Duisburg, 22.
Januar 2020 - Dieses Spiel zweier spielstarker Mannschaften
hätte sicherlich mehr Zuschauer verdient gehabt. Doch schon
vor dem Anpfiff, bei immerhin trockenen zehn Grad, waren
viele Lücken auf den Rängen auszumachen. So haben die Zebras
den ein und anderen Zuschauer an den Karneval verloren. Die
aber haben ein gutes Drittligaspiel, in dem statt
Kampf und weit geschlagene Bälle Übersicht und Passspiel
angesagt war, verpasst.
'Affenlaute' gehören nicht in unsere Gesellschaft, auch
nicht auf den Fußballplatz!
Rassismus hat nirgendwo etwas zu suchen! Und ist global doch
allgegenwärtig.
Schon in der vierten Minute
ging der Tabellenführer in Führung. Moritz Stoppelkamp
spielte den Ball nach rechts außen auf Joshua Bitter, der
den Ball an den ersten Pfosten flankte, Ahmet Engin
verlängerte mit dem Kopf und am zweiten Pfosten, dem linken,
war Vincent Vermeij zur Stelle und köpfte
zur frühen Führung des Tabellenführers ein.
Es folgte
ein ansehnliches Spiel mit vielen Spielzügen und
Kombinationen bis vor und in den gegnerischen Strafraum,
Abschlüsse aber blieben lange Mangelware. Das änderte sich
dann ab der 38. Minute. Lukas Daschner spielte den Ball raus
auf Engin, der in den Strafraum zog, den Ball quer in die
Mitte auf den frei stehenden Vermeij legte. Sein Schuss
wurde abgefälscht, vom Mannheimer Schlussmann noch an an den Querbalken
gelenkt, sprang von dort in die Arme von
Torhüter Königsmann.
Den nächsten Angriff, wieder
über Engin, wehrte Königsmann mit einem Arm noch zur Seite
ab.
In der 43. Minute Lukas Daschner scheitert an
Königsmann, bringt das Leder vom linken Pfosten vor das Tor,
der Ball rollt die Linie entlang, Ahmet Engin bringt die
Kugel wieder vor das Tor. Wie beim ersten Tor steht Vincent
Vermeij goldrichtig und drückt den Ball über die Torlinie.
So ging es mit einer verdienten Zwei-Tore-Führung in die
Kabinen. Beide Teams blieben ihrer Spielweise treu. In
der 55. Minute erzielte Korte den Anschlusstreffer der
Gäste, wobei sich Leo Weinkauf vehement beim Schiedsrichter
beschwerte. Dafür sah er dann noch den
'Gelben Karton'. Es sah so aus als wenn Korte, im Abseits
stehend, das Leder Weinkauf aus der Hand getreten hatte. Das Tor zählte, es
gibt hier keinen Videobeweis. Aber einen Monitor. Kein
Abseits und den Ball ließ Weinkauf nach vorne abprallen. Drei Minuten später traf Korte erneut,
dieses Mal vom Elfmeterpunkt. Ferati stolperte durch den
Strafraum, Ben Balla soll ihn dann gefoult haben, so
zumindest Schiedsrichter Winter.
Es blieb bei einem
offensiv geführtem Spiel beider Mannschaften, mit dem
besseren Ende für die Mannheimer. Nach einer Ecke bekam
der MSV den Ball nicht weg, Schuster nutzte die Verwirrung
vor dem Fünfmeterraum und erzielte den nicht einmal
unverdienten Siegtreffer der Waldhofer.
Die Krise
beim MSV ist nicht mehr wegzureden, von Aufstieg darf nach
den bisherigen Spielen im Jahr 2020 nicht mehr die Rede
sein. Ein Sieg steht zwei Niederlagen und zwei Unentschieden
gegenüber. Für den Aufstieg einfach zu wenig.
MSV-Präsident Ingo Wald: "Ich bin
enttäuscht."
Ein sichtlich enttäuschter
MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic: "Unser Matchplan ist
bis zur 52. Minute aufgegangen. Danach haben wir ein gutes
Spiel und einen Sieg aus der Hand gegeben, weil wir nicht in
der Lage waren Ruhe in unser Spiel zu bringen. Fünf Punkte
in fünf Spielen sind nicht unserer Anspruch, wir müssen in
Meppen das Ruder wieder rumreißen!"
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Aufgrund der
zweiten Halbzeit ist der Sieg nicht unverdient. Die
Grundordnung hat uns zwar zu denken gegeben, trotzdem sind
wir mit 2:0 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit
haben wir vor dem Tor der Mannheimer zu viel klein-klein
gespielt und den Ball verloren. Das hat Mannheim genutzt und
gezeigt, dass sie zu den spielstärksten Mannschaften
gehören. Wir haben es nicht mehr geschafft, Ruhe in unser
Spiel bekommen."
Mannheim-Trainer Bernhard
Trares: "Wir haben uns was vorgenommen, haben
taktisch etwas verändert, auch wenn wir dann früh einen
Treffer bekommen. Dann konnten wir unter die Räder kommen
und ich war froh, dass wir nur mit einem 0:2 in die Pause
gegangen sind. Dann haben wir früh den Anschlusstreffer
gemacht und an uns geglaubt. Der Sieg war nicht unverdient."
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