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Für Abbruch oder gegen Abbruch?
Das ist hier die Frage
Jochem Knörzer

Duisburg, 28. April 2020 - Auf Nachfrage konnte der MSV, in Person von Pressesprecher Martin Haltermann, den anscheinenden Widerspruch aufklären.
Der MSV ist ohne 'Wenn und Aber' für eine Fortsetzung der aktuellen Saison!
Mit den Zielen, wie sie im Juli 2019 gestartet ist. Mit Auf- und Abstieg. Das aber fragte der DFB so nicht ab.
Auf Absteiger aber will der DFB verzichten.

Von daher haben sich die Zebras bei der DFB-Abstimmung für 'Ganz oder gar nicht' entschieden. 


Duisburg, 27. April 2020 - Über 'Zebraticker' auf der MSV-Homepage gelang man zu einem Link, in dem der MSV Stellung zu der heutigen Videokonferenz der Drittligisten mit dem DFB bezieht.

Hier schreibt der MSV:
Wenn die Politik Ja sagt: MSV für Spielbetrieb mit Auf- & Abstieg
Der MSV Duisburg hat sich in der gemeinsamen Videokonferenz der Drittligisten mit dem DFB für eine Fortführung der Spielzeit 2019/20 ausgesprochen – natürlich nur dann, wenn Gesundheits-Fachleute und Politik „grünes Licht“ für eine Fortsetzung geben.

„Die Weiterführung des Spielbetriebs zur Ermittlung von Auf- und Absteigern - diese Position haben wir bereits in den vergangenen Wochen seit Unterbrechung des Spielbetriebs deutlich gemacht und dabei bleiben wir auch“, sagte MSV-Präsident Ingo Wald, der gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Klatt und Sportdirektor Ivo Grlic bei der Konferenz zugeschaltet war.

„Wir wollen sportlich aufsteigen – wenn Politik und DFB einen Spielbetrieb zulassen. Wir werden uns dabei strikt an die Vorgaben aus Politik und von den Gesundheitsexperten halten im festen Vertrauen, dass die Entscheider dort am besten beurteilen können, was für das gesellschaftliche Allgemeinwohl notwendig ist“, unterstrich auch Michael Klatt.

Sportdirektor Ivo Grlic verdeutlicht aber auch: „Sollte gespielt werden, darf das nicht zu einer sportliche Wettbewerbs-Verzerrung führen. Heißt: eine Aussetzung des Abstiegs darf es dann nicht geben. Jeder Punkt und jeder Platz müssen so wichtig sein wie bislang.“

Fakt bleibe aber auch, machten Wald, Klatt und Grlic deutlich: „Sollte die Spielzeit 2019/20 abgebrochen werden, erwarten wir, als Tabellenführer nach über zwei gespielten Dritteln der Saison in der neuen Spielzeit in der 2. Bundesliga an den Start zu gehen. Eine Annullierung der Saison wäre für uns nicht nachvollziehbar.“

Eine Pressemitteilung, die sich mit den Gesprächen nach der letzten Pressekonferenz, der 'Corona-Pressekonferenz' in der MSV-Arena, deckt.

In der Pressemitteilung des DFB über die selbe Sache, ebenfalls über die heutige Video-Sitzung mit den 20 Klubs der 3. Liga, liest es sich dann völlig anders. Hier votieren zehn Vereine, SpVgg Unterhaching, den FC Ingolstadt, TSV 1860 München, Eintracht Braunschweig, den FC Bayern München II, F.C. Hansa Rostock, FC Würzburger Kickers, KFC Uerdingen, Viktoria Köln und den Chemnitzer FC, für eine mögliche Fortsetzung der aktuellen Saison, ...

... zwei (1. FC Kaiserslautern, SV Meppen) enthalten sich ...

... und acht, darunter auch der Tabellenführer MSV Duisburg, stimmen für einen freiwilligen Abbruch der Saison!

Als 'Fähnchen im Winde' haben ich die Zebras unter Ingo Wald und 'Ivo' Grlic in den vergangenen Jahren nicht kennengelernt. Wo also klemmt es?


Hier die Pressemitteilung des DFB:
3. Liga arbeitet weiter an möglicher Fortsetzung der Saison
Der DFB und der Ausschuss 3. Liga haben in ihrer heutigen Sitzung mit den 20 Klubs die aktuelle Sachlage besprochen und ein Meinungsbild eingeholt. Fest steht, dass der Spielbetrieb in der 3. Liga über den 30. April hinaus bis auf Weiteres ausgesetzt wird.

In einer offenen Abfrage sprachen sich zehn Klubs für eine mögliche Fortsetzung der Saison aus, sofern dies die behördlichen Verfügungsgrundlagen und politischen Genehmigungen erlauben, stets unter strenger Beachtung der damit verbundenen Vorgaben zum Gesundheitsschutz.

Im Einzelnen handelte es sich um die SpVgg Unterhaching, den FC Ingolstadt, TSV 1860 München, Eintracht Braunschweig, den FC Bayern München II, F.C. Hansa Rostock, FC Würzburger Kickers, KFC Uerdingen, Viktoria Köln und den Chemnitzer FC.
Das Vorgehen folgt der Empfehlung des Ausschusses 3. Liga, welche das Gremium in seiner Sitzung am Samstag einstimmig beschlossen und in der heutigen Videokonferenz allen Klubvertretern präsentiert hatte. Soweit möglich, wird weiterhin der sportliche Abschluss der Saison bis zum 30. Juni angestrebt.

Mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem SV Meppen enthielten sich zwei Klubs in der Liga-Sitzung einer Stimme.

 Gegen die mögliche Wiederaufnahme der Saison und für einen freiwilligen Abbruch der Spielzeit votierten acht Drittligisten. Dies waren: SV Waldhof Mannheim, 1. FC Magdeburg, Hallescher FC, FSV Zwickau, SC Preußen Münster, SG Sonnenhof Großaspach, FC Carl Zeiss Jena und MSV Duisburg.

Es handelt sich hierbei um das Meinungsbild der Klubs der 3. Liga, nicht um eine Beschlussfassung. Der Ausschuss 3. Liga und die in Folge zuständigen DFB-Gremien werden sich auf dieser Grundlage nun mit dem weiteren Vorgehen und den damit verbundenen Detailfragen befassen. Gegebenenfalls nötige Beschlüsse für die Fortsetzung der Spielzeit müssten dann vom DFB-Präsidium oder DFB-Vorstand gefasst werden.

Eine mögliche Fortsetzung der Saison entspricht den satzungsgemäßen Aufgaben des DFB. Die Satzung sieht die Organisation, Durchführung und Sicherstellung des Spielbetriebs vor – natürlich in Abhängigkeit von der behördlichen Verfügungsgrundlage. Darüber hinaus würde sich der DFB als Träger und Zentralvermarkter der 3. Liga bei einem freiwillig gewählten Saisonabbruch erheblichen Haftungs- und Schadenersatzrisiken gegenüber Drittparteien aussetzen. Diese grundsätzlichen Betrachtungsweisen machten DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius und DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge im Rahmen der Videokonferenz deutlich.

Peter Frymuth, als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung zuständig für die 3. Liga, sagt: „Wir haben nun ein tatsächliches Meinungsbild in der 3. Liga vorliegen. Damit ist ein sehr wichtiger Schritt gemacht. Das Ergebnis der Abfrage ist von allen zu respektieren und akzeptieren. Auch wenn das Bild nicht einheitlich ist, besteht eine mehrheitliche Meinung unter den Klubs, wie im Falle einer veränderten behördlichen Verfügungslage verfahren werden sollte. Auf dieser Basis wird der DFB in seiner Funktion als Liga-Träger die weiteren Prüfprozesse und Maßnahmen angehen. Klar ist: Das Gesamtwohl der Liga ist über Einzelinteressen zu stellen.”

Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga, sagt: „Die Klubs der 3. Liga sind letztlich knapp mehrheitlich der einstimmig gefassten Empfehlung des Ausschusses gefolgt. Wir haben einen intensiven Diskussionsprozess in den vergangenen Tagen und Wochen hinter uns, in dessen Verlauf leider an einigen Stellen der angemessene Ton verloren gegangen ist. Ich habe nun den Wunsch und die klare Erwartungshaltung, dass in der 3. Liga wieder mehr Sachlichkeit, Ehrlichkeit und Ruhe im Sinne der gemeinsamen Sache einkehrt – nämlich die 3. Liga in ihrer Struktur als Profiliga zu erhalten und ihre Zukunft zu sichern.“

Im Vorfeld der Sitzung in der 3. Liga war allen Klubs das Konzept zugegangen, das bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs bestmögliche medizinische Rahmenbedingungen gewährleisten soll. Die in der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ gemeinsam von DFB und DFL erarbeiteten Vorgaben sehen unter anderem strenge Hygienevorgaben, engmaschige Testungen sowie permanentes Monitoring vor. Das Konzept für die 3. Liga entspricht grundsätzlich den von der DFL vorgestellten Inhalten für die Bundesliga und 2. Bundesliga. Das Konzept unterscheidet sich lediglich in organisatorischen Nuancen, beispielsweise bei der Personenzahl für die drei definierten Zonen im Innen- und Außenbereich des Stadions während eines Spiels. Der Personalaufwand in den Bereichen Sport, allgemeine Organisation und Medien soll an Spieltagen auf ein Minimum reduziert werden, für die 3. Liga sind hierbei 210 Personen pro Partie vorgesehen. Die gesundheitlichen und hygienischen Vorgaben sind identisch mit den DFL-Ligen.

Im Zuge einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs stehen den Klubs der 3. Liga gemeinsam mit der FLYERALARM Frauen-Bundesliga insgesamt 7,5 Millionen Euro als Unterstützung durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur Verfügung. Aus diesem Topf sollen zunächst die ansonsten durch die Klubs unmittelbar zu tragenden Kosten für die Testungen in der 3. Liga und FLYERALARM Frauen-Bundesliga zentral gezahlt werden. So sieht es ein Beschluss des DFB-Präsidiums vor, der einstimmig getroffen worden ist.

Die weiteren Ausschüttungen werden dann anteilig nach jedem durchgeführten Spieltag an die partizipierenden 25 Klubs der beiden DFB-Spielklassen erfolgen. Dies soll dabei helfen, die zu erwartenden Zusatzkosten und Einnahmeausfälle durch die Organisation des Spielbetriebs unter den besonderen Rahmenbedingungen von Spielen ohne Zuschauer*innen zu decken.

DFB-Vizepräsident Peter Frymuth sagt dazu: „In der aktuellen Ausnahmesituation durch die Corona-Krise ist es wichtiger denn je, dass der Fußball zusammensteht. In der angespannten Lage trägt die Solidarzahlung der DFL und ihrer Klubs zur Entlastung der Klubs in der 3. Liga und FLYERALARM Frauen-Bundesliga bei, um eine Fortsetzung des Spielbetriebs in allen Profispielklassen zu ermöglichen, sobald die behördlichen Verfügungsgrundlagen dies erlauben.“

DFB-Präsident Fritz Keller hatte bereits vergangene Woche die zugesagte finanzielle Hilfe durch die DFL als „starken Akt der Solidarität“ gewürdigt und allen 36 Bundesligaklubs gedankt. Die Unterstützungsleistung wird aus einem DFL-Solidarfonds bestritten, für den die Champions-League-Teilnehmer FC Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen zusammen 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hatten.