Duisburg,
08. Dezember 2018 - Bei schmuddeligen vier Grad ließ
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht Fröde als Innenverteidiger
auflaufen. Das stellte sich in der 35. Minute nicht als die
richtige Wahl heraus. Denn für die Führung der Heidenheimer,
aus dem Nichts, wie es so schön heißt, sorgte eine
Fehlerkette von Fröde und Mesenhöler. Der MSV war bis dahin
die bessere Mannschaft, mit richtig guten Torchancen für
Iljutcenko und Verhoek. Der eine scheiterte aus kurzer
Distanz an Torhüter Müller, der andere brachte das
Kunststück fertig, das Leder aus fünf Metern deutlich über
den Querbalken zu schießen.
Ein weiteren Fehler
leisteten sich Schiedsrichter und Linienrichter vier Minuten
später. Sie brachten den MSV - wieder einmal - um einen
berechtigten Elfmeter, als Iljutcenko vor dem Tor der
Gastgeber sehr deutlich mit den Armen zu Boden gedrückt
wurde. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.
Der sich schon kurz nach dem Wiederanpfiff verdoppelte.
Ein langer Abschlag erreichte Dovedan, der ließ Nauber alt
aussehen und jagte das Leder in den rechten Winkel. Keine
Chance für Mesenhöler. Acht Minuten später, nach einer
Ecke und Kopfball, lag der Ball wieder hinter Mesenhöler.
Doch der Linienrichter hatte längst die Fahne oben, der Ball
war in der Flugphase bereits im Toraus.
Im Gegenzug
legte sich Iljutcenko Ball und Torhüter zurecht und zimmerte
den Ball aus 16 Metern an die Latte. Das Leder sprang wieder
ins Feld zurück. In der 66. Minute ging Wiegel im eigenen
Strafraum nicht konsequent genug zum Ball, Schnatterer lief
einfach mal durch und fiel nach einer leichten Berührung.
Dieses Mal zeigte Schiri Alt schnell auf den Elfmeterpunkt.
Schnatterer ließ Mesenhöler, der in die richtige, die linke,
Ecke sprang, keine Chance.
Nur zwei Minuten später
immerhin der Ehrentreffer durch MSV-Kapitän Wolze, der das
Leder, nach einer Ecke, volley nahm und ins Tor nagelte.
Dabei blieb es dann aber auch.
Die Zebras haben sich,
wieder einmal, durch mangelhafte Chancenverwertung und
individuelle Fehler in der Defensive selber geschlagen. Auch
der Schiedsrichter war, auch wieder einmal, durch seine
Elfmeterverweigerung an der Duisburger Niederlage beteiligt.
Erst 'volle Hütte' gegen den HSV, dann müssen gegen
Dresden endlich wieder Punkte her und in der Winterpause an
den richtigen Schrauben drehen, um diese 'Seuchen-Hinrunde'
vergessen zu machen.
Kevin Wolze: „Wir stellen uns
bei den Gegentoren nicht clever genug an. Das darf uns so
nicht passieren. Dann läufst du dem Spiel hinterher, obwohl
wir eigentlich eine richtig gute erste Halbzeit spielen und
zwei riesige Chancen haben. Wir müssen das Spiel jetzt
knallhart analysieren. Wir haben Fehler gemacht und die
müssen wir ansprechen.“
Lukas Fröde:
„Man muss sagen, dass wir es selbst schuld sind. Wir spielen
eine gute erste Hälfte. Das darf hier niemals 1:4 ausgehen,
wenn du so gut ins Spiel kommst und so feldüberlegen bist.
Wir müssen uns das Ergebnis auf die eigene Fahne schreiben
und die Fehler abstellen. Das heute tut weh. Trotzdem müssen
wir jetzt den Schalter umlegen.“
MSV-Trainer
Torsten Lieberknecht: „In der Höhe ist der Sieg
für Heidenheim heute verdient. Wenn du vier Eier bekommst,
dreimal langgeschlagene Bälle und dich dreimal in der
Verteidigung so verhältst, dann ist es auch verdient, wenn
wir hier als Verlierer vom Platz gehen. Du hast das Spiel
komplett im Griff und bekommst dann vier Eier. Mentalität
zeigt die Mannschaft, aber auch ganz große Naivität. Da muss
man kämpfen und zeigen, dass es gerechtfertigt ist, auf dem
Platz zu stehen.“
FC-Trainer Frank Schmidt:
„In der ersten Hälfte war es in der Tat kein guter Fußball
von uns. In der Halbzeit habe ich der Mannschaft gesagt,
dass die Leistung aus der ersten Hälfte nicht ausreicht. Die
Führung war zur Halbzeit mehr als glücklich und dann wussten
wir, dass wir uns den Sieg verdienen müssen. Nach dem 3:1
hätte das Spiel durchaus noch einmal kippen können, aber wir
haben es dann gut gemacht.“
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