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Herbstmeister schon am vorletzten Spieltag der Hinrunde
MSV Duisburg - FC Bayern München II   3:2 (2:0)
Albutat, Vermeij und Scepanik trafen, 'Schiri' schenkte Bayern II einen Elfmeter - Sieg fiel zu knapp aus
Jochem Knörzer

Duisburg, 08. Dezember 2019 - Vor dem Spiel musste Innenverteidiger Lukas Boeder passen, wenige Minuten vor dem Anpfiff auch noch der zweite Innenverteidiger, Vincent Gembalies. Und so lief mit Arnold Budimbu, Joshua Bitter, Arne Sicker und Lukas Scepanik eine Abwehr auf, die es so noch nicht in einem Pflichtspiel gegeben hatte und die ohne Innenverteidiger auskommen musste. Denn mit Budimbu und Scepanik standen zwei offensive Außen, mit Bitter und Sicker zwei defensive Außen in der Abwehr. Insgesamt machten sie ihre Sache aber überraschend gut. Das Elfmetergeschenk des Schiedsrichters kann man nicht verteidigen, bei dem Anschlusstreffer fehlte schon die Verteidigung im eigenen Mittelfeld.

Nicht einmal 14.000 Zuschauer wollten bei nasskaltem Erkältungswetter das Spiel des Tabellenführers gegen die 'kleinen' Bayern sehen. Duisburg bestimmte von Beginn an das Spiel. Nach einem guten und schnellen Spielzug über Yassin Ben Balla und Lukas Daschner passte Moritz Stoppelkamp in den Lauf von Vincent Vermeij, der Holländer hatte freie Schussbahn, jagte das Leder aber in der 23. Minute über das Tor. Sechs Minuten später sah MSV-Torwarttrainer Sven Beuckert Rot. Richards hatte Leroy Mickels mit einem Bodycheck der Marke 'Eishockey' vor der MSV-Bank aus dem Spiel gecheckt, Sven Beuckert kickt den Ball in Richtung Richards. Auf ca. 12 Metern musste der Bayer tatsächlich den Kopf aus der Flugbahn nehmen. Schiedsrichter Osmanagic zeigte Beuckert Rot, Richards nicht einmal Gelb. Verstehe wer will.

In der 31. Minute brachte Tim Albutat die Zebras verdient in Führung. Vincent Vermeij hatte den Ball am Münchener Strafraum erobert, legte das Leder von rechts vor das Tor und Tim Albutat verwandelte die Vorlage aus fünf Metern diagonal flach ins linke Eck.

Fünf Minuten später zeigten die Duisburger, dass sie hier unbedingt gewinnen wollten.
Leroy Mickels zog von links nach innen, sein Schuss wurde erst von Feldhahn, dann von Richards abgefälscht, Vincent Vermeij kam an den Ball, sein Schuss wurde von Torhüter Früchtl zwar noch abgefälscht, landete aber trotzdem am rechten Pfosten im Tor.

So ging es mit einem verdienten 2:0 in die Kabinen.

Neun Minuten nach Wiederanpfiff überzeugte Schiedsrichter Osmanagic jeden Zuschauer davon, dass er Sympathien für Bayern hegt. Singh machte einen Haken, um auf Joshua Bitter aufzulaufen und hob bereits vor dem Körperkontakt ab.
Statt auf Schwalbe und Gelbe Karte für Singh zu entscheiden, zeigte Osmanagic auf den Elfmeterpunkt. Einfach lächerlich!

Wriedt nahm das Schiedsrichtergeschenk an und traf zum 2:1.

Tim Albutat prüfte Früchtl im Bayern Tor mit einem Gewaltschuss, die Fußabwehr des Torhüters verhinderte den Einschlag.
Sechs Minuten später, in der 67. Minute, machte Vincent Vermeij in zentraler Position vor dem Strafraum den Ballverteiler,
legte für Leroy Mickels auf, der aus halbrechter Position diagonal abzog. Das Leder prallte am linken Pfosten ab, vor die Füße von Lukas Scepanik der den Ball aus 13 Metern und halblinker Position diagonal flach ins rechte Eck schoss.

Auf 'Wolke sieben' - Lukas Scepanik

Eigentlich war die Messe jetzt gelesen, der eingewechselte Ahmet Engin vergab in der 86. Minute, nach einem Solo, frei vor Früchtl, Moritz Stoppelkamp scheiterte in der 90. Minute an dem Münchener Schlussmann.

Im Gegenzug stand plötzlich Zirkzee frei vor Leo Weinkauf, legte ab auf Wriedt, der auf 3:2 verkürzte.

Statt zwei ließ der 'Schiri' vier Minuten nachspielen, die letzte Aktion war ein Freistoß der Münchener mit nachfolgender Ecke, die letztendlich im Toraus landete.

Der MSV Duisburg hat das Spiel gegen die 'kleinen' Bayern verdient gewonnen und bereits am vorletzten Spieltag der Hinrunde die 'Herbstmeisterschaft' errungen. Auch wenn es 'ein Titel ohne Wert' ist, werden sich nicht nur die Fans, die in der letzten Saison so leiden mussten, darüber freuen!

Und wenn die Zebras bei Kontern konsequenter auf die Torausbeute gehen, dann wird es auch am Ende nicht mehr spannend.

Lukas Daschner, der vorne wie hinten rackerte, scheint sein Leistungstief überwunden zu haben, der heutigen Abwehr gebührt 'Respekt' für eine insgesamt überraschend gute Leistung!


MSV-Torschütze Vincent Vermeij: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Das haben wir heute ordentlich gemacht. Wir sind aggressiv aufgetreten, schon in der ersten Halbzeit. Das Spiel müssen wir eigentlich 4:0, 4:1 gewinnen. Wir haben es uns zum Schluss schwer gemacht."

Bayern II-Trainer Sebastian Hoeneß: "Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, haben mit viel Herz und Leidenschaft gespielt. Es war eine ordentliche Leistung beim Tabellenführer. Wir müssen konsequenter verteidigen und dann schauen, dass wir ein Spiel mit zwei eigenen Toren auch mal gewinnen."

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Wir wurden heute total geprüft. Lukas Boeder fiel doch aus, Vincent Gembalies ist unmittelbar vor dem Anpfiff ausgefallen. Mit dieser Personalsituation bin ich mit unserem heutigen Sieg zufrieden. Wir sind früh auf den Ballführenden gegangen, sind den Bällen auch nachgegangen, das hat mir heute gefallen. So sind wir in Situationen gekommen, in denen wir erfolgreich waren."