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Gegen die bessere Mannschaft verloren
  MSV Duisburg - Union Berlin  2:3 (1:1)
'Die Eisernen' drehten das Spiel zurück - Der erneute Abstieg rückt näher
Jochem Knörzer

Duisburg, 16. Februar 2019 - Bei Sonnenschein und frühlingshaften 13 Grad begann es eigentlich wie immer in dieser Saison. Erst eine richtig gute Torchance für den MSV, die dieses Mal Verhoek nicht nutzte, weil er den Ball ziemlich zentral auf Gikiewicz absetzte, fast im Gegenzug die Unioner Führung.

Souza hatte den Ball an der Mittellinie verloren, der Ball kam über Rechtsaußen zu Zulj, der aus fünf Metern traf. Wenn man oben steht, nutzt man solche Chancen.

Die Zebras blieben dran, Souza scheiterte mit seinem Freistoß am Berliner Keeper Gikiewicz, Nielsen versenkte den seinen aus halblinker Position aus 19 Metern mit dem Halbzeitpfiff ins linke Eck. Lässt man die erste Halbzeit Revue passieren, so war das Unentschieden schon ein wenig schmeichelhaft für die Zebras.

In der zweiten Halbzeit sorgte in der 56. Minute ein weiterer Standard sogar für die Führung des Tabellenletzten.
Souza brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, Nielsen verlängerte mit dem Kopf, ...

... Fröde war vor dem Fünfmeterraum zur Stelle und köpfte das Leder an Gikiewicz vorbei ins Tor. Die Zebras hatten das Spiel gedreht und lagen 2:1 in Führung.

Leider war dieses schöne Gefühl nach 63 Minuten schon wieder Geschichte. Fröde rutschte vor dem Strafraum weg, so erreichte der Ball den Unioner Hartel, der aus halblinker Position aus acht Metern frei abziehen konnte, ...

... Wiedwald war chancenlos, als das Leder am linken Pfosten einschlug.

Union Berlin drückte weiter, wollte endlich wieder einen Auswärtssieg landen. Das gelang Andersson in der Schlussminute, allerdings räumte er vor seinem Kopfball Bomheuer zumindest grenzwertig aus dem Weg. Schiri Gerach sah es anders und gab das Tor.

Union Berlin entführte so, nicht unverdient, drei Punkte aus Duisburg und liegt mit 40 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Der MSV bleibt Schlusslicht der Zweitligatabelle, hat einen Punkt Rückstand auf Sandhausen, zwei auf Magdeburg, die aber am morgigen Sonntag noch in Bielefeld antreten müssen. Ingolstadt scheint eine Serie gestartet zu haben und liegt bereits drei Punkte vor Duisburg auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Es sieht für die Zebras düster aus.

Havard Nielsen: „Die Niederlage ist sehr bitter. Es war ein schwieriges Spiel gegen ein gutes Team, aber wir haben mit langen Bällen und Zweikämpfen versucht viel Stress zu machen. Ich finde, das hat auch gut funktioniert. In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Chance, die auch gut waren. Aber wir müssen so einen Torvorsprung auch halten.“

Gerrit Nauber: „Die Gegentore sind sehr ärgerlich und dass wir gerade kurz vor Schluss noch das 2:3 bekommen, ist richtig bitter. Niederlagen tun immer weh, auch auswärts. Aber gerade vor unseren Fans umso mehr.“

Young-Jae Seo: „Insgesamt haben wir ein gutes Spiel abgeliefert und sind deshalb sehr enttäuscht über diese Niederlage. Wir haben aber weiterhin den festen Glauben an den Klassenerhalt.“

Torsten Lieberknecht (Cheftrainer MSV Duisburg): „Wir müssen heute eine unverdiente Niederlage einstecken, die extrem weh tut. Wir hatten einen guten Anfang, aber auch unglückliche Momente, wie Frödes Ausrutscher. Uns bleibt nichts anderes übrig als nicht aufzugeben, auch wenn es eine der härtesten Prüfungen zurzeit ist. Der Gang in die Kurve war schwierig, doch für die Mannschaft war es trotzdem aufmunternd. So zu verlieren ist extrem bitter, aber wir werden weiterhin den Kopf oben behalten und das nächste Spiel angehen.“

Urs Fischer (Cheftrainer Union Berlin): „Schlussendlich war es ein glücklicher Sieg in der letzten Minute. Doch ich bin der Meinung, dass die Mannschaft sich den Sieg über die 90 Minuten verdient hat. Wir sind gut ins Spiel gekommen, es war auch von Beginn an ausgeglichen. Dann sind wir immer besser geworden und das 2:1 war dann ein Weckruf für die Mannschaft; danach hatten wir das Spiel im Griff.“