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Sondersitzung am 31. Mai 2016 - 17:00 Bezirksamt Sittardsberg

 Entwicklung der Bahnanlagen zwischen Wedau und Bissingheim

BV-Süd verabschiedet Rahmenplanung mit großer Mehrheit

 Öffentlicher Teil begleitet von Harald Jeschke

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Entwicklung der ehem. Bahnanlagen zwischen Wedau und Bissingheim
1. Rahmenplanung
2. Bebauungspläne Nr. 1060 - Neudorf-Süd - und Nr. 1061 - Wedau - 

 

Abstimmung:

- Antrag der Grünen (Kleine-Möllhoff) als 2. Lesung zu behandeln wurde mit großer Mehrheit abgelehnt

Die Beschlussvorlage wurde mit großer Mehrheit  verabschiedet  - je eine Nein-Stimme gab es von der Linken, den Grünen und der parteilosen Hannelore Bange

 

Nach "nur" eineinhalbstündiger Diskussion bzw. Nachfragen an die Bahn-Entwicklungsgesellschaft und den Antworten der "Erstplaner" kristallisierte sich die breite Mehrheit heraus, gab es auch Lob an Thomas Lennartz und sein Team. "Man kann eine gute Sache auch zerreden", fand Frederick Engeln (Junges Dusburg).

Jede Fraktion - auch die parteilose Hannelore Bange - hatte den einen oder anderen Schwerpunkt, der noch zwingend geändert bzw. verbessert werden sollte (Brücke näher zum Bissingheimer Ortszentrum Dorfplatz), Bahnhalt im Sportpark, Bahnhalt in Nähe Bissingerheimer Ortszentrum, Verkehrsspitzen begegnen und auch eine mögliche Verdichtung von bis zu 3000 Wohneinheiten wurden behandelt. Es gab aber aber auch die Frage, ob es sozial geförderte Wohnungen geben sollte.

Thomas Lennartz hatte auf fast alles eine Antwort. "Wir sind nur für den Rahmenplan verantwortlich, schaffen Grundsätzliches durch belegte Gutachten wie beim Verkehr oder der möglichen Ausweisung von Nahversorgungszentren, Details was im Innern der Fläche passieren soll, entscheiden Sie. Wir sind auch nicht für die Verkehrsplanung oder Wohnbebauung zustänig."

 

Beate Lieske (SPD-Fraktionssprecherin) wies die ehemalige Genossin Hannelore Bange aus Wedau in die Schranken, die die Verlagerung der Kleingärten wegen der SPD-Forderung zum Erhalt der Grünflächen dort noch vor eineinhalb Jahren propagiert hatte, was ihrer Meinung nach auch der Wedauer fordert. "Das, was wir vor eineinhalb Jahren wollten hat sich überholt, da sich die Kleingärtner klar für die Verlagerung ausgesprochen haben", konterte Beate Lieske. "Und sie beziehen sich ständig auf das, was der Wedauer wünscht. Wer ist denn dieser Wedauer eigentlich? Entscheidend ist doch der Beschluss der Kleingärtner selbst und nichts anderes!"

 

Die Wedauer Neugeburt

Noch im Jahr 2007 stellte die Bahn für 55 ha in diesem Gebiet im Verbund mit der Hafenlogistik ihren Masterplan Logistik vor. Bis 2009 wurden im Seehafen Rotterdam sowie ZARAH - Seehäfenverbund Zeebrügge, Antwerpen und Rotterdam - in Milliardenhöhe die Häfen aufgrund der zu erwartenden Güterschwemme aus dem fernen Asien  aufgrüstet, neue Gütergleise nebst Druck auch durch den europaweit agierenden Groß-Lobbyisten CERS auf Deutschand ausgeübt, die linksrheinische Güterstrecke "Eiserner Rhein" auch deswegen zwingend neu zu beleben.
Da der weltweite Export der Chinesen auf Talfahrt ist, sind diese Pläne erst einmal auf lange Sicht vom Tisch, was auch auf der Bilanzpressekonferenz von duisport von Erich Staake genauso gesehen wird.

Da auch der Bahnflächenvermarkter Aurelis hier in Duisburg nichts bewirken konnte, gab die Bahn die gesamt Fläche für eine andersartige Nutzung frei.  

 

 

Vostellung des Großprojektes von Thomas Lennartz, Ministerialrat und Geschäftsführer der BEG-Entwicklungsgesellschaft am 12. Mai 2016 in der BV Süd und in der BV Mitte am 19. Mai

Das Areal gilt unter den die Fläche bearbeitenden sechs Planungsbüros als große Herausforderung. Das Gebiet mit 90 ha und 3 Kilometer Länge verfügt über:

- 4 Baudenkmale, darunter im Nordabschnitt - auch mit Arbeitstitel Campusquartier bezeichnet - mit einer 1916 gebauten 3,8 ha Richthalle, deren alter Teil mit einer  Hülle mit filigraner Struktur die Universität beeindruckte und die  erhalten werden soll (3-D-Druckerei, Forschung, oder...)

Unter den drei weiteren schützenswerten Bauten sind zwei Winkelbunker (nach dem Architekten Winkel benannt) sowie eine Verladestation

- Wedauer Brücke mit L 60
- Ratinger Westrecke
- Güterzuglärm der Strecke 2321
- Schotterberg
- 52 Kilometer Gleise
- Artenschutz für 72 Zauneidechen, die vielleicht auf die Zahl von 1500 anwachsen könnte

- Bodenbelastung, aber keinerlei Grundwassergefährdung

- keinen Störfallbetrieb

Im Norden ist Campusquartier, Forschung und hochwertiges Gewerbe im Gespräch, im Süden ein Mischgebiet mit Anbindung an die Masurenallee und der L60. Der Sportpark kann sich mit einem Teil der Nordfläche ebenfalls erweitern, die Universität hat ihren Flächenbedarf dargelegt.

 

Im Süden sind Versorgung und Dienstleistungen angesagt, wobei 5200 Quadratmeter als Verkaufsfläche bei der Größe des Areals als realistisch angesehen werden.

- Neuland für Deuschland in Hinsicht Lärmschutz
 Da die Gleisfläche von der Bebauung zu weit weg liegt, ist der übliche Lärmschutz mit einem Abstand von drei bis fünf Metern nicht realisierbar. Also müsste nach intensiver Beurteilung mit Gutachtern und Bahnexperten eine 15 Meter hohe Lärmwand gebaut werden, was es so noch nie gab.. Hier soll eine Aufschüttung und mit Lava gefüllte und mit viel Grün bestückte Gabionenwand entstehen, die dafür sorgen soll, dass es in Richtung Bissingheim keine Reflektion des Lärms gibt.

 

Aufgrund der Zustellung erst am Freitag und des Umfangs der Vorlage wurde der SPD-Antrag von Beate Liesek einstimmig unterstützt.

Viel bemängelt wurde beim dem in NRW einzigartigen Groß-Projekt mit der Größe von 90 ha die kurze Zeistschiene und der Druck, der nun auf der Politik laste.

 

Bahn-Entwicklungs-Geschäftsführer und Ministerialrat Thomas Lennarzt stellte wie zuletzt bei der Pressekonferenz im Rathaus nach einjähriger Tätigkeit und einem Vorabvolumen der ersten Planungen und Arbeiten im Gelände von einer Million Euro das Großprojekt vor und ließ auch die wichtigen Gespräche - Dauer mit Vortrag sowie Fragen und -Antwort 90 Minuten - mit den zu verlagernden Kleingärtnern sowie dem ETuS Wedau nicht aus.
Er stellte nach vielen Fragen der BV-Vertreter klar, dass es in sehr kosntruktiven Gesprächen deutlich gemacht wurde, dass ohne die Fläche der Kleingärten das Projekt nicht realisierbar sei. Anders sieht es beim ETuS aus, da hier das Bundesvermögensamt die Wertigkiet des Geländes festzulegen habe ndn auch die Kompensationsfläche dazu gehöre. Hier wartet man auf Angebote.
Auch wies er darauf hin, dass vorgetragene Wünsche nach Verlegung der Brückenplanung weiter südlich des Blauen Sees zwar mit großtechnischen Lösungen technisch vieleichtmöglich sei, aber die Kosten dann ins unermessliche steigen würden. Es würden dann Riesenpylone oder eine Spannweite mit etwa 120 Meter vonnöten sein - und das würde jeden Kostenrahmen sprengen. Nur an der Stelle des Bahnhaltepunktes nördlich des Blauen Sees, also in Höhe des Worringer Weges, könnte es technisch und von den Kosten her möglich sein, hier die Gleisanlagen zu überbrücken und der Haltepunkt für beide Seiten einbezogen werden. Auch ist dann mit der Belebung der Ratinger Weststrecke das zentrale Thema mit der ÖPNV-Verbindung abgedeckt. Das alles wurde in vielen Verhandlungen auch mit DB Netz und dem VRR abgeklärt.

Der Ministerialrat wies er im Detail auf die lange gesuchte Lösung mit dem Lärmschutz, der zwar eine enorme Höhe mit der Lösung von Gabionen erhalten würde, aber auch den Boden- und Artenschutz mit einbeziehen würde. Beim Artenschutz ist für die vielleicht noch extrem wachsende Zahl der Zauneidechsen vorgesorgt.

 

Beschlussentwurf
1. Die durch die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH (BEG NRW, Essen) und die Deutsche Bahn Immobilien (DB AG Immobilien, Köln) - im Folgenden Team Wedau genannt -beauftragte Rahmenplanung für das ehemalige Ausbesserungswerk Wedau (erarbeitet durch das Büro plan-lokal, Dortmund) und den ehemaligen Rangierbahnhof Wedau (erarbeitet durch das Büro Pesch und Partner, Dortmund) wird Grundlage der weiteren Entwicklung.

 

2. Die Bebauungspläne Nr. 1060 –Neudorf-Süd– und Nr. 1061 –Wedau–, für die bisher Aufstellungsbeschlüsse gefasst wurden (DS 6636 und DS 6637 v. 16.06.2004), werden auf der Basis der vorliegenden Planungen weiter bearbeitet.

1. Größe des Standortes
Die Rahmenplanung umfasst eine Fläche von 90 ha. Davon sind rd. 83 ha im Eigentum der DB Station & Service AG (DB S&S). Die Rahmenplanung gliedert sich in die Nord- und Südfläche. Trennlinie ist die Wedauer Brücke. Die Nordfläche umfasst 30 ha und ist vollständig in Händen der DB S&S. Die Südfläche umfasst rd. 60 ha von 3 Eigentümern:
 53 ha der DB Station & Service AG (DB S&S)
 3 ha des Bundeseisenbahnvermögens (BEV) und
 4 ha der Stadt Duisburg und Wirtschaftsbetriebe Für die Flächen der DB S&S ist eine Freistellung (Entwidmung vom Eisenbahnrecht) vorbereitet. Hierzu wurden umfänglich Betriebsanlagen angepasst. Zur Nordfläche soll diese noch in 2016 erfolgen. Zur Freistellungsfähigkeit der Südfläche sind noch einige Arbeiten erforderlich. Die Freistellung wird in 2017 erwartet.

 

 

3. Neubau einer Sportanlage und Verlagerung des ETuS Wedau
Die Sportanlage des ETuS Wedau liegt fast ausschließlich auf Grundstücken des Bundeseisenbahnvermögens (BEV). Dem BEV obliegt die Verwaltung und Verwertung nicht bahnnotwendiger Liegenschaften, die im Rahmen der 1. Stufe der Bahnreform beim Bund verblieben sind. In Abstimmung mit dem BEV wurden die Grundstücke in der Rahmenplanung vollständig mit überplant.

Die Sportanlage des ETuS ist per kostenfreiem Überlassungsvertrag bis zum Jahr 2020 abgesichert. Mit einer Verlagerung ergibt sich die Notwendigkeit, neue und nach den geltenden Bestimmungen für Sportstätten z.T. deutlich größere Sportflächen (Zweifachturnhalle, Bogenschießen) zu errichten. Im Rahmen der hier ebenfalls durchgeführten Moderation wurden 8 Planungsvarianten für eine neue Sportanlage erarbeitet.
Zu der in der Rahmenplanung dargestellten Sportanlage besteht planerisches Einvernehmen zwischen dem Team Wedau und dem Vorstand des Vereins. Offen ist, ob die Neuerrichtung der Sportanlage vollständig aus dem Verkauf der Flächen des BEV finanziert werden können. Zu berücksichtigen sind auch die Kaufpreiserwartungen des BEV, die Aufbereitungskosten des Grundstücks und der Anteil der Kosten für die neue Erschließung und Infrastruktur. Die Inanspruchnahme einer Sportförderung sowie wie die Umsetzung der Maßnahme in Regie des Vereins werden durch den ETuS geprüft. Erst nach dem positiven Ratsbeschlusses zur Rahmenplanung müssen diese Kosten geschärft und eine Einigung mit dem Grundstückseigentümer herbeigeführt werden.

4. Lärmschutz
Lärmquelle ist die Güterfernstrecke zwischen Wedau und Bissingheim. Auf Grund des zum Teil großen Abstandes zum Rahmenplangebiet muss ein Lärmschutzwall unüblich hoch sein. Ein Lärmschutz direkt am Gleis wurde geprüft, lässt sich aber in weiten Teilen wegen des geringen Abstands zwischen den Gleisen nicht realisieren. Er wird auf Basis der vorliegenden Lärmgutachten wie folgt sichergestellt:
 Aktiver Lärmschutz: Wall-Wand-Kombination mit einer Höhe von bis zu 15 m.
 Passiver Lärmschutz: Um unzumutbare Belästigungen in schutzbedürftigen Räumen zu verhindern, werden für Fassaden, an denen trotz Lärmschutzwand erhöhte Schallimmissionen auftreten, Anforderungen an die einzuhaltende Luftschalldämmung der entsprechenden Außenbauteile gestellt, oder eine entsprechende Grundrissgestaltung vorgenommen.
Zum Bau des Lärmschutzwalls hat es auf Basis einer Machbarkeitsstudie Gespräche mit am Markt tätigen Unternehmen gegeben. Aus Gründen der notwendigen lärmabsorbierenden Wirkung Richtung Bissingheim, des Artenschutzes, der Flächenersparnis und der Gestaltung wird eine Wall-Gabionenwand-Erdwall-Kombination zu Grunde gelegt. Diese Kombination reduziert Baukosten und erfüllt die Anforderungen an eine gesicherte Umlagerung von belastetem Bodenmaterial. Der folgende Schnitt zeigt den Aufbau:

 

 

 

7. Äußere Erschließung Wedauer Brücke und Anbindung
Die Wedauer Brücke (Bestandteil L60) wird nach Entscheidung von Straßen NRW erhalten und voraussichtlich im Jahr 2016 in Stand gesetzt. Für eine Einkürzung der nicht mehr von Gleisen unterfahrenen Brückenbereiche und die Neuerrichtung einer Brücke über die weiterhin genutzten Gleise stehen keine Landesmittel bereit. Eine Anbindung der Nord- und Südfläche kann nicht im Brückenbereich erfolgen, sondern nur im Bereich des Straßendamms Richtung Regattabahn.

Da die vorhandene und zukünftige Belastung aus Wohn- und Gewerbebereichen nach Zählungen und Prognosen im Rahmen eines Verkehrsgutachtens bei mehr als 3.400 Fahrzeugen je Spitzenstunde liegt, würden Linksabbiegespuren oder ein Kreisverkehr nach gutachterlicher Einschätzung zu nicht zu vertretendem Rückstau auf der L60 führen. Insofern wird verkehrlich an dieser Stelle mit zwei Rampen und alleinigem Rechtsabbiegespuren auf der L60 gearbeitet. Hier wird für die angrenzende Wohnnutzung aktiver Lärmschutz vorgesehen.
Eine Ertüchtigung der Knoten an der Bissingheimer Straße und im Bereich der Zu- und Abfahrten der A3 befindet sich in der Untersuchung. 8. Schienengebundener Personennahverkehr (SPNV) Nach Aussagen des VRR ist der Betrieb des RB 37 „Der Wedauer“ nur bis zum Jahr 2018 gesichert.
Die Chance für eine attraktive SPNV-Anbindung zum Hbf Duisburg und nach Düsseldorf ergibt sich mit den Überlegungen zur sog. Ratinger Weststrecke und einem Wechsel auf die Westseite der Gleisstränge nach Wedau. Mit der veränderten Linienführung von Ratingen zu den Wehrhahnlinien und der Nachfrage aus dem neuen Wohngebiet mit bis zu 3.000 Wohnungen ist zu erwarten, dass sich die Kosten-Nutzen-Relation verbessert. Um mittelfristig eine SPNV-Anbindung sicherzustellen, wurde
 mit der DB Netz AG ein Mittelbahnsteig geplant und mit dem VRR abgestimmt, der nur im Bereich südlich der Wedauer Brücke möglich ist, da bis zu diesem Punkt eine zweigleisige Anbindung bis zum Hbf Duisburg sichergestellt werden kann,
 dort der Brückenschlag zwischen Bissingheim und Südfläche geplant, um den Mittelbahnsteig später anzubinden und
 ein weiteres Gleis für den SPNV entlang der Gleisfläche der DB Netz AG vorgesehen, das in der Streckenplanung bisher nicht berücksichtigt war. Entwürfe für diese Infrastruktur wurden erarbeitet und die laufenden technischen Anpassungen vor Ort (insbesondere die Trasse der neue 110KV-Hochspannungsleitung) darauf abgestimmt.

9. Brückenschlag nach Bissingheim für Radfahrer und Fußgänger
Der neue Brückenschlag zwischen Wedau und Bissingheim wurde durch eine Machbarkeitsstudie untersucht. In Höhe der Straße „Am See“ ist dieser technisch nicht machbar, da zwischen den vorhandenen neuen Gleisanlagen für den Güterverkehr kein Raum für entsprechende Stützen vorhanden ist. Auch die zurzeit fehlende Seite 7 Drucksache-Nr. 16-0478 Datum 28.04.2016 Grundstücksverfügbarkeit auf der Bissingheimer Seite und die Notwendigkeit, den Mittelbahnsteig des neuen Haltepunktes anzubinden, haben zu der jetzt geplanten Lage der Brücke geführt. Durch die neue Brücke ergibt sich eine optimale Erreichbarkeit des neuen Versorgungsbereichs aus Richtung Bissingheim. Eine gute Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer zum Ortskern Wedau wird in der Rahmenplanung gewährleistet.

 

Vom Sukzessivwald und Bahnbrache zu Forschungsstätten, Wohnen und Nahversorgung
Für eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte der nächsten Jahre in Duisburg wurde jetzt der Rahmenplan von der BahnflächenEntwicklungGesellschaft NRW mbH (BEG) fertig gestellt. Oberbürgermeister Sören Link, Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum, Thomas Lennertz, Geschäftsführer BEG NRW, und Paul-Heinz Diekmann, DB Immobilien, haben den Rahmenplan heute vorgestellt und über die weiteren Schritte informiert.  
„Die BEG hat aus Landesmitteln alle Untersuchungen, Planungen und den Freischnitt der Flächen zu 100 Prozent getragen und mittlerweile annähernd 1 Mio. Euro in die Grundlagenplanung investiert. Wir wollen weiter dazu beitragen, dass rasch Bauland entsteht und das Projekt weit über Duisburg hinaus Anziehungskraft entwickelt“, erläutert Thomas Lennertz das Engagement der BEG.  
Oberbürgermeister Sören Link bedankt sich bei den Planern: „Hier ist sehr professionell und in kurzer Zeit ein abgestimmter Rahmenplan entstanden, der alle beteiligten Interessen soweit möglich berücksichtigt und für die Stadt einen ganz wichtigen Entwicklungsimpuls bringen wird.“  
„Mit diesem Rahmenplan können wir jetzt die Bauleitplanung fortsetzen, um möglichst zügig Planungsrecht zu bekommen und mit der Vermarktung beginnen zu können“, beschreibt Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum die nächsten Verfahrensschritte.      


Die Flächen des ehemaligen Ausbesserungswerks und Rangierbahnhofs Duisburg-Wedau - Fotos Harald Jeschke - sollen mittel-  bis langfristig als gesamtstädtisch und regional bedeutsamer Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickelt werden. Die Gesamtfläche teilen sich momentan die drei Eigentümer DB Station & Service AG (83 Hektar), Bundeseisenbahnvermögen (3 Hektar) und Stadt Duisburg (4 Hektar).

Für die gesamte rund 90 ha große und rund drei Kilometer lange Projektfläche wurde ein städtebaulicher Rahmenplan erstellt. Der Plan basiert auf den Ideen aus einem Werkstattverfahren mit sechs eingeladenen Planungsbüros und mehreren ganztägigen Abstimmungsrunden mit den beteiligten Fachämtern der Stadt Duisburg.  
In einer zweiten Stufe wurden die Planungsideen mit zwei Planungsbüros vertieft und alle Anforderungen der Stadt und der Beteiligten zur Entwicklung der Fläche eingearbeitet.  


Die rund 30 Hektar große Fläche nördlich der Wedauer Brücke (im Bild mit Sukzessivwald) wird - neben flexibel nutzbaren Grundstücksflächen für hochwertiges Gewerbe - aufgrund ihres standortprägenden denkmalgeschützten Gebäudebestandes und einer rd. 1,8 ha großen Halle als sog. „Campusquartier“ mit universitätsnahen Nutzungen im Bereich Forschung, Technologie und Existenzgründungen entwickelt. Hier soll auch der Austausch mit mittelständischen Unternehmen aus der Region stattfinden.  
Komplettiert wird das Nutzungsgeflecht durch multifunktionale Ergänzungsflächen für den Sportpark Duisburg, die sich Richtung Regattabahn orientieren und den dort vorherrschende Bestand an Sportanlagen sinnvoll ergänzen.  


Auf dem rd. 60 Hektar großen Südareal sollen ca. 2.700 bis 3.000 Wohneinheiten entstehen. Angesichts ihrer Lage am Wasser und der Nähe zum Naturraum mit entsprechend hoher Wohn- und Freizeitqualität wird hier ein breites Angebot von qualitätsvollen Wohnformen und –typen entstehen. Neben individuellen Wohnangeboten (Stadthäuser, Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser) sind auch vielfältige Angebote im Geschosswohnungsbau vorgesehen. Hierzu gehört ebenso der öffentlich geförderte Wohnungsbau. Eine besondere Adresse entsteht durch eine rd. 250 Meter lange Promenade am Masurensee.  


Die Planung auf der Südfläche beinhaltet darüber hinaus
•         ein neues Nahversorgungszentrum mit einem mit Mix aus Vollsortimenter, Discounter, Drogerie- und Biomarkt,
•         eine Fuß- und Radwegbrücke, die Bissingheim über das neue Wohngebiet an Wedau und den Masurensee anbindet, 
•         den späteren Bau eines neuen Schienenhaltepunktes in Nähe des Nahversorgungszentrums, der im Falle der Reaktivierung der Ratinger Westbahn die Verbindung zu den Stadtzentren von Duisburg, Ratingen und Düsseldorf sicher stellt und
•         den Bau eines bis zu 15 m hohen Lärmschutzwalls entlang der verbleibenden Gleisflächen zur Sicherstellung des Lärmschutzes.  
Um diese Planung zu verwirklichen, ist die Verlagerung von rd. 240 Grabelandflächen der Bahnlandwirtschaft (BLw) und der Sportanlagen des ETuS Wedau erforderlich. In einem moderierten Planungsdialog zwischen August 2015 und April 2016 wurden in mehreren Phasen gemeinsam mit dem Vorstand der Gartenanlage und dem Vorstand des Sportvereins ETuS Wedau die Rahmenbedingungen einer möglichen Verlagerung und das Planungskonzept erarbeitet. Der Rahmenplan sieht nun einen neuen Grünbereich südlich der Wohnbebauung vor.    

V. l.: Oberbürgermeister Sören Link, Paul-Heinz Diekmann, DB Immobilien, Thomas Lennertz, Geschäftsführer BEG NRW, und Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum präsentieren den neuen Rahmenplan.

Der alte Bebauungsplan 1060/1061 (Wedau, Neudorf-Süd) wurde schon vor mehr als einem Jahrzehnt visionär diskutiert, da die DB AG im Verbund mit duisport eigentlich einen öffentlich präsentierten "Masterplan Bahnlogistik" mit rund 55 ha Fläche im Sinn hatte. 

 Dann kamen vor sechs bis sieben Jahren erste Entwicklungspläne mit einem "Runddorf" und etwa 118 Wohneinheiten ins Gespräch.  

 

 

Anträge/Anfragen 

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Mündliche Mitteilungen des Bezirksbürgermeisters/des Bezirksamtsleiters 

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Nachtrag 

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Anfrage 

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Grundwasseruntersuchungen Deponie „Remberger See“ 

Anfrage von Frederik Engeln - Junges Duisburg

Verwaltung wird hier ausführlich schriftlich antworten


Im Bereich einer alten Deponie zwischen Remberger See und „Altenbrucher Damm“ kam es bei privat veranlassten Brunnenwasseruntersuchungen zu auffälligen Werten. Daraus ergeben sich für Junges Duisburg folgende Fragen:
1. Werden regelmäßig Grundwasseruntersuchungen im Bereich der Deponie durchgeführt? - Wenn ja: o In welchen Abständen finden diese statt? o Welches Institut untersucht die Grundwasserproben unter welchen Fragestellungen und mit welchen Ergebnissen? o Wie ist die geographische Lage der bisher untersuchten Brunnen bzw. Stellen? o Ergeben sich aus den Ergebnissen der bisherigen Untersuchungen Handlungsverpflichtungen?  Wenn ja: Wie sehen diese aus?
2. Wer hat dort was entsorgt?
3. Welche Erklärung hat die Stadt Duisburg für die auffälligen Werte der privat veranlassten Untersuchungen? Welche anderen Ursachen, insbesondere Bodeneinwirkungen können hierfür kausal sein?
4. Hat die Stadt Duisburg Kenntnis von einer weiteren ehemaligen Deponie im Bereich der neuangelegten Grünanlage an der Remberger Straße zwischen Kardener Straße und Cochemer Straße? - Wenn ja: o Finden hier regelmäßige Untersuchungen statt?  Wenn ja: Gibt es Auffälligkeiten?