Duisburg, 04.
November 2019 - Knapp über 15.000 Zuschauer waren es dann
doch, beim Derby der Nachbarstädte Duisburg und Krefeld. Die
bekamen zumindest zwei, nicht nur qualitativ, schöne Tore zu
sehen. Und im dritten Anlauf die Möglichkeit,
"Spitzenreiter, Spitzenreiter" in die nass-kalte Nacht zu
rufen.
Uerdingen versuchte den MSV mit hohem Pressing
unter Druck zu setzen. Das gelang bis zur ersten Duisburger
Torchance, bis zum ersten Torschuss. Denn der saß! In der
22. Minute setzte sich Moritz Stoppelkamp auf der linken
Seite gegen Kinsombi durch, brachte den Ball auf den ersten
Pfosten, wo Vincent Vermeij seinen Gegenspieler anköpfte,
das Leder so bei Lukas Daschner in halbrechter Position
landete. Der junge Duisburger nahm Maß und jagte den Ball
an einem Abwehrspieler vorbei flach ins rechte Eck.
Königshofer kam zwar noch geflogen, war aber weder lang noch
schnell genug, den Einschlag zu verhindern.
Der MSV
führte mit seinem ersten Torschuss 1:0.
12 Minuten
später die zweite Duisburger Torchance, der zweite
Torschuss, den Leroy Mickels, nach Pass von Moritz
Stoppelkamp, knapp neben den rechten Pfosten ins Toraus
setzte.
In der Nachspielzeit machte es Leroy Mickels
dann besser. Er zog mit seinem schnellen Antritt von links
Richtung Strafraum und jagte das Leder aus 19 Metern
diagonal ins rechte Eck.
So ging es in die Pause.
Trotz der Zwei-Tore-Führung blieb spielerisch noch reichlich
Luft nach oben. Das zeigte sich auch in der zweiten
Halbzeit.
Leroy Mickels hatte auch die nächste
Torchance, schon in der ersten Minute der zweiten Halbzeit.
Doch seinen Schuss aus fast spitzem Winkel wehrte
Königshofer zur Ecke ab. in der 56. Minute trat
Kirchhoff mehr über als gegen den Ball, Moritz Stoppelkamp
schnappte sich das Leder, lief auf Königshofer zu und
versuchte den Ball mit dem Außenriss an dem Uerdinger
Torwart vorbei ins Tor zu schießen. Der KFC-Keeper blieb
Sieger.
Uerdingen erarbeitet sich nicht eine echte
Torchance, Leo Weinkauf konnte sich nicht auszeichnen, hielt
aber auch so die 'Null'. Die stand in den zweiten 45 Minuten
leider auch beim MSV vorne. Nicht eine vielversprechende
Kontermöglichkeit endete mit einem Torschuss, geschweige
denn mit einem Tor. Die Gesten von MSV-Trainer Torsten
Lieberknecht an der Bank und in der Coaching-Zone sprachen
Bände.
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht hatte sicher nicht nur
Gesprächsbedarf mit dem Schiedsrichter.
Für den KFC Uerdingen reichte die Leistung der
Duisburger aus, die insbesondere durch ihr schnelles
Umschaltspiel die Krefelder vor, teils unlösbare, Probleme
stellten. Auch die Defensive steht, so lange die
Konzentration hoch gehalten wird, immer besser und sicherer.
Mit einem schon abgeklärt wirkenden 19-jährigen Vincent
Gembalies.
Schön, dass trotzdem noch Luft nach oben
ist.
MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic:
"Letzte Saison haben wir nicht so viele Heimspiele gewonnen,
das wollten wir in dieser Saison unbedingt ändern. Wir
wollten drei Punkte, allerdings hätten wir das ein oder
andere Tor mehr machen können. Wir haben heute auch in der
Defensive gut gestanden."
Torschütze Leroy
Mickels: "Es war ein verdienter Sieg. Ich trainiere
meine Schüsse und treffe immer besser. So wie heute. Ich bin
zufrieden."
KFC-Trainer Daniel Steuernagel (links): "Wir haben gut
angefangen und sind durch einen individuellen Fehler in
Rückstand geraten. Wir konnten uns vorne nicht wirklich
durchsetzen. In der zweiten Halbzeit haben wir alles
versucht. Wir haben nicht die Konsequenz und Abschlussstärke
gezeigt, die der MSV hatte."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht
(rechts): "Kompliment an
meine Mannschaft für eine tolle Einstellung. Der
ausschlaggebende Punkt war, wie die Mannschaft im Kollektiv
gearbeitet hat. Unsere junge Verteidigung mit den beiden
Sechsern hat im Verbund alles wegverteidigt. Wir hatten mehr
Torchancen und können das 3:0 machen. Es muss das Ziel sein,
dass wir die Wedau öfter zum Beben bringen!"
|