Duisburg, 24.
Februar 2019 - Der formschwache Ex-Kapitän Kevin Wolze
startete auf dem Platz, während Seo nach seinen guten
Auftritten auf die Bank gesetzt wurde. So manches Mal hat
man auch bei MSV-Trainer Torsten Lieberknecht das Gefühl,
die Aufstellung wird erwürfelt. Unterm Strich blieb es in
Aue bei einem torlosen Unentschieden, das Duisburg sicher
nicht weiterhilft.
In der 18. Minute musste Aues
Torwart Männel einen Schuss von Stoppelkamp prallen lassen,
Nielsen bekam den Ball nicht unter Kontrolle und auch nicht
am Auer Schlussmann vorbei. Im Gegenzug jagte Herrmann, nach
Foul von Bomheuer an Hochscheidt, einen Freistoß aus ca. 28
Metern auf das rechte Eck, Felix Wiedwald tauchte ins Eck
und hielt sicher. Einen guten Angriff bekamen die ca. 400
mitgereisten MSV-Fans in der 31. Minute noch zusehen, leider
verfehlten Nielsen und Iljutcenko den Abschluss. Das war es
dann auch schon in den ersten 45 Minuten.
In der
zweiten Halbzeit hatte Fröde in der 67. Minute die
Duisburger Führung auf dem Fuß, doch Männel hob den Ball
noch knapp über den Querbalken. Dann folgte eine turbulente
Schlussviertelstunde.
Hochscheidt scheiterte in der 79.
Minute an Wiedwald, der eingewechselte Nazarov jagte das
Leder fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit aus acht
Metern freistehend über den Duisburger Kasten. Eine Minute
später ging es für Lukas Fröde mit glatt Rot zum Duschen. Er
hatte zwar klar den Ball an der Seitenlinie in Höhe der
Mittellinie gespielt, allerdings hätte er seinen
Gegenspieler auch ernsthaft verletzten können. Aus meiner
Sicht eine heikle und grenzwertige Entscheidung von Aytekin.
In der Nachspielzeit dann doch noch fast der Duisburger
Siegtreffer. Männel konnte einen Schuss von Moritz
Stoppelkamp nicht festhalten, Cauly Souza erreichte das
Leder am rechten Pfosten, brachte den Ball nach innen,
konnte ihm aber nicht den notwendigen Effet mitgeben, sodass
die Kugel vor der Torlinie am linken Pfosten vorbeiging.
Aufgrund der tatsächlichen Torchancen hat der MSV in Aue
zwei Punkte für den Klassenerhalt liegenlassen. Und die
Spiele und damit auch die zu vergebenden Punkte werden
weniger.
Stoppelkamp hat sich einen weiteren
Starteinsatz verdient, wenn denn seine Nummer beim Würfeln
oben liegt.
Moritz Stoppelkamp: "Es
ist echt schwer gerade. Wir waren von der Chancenanzahl
besser und ein Sieg wäre sicherlich nicht unverdient
gewesen. Am Ende haben wir beim Versuch von Nazarov dann
aber auch Glück gehabt. Es war gut, dass wir auswärts zu
null gespielt haben. In unserer Situation sind es zwei
Punkte zu wenig, aber wir müssen jetzt Zuhause die
Heimspiele gewinnen und haben es noch in der eigenen Hand."
MSV-Kapitän Gerrit Nauber:
"Es war in der ersten Halbzeit ein sehr zähes Spiel. In der
zweiten Hälfte wurden wir dann mutiger und hatten über das
Spiel gesehen einen Tick mehr Chancen. Es ist ärgerlich,
dass wir uns kurz vor Schluss nicht noch mit dem Sieg
belohnen. Nächste Woche wollen wir da weitermachen."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Wir sind
Tabellenletzter und haben in den vergangenen Wochen trotz
guter Leistung es nicht geschafft, die Spiele zu gewinnen.
Dann kommst du mit einem enormen Druck hierhin. Bei der
aktuellen Situation kann ich von meinen Spielern nicht
verlangen, dass sie frei aufspielen können. Das hat man in
der ersten Hälfte gemerkt. Sie haben über 90 Minuten eine
charakterlich einwandfreie Partie gezeigt und gekämpft, sind
ohne Gegentor geblieben. Das war wichtig! Wir hatten in der
zweiten Hälfte mutigere Szenen und von daher bin ich mit dem
Auftritt meiner Mannschaft ganz zufrieden. Lukas geht mit
großer Wucht in den Zweikampf, trifft aber erst den Ball.
Ich denke, dass der Schiedsrichter die Wucht des Zweikampfes
bewertet und leider für uns die rote Karte gezogen hat."
Aue-Trainer Daniel Meyer: "Wir haben
eine gute erste Hälfte gespielt. Der Glanz endete dann immer
im letzten Drittel. Insgesamt haben wir zu wenig klare
Abschlüsse kreiert. In der zweiten Hälfte wurde es nicht
wirklich besser. Wir haben viel Aufwand für zu wenig klare
Torsituationen betrieben. Uns nützt am Ende dieses
Unentschieden sicherlich einen Tick weit mehr."
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