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Vier Niederlagen in Serie zum Jahresabschluss sorgen bei den Zebras für Unruhe
'Facebook-Experten'  machen MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic als Schuldigen aus
Ex-MSV-Profis springen auf den 'Facebook-Zug' und wettern gegen den MSV-Sportdirektor
Jochem Knörzer

Duisburg, 30. Dezember 2018 - Vor dem letzten Spiel des Jahres 2018 gegen Dynamo Dresden hatte MSV-Präsident Ingo Wald zum 'Journalisten-Bruch' geladen. Was so ein fehlender Buchstabe, dieses Mal ein 'n', so alles ausmachen kann.

Nicht aber in diesem Fall. Es gab zwar kritische Nachfragen aus der Journalistenrunde, ein Bruch aber stand nie im Raum. Das Brunch-Zubehör allerdings auch nicht, es stand vor der Loge.

Von daher ist die aktuelle Nachtreterei in den Medien, die zum Einen auf "Facebook-Experten"-Meinungen fußen, zum anderen Ex-Profis, die mal für eine gewisse Zeit beim MSV Duisburg ihre Brötchen verdient haben, neben dem 'worldwideweb' eine weitere Plattform bieten, wohl auf die weihnachtliche Meldungsflaute zurückzuführen. Einfach um auch vor und zwischen den Feiertagen 'Auflage zu machen'.

"Facebook-Experten" und Andreas Voss (rechts, bei seiner Verabschiedung 2008)
Wohl aufgrund der "Facebook-Experten-Diskussion" um, eher über MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic nach der Niederlage im letzten Spiel des Jahres 2018 gegen Dynamo Dresden, meldete sich Andreas Voss zu Wort. Das ewige Talent, das zwischen 2001 und 2008 bei den Zebras spielte, leider aufgrund zahlreicher Verletzungen bereits mit 29 Jahren Sport-Invalide wurde.  Danach machte er die Trainer-A-Lizenz und agierte in dieser Zeit als Co-Trainer die U23 des MSV. Der heute 39-Jährige
betreute für 20 bzw. 19 Spielen die Landesligisten GSV Moers (2013/2014) und Viktoria Goch (2015/2016). Bei neun bzw. zehn Niederlagen mit einer eher negativen Bilanz. Also genau die richtige Vita, um nach der 1:3-Niederlage von "einem einzigen Offenbarungseid" zu schreiben und 'Ivo' Grlic mit "Keine klare Linie, Fehleinkäufe, eine klar erkennbare sportliche Philosophie ist nicht vorhanden" Versagen vorzuwerfen.

Ferenc Schmidt
Mit 'Ferry' Schmidt, der zwischen 1985-86 und 1989-1996 195 Spiele für den MSV bestritt und als Rechtsaußen mit seinem Antritt und und seinen Dribbelkünsten zu den Fan-Lieblingen zählte, meldete sich über Weihnachten der nächste Ex-Profi und forderte einen "Meinungsaustausch des MSV mit 'verdienten' Ex-Spielern wie Andreas Voß, Carsten Wolters und Markus Osthoff". Wie sehr ihm sein Ex-Verein am Herzen liegt, sieht man am Besten daran, dass er seit 2002 für die Traditionself von Schalke 04 spielt, ein Verein, der in seiner aktiven Zeit nicht auftaucht.

Tomacz Hajto
Kurz nach Weihnachten kommt dann mit Tomacz Hajto der nächste Ex-Schalker um die Ecke. Hajto, der 1997 bis 2000 in Zebrastreifen kickte und sich als knochenharter Innenverteidiger einen Namen gemacht hatte, macht das Wirken von 'Ivo' Grlic als Sportdirektor an Einnahmen aus Verkäufen und dem nicht vorhanden Torertrag eines John Verhoek fest.
"Die ganzen Transfers sind Misch-Masch, ohne nachhaltiges Arbeiten. Ich sehe da wirklich keine klare Linie, keine Philosophie", zieht auch Hajto über Grlic her. Der 46-jährige Pole kann auf zwei kurzzeitige Trainerstationen, bei einem Erst- und einem Zweitligisten, mit dem er in die dritte Liga abstieg, in Polen verweisen, ist seit Mitte 2015 aber Vereins- und Trainerjob los. Immerhin soll er im polnischen TV ein bekannter Fußball-Experte sein. So wie hier Peter Neururer, nach dem Trainerangebote ausblieben.

Realität aus den Augen verloren
Fünfeinhalb Jahre nach dem Zwangsabstieg scheint so mancher die Realität aus den Augen verloren zu haben. Im Sommer 2013 war der MSV Duisburg eigentlich tot. Es grenzt schon an ein Wunder, dass dieser Duisburger Traditionsverein in der Saison 2018/2019 um den Klassenerhalt der 2. Bundesliga kämpfen kann. Ermöglicht haben es die Fans und Menschen wie Ingo Wald, Bernard Dietz, Jürgen Marbach und auch Udo Kirmse. Von den Sponsoren, die dafür viel Geld ausgaben und geben, ganz zu schweigen. Und trotzdem ist auch der heutige MSV finanziell alles andere als 'auf Rosen gebettet'.

Das sagt auch MSV-Präsident Ingo Wald in der MSV-Pressemitteilung, in der er sich klar vor Sportdirektor 'Ivo' Grlic stellt, -
"Das, was wir in diesen Tagen über Ivo lesen, ist, ehrlich gesagt, in Teilen eine Frechheit. Spieler, die einmal das Trikot des MSV getragen haben, jetzt aber weit weg vom Verein sind, nutzen unsere Schwächephase, um auf sich aufmerksam zu machen. ... Natürlich sind auch wir alles andere als glücklich mit der Situation, wer uns mit konstruktiver Kritik unterstützen will, ist gerne gesehen und willkommen. Wer sich aber auf Kosten des MSV – und wer einen Mitarbeiter angreift, der greift den ganzen Club an! –ins Gespräch wofür auch immer bringen will, der kann mir, um es im Ruhrpottdeutsch zu sagen: gestohlen bleiben!" - zum Schluss so: "Um es noch einmal klar zu sagen: wir haben in den vergangenen Jahren in dieser Konstellation die Grundlage dafür geschaffen, dass es den MSV überhaupt weiter gibt, und wir werden auch in dieser Konstellation weiter für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft arbeiten!"

Außer Mark Flekken, der die Chance ergriffen hat, bei einem Erstligisten anzuheuern - auch wenn er dort nur die Nummer zwei ist - hat der MSV keinen Leistungsträger der letzten, erfolgreichen, Saison abgegeben!

Borys Tashchy erzielte in 32 Spielen 11 Tore, Moritz Stoppelkamp und Kevin Wolze trafen je 9 Mal und Cauly Souza und 'Stani' Iljutcenko netzten je 6 Mal ein.

Und in der aktuellen Saison? Tashchy kommt nicht in Tritt, traf nur einmal und fehlte verletzt in den letzten vier Spielen. Auch Kevin Wolze spielt unter seinem Leistungsniveau, konnte auch nur drei Tore besteuern. Cauly Souza ist mit vier Tore Duisburgs erfolgreichster Torschütze, fehlte allerdings auch in drei Spielen.

Während Ilia Gruev noch 'aus dem Vollen schöpfen' konnte, die Mannschaft aber wohl mit seiner 'Drei-/Fünfer-Kette' verunsicherte, bekommt Torsten Lieberknecht, verletzungsbedingt, keine Stammelf auf den Platz. Dazu können Schlüsselspieler wie Wolze, Fröde, Schnellhardt und Stoppelkamp nicht ihr Leistungsvermögen abrufen. Und, so eng wie die Leistungsdichte in dieser 2. Bundesliga wieder ist, macht das den Unterschied zwischen einem guten Platz im vorderen Mittelfeld und dem Abstiegskampf aus.

BZ-Duisburg wünscht allen MSV-Fans einen 'guten Rutsch ins neue Jahr',
dem MSV Duisburg einen positiven Einstieg in das Jahr 2019!