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Rochade im Tor?!
   Union Berlin - MSV Duisburg   
69 Torschüsse, kein Tor - Vorne einen reinzwingen
Jochem Knörzer

Duisburg, 12. September 2018 - 69 Schüsse haben die Zebras in den vier Ligaspiele auf das gegnerische Tor abgegeben, der Ball landete aber nicht ein Mal im Netz. Ex-Bundesligist FC Köln kommt nur auf 62 Torschüsse, traf aber elf Mal.
Das ist der Unterschied zwischen Platz 18 und Platz 1.

Und wie will MSV-Trainer Ilia Gruev (rechts) das, ausgerechnet bei dem Tabellendritten, den ungeschlagenen Eisernen in Berlin, ändern?

Neuzugang Daniel Mesenhöler, der zu Beginn der Saison von Union Berlin zu den Zebras wechselte, könnte den manchmal unglücklich agierenden Daniel Davari im Tor des MSV ersetzen. Allerdings wird das wohl kaum die Torflaute beheben, denn ein Torhüter sorgt, von Mark Flekken mal abgesehen, eher nicht für Treffer im Tor des Gegners.

Mit John Verhoek ist der einzige echte Mittelstürmer der Duisburger mit einer Schulterverletzung ausgefallen, einer, der, wie Lukas Fröde (Foto links) auf der heutigen Pressekonferenz forderte, "den Ball vorne reinzwingen" könnte. Für Jung-Stürmer Jan-Niklas Pia, der bereits in St. Johann einen guten Eindruck hinterlassen hat und im letzten Spiel der U19 Bayer Leverkusen mit einem Doppelpack für den Sieg sorgte, käme die Feuertaufe, so zumindest die Ansicht von Gruev, wohl noch zu früh. Er steht nicht im Kader für Berlin.

Trotz der versiebten Torchance in Darmstadt hat Richard Sukuta-Pasu sicher noch eine weitere Chance verdient. Chancen, die sowohl Tashchy, als auch Iljutcenko des Öfteren erhalten und bis dato nicht genutzt haben. Daneben könnte ich mir  Joseph-Claude Gyau mal von Anfang an vorstellen. Und wenn Moritz Stoppelkamp und Cauly Souza ihre eigenen Abschlüsse, die entweder das Tor um Längen verpassen oder zu Rückgaben mutieren, einstellen und ihren besser stehenden Kollegen auflegen, dann könnte zumindest eine Null fallen.

MSV-Trainer Ilia Gruev erwartet in Berlin wieder eine mannschaftliche Einheit auf dem Platz, die in der letzten Saison nicht ein Mal auf einem Abstiegsrang gestanden hatte! Dafür hat das Team, zudem sich Spieler und Trainer gleichermaßen zählen, in den letzten anderthalb Wochen sowohl Gruppen- als auch Mannschafts-taktisch alles getan.

Lukas Fröde: "Wir wollen und müssen unsere Qualität, die wir haben, jetzt auf den Platz bringen. Wir sind in den bisherigen Spielen nicht an die Wand gespielt worden, es waren Kleinigkeiten, die diese Spiele gegen uns entschieden haben." Er führte weiter aus: "Das Tor ist wie vernagelt, wir müssen vorne einen reinzwingen! Und wenn der Ball am Anfang nicht reingeht, dürfen wir weder resignieren, noch uns selber bemitleiden, sondern weiter machen. Keiner macht freiwillig einen schlechten Start."

Der defensive Mittelfeldspieler sprach sich für seinen Trainer Ilia Gruev aus, kann auch keinen Bruch zwischen Spieler und Trainer erkennen. Fröde: "Die Verantwortung auf dem Platz haben wir, die Spieler. Unser Matchplan steht, doch die Taktik kann Weltklasse sein, wenn der Ball aus zwei Metern gegen den Pfosten, statt ins Tor geht."

"Am Ende geht es ums Ergebnis", sagte Lukas Fröde zum Schluss.

Bleibt eigentlich nur eine Frage: Reicht Ilia Gruev ein Punkt, um auch im nächsten Heimspiel gegen Aue, 23.09.2018, 13:30 Uhr, auf der Duisburger Trainerbank zu sitzen?