Duisburg, 07.
Januar 2020 - Es war, wie gegen Ingolstadt, ein zähes
Ringen. Vielleicht noch ein bisschen zäher. Beide Mannschaften hielten sich an die vorgegebene
taktische Marschroute. Duisburg war zwar die überlegene
Mannschaft, Abschlüsse auf das Tor ließen die Gäste nicht
zu.
Zehn Minuten vor der Halbzeit sah es so aus, als
wenn die Zebras den Weg zum Tor der Gäste gefunden hätten,
doch die Schüsse von Engin und Stoppelkamp gingen aus
zentraler Position über das Tor.
Ein Freistoß aus dem
Halbfeld kam zentral auf das Tor, tippte auf, Sliskovics
Rettungsaktion ging ins Leere und der eingewechselte Ziegele
konnte frei vor Leo Weinkauf die Führung erzielen. Und
stellte so den Spielverlauf der ersten Halbzeit auf den
Kopf.
Lukas Boeder freute sich schon auf seinen Einsatz, im
Vordergrund Leroy Mickels
Und so kam es in der zweiten Halbzeit, wie es kommen musste.
Duisburg machte das Spiel, Braunschweig tat gar nichts mehr
für das Spiel, ließ sogar Kontermöglichkeiten aus. Das kann
man auch am Eckenverhältnis von 9:1 ablesen, zumal die
Braunschweiger Ecke erst kurz vor Schluss zustande kam.
Nach knapp einer Stunde war der Arbeitstag für Leroy
Mickels und Petar Sliskovic zu Ende. Lukas Daschner und
Vincent Vermeij kamen ins Team. Mit Daschner kam zusätzliche
technische Qualität, mit Vermeij Höhe ins Duisburger Spiel.
Und die machte sich in der 74. Minute bezahlt.
Einen
langen Pass von Lukas Boeder verlängerte Vermeij mit dem
Kopf vor die Füße von Ahmet Engin, ...
... der sich im Strafraum gegen drei Braunschweiger und auch
Torwart Fejzic durchsetzte und ...
... den verdienten Ausgleich für den MSV markierte.
Danach nahm Braunschweig plötzlich wieder am Spiel teil.
Daschner zwang Fejzic mit einem Schuss in Richtung rechter
Winkel zu einer richtig guten Parade, im Gegenzug brannte es
plötzlich im Duisburger Strafraum. Biankadi kam aus
halbrechter Position zum Abschluss, Weinkauf blockte das
Leder mit den Knien, der Nachschuss, wieder von Biankadi, rutschte durch,
konnte aber von Vincent Gembalies vor der Torlinie geklärt
werden. Da war er wieder, der Puls.
In der dritten
Minute der fünfminütigen Nachspielzeit touchierte ein Schuss
von Stoppelkamp den Querbalken, eine Minute später schlug
Daschner am Elfmeterpunkt über den Ball. Der Sieg war drin,
der Ball leider nicht.
Schon vor dem Spiel hätte ich
einen Punkt gegen Braunschweig, die im heutigen Spiel
eigentlich die Wende einläuten mussten, wollen sie im
Aufstiegsrennen doch noch eine Rolle spielen, akzeptiert.
Allerdings hatte ich nicht mit so einem defensiven,
teilweise sogar destruktiven, Team, das vor der Saison noch
als Aufstiegskandidat gehandelt wurde, gerechnet.
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp steckt in einer kleinen
'Torschuss-Krise', sein 'Visier' scheint ein wenig verstellt
zu sein. Ahmet Engin hat seine Leistung aus dem Spiel gegen
Münster eindrucksvoll bestätigt und sich auch im nächsten
Spiel seinen Platz in der Startelf reserviert. Und ein
Vincent Vermeij ist auch mit "Untergewicht" nicht wirklich
zu ersetzen.
Eintracht-Trainer Marco
Antwerpen: "Wenn
man nach Duisburg fährt, muss man sich was einfallen lassen,
um diese Offensive zu stoppen. Das haben wir über lange Zeit
gut gemacht, die Kontersituationen allerdings nicht gut
genug ausgespielt. Wir wollten in der zweiten Halbzeit den
Druck von unserem Tor halten. Nach dem Gegentor hatten wir
noch Glück, sodass wir gut mit dem Punkt leben können."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Wir
mussten gegen sehr tief stehende Braunschweiger spielen. Das
zeigt den Respekt, den sie vor uns hatten. Na klar hätten
wir gerne den Dreier genommen, aber meine Mannschaft hat in
schwierigen Situationen, gegen ein tief stehenden Gegner, so
tief hatte ich Braunschweig nicht erwartet, die Geduld nicht
verloren und auch die Kontersituationen abgesichert hat. Das
wir noch ein Tor machen, war dann verdient."
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