Meppen/Duisburg, 21. August 2022 -
Bewundernswert nicht nur die Mannschaften, die trotz des in der
prallen Sonne liegenden Platzes ein Zweikampf-intensives Spiel mit
drei Toren ablieferten, auch den Fans, die gerade auf der
Gästeseite ohne jeglichen Schatten ausharrten, gilt dafür mein
Respekt.
Mit 3:0 gewann der MSV sein drittes Ligaspiel in
Serie, blieb zum vierten Mal hintereinander ohne Niederlage.
Das erste Tore legte Moritz Stoppelkamp in der 35. Minute vor, Aziz
Bouhaddouz verfehlte die scharfe Hereingabe am ersten Pfosten, der
Meppener Fedl brachte den Ball im Tor unter. In der Nachspielzeit
der ersten Halbzeit prüfte Pourié den Querbalken des Duisburger Tors
und schüttelte das Aluminium hör- und sichtbar durch.
In der
65. Minute fiel das Tor, dass sicher in jedem Jahresrückblick des
Fußballsports des Jahres 2022 auftauchen wird. Geht man davon aus,
dass der Platz in Meppen 100 Meter lang ist, so schoss Duisburgs
Nummer eins, Vincent Müller, einen Freistoß aus halblinker Position
aus 74 Metern ins gegnerische Tor! Der Ball kam lang, eigentlich zu
lang, flog über einen Meppener Abwehrspieler, der vor dem eigenen
Strafraum stand, sprang vor Torhüter Kersken auf und über ihn hinweg
ins Tor.
Duisburg führte 2:0 bei Noch-Tabellennachbar Meppen. Ein Tor, mit
dem Moritz Stoppelkamp mal nichts zu tun hatte.
Das änderte
sich in den nächsten drei Minuten. 'Stoppel' drang in den Strafraum
ein, wurde mit einem Tritt gegen den Spann zu Boden gebracht und
führte den Elfmeter, den Schiedsrichter Haslberger pfiff, selber
aus.
Nach einem satten Schuss, flach ins linke Ecke, lag Meppen 0:3
hinten. Dabei blieb es auch nach zwei Minuten Nachspielzeit.
Dieses Mal stimmte es hinten und vorne für Torwart Vincent Müller,
der hinten die Null hielt und vorne dem gegnerischen Torwart ein Tor
einschenkte.
Neben Vincent Müller, der für mich 'Man of the
match' ist, stachen, neben Moritz Stoppelkamp, auch Marvin Bakalorz
und Caspar Jander heraus. Viele Offensivaktionen der Zebras hatten
bei diesen beiden ihren Ausgangspunkt.
MSV-Präsident Ingo Wald: "Ich denke, es war ein verdienter
und souveräner Sieg!"
MSV-Geschäftsführer Peter
Mohnhaupt: "Ich bin vollauf zufrieden!
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Man erkennt dieses Jahr,
dass wir eine Einheit sind. Jeder ist für den anderen da. Heute
hatten wir bei den ersten beiden Toren auch Glück. Gerade das zweite
Tor beschreibt unsere aktuelle Situation. In der letzten Saison
hätten wir so ein Tor kassiert, diese Saison haben wir uns so ein
Tor erarbeitet. Wir müssen jetzt dran bleiben. Wie der Trainer es
gesagt hat: demütig bleiben und weiter hart arbeiten!"
Vincent Müller: "Der Ball (der Freistoß) war
eigentlich eine Katastrophe. Viel zu weit. Es sollte eigentlich
diagonal gehen. Dann titscht er noch einmal auf, der gegnerische
Torhüter verschätzt sich leicht und dann geht er halt rein. Ich war
dann erst einmal etwas verwirrt, so die nächsten zwei Minuten. Aber
dann habe ich realisiert, dass ich gerade ein Tor gemacht habe. Dann
haben wir das 3:0 gemacht, durch einen Elfmeter, den 'Stoppel'
rausgeholt hat. Wir haben das dann souverän runter gespielt und
verdient gewonnen."
MSV-Trainer Torsten Ziegner: "Ich
habe heute ein Spiel gesehen, nach dem wir über die 90 Minuten
gesehen, als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind. Wir haben
Meppen nicht spielen lassen und waren im Angriffsdrittel der
Meppener konsquent. Von dem Lattentreffer von Pourié kurz vor der
Halbzeit abgesehen. Das zweite Tor, eins, was wir wohl nicht mehr zu
sehen bekommen, kam zum richtigen Zeitpunkt und knackte die
Meppener."
SV-Trainer Stefan Krämer: "Der
Sieg der Duisburger war verdient. In der ersten Halbzeit war es ein
ausgeglichenes Spiel, das auch mit einem Unentschieden in die
Halbzeit gehen konnte. In der zweiten Halbzeit waren wir ganz gut
drin und bekommen dann so ein zweites Tor. Danach hat mir die
Körpersprache und und unser Verhalten nicht gefallen. Mit dieser
Reaktion war ich nicht einverstanden. Der Elfmeter passte dann zu
der Situation."
Als 'unangenehme'
Mannschaft in Meppen auftreten und punkten Duisburg, 19. August 2022 - Neben der
Mannschaft des MSV treten auch über 1.500 MSV-Fans die Fahrt ins
niedersächsische Meppen an. Rolf Feltscher, Leroy Kwadwo und auch
Marvin Knoll sind nicht dabei, auch Rudy Ndualu ist nicht im Kader.
Sein Vertrag wurde aufgelöst, er versucht in der Regionalliga beim
SV Babelsberg 03 nach seinem Wadenbeinbruch im Oktober 2021 einen
Neustart. Viel Glück und Erfolg, Rudy!
MSV-Trainer Torsten Ziegner will sich und seine Mannschaft als
'unangehmer' Gegner präsentieren. "Wir wollen von der ersten
Minute an dokumentieren, dass wir nicht angereist sind, um einen
schönen Nachmittag zu verbringen, sondern um zu zeigen, dass wir
eine unangenehme Mannschaft sind!"
Am letzten Sonntag
fertigte Meppen die 'Waldhof Buben' mit seinem satten 6:2 ab, allein
Stürmer Abifade traf drei Mal. Duisburg dürfte gewarnt sein und,
wie Torsten Ziegner treffend sagte, "unbedingt demütig bleiben und
sehr hart arbeiten".
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