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'Dritte Liga ist Tod auf Raten'
Bilanz stimmt, sportliche Situation zeigt ein 'Horror-Szenario' auf
Sportliche Situation drückt sich auch in kritischer Mitgliederaussprache aus
Jochem Knörzer

Duisburg, 20. Februar 2019 - Pünktlich um 19:02 Uhr eröffnete MSV-Präsident Ingo Wald die Mitgliederversammlung und begrüßte die Anwesenden.

MSV-Mitglied 'Bruno Ballack', der seinen Namen auf dem Trikot trägt, hier rechts neben Lukas Fröde, fiel nicht nur, und nicht zum ersten Mal, beim heutigen Training auf, er meldete sich auch zu Beginn der Mitgliederversammlung bereits bei der Tagesordnung zu Worte. Seine weiteren Zwischenrufe erreichten einen gewissen 'Nerv-Faktor'.

Negatives Eigenkapital
"Warum funktioniert das Team, das in der letzten Saison so gut funktioniert hat, in dieser Saison nicht?", fragte Ingo Wald sich und in die Runde. Eine Antwort konnte er nicht liefern, verwies aber darauf, dass der MSV seit dem Zwangsabstieg nur noch Geld ausgeben kann und ausgibt, dass er auch erwirtschaftet hat. Ingo Wald und sein Team arbeiten daran, ein positives Eigenkapital darstellen zu können, denn "einen schuldenfreien MSV werde ich nicht mehr erleben, muss ich aber auch nicht. Wir müssen aber das Eigenkapital aus dem Minusbereich holen."

Aktuell liegt das nicht vorhandene Eigenkapital bei Minus 6,417 Millionen Euro.

Ohne frische Gelder
Die Zweitligasaison 2017/2018 beendete der MSV Duisburg mit einem Plus in Höhe von 163.000 Euro. Was umso bemerkenswerter ist, weil dieses Ergebnis ohne 'frische Gelder' durch Gönner und Sponsoren, auch nicht durch Schuldenverzicht von Gläubigern zustande gekommen ist.

"Die dritte Liga bleibt ein Horror-Szenario. Sie ist eine schlechte Option, denn sie kostet uns jedes Jahr einen Verlust von drei bis dreieinhalb Millionen Euro", so der MSV-Präsident. "In der zweiten Liga erwirtschaften wir über 600.000 Euro und sind dort lebensfähig. Deswegen ist die 2. Bundesliga so wichtig für uns!"

Udo 'Klitschko' Kirmse

Verabschiedet wurde Udo Kirmse, der in den schwierigen Zeiten des Zwangsabstiegs den MSV führte und 'den Klitschko machte'. Er steht für den Vorstand nicht mehr zur Verfügung.


Nach Ingo Wald berichteten Vorstandsmitglied Robert Philipps zum 'e. V.' und MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt (Foto) zur KGaA.


MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic redete nicht frei, er hatte seine Aussagen in Schriftform vorbereitet und las Wort für Wort ab. Unterm Strich rechtfertigte er sich für die Kaderplanung, die bereits in der laufenden Saison, gut sieben Monate vor der neuen Saison, beginnt. Er arbeitete den bisherigen Saisonverlauf chronologisch ab.

"Mit der heutigen Sicht, dem heutigen Wissen, hätte ich sicher manche Dinge anders entschieden. Hätten Sie auch, oder?", fragte 'Ivo' Grlic die anwesenden Mitglieder.

Keine Abschiedstournee
Aktuell gibt es keinen Grund, das Ziel Klassenerhalt aus den Augen zu verlieren. Es liegt an der Mannschaft, das Steuer rumzureißen und für den Klassenerhalt zu kämpfen und die notwendigen Punkte zu holen.

Auch 'Ivo' Grlic wurde mit freundlichem Beifall von den anwesenden Mitgliedern verabschiedet. Da waren doch viele 'Facebook-Experten' am häuslichen Computer hängen geblieben, statt sich zur Mitgliederversammlung zu bewegen. Wenn sie denn überhaupt Mitglied des Vereins sind.

Richard Sukuta-Pasu, der auch seit gut einer Woche nicht mehr im Training gesehen wurde, fehlte auch bei der Mitgliederversammlung. Er soll den MSV bereits Richtung Osten, möglicherweise China, verlassen haben. Stellt sich die Frage, ob der MSV zu der Gehaltseinsparung auch noch ein paar Transfer-Euros generieren kann.

Der Dachverein MSV Duisburg stellte in der nächsten Runde Hockey und Turnen vor.

Etwas turbulente Aussprache
Danach kam es zur obligatorischen Aussprache der Mitglieder.
Sehen so Absteiger so aus?

Hauptthema war die aktuelle sportliche Situation. Unter anderem wurde die Mannschaft als 'nicht-zweitligareif' bezeichnet.

'Bruno Ballack' forderte die Entlassung von Sportdirektor 'Ivo' Grlic und Torsten Lieberknecht in Personalunion als Trainer und Sportdirektor. Da er sich nicht an die Vorgaben der Aussprache hielt, wurde ihm letztendlich das Wort durch den Versammlungsleiter Udo Steinke entzogen und er wurde des Saales verwiesen.

Der Verwaltungsrat wurde einstimmig von den Mitgliedern, 446 hatten den Weg ins TaM gefunden, für 2017/2018 entlastet. Ebenso der Vorstand.

Vorstandsteam Wald, Dietz, Philipps und Steinke
Zur Wiederwahl stellten sich Ingo Wald, Bernard Dietz, Robert Philipps und Udo Steinke als Team. Auf Mitgliederbeschluss erfolgte diese offen. Bei sechs Enthaltungen wurde das Team mit einem 'sozialistischem Ergebnis', ohne Gegenstimme, gewählt.

Auch die weiteren Wahlen verliefen 'ohne besondere Vorkommnisse'.

Zum Abschluss hatte, eigentlich wie immer, das Duisburger Original Friedhelm Hübner das Wort.

Am 16. Mai 2019 Sondersitzung wird der Vorstand für interessierte Mitgliedern zur Bilanzbesprechung einladen.