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Zum 10. Mal abgestiegen
  MSV Duisburg - FC Heidenheim   3:4 (1:2)
Dank Kassner und 'schauinsland-reisen' geht es mit der 7. Drittligasaison weiter
Jochem Knörzer

Duisburg, 12. Mai 2019 - Da die Schanzer in Ingolstadt mit einem 3:0-Sieg gegen die Lilien, da hat auch das 'Zebra-Hufeisen' kein Glück gebracht, ihre Hausaufgaben gemacht haben, spielte das Ergebnis des MSV gegen Heidenheim schlussendlich keine Rolle mehr. Trotzdem wäre es für die geschundene Seele der Fans wohl so etwas wie Balsam gewesen, wenn man mit einem Heimsieg gegangen wäre.

Möglich war es. Wieder hatte der MSV, dieses Mal in der dritten Minute durch Moritz Stoppelkamp, die große Chance, früh in Führung zu gehen. Wieder blieb diese Chance ungenutzt. Stoppelkamp jagte den Ball auf Torhüter Müller, das Leder prallte ab. Glatzel machte es in der 27. Minute besser, als er auch 17 Metern abzog und Wiedwald keine Chance ließ. Sechs Minuten vorher allerdings hätte der Heidenheimer schon zum Duschen gemusst, wenn Schiedsrichter Siewer den Ellenbogen-Check gegen Albutat regelrecht als Tätlichkeit geahndet hätte.

Fünf Minuten später zeigte der Schiedsrichter nach einem Handspiel im Gäste-Strafraum auf den Elfmeterpunkt. Kevin Wolze trat an, schob den Ball ins linke Eck, doch Torhüter Müller wehrte ihn ab. Auch den Nachschuss von Wolze konnte der Heidenheimer abwehren, ...

... erst das Nachsetzen von Moritz Stoppelkamp musste er passieren lassen. Duisburg hatte ausgeglichen, doch Ingolstadt führte zu diesem Zeitpunkt 1:0.

Weitere fünf Minuten später erstickte Thomalla aufkeimende Hoffnung im Keim, als er eine Flanke am rechten Pfosten direkt verwandelte. Mit einem 1:2 ging es in die Halbzeitpause, Ingolstadt lag 2:0 in Führung. Der MSV war abgestiegen.

Das änderte sich auch in den zweiten Halbzeit nicht mehr. 

In der 51. Minute erzielte Dustin Bomheuer nach einer Ecke mit dem Kopf den 2:2-Ausgleich, Ingolstadt ging nach 54 Minuten 3:0 in Front. Damit war, unabhängig vom Spielergebnis, Duisburgs 10. Abstieg besiegelt.

Passend dazu köpfte Bomheuer in der 58. Minute die Kugel, ohne Not, aus kurzer Distanz ins eigene Tor.
Doch der MSV kam noch einmal zurück.

Der eingewechselte Lukas Daschner, in dieser Saison vom MSV-Trainer viel zu wenig berücksichtigt, hechtete in eine Flanke und köpfte den erneuten Ausgleich. Nach 80 Minuten hatten die über 14.000 Zuschauer sechs Tore gesehen.

Nur zwei Minuten später fiel das siebte Tor. Wieder legten die Heidenheimer in einem Spiel, das längst mit offenem Visier geführt worden war, vor und gingen in Führung.

Kurz vor dem Schlusspfiff hallten dann, aus der MSV-Fan-Kurve, 'Absteiger, Absteiger'-Rufe durch die Arena. Nur kurz, denn überraschend kam das Ende nicht.

Nach dem Schlusspfiff war die Mannschaft in den blau-weißen Trikots an der Mittellinie mit sich selber beschäftigt, ließ ihre Fans (zu lange) warten und wurde dementsprechend mit Schmähgesängen empfangen und bestraft.

Handgreiflichkeiten gegen Spieler geht aber mal gar nicht!

Der MSV Duisburg ist zum zehnten Mal abgestiegen, kann aber, so MSV-Präsident Ingo Wald und 'schauinsland-reisen'-Touristik-Leiter Andreas Rüttgers, die Lizenzauflagen erfüllen und für die siebte Drittligasaison planen. Mit dem Ziel 'sofortiger Wiederaufstieg'!

MSV-Präsident Ingo Wald: "Wir haben an dieser Saison, an diesem Abstieg jeder unser Päckchen zu tragen. Die Mannschaft, die in der letzten Saison mit Leidenschaft einen siebten Tabellenplatz geholt hat, hat in dieser Saison diese Leidenschaft vermissen lassen. Daran müssen wir alle arbeiten."


Flasche leer?
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht
: "Wir sind heute abgestiegen. Ich stehe dafür, da wo Schatten ist, auch wieder für Licht zu sorgen. Ich habe es nicht geschafft, aus einer Mannschaft einen eingeschworenen Haufen zu machen. Das kreide ich mir an."