Duisburg,
12. Dezember 2022 - AKUT widmet sich Kindern und Jugendlichen aus
der Ukraine, um mit ihnen ihre furchtbaren Kriegs- und
Gewalt-Erfahrungen zu verarbeiten. Jetzt macht das Projekt in der
Duisburger schauinsland-reisen-arena Station. Das Projekt AKUT ist
im Mai 2022 von der Björn Steiger Stiftung in Kooperation mit dem
Initiativkreis Ruhr ins Leben gerufen worden. Gefördert wird das
AKUT-Programm durch die RAG-Stiftung.
Was Prof. Dr. Gramke (re.) vorgetragen hat, passt genau nach
Duisburg, sagte OB Sören Link (li.). Prof. Dr. Jürgen Gramke,
Vorsitzender des Präsidialrates der Björn Steiger Stiftung und
AKUT-Koordinator, erklärt: „Mit unserem Projekt AKUT leisten wir
gemeinsam mit der Unterstützung starker Kooperationspartner einen
wichtigen Beitrag zur Betreuung von traumatisierten ukrainischen
Kindern und Jugendlichen, damit sie in den ersten Wochen nach der
Flucht die Hilfestellung erhalten, die sie am dringendsten
benötigen: Psychologische Hilfe zur Stabilisierung in der akuten
Phase des Ankommens, Begleitung bei der Neuorientierung in
Deutschland und Vermittlung qualifizierter psychotherapeutischer
Angebote zur Traumabewältigung. AKUT bietet insbesondere Kindern
und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 18 Jahren für zwei
Wochen die Möglichkeit, intensiv mit speziell ausgebildeten
Pädagogen an durch Kriegsereignisse entstandenen Blockaden und
Traumata zu arbeiten.“
V. li.: OB Sören Link, Prof. Gramke, Peter Mohnhaupt, Dr. Christine
Walther, Paul Bischof und Joachim von Beesten Seit dem 5.
Dezember 2022 und noch bis Ende Februar ist die Duisburger
schauinsland-reisen-arena nach den ersten Projektstationen bei den
Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und der FC Schalke 04, für
den Dr. Christine Walther den „Staffelstab“ – in diesem Fall ein
Wimpel – an MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt überreichte, der
dritte AKUT-Projektstandort im Ruhrgebiet. Der MSV zeichnet
gemeinsam mit der Stadionprojektgesellschaft für die
Projekt-Räumlichkeiten, Logistik und die Verpflegung der
Projektbeteiligten verantwortlich.
„Als die Björn Steiger
Stiftung auf uns zugekommen ist, haben wir gemeinsam mit der
Stadionprojektgesellschaft sofort unsere Unterstützung zugesagt und
weitere Partner unseres Netzwerkes eingebunden“, verdeutlicht
Mohnhaupt. „Es ist selbstverständlich, dass wir den Kindern nach
all‘ diesen schrecklichen Erlebnissen helfen.“
Bis zu 30 Teilnehmer können in einem AKUT-Programm-Durchgang von
zwei Wochen aufgenommen und begleitet werden. Die Kinder werden
ganztägig von neun bis 16 Uhr in großen, lichtdurchfluteten
Räumlichkeiten auf der Gegengerade betreut und erfahren dabei neben
Spiel und Spaß vor allem intensive psychosoziale Unterstützung von
pädagogischen und psychologischen Fachkräften. Feinkost Kersten
versorgt die Teilnehmer mit warmen Mahlzeiten und Getränken.
Unterstützt wird das Projekt ebenfalls durch die Duisburger
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die den Kindern und
Jugendlichen sowie den Begleitpersonen für die Dauer des 14tägigen
Angebots entgeltlos Fahrkarten zur Verfügung stellen.
Auch die Stadt Duisburg unterstützt diese wichtige Initiative: „Die
Kinder sind die Leidtragenden des russischen Angriffskriegs. Ihnen
zu helfen, das Geschehene zu verarbeiten, müssen wir zu unserem
gemeinsamen Ziel machen. Ich danke der Björn Steiger Stiftung und
dem MSV für ihr Engagement“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
Die Stadt Duisburg hat kurzfristig die notwendigen Zugänge
für das Projekt geschaffen. Die städtischen Dienststellen wie das
Kommunale Integrationszentrum, das Institut für Jugendhilfe und das
Amt für Schulische Bildung, die sich mit der Betreuung und
Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingskindern beschäftigen,
haben das Projektteam aktiv unterstützt. Das Institut für
Jugendhilfe steht für eine mögliche notwendige Nachbetreuung
einzelner Kinder fachlich bereit.
Joachim von Beesten,
Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung erläutert: „Wir sind dem
MSV, der Stadt Duisburg und auch allen anderen Förderern sehr
dankbar, dass sie unser AKUT-Programm unterstützen und wir damit nun
auch in Duisburg weiteren ukrainischen Kinder und Jugendlichen
helfen können. In den vergangenen sechs Monaten konnte über 330
Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Borussia Dortmund und
Schalke 04 das Angebot unterbreitet werden. Dabei wurden etliche
Erfolge erreicht: 80 Prozent der Kinder gingen in der Regel gestärkt
und stabilisiert aus dem Programm. 20 Prozent benötigen eine
intensivere Begleitung, für die Kooperationspartner wie die
Ruhr-Universität, das Klinikum Essen oder die LVR-Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen bereitstehen.“
Das AKUT-Projekt folgt auf einen vorangegangenen starken Einsatz der
Björn Steiger Stiftung an der polnischen Staatsgrenze zur Ukraine,
wo in Zusammenarbeit mit Rotary Deutschland am Standort Chelm
(Eisenbahngrenzübergang nach Polen) intensive medizinische
Unterstützung geleistet worden ist.
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