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Zebras haben sich noch nicht aufgegeben!
  Holstein Kiel - MSV Duisburg  0:2 (0:0)
Gyau und Albutat verhindern durch ihre Tore Planungssicherheit für die 3. Liga
Das zarte Pflänzchen 'Hoffnung' lebt noch

Jochem Knörzer

Duisburg, 05. Mai 2019 - Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, die Duisburg Punkte gekostet haben, ziehen sich wie ein 'Roter Faden' durch diese verkorkste Saison. Auch in Kiel blieben zwei Kieler Handspiele im eigenen Strafraum ungeahndet. Zumindest in den Zeiten, wo es nicht um Absicht, sondern um 'Hand ist Hand', geht.

Kiel war von Beginn an die überlegene und spielbestimmende Mannschaft.
Die erste Torchance aber hatte der MSV, sogar im Doppelpack. Ein Pass von Iljutcenko erreichte über eine 'Kieler Bande' Moritz Stoppelkamp, der in seinem 220. Zweitligaspiel frei vor Torhüter Reimann den Selben anschoss, auch Fabian Schnellhardt brachte das Leder im Nachschuss nicht an dem Keeper vorbei.

In der 20. Minute rutschten 'Jo' Gyau und Dehm im Kieler Strafraum über den Rasen, der Kieler spielte den Ball mit dem ausgestreckten Arm, da ist in letzter Zeit Elfmeter gepfiffen worden. Hier und heute aber nicht.
Acht Minuten später blieb ein weiteres Handspiel im Kieler Strafraum ungeahndet. Iljutcenko reklamierte zurecht und sah dafür von dem schwachen Schiedsrichter Dietz die Gelbe Karte. Fehlentscheidung im Doppelpack.

Tor oder nicht Tor? Erst landete Schindlers Kopfball aus spitzem Winkel in der 31. Minute am rechten Pfosten, fiel dann Mühling vor die Füße, der sofort abzog, aber der viel gescholtene Gerrit Nauber holte das Leder eindrucksvoll mit einem Flugkopfball von der Torlinie. Kein Tor, der Ball hatte, so auch die Wiederholung auf dem Monitor, die Torlinie wohl nicht überschritten.

Im Gegenzug vergab Moritz Stoppelkamp die Duisburg Führung. Aus halbrechter Position lief er alleine in den Strafraum, und versuchte mit dem Außenriss den Ball links ins Eck zu schlenzen. Da fehlte ein knapper Meter. Auch eine Situation, die sich wie ein (zweiter) 'Roter Faden' durch die Saison zieht.

Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff jagte Benes das Leder aus 18 Metern an den linken Pfosten.

So ging es nach interessanten 45 Minuten mit einem torlosen Unentschieden in die Pause.

Kiel begann wieder druckvoll, ohne aber zum Abschluss zu kommen.

Das aber machte 'Jo' Gyau in der 55. Minute! Er zog von links einen Schritt nach innen und zog fulminant ab. Der Ball landete flach im kurzen Eck.

Das Tabellenschlusslicht führte 1:0 in Kiel.

Die Störche schnürten die Zebras in den nächsten Minuten ein, eröffneten so aber auch Räume für Konter.

Und ein Konter saß. Nach 67 Minuten eroberte der eingewechselte Borys Tashchy den Ball, der 'Stani' Iljutcenko an der Mittellinie erreichte. Iljutcenko spielte das Leder, auch weil sich zwei Kieler gegenseitig behinderten, auf den völlig freistehenden Stoppelkamp, der auf und davon ging. Vor dem Tor passte die Duisburger Nummer 33 den Ball quer auf den mitgelaufenen Tim Albutat, der mit seinem ersten Saisontor das 2:0 für die Zebras erzielte.

Torschützen unter sich

Kiel rannte weiter an, kam aber nicht zum Torerfolg.

Durch diesen überraschenden Sieg hat die Mannschaft nicht nur gezeigt, dass sie nicht sang- und klanglos absteigen will, bei vier Punkten Rückstand auf Ingolstadt und den Relegationsplatz keimt auch noch für so manchen MSV-Fan das zarte Pflänzchen 'Hoffnung' auf die Relegationsspiele.

Nach dem, durchaus nicht unverdienten, Sieg in Kiel bleibt (wieder einmal) die Frage, warum diese Leistung nur so selten in dieser Saison abgerufen werden konnte? Und wie viele Punkte dem MSV Duisburg durch Schiedsrichter-Fehlentscheidungen
tatsächlich abhanden gekommen sind? Von ausgleichender Gerechtigkeit kann in dieser Saison mal keine Rede sein!

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "
Ich bin natürlich froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wenn du Spiele drehst und dann doch enttäuscht bist, weil es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat. Wir hatten auch die erste Torchance in dem Spiel, auch das gehört zu einem Sieg. Zum Schluss haben wir fehlerfrei verteidigt und den Sieg festgehalten. Das habe ich uns, den Jungs und den Fans, gewünscht. Jetzt werden wir uns auf Heidenheim vorbereiten."

Kiel-Trainer Tim Walter: "Dieser Sieg war für den MSV natürlich immens wichtig. Für mich ist es schwierig zu beschreiben, was so gar nicht funktioniert. Man traut sich schon gar nicht mehr zu sagen, was wir an individuelle Fehler gemacht haben. Vorne unsere Chancen nicht genutzt und hinten Duisburg zu den Toren eingeladen."