dritten Spiel bereits sein zweites Tor erzielt und damit großen Anteil an den vier Punkten.
Wer hätte das gedacht? Ich nicht!

Vielleicht er?

Wie hat die BZ-Duisburg die Einzelleistungen gesehen?
Flekken
 keine Chance beim 1:0 aus dem Abseits, sicherte den Sieg mit toller Parade in der 88.,   :  2
Erat
 lieferte auch in der Offensive eine gute Partie ab,   :  3
Bomheuer
 erst bis zur Gelben Karte unauffällig, verhinderte in der 88. den Ausgleich,  :  2-
Nauber
eine Säule der Abwehr und des Sieges,  :  2
Wolze
im Zweikampf wieder sehr bissig, offensiv manchmal etwas überhastet,   :  3+
Fröde
 in der Offensive und Defensive mit einer soliden Partie,   :  3+
Schnellhardt
 seine Möglichkeiten blitzten immer wieder auf, scheiterte kurz nach dem Wiederanpfiff,   :  3+
Stoppelkamp
 laufen, kämpfen, strahlte eigentlich keine Torgefahr aus, erzielte dann souverän den Ausgleich,   :  2-
Souza 
gab keinen Ball - auch nach 87 Minuten - verloren, gutes Zweikampfverhalten, leider mit Fehlpässen,   :  3+
Tashchy
trifft mit seinem ersten Torschuss zum 1:2, machte Stoppelkamp beim Ausgleich den Weg frei   :  2-
Brandstetter
 wieder Aktivposten, mit Torschuss, aber ohne echte Torgefahr  :  3-

MSV-Torschütze Moritz Stoppelkamp: "Wir waren hier doch klar die bessere Mannschaft, bekommen dann ein Abseitstor - war doch Abseits? -, kommen dann aber zurück und gehen verdient als Sieger vom Platz!"

Gerrit Nauber: "Geil, das Ding auswärts zu drehen. Mit etwas Glück machen wir hier das 3:1. Das war eine tolle kämpferische Mannschaftsleistung!"

MSV-Trainer Ilia Gruev (links): "Ich freue mich, dass wir heute hier gewonnen haben. Wir haben bereits vor der Saison gesagt, wir haben nur ein Ziel und das heißt Klassenerhalt. Nur das zählt für uns. Jeder Punkt zählt und davon haben wir heute drei hier geholt. Jeder Sieg hilft uns, unserem Ziel näher zu kommen. Wir haben in Heidenheim, wo der MSV nie einen Punkt geholt, nie ein Tor in der zweiten Liga geschossen hat, gewonnen. Von daher bin ich natürlich sehr glücklich."

FC-Trainer Frank Schmidt (rechts): "Glückwunsch an dich und deine Mannschaft für den verdienten Sieg. Wir haben uns heute selber im Weg gestanden. Im Gegensatz zu den ersten Spielen waren es heute nur wenige Spieler, die ihre Normalform gefunden haben. Das, was wir gezeigt haben, war zu wenig, um eine gut organisierte und stark kämpfende Mannschaft, wie den MSV, zu besiegen. Wir sind aus dem Nichts, glücklich in Führung gegangen und kassieren dann zwei und noch einmal fünf Minuten später zwei Tore. Wir haben uns diese Niederlage in erster Linie selber zuzuschreiben."