Duisburg, 20.
Oktober 2021 - Wieder hatten sich ungefähr 800 Zuschauer im
PCC-Stadion in Duisburg-Homberg eingefunden, um den Auftritt
des kriselnden Drittligisten MSV Duisburg in der 2. Runde
des Niederrheinpokals gegen den A-Kreisligisten Hellas
Krefeld zu verfolgen.
Die erste Ecke des Spiels
gehörte den Gastgebern schon in der vierten Minute, sorgte
aber nicht für Gefahr und wurde schnell geklärt. Zwei
Minuten später wurde Marlon Frey im Strafraum sehr unsanft
gegrätscht, Schiedsrichter Lars aarts zögerte nicht, pfiff
und zeigte auf den Elfmeterpunkt. 7. - 0:1.
Chefsache. Moritz Stoppelkamp schickte Torhüter Marques Dos
Santos, für mich 'Man of the match', in die rechte, den Ball
in die linke Ecke. 13. - 0:2.
Stoppelkamp stand nach einer Flanke und einer Kerze alleine
vor vor dem Torwart und traf erneut. 20. - Marques Dos
Santos legte Ademi im Strafraum, folgerichtig kam es zum
zweiten Strafstoß. Wieder schnappte sich Stoppelkamp das
Leder, scheiterte aber an dem Krefelder Torwart, der wieder
nach rechts sprang. 31. - 0:3. Mit
hohem, sehr hohem Pressing, eroberte 'AJ' Ajani den Ball am
Strafraum, zog bis zur Grundlinie, legte den Ball zentral
vor das Tor und Orhan Ademi brachte den Ball mit der Hacke
im Tor unter. Drei Minuten später missglückt eine
Rettungsaktion, der Ball landete wieder bei Orhan Ademi, der
trocken aus elf Metern seinen Doppelpack schnürte.
34. - 0:4. 36. - 0:5. Marlon
Frey fiel der Ball vor die Füße, der ihn postwendend im Tor
unterbrachte.
Es war ein flüssiges Spiel der Zebras,
der Ball zirkulierte gut durch die eigenen Reihen.
Neu-MSV-Trainer Hagen Schmidt fiel durch eine ausgeprägte
Aktivität inner- und außerhalb seiner Coaching Zone auf.
Neben Anfeuerung, Weisungen und Applaus gab es auch deutlich
Unmutsäußerungen Richtung Spielfeld.
Mit Kwadwo,
Ghindovean, Bouhaddouz und Hettwer kamen vier neue Spieler,
Brettschneider, Stoppelkamp, Ademi und Ajani durften schon
duschen.
Das Spiel verflachte, Torchancen blieben in
der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit Mangelware,
der Ball zirkulierte nicht mehr flüssig durch die Duisburger
Reihen. 64. - 0:6. Julian Hettwer war
es dann überlassen, das halbe Dutzend - für die Leser der
jüngeren Generationen ergibt 12 ein Dutzend - voll zu
machen. Torhüter Marques Dos Santos lief zwar den Steilpass
vor Darius Ghindovean ab, ließ aber dann das Leder liegen.
Der eingewechselte Hettwer schob gerne ins leere Tor ein.
In der 67. Minute der erste und einzige
Schuss von Hellas Krefeld auf das von Jo Coppens gehütete
Duisburger Tor. Die Duisburger Nummer 2 hielt sicher. Im
Gegenzug war Marlon Frey nach einem Pass von Aziz Bouhaddouz
frei vor dem Krefelder Torwart und erzielte das 0:7.
Den Schlusspunkt setzte Alaa Bakir, der in den 90 Minuten
sichtlich bemüht war, "sein" Tor zu erzielen. Seine
Schlenzer verfehlten vorher das Ziel nur knapp, aber in der
76. Minute war es dann so weit! Bakir markierte den Endstand
zum 0:8. In der Schlussviertelstunde mussten einige
Krefelder mit Wadenkrämpfen. darunter auch der Torwart,
behandelt werden. Der A-Kreisligist hatte wirklich alles
gegeben!
Schlusspfiff
MSV-Trainer Hagen Schmidt:
"Ich bin froh, dass die Bereitschaft, der
Wille und die Leidenschaft zu sehen waren. Es war diese
gewisse Gier da, immer noch ein Tor zu erzielen. Trotzdem,
wir müssen an der Effektivität arbeiten."
Zur
Stimmung des Abends: "Es ist geil, wenn du so viele Fans im
Rücken hast, die die Mannschaft feiern, wenn du die
Leidenschaft auf den Platz bringst und die Leute spüren,
dass die Jungs wollen, laufen und machen."
MSV-Sportdirektor
'Ivo' Grlic: "Das
Ergebnis geht in Ordnung. Die erste Halbzeit hat mir schon
gefallen, die Wechsel in der zweiten Halbzeit haben den
Spielfluss deutlich gehemmt. Wir dürfen das Spiel gegen
einen kämpfenden A-Kreisligisten nicht überbewerten."
Hagen Schmidt mit Blick auf das Spiel am
Montagabend gegen Lautern: "Für
uns war es wichtig, die Dinge zu sehen, die wir im Training
erarbeitet hatten. Jetzt können wir den nächsten Ansatz
finden, um uns für Montag optimal vorzubereiten."
Mit
dem Satz "Das Ergebnis ist ein Pflänzchen, das wir fleißig
gießen müssen – das wird Zeit brauchen" sicherte sich
Schmidt laut Pressesprecher Martin Haltermann auch den
Preis der Metapher des Abends.
Mir gefiel die Aussage von Hagen Schmidt beim
Training an der Westender Straße
da noch um einiges besser: "Im letzten Drittel müssen wir
schon enger stehen. Nicht nur Fußball schauen. Wenn ich
Fußball schauen will, kaufe ich mir ne Karte und gehe ins
Stadion."
Hellas Krefeld:
Marques Dos Santos - Koprek, Akampo, Maciuga (59. Stoppel),
Hildebrandt, Ringer (74. Eschweiler) - Forsah - Theisen
(46.Heinemann), Tziampakis (46.Seval) - Yalçın, Wittbusch
(65. Leenen)
MSV
Duisburg: Coppens - Bretschneider (46. Kwadwo), Steurer (62.
Volkmer), Gembalies, Fleckstein - Frey, Stierlin - Ajani
(46. Ghindovean), Bakir, Stoppelkamp (46. Hettwer) - Ademi
(46. Bouhaddouz)
Tore: 0:1 Stoppelkamp (7.), 0:2 Stoppelkamp
(13.), 0:3 Ademi (32.), 0:4 Ademi (34), 0:5 Frey (37.), 0:6
Hettwer (64.), 0:7 Frey (67.), 0:8 Bakir (76.)
Schiedsrichter: Lars Aarts
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