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Donnerstag, 13. Januar 2022 15:00
Raum Wuhan (Zi 300) Sonnenwall
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Top 4
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Investitionszuschüsse an
Sportvereine im Bezirk Mitte 2022
Beschlussentwurf
1. Die Maßnahmen 1 bis 19 der Anlage werden gemäß den
„Richtlinien der Stadt Duisburg für die Gewährung von
Investitionszuschüssen an Sportvereine“ als förderungswürdig
anerkannt. 2. Im Rahmen des vorgesehenen Budgets werden die
Zuschüsse 1 bis 19 gemäß der Anlage bewilligt.
Investitionszuschüsse 2022 Maßnahmenliste
Investitionszuschüsse 2022 Antragsbegründungen
Problembeschreibung
/ Begründung Der Verwaltung liegen im Jahr 2022 für den
Bezirk Mitte 19 Anträge von Sportvereinen auf Bewilligung
von Investitionszuschüssen mit einem Kostenvolumen von
insgesamt 325.059,24 € vor (s. Anlage). Davon ist 1 Antrag
noch nicht entscheidungsreif und wurde zurückgestellt. Im
Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs DuisburgSport sind im Jahr
2022 für die Gewährung von Investitionszuschüssen 700.000,00
€ berücksichtigt.
Für den Bezirk Mitte stehen, entsprechend der Entscheidung
des Betriebsausschusses DuisburgSport (DS 21-1244), Mittel
in Höhe von 157.200,00 € zur Verfügung. Seite 3
Drucksache-Nr. 21-1514 Datum 17.12.2021 Die Beurteilung der
vorliegenden und entscheidungsreifen Anträge wurde gemäß den
für den Maßnahmenkatalog 2022 gültigen „Richtlinien der
Stadt Duisburg zur Gewährung von Zuwendungen für
Investitionen an Sportvereine“ (beschlossen vom Rat der
Stadt Duisburg am 04.02.1991, zuletzt geändert am
25.06.2012) sowohl hinsichtlich der Förderhöhe als auch der
Förderpriorität bewertet.
Alle eingereichten
Anträge wurden auf Einhaltung des fristgerechten Eingangs
sowie auf Vollständigkeit der Unterlagen geprüft. Aufgrund
der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen
wurde die Antragsfrist vom 01.04. auf den 15.07. verlängert.
Unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel
können gemäß der Anlage die Maßnahmen 1 bis 19 gefördert
werden. Hieraus ergibt sich für den Bezirk Mitte ein
Zuschussvolumen der zu berücksichtigenden Mittel zur Wartung
und Pflege der Sportanlagen sowie der Ausstattung, auch mit
notwendigen Sportgeräten zur Ausübung der durch die
Duisburger Sportvereine angebotenen Sportarten, i. H. v.
157.200,00 € für das Jahr 2022.
Die Anschaffung von Sportgeräten dient unmittelbar der
sportlichen Betätigung. Ohne die Anschaffung von
Pflegegeräten und die Umsetzung dringend erforderlicher
Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen können die Sportanlagen
langfristig nicht instand gehalten werden. Der beantragte
Förderrahmen der Investitionszuschüsse fällt auch in diesem
Jahr wieder coronabedingt und vor allem durch die
Fördermaßnahme des Landes NRW „Moderne Sportstätte 2022‘“
niedriger als in den Vorjahren aus.
Der § 99 Nr. 4 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen
sieht vor, dass Sportvereine bei Maßnahmen mit einer
Bezuschussung von mehr als 50 % als „öffentliche
Auftraggeber“ anzusehen sind. Es müsste daher das
öffentliche Vergaberecht angewendet werden. Aufgrund der
Komplexität dieses Rechtsbereiches ist eine Einhaltung
seitens der Vereine kaum sicher zu stellen (s. Erfahrungen
aus dem Konjunkturpaket II). Aus den vorgenannten Gründen
wird die Förderung der beantragten Maßnahmen auf eine Höhe
von grundsätzlich bis zu 50% festgeschrieben.
Neufassung der Sportförderrichtlinien
Der Rat der Stadt Duisburg hat in seiner Sitzung am
27.09.2021 die komplett neu überarbeiteten „Richtlinien der
Stadt Duisburg für die Förderung des Sports und der
sportlichen Freizeit (Sportförderrichtlinien)“, in der die
Inhalte aller Förderrichtlinien zusammengefasst wurden,
beschlossen (DS 21-0855). Die neuen Richtlinien finden für
alle nach dem 15.07.2021 eingereichten
Investitionszuschussanträgen Anwendung (Maßnahmenkatalog
2023 ff.). Seite 4 Drucksache-Nr. 21-1514 Datum 17.12.2021
Wesentliche Änderungen Neben redaktionellen und
organisatorischen Änderungen bzw. Ergänzungen sind in den
neuen Sportförderrichtlinien einige gravierende Neuerungen
vorgenommen worden, die für Duisburger Vereine etliche
Vorteile und Verbesserungen mit sich bringen:
Vereine, die hauptsächlich Seniorensport betreiben, werden
zukünftig von den Kürzungen der Zuschüsse aufgrund eines zu
geringen Jugendanteils ausgenommen. Bisher fand diese
Regelung lediglich bei Behindertensportvereinen Anwendung.
Im Rahmen der Zuschüsse für Investitionsmaßnahmen wurde
der Geltungsbereich um Barrierefreiheit,
energieeffiziente/-sparende Maßnahmen sowie um die
Beschaffung technischer Geräte für lebenserhaltende
Maßnahmen, wie z. B. Defibrillatoren, erweitert.
Von den Antragstellern zusätzlich eingeworbene Drittmittel
werden nicht mehr vom Zuschuss abgezogen, sondern als
Eigenanteil anerkannt. Dabei wird lediglich eine
Überfinanzierung weiterhin ausgeschlossen.
Zudem wird die anzurechnende Vergütung für geleistete
Arbeitsstunden von z. B. Vereinsmitgliedern im Rahmen des
bürgerschaftlichen Engagements, von 7,50 Euro auf 15,00 Euro
pro Stunde erhöht. Ferner wurde die Voraussetzung zur
Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn präzisiert. Nur
schwerwiegende Gründe, z. B. Gefahr im Verzug oder drohender
Substanzverlust (Bau), rechtfertigen zukünftig eine
vorzeitige Zustimmung.
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Top 5
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Straßenbau
in der Straße Zur Kupferhütte von Werthauser Straße bis
Adelenstraße in Duisburg-Mitte
Beratungsergebnis: Nicht
einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 6, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Straßenbau in der Straße Zur Kupferhütte von Werthauser
Straße bis Adelenstraße in Duisburg-Mitte Beschlussentwurf
Dem Ausbau der Straße Zur Kupferhütte in Höhe von 657.000 €
- wie in dem als Anlage beigefügten Übersichtsplan
dargestellt – wird zugestimmt. Dieser investive Baubeschluss
unterliegt wegen der finanziellen Folgewirkungen bis zu
einer erfolgten Haushaltsgenehmigung einem
Realisierungsvorbehalt.
Ausgangssituation Die zur Beschlussfassung anstehende
Baumaßnahme betrifft den Ausbau der Straße Zur Kupferhütte
in Duisburg-Mitte von Werthauser Straße bis Adelenstraße.
Die Straße Zur Kupferhütte ist Bestandteil des
Vorbehaltsnetzes (Tempo 50) der Stadt Duisburg und wird
durch die DVG-Buslinie 930 befahren. Sie dient als
Haupterschließungsstraße für die umliegenden Gewerbebetriebe
und ist geprägt von Schwerverkehrsbelastungen. Die
Fahrbahnbreite beträgt im Bestand ca. 9,00 m.
Beidseitig wird sie begleitet von einem 1,60 m breiten
baulichen Radweg und einem ca. 4,00 m breiten Gehweg. Ein
Teilbereich des Gehweges auf der süd-westlichen Seite ist
unbefestigt. Im nord-östlichen Seitenbereich sind 6
Stellplätze neben der Fahrbahn angeordnet. Es wird
zusätzlich noch regelmäßig ordnungswidrig auf dem
süd-westlichen Gehweg geparkt, was auf den allgemein hohen
Parkdruck zurückzuführen ist.
Die Bushaltestellen sind nicht barrierefrei ausgebaut. Es
bestehen massive Fahrbahnschäden (Flickstellen,
Unebenheiten, Einbrüchen o.ä.). Außerdem weist die Fahrbahn
in einigen Bereichen ein sehr hohes Quergefälle auf.
Planung/Ausbau Aufgrund der o.g. Mängel ist eine Sanierung
von Fahrbahn und Rinne vorgesehen. Der Straßenaufbau erfolgt
nach RStO 12, Tafel 1, Zeile 1 in Bauklasse 10 (4 cm
Deckschicht; 8 cm Binderschicht; 14 cm Tragschicht). Die
Entwässerung wird durch Einbau von zusätzlichen
Straßenabläufen optimiert. Die nord-östliche Nebenanlage
bleibt erhalten Die Breite der Fahrbahn bleibt mit ca. 9,00
m erhalten.
Die süd-westliche Nebenanlage wird wie folgt neugestaltet:
2,00 m Parkstreifen; 0,75 Sicherheitstrennstreifen;
2,50-3,25 m gemeinsamer Geh- und Radweg. Zur Steigerung der
Sicherheit der Radfahrer wird die abknickende Vorfahrt von
der Werthauser Straße kommend mit einer rot eingefärbten
Radwegfurt versehen. Die süd-westliche Bushaltestelle wird
barrierefrei ausgebaut. Für die Aufwertung des
Streckenabschnitts sind jeweils am Anfang und am Ende der
geplanten Parkbuchten Grünelemente (Hecken) vorgesehen.
Baumpflanzungen sind aufgrund der vorhandenen
Versorgungsleitungen nicht möglich.
Finanzielle Auswirkungen Die Herstellungskosten sind im
investiven Finanzplan 2022 bei der Finanzstelle
6105.120106.4444 "Ausbau Zur Kupferhütte" in Höhe 500.000 €
veranschlagt. Der Mehrbedarf i. H. v. 157.000 € wird durch
echte Deckung aus der Finanzstelle 6105.120106.4451 "Ausbau
Kammerstraße" kompensiert. Die Anliegerbeiträge sind im
Gesamtansatz der Finanzstelle 6200.120602.5010 „Beiträge und
Entgelte für Straßen„ veranschlagt.
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Top 6 |
Denkmalschutz-Wasserturm, Wanheimer Straße
(Gem. Duisburg, Flur 304, Flurtsück 173) in 47053
Duisburg (ZA-2018-0145)
Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Beschlussentwurf
Denkmalschutz-Wasserturm, Wanheimer Straße (Gem. Duisburg,
Flur 304, Flurtsück 173) in 47053 Duisburg (ZA-2018-0145)
Beschlussentwurf Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das
Denkmal (Baudenkmal) Wasserturm (Rheinpark), Wanheimer
Straße, 47053 Duisburg gemäß § 3 DSchG NRW in die
Denkmalliste einzutragen. Die v. g. Sache ist nach den
Tatbestandsmerkmalen der Denkmaleigenschaften gem. § 2 DSchG
NRW ein Denkmal.
Darstellung der wesentlichen charakteristischen Merkmale des
Denkmals
Der ab Ende 1947 errichtete Wasserturm ist auf dem
bestehenden Betonfundament eines kriegszerstörten
Wasserturms ähnlicher Bauart mit einem stählernen
Intze-Behälter errichtet worden. Als letzter verbliebener
Rest des 1851 gegründeten Stahlwerks macht er die frühere,
für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Duisburg
wesentliche, Hüttenindustrie am authentischen Ort
nachvollziehbar.
Sein gestalterischer Einbezug in den heutigen Rheinpark
veranschaulicht zudem die verstärkt seit den 1980er Jahren
verfolgten Bemühungen um den Strukturwandel infolge der
Deindustrialisierung vor Ort. Seine besondere
Konstruktionsgeschichte, hierbei insbesondere der Rückgriff
auf eine in den späten 1940er Jahren eigentlich nicht mehr
aktuelle Bauweise und der dennoch durch einen Unfall nötig
gewordene Innovationsschub im Wasserbehälterbau,
prädestinieren den Turm als Objekt
konstruktionsgeschichtlicher Forschung.
Ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Nutzung des
Turms an zentraler Stelle im heutigen Rheinpark besteht
ferner aus städtebaulichen Gründen. Lage und Schutzumfang
des Denkmals Das Denkmal besteht aus der gesamten
Turmkonstruktion sowie dem Wasserbehälter inklusive aller
Zugangs- und Zuleitungsanlagen sowie Absturzgitter. Teil des
Schutzumfangs ist explizit auch die – nach bisherigem
Kenntnisstand zum Vorgängerbau aus der Zeit um 1920
stammende – Fundamentplatte.
Die in jüngster Zeit angebrachten Leuchtkörper entlang der
Ringbühne unterhalb des Wasserhochbehälters sind nicht Teil
des Schutzumfangs. Die Prüfung der Denkmaleigenschaften ist
der folgenden Darstellung der Prüfschritte zu entnehmen:
Entstehungs- und Baugeschichte Der Wasserturm bzw.
Wasserhochbehälter in seiner heute erhaltenen Form ist
Nachfolgebau einer vergleichbaren Anlage aus der
Vorkriegszeit: An gleicher Stelle auf dem Werksgelände der
Niederrheinischen Hütte war spätestens in den 1920er Jahren
ein Wasserturm entstanden, hiervon zeugen
Postkartenansichten.
Die nach derzeitigem Forschungsstand älteste Ansicht des
Wasserturms auf dem heutigen Rheinparkgelände stammt von
1923. Die Konstruktionsweise des Vorgängerturms war
vergleichbar mit derjenigen des heutigen Denkmals: Auf einem
filigranen Stahlgerüst war der kreisrunde Tank mit kegeligem
Deckel platziert. Ob der Wasserbehälter nach dem um die
Jahrhundertwende weit verbreiteten Intze-Prinzip1
konstruiert worden ist, lässt sich anhand der Quellenlage
nicht eindeutig belegen, erscheint allerdings
wahrscheinlich.
Die Niederrheinische Hütte hat den Industriestandort
Duisburg bereits seit 1851 geprägt. Ursprünglich handelte es
sich hierbei um ein reines Hochofen-Eisenwerk, in dem
Roheisen und – stahl produziert worden ist. Die Anlage am
rechten Ufer des Niederrheins profitierte von der räumlichen
Nähe zum Duisburger Außenhafen und der Mündung des
Dickelsbachs. Zudem entstanden zum Zeitpunkt der Gründung
mehrere Bahnanlagen in direkter Nähe, darunter etwa seit den
1860er Jahren der Bahnhof Duisburg-Hochfeld Süd. Anfang des
20. Jahrhunderts wurde die Produktionspalette der
Niederrheinischen Hütte erweitert, das Eisenwerk entwickelte
sich zu einem gemischten Stahlwerk mit angeschlossenem
Walzwerk.
Seit den 1910er Jahren spezialisierte sich die Hütte
zunehmend auf die Fertigung von Draht. So wurde das
Firmenareal nach weitreichenden Zerstörungen im Jahr 1944
schließlich nach dem Krieg vor allem als Drahtwalzwerk
wiederaufgebaut, in den 1960er Jahren ist die Produktion von
rohem Stahl und Eisen komplett eingestellt und die letzten
Öfen außer Betrieb genommen worden. Der Rohstahl für die
Drahtproduktion wurde fortan aus den benachbarten Werken in
Ruhrort und Meiderich bezogen. 2013 schließlich endete die
Produktion auf dem Werksgelände, nachdem der letzte
Eigentümer – die ArcelorMittal – die Drahtfertigung komplett
in das Nachbarwerk in Duisburg-Ruhrort verlagerte. Der
Wasserturm ist heute das einzig erhaltene Element und damit
Erinnerungsträger für die Niederrheinische Hütte.
Das ursprüngliche Bauwerk aus der Vorkriegszeit ist während
des Zweiten Weltkriegs zerstört worden. Bereits im September
1945 forderte die Unternehmensleitung der Niederrheinischen
Hütte bei der Firma Dortmunder Union das Angebot für ein
Ersatzbauwerk an. Hierbei ist explizit ein „schmiedeeiserner
Wasserturm“ angefragt worden mit einem „zylinderartigen
Behälter“.2 Betont wurde zudem, dass das Fundament des
„alten Behälters“ erhalten sei und wieder verwendet werden
solle. Im April 1947 ist der Auftrag für die Fertigung eines
Turms mit Intze-Behälter schließlich an die Firma Theodor
Gräbener, Netphen, erteilt worden für einen Wasserinhalt von
1.800 Kubikmetern, im November des gleichen Jahres ist der
entsprechende Bauantrag gestellt worden.
Hierbei ist die Funktion des Turms explizit zusammengefasst
worden: „Er dient zur Wasserversorgung des Betriebsnetzes
für die Hochofen-, Stahl-, Walzwerks- und sonstigen
Betriebsanlagen. Die bisherige Versorgung aus dem
Bezirksnetz reicht in keiner Weise aus und führt daher zu
störenden Betriebsausfällen.“3 Am 14.6.1949 ist der gerade
fertiggestellte Wasserbehälter im Zuge einer Probebefüllung
kollabiert: Der Behälterboden ist während des Füllvorgangs
auseinandergerissen, in Folge der Sogwirkung durch das
herabfallende Wasser ist die Zylinderwand eingeknickt und
das Behälterdach heruntergestürzt.
Eine Person kam dabei zu Tode, drei weitere wurden zum Teil
schwer verletzt. Ein Gutachten vom August 1948 kam zu dem
Ergebnis, dass der konvexe Teil des Behälterbodens trotz der
gemäß dem damaligen Kenntnisstand korrekter Berechnung und
Ausführung zu dünn gewesen ist und es dadurch zu
Einbeulungen kam, die schließlich zum Kollaps führten. Für
den Neubau des Turms ab Ende 1949 ist schließlich auf Basis
neuester Forschungen aus den USA eine höhere
Einbeulsicherheit durch dickeres Material erzielt worden.
Im August 1950 erfolgte schließlich die – nun erfolgreiche –
Probebefüllung des neuen Behälters, der sich in seiner
damaligen Form bis heute erhalten hat. Seit den 1950er
Jahren war über die gesamte Höhe des Behälters in zwei
Zeilen umlaufend der Schriftzug „Hüttenwerke Niederrhein AG“
angebracht, der den Turm damit zum zentralen Signet des
Industrieareals von der Rheinseite aus machte. Wann der
Schriftzug überlackiert worden ist, ist nach derzeitigem
Forschungsstand unklar. Ebenfalls unklar ist, warum und wann
genau der Turm gemäß Plänen von 1968 von ursprünglich 44
Metern auf rund 32 Meter herabgesenkt worden ist.
Beschreibung der denkmalwerten Gebäudeteile
Der Wasserturm besteht aus einer aus der Zeit um 1920
stammenden Beton-Fundamentplatte, einem Stützgerüst auf
Basis von zwölf Vertikalstützen sowie dem eigentlichen
Hochbehälter in Zylinderform. Das Stützgerüst besteht aus 12
vertikal angeordneten Doppel-T-Trägern, die in einem
Zwölfeck angeordnet sind und den Wasserbehälter halten. Im
horizontalen Abstand von je knapp 4 Metern sind stählerne
Riegel – ebenfalls in Doppel-T-Form- zwischen je zwei
Vertikalstützen angebracht. Die Riegel umschließen die
Konstruktion ringförmig in heute noch vier Ebenen.
Vor der Herabsenkung des Turms Ende der 1960er Jahre und
gemäß den Bauplänen von 1947 wurde das Stützgerüst mit einer
Höhe von damals gut 30 Metern durch sieben solcher Ringe
gehalten. Das durch die Vertikalstützen und die horizontalen
Riegel entstehende Raster sind in jedem Rasterfeld durch je
zwei in X-Form zueinander angebrachte Diagonalstreben
versteift. Die vertikalen Rohranlagen für den Zu- und Ablauf
des Wassers sind erhalten. Die Stützkonstruktion ist
genietet, mit dem Fundament ist sie verschraubt.
Im Inneren der Konstruktion befindet sich eine offene
Stahltreppe mit einfachem Absturzgitter, die durch den Boden
der Ringbühne an der Basis des Hochtanks hindurch auf eben
diesen umlaufenden Steg führt. Die Ringbühne ist – dem
konstruktiven Prinzip des Stützgerüsts folgend – als
Zwölfeck angelegt. Durch diagonale stählerne
Konsolkonstruktionen wird die Last der Ringbühne auf die
Vertikalpfeiler des Stützgerüsts abgetragen. Auch entlang
dieses Gangs ist die Absturzsicherung als einfaches Geländer
ausgeführt. Der zylinderförmige Hochtank auf dem Tragring
des Stützgerüsts ist in seiner dem Intze-Prinzip folgenden
Konstruktionsweise klar nachvollziehbar: Innerhalb des
Tragrings ist der Boden des Tanks in seiner konvexen Wölbung
zu sehen, außerhalb des Tragrings ist die zur Außenseite hin
aufsteigende Neigung des Bodens erkennbar.
Die Wände des
Zylinders bestehen aus versetzt angeordneten,
zusammengenieteten Stahlblechtafeln. Eine offene Leiter an
der Außenseite des Zylinders führt auf das in Kegelform
ausgebildete Dach des Tanks. An dessen äußerer Kante
befindet sich umlaufend ein weiteres Absturzgitter. Auf der
Kegelspitze des Dachs befindet sich ein Lüftungsauslass mit
ebenfalls kegeligem Aufbau. Die gesamte Konstruktion besteht
aus Stahl und ist in hellem Olivgrün lackiert. Die
vorhandenen Rohrleitungen weisen die gleiche Farbigkeit auf.
Stadtarchiv Duisburg
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Prüfung der Bedeutung für Städte und Siedlungen Die Bedeutung
des Wasserturms für Städte und Siedlungen ergibt sich vor
allem aus seinem Status als letztem anschaulichen Zeugnis
der Niederrheinischen Hütte. Das Eisen- und Stahl-, später
vor allem Walzwerk hat die Industrie- und
Wirtschaftsgeschichte insbesondere von Duisburg-Hochfeld,
darüber hinaus allerdings auch der gesamten Region, geprägt.
Die Bedeutung des Werks zum Zeitpunkt der Errichtung des
Wasserturms um 1950 wird deutlich anhand der durch die Hütte
zum Jubiläumsjahr 1951 veröffentlichten Zahlen. So seien
1950 über 80.000 Tonnen Roheisen erzeugt worden, gut 250.000
Tonnen Rohstahl, über 240.000 Tonnen Walzdraht und rund
166.000 Tonnen Stabstahl.
Deutlich wird damit, dass die Niederrheinische Hütte zu
diesem Zeitpunkt nicht nur Grundlage wirtschaftlichen
Wohlstands vor Ort seit ihrer Gründung 1851 gewesen war,
sondern direkt nach dem Krieg mit zum Motor wirtschaftlicher
– und damit auch sozialer – Erholung geworden ist. Als wie
wichtig der Betrieb der Niederrheinischen Hütte für den
wirtschaftlichen Wiederaufstieg der Region eingeschätzt
worden ist, zeigt sich schließlich nicht zuletzt an den
ersten Bemühungen um einen neuen Wasserturm direkt nach
Kriegsende im September 1945, also noch weit vor Gründung
der Bundesrepublik Deutschland und Einsetzen eines
„Wirtschaftswunders“.
Die direkten und tiefgreifenden Einwirkungen des Hüttenwerks
Niederrhein auf die Entwicklung des Stadtteils zeigen sich
darüber hinaus an der Errichtung von Siedlungen zur
Unterbringung der Arbeiter*innenfamilien bereits vor dem
Zweiten Weltkrieg, vor allem aber auch direkt danach.
Konkret trifft dies zu auf die Schultesiedlung, die in der
Vorkriegszeit entstanden war. In den direkten
Nachkriegsjahren entstanden Werkswohnungen entlang der
Buchholz- sowie der Friedensstraße. Im größeren Maßstab
ordnet sich die Niederrheinische Hütte freilich ein in eine
weitläufigere Industrielandschaft die prägend für die
gesamte Region gewesen ist und gerade durch ihre enge
Vernetzung untereinander zur Prosperität während der Phase
der Industrialisierung geführt hat.
Die Niederrheinische Hütte stand im nachbarschaftlichen
Bezug zur am Nordfelder Eck befindlichen Duisburger
Kupferhütte. Im näheren Umfeld befanden sich zudem die –
ebenfalls nicht mehr bestehenden – Hütten Vulkan, Borussia
und Johannis. Zahlreiche weitere Stahlwerke in der Umgebung
kommen hinzu, darunter die Stahlwerke Rudolf (ehem.
Phoenix), Duisburg-Nord und Meiderich. Die enorme Bedeutung,
die dieses Netzwerk für die überregional wirk- und
bedeutsame wirtschaftliche Struktur Duisburgs hatte, wird am
konkreten Ort des ehemaligen Niederrheinischen Hüttenwerks
heute allein anhand des Wasserturms nachvollziehbar.
Aus der Tatsache,
dass im heutigen Rheinpark der Wasserturm als einziges
Relikt der industriellen Phase vor Ort erhalten ist, folgt
eine weitere Bedeutungsebene, die die jüngere Zeit betrifft:
Als elementarer Bestandteil der heutigen Parkanlage steht
der Wasserturm für den seit den 1980er Jahren in der Region
virulenten Umgang mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel
infolge der Deindustrialisierung. Die explizite Einbindung
dieses Industriebauwerks in eine junge Parkarchitektur, die
vor Ort etwa seit der Jahrtausendwende entsteht, macht einen
Umgang mit der lokalen Geschichte und Identität historisch
nachvollziehbar, wie er in direkter Nähe – auf dem
ehemaligen Gelände der Meidericher Hütte – bereits im Zuge
der IBA Emscher Park ein erstes Mal prototypisch angewendet
worden ist.
Die Einbindung ehemaliger Industrieanlagen in heutige
Freizeitanlagen gibt Zeugnis ab über den Strukturwandel vor
Ort, der bemüht ist, die eigene, auf einer industriellen
Vergangenheit beruhenden Identität zu bewahren und dennoch
mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft in
Einklang zu bringen. Der Wasserturm ist damit auch Zeugnis
für ein Konzept des Strukturwandels, das das gesamte
Ruhrgebiet seit den 1980er Jahren prägt und damit
prototypische Ansätze für den Umgang mit wirtschaftlichen
Strukturwandel auch in anderen Regionen Deutschlands und
Europas geliefert hat.
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Top 7 |
Denkmalschutz - Kath. Kirche St. Stephanus, Goslarer Straße
82 in 47259 Duisburg
Von der Tagesordnung abgesetzt.
Beschlussentwurf Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das
Denkmal (Baudenkmal) Kirche St. Stephanus Goslarer Straße
82, 47259 Duisburg gemäß § 3 DSchG NRW in die Denkmalliste
einzutragen. Die v. g. Sache ist nach den
Tatbestandsmerkmalen der Denkmaleigenschaften gem. § 2 DSchG
NRW ein Denkmal.
Problembeschreibung/
Begründung: Gemäß § 3 Abs. 2 Ziffer 2 2. Strich der
Bezirkssatzung entscheiden die Bezirksvertretungen über die
Denkmaleigenschaft nach dem Denkmalschutzgesetz. Die
notwendigen Unterlagen sind dieser Beschlussvorlage als
Anlagen beigefügt. In den Anlagen sind alle erforderlichen
Begründungen und Informationen enthalten.
Der als Anlage beigefügte Unterschutzstellungstext, zu dem
mit dem Landschaftsverband Rheinland das erforderliche
Benehmen hergestellt wurde, benennt alle wesentlichen, das
Denkmal konstituierenden Elemente und liefert die Begründung
für die Unterschutzstellung im Sinne von § 2, Abs. 1 DSchG
NRW: „Denkmäler sind Sachen, Mehrheiten von Sachen und Teile
von Sachen, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches
Interesse besteht. Ein öffentliches Interesse besteht, wenn
die Sachen bedeutend für die Geschichte des Menschen, für
Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung der Arbeits-
und Produktionsverhältnisse sind und für die Erhaltung und
Nutzung künstlerische, wissenschaftliche, volkskundliche
oder städtebauliche Gründe vorliegen.“
Eintragungstext Kath. Kirche St. Stephanus
Lageplan Kath. Kirche St. Stephanus
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Top 9 |
Projekt
"Neues Verwaltungsgebäude“
Ergebnis der Wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie
und Beschluss zur Konkretisierung eines Verwaltungsneubaus
auf dem Grundstück an der Steinschen Gasse - Altstadt
Kenntnisnahme
Beschlussentwurf 1. Das positive Ergebnis der
Wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie für die Planung eines
neuen Verwaltungsgebäudes wird zustimmend zur Kenntnis
genommen. 2. Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung für
den Neubau eines Verwaltungsgebäudes mittels einer
Machbarkeitsstudie zu konkretisieren. Diese Konkretisierung
soll für das Grundstück Steinsche Gasse auf der Grundlage
der Vorzugsvariante (Variante 2) der städtebaulichen
Einordnung erfolgen.
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1. Ausgangslage zur wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie Die
Verwaltungsführung hat in 2019 beschlossen, die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein neues
Verwaltungsgebäude zu prüfen. Im ersten Schritt wurde
gemeinsam mit der externen Beratungsfirma DKC
Kommunalberatung GmbH (DKC) eine wirtschaftliche
Machbarkeitsstudie erstellt.
Die Stadt Duisburg
verfügt derzeit über rund 30 Verwaltungsstandorte (davon 22
Standorte nicht im Eigentum der Stadt Duisburg). Durch diese
hohe Anzahl an angemieteten Objekten wird die Zusammenarbeit
der einzelnen Fachbereiche erschwert. Außerdem sind
räumliche und personelle Synergien nur begrenzt umsetzbar.
Geplant ist daher ein Gebäudekomplex, in dem möglichst viele
Fachbereiche gemeinsam untergebracht werden können, sodass
Bestandsobjekte aufgegeben werden können.
2. Grundlagen der wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie Im
Rahmen der wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie wurden
zunächst die Grunddaten der in Betracht kommenden Gebäude
ermittelt. Auf dieser Grundlage wurde seitens DKC die
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung angefertigt. Dies erfolgte
im Rahmen des Realisierungsvariantenvergleichs und unter
Berücksichtigung der Handlungsanleitungen zur Durchführung
von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im kommunalen Hochbau
(PPP-Task Force im Finanzministerium NRW und NRW. Bank).
Nach Beratung mit DKC wurde innerhalb der Projektgruppe der
Ablauf der Untersuchung, das Aufgabenverständnis sowie die
grobe Variantenbeschreibung der
Wirtschaftlichkeitsberechnung für drei Varianten betrachtet:
Variante 0: kein Verwaltungsneubau (Ist-Zustand) Variante 1:
Verwaltungsneubau (große Zentralisierungslösung) Variante 2:
Verwaltungsneubau (Zusammenlegung ausgewählter Standorte) Im
ersten Schritt wurde ein Realisierungsvariantenvergleich aus
Sicht des IMD durchgeführt. Im zweiten Schritt wurden neben
den quantitativen Aspekten auch die qualitativen Faktoren
betrachtet. Im Rahmen einer zu erstellenden Nutzwertanalyse
wurden sowohl städtebauliche Kriterien, wie die
Erreichbarkeit des Standortes und die Auswirkungen auf die
Nachbarschaft als auch funktionale Zusammenhänge, wie die
Umsetzung von neuen Arbeitswelten und die bedarfsorientierte
Raumplanung, betrachtet. Im Ergebnis bleibt festzuhalten,
dass beide Varianten grundsätzlich wirtschaftlich sind.
Mit einem rechnerischen Vorteil von 4 % bei Variante 1 und
19 % bei Variante 2 ist die Wirtschaftlichkeit der
Durchführung von investiven Maßnahmen gegenüber der Variante
0 (Ist-Zustand) belastbar belegt (Anlage 1). 3. Betrachtung
der Haushaltsbelastungen Da beide Varianten im Ergebnis
grundsätzlich wirtschaftlich sind, wurden die
Haushaltsmehrbelastungen gegenübergestellt. Die Betrachtung
der Mietkalkulationen des IMD zeigt eine deutliche
Haushaltsabweichung.
Die ermittelte Kostenmiete führt in der Umsetzung zu
erheblichen Mehrbelastungen im städtischen Finanzhaushalt:
Variante 1: +5,1 Mio. EUR p.a. * (inkl. 1,2 Mio. EUR Mieten
des IMD) Variante 2: +2,8 Mio. EUR p.a. *Nachrichtlich: Zur
Vergleichbarkeit wurde die Zahl im weiteren Verlauf der
Berechnung in der Präsentation durch Abzug der Mietanteile
für das IMD auf 3,9 Mio. EUR korrigiert
Diese
Mehrbelastung resultiert auch aus den bestehenden
Anmietverträgen, die zu sehr günstigen Konditionen
abgeschlossen wurden. Hier ist absehbar mit sich sukzessive
ergebenden Verschlechterungen der Mietkonditionen zu
rechnen. In einem weiteren Schritt wurden die Berechnungen
in Bezug auf mögliche Flächenreduzierungen noch einmal
betrachtet und vorgestellt (Anlage 2). Zunächst wurden
prozentuale Abschläge für Einsparungen aus
Flächenreduzierungen durch moderne Arbeitswelten und mobiles
Arbeiten (10 %, 20 % und 30 %) eingearbeitet.
Da erst im Zuge der
Projektphase 2 abschließend festgelegt werden kann, welche
Fachbereiche konkret betrachtet werden sollen und welche
Auswirkung dies auf den Flächenbedarf hat, wird aufgrund der
Erfahrungen mit der mobilen Arbeit während der
Coronapandemie vorgeschlagen, von einer Reduzierung des
Flächenbedarfs von zunächst 30 % auszugehen. Diese
zukunftsgewandte Kalkulation bietet eine gute Balance aus
konservativer Haushaltsplanung und notwendiger Flexibilität,
um zum jetzigen Zeitpunkt einen Grundsatzbeschluss
herbeiführen zu können.
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Weitere Flächen können im Nachgang im Zuge der konkreten
Bauplanung reduziert werden (Projektphase 2), wenn
belastbare Erkenntnisse vorliegen. Bei Reduzierung des
Flächenbedarfs um mindestens 30 % ergeben sich für die
beiden Varianten geringere Haushaltsmehrbelastungen.
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Variante 1: Bei Variante 1 verringert sich die
Haushaltsmehrbelastung aus Anmietungen von 3,9 Mio. EUR p.a.
auf 0,7 Mio. EUR p.a.
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Variante 2: Bei Variante 2 verringert sich die
Haushaltsmehrbelastung aus Anmietungen von 2,9 Mio. EUR p.a.
auf 0,4 Mio. EUR p.a. Neben der Flächeneinsparung wurden
auch die Bestandsmieten seitens des IMD im Hinblick auf
Miet- und Eigentumskostenerwartungen infolge von
Sanierungsstau/Modernisierungen durch den Vermieter erneut
überprüft und, auch aufgrund von teilweise bereits geführten
Vertragsgesprächen, angepasst.
Als Grundlage diente DKC dafür eine Einschätzung des IMD zum
baulichen Zustand der jeweiligen zu betrachtenden
Anmietobjekte. Diese wurden mit Hilfe eines Ampelsystems
bewertet. Auf Grundlage der Kostenschätzung zur Sanierung
des Stadthauses aus dem Jahr 2018 erfolgte eine Ermittlung
einer Kostenmiete für Eigentumsobjekte, die als Basis für
alle übrigen unsanierten Eigentumsobjekte in der Betrachtung
fiktiv in Ansatz gebracht wurden.
In einer Simulation
der Mietpreisentwicklung über 30 Jahre wurden zudem
Modernisierungszyklen (alle 15 Jahre) und damit
einhergehende Mietanpassungen (+15 %) berücksichtigt und
eine Inflationsbereinigung (Basis Verbraucherpreis: 1,3 %)
hinterlegt. Aus der Summe aller Mieten über den Zeitraum von
30 Jahren wurden anschließend die durchschnittlichen
Mietbelastungen ermittelt (Mittelwert) und als
Vergleichsgröße für die Haushaltsbetrachtung zugrunde
gelegt. Unter den gesetzten Annahmen zeigt sich eine
weitere sehr positive Entwicklung zugunsten der
Neubauvarianten, allerdings sind die gewählten Param
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4. Fazit der
wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie Im Ergebnis bleibt
festzuhalten, dass beide Varianten grundsätzlich
wirtschaftlich sind. Sowohl die Variante 1 als auch die
Variante 2 führen durch die Schaffung von Eigentum zur
Abkopplung von der Bindung an den Immobilienmarkt und somit
zu Planungssicherheit in der weiteren Umsetzung. Ziel des
Neubaus ist die Einsparung von Büroflächen durch Anpassung
von Flächenstandards sowie die Nutzung von modernen,
zukunftsfähigen Arbeitswelten.
Zudem soll durch
eine Zentralisierung von insbesondere publikumsintensiven
Ämtern in einem Quartier der Service für die Bürgerinnen und
Bürger der Stadt Duisburg verbessert werden und den
Mitarbeiter*innen ein modernes Arbeitsumfeld geboten werden.
Hierdurch wird auch die Attraktivität als Arbeitgeber
gesteigert.
5. Ausgangslage Flächenentwicklung Steinsche Gasse
Mit politischem Beschluss aus April 2021 (Drucksache-Nr.
21-0167) wurde die Politik darüber informiert, dass die
GEBAG das Büro KZA (Koschany + Zimmer Architekten aus Essen
– heute: „KZA_plant“) mit der Erarbeitung einer
Machbarkeitsstudie bzw. städtebaulicher Szenarien beauftragt
hat. Ziel war es bisher, zwei Vorzugsvarianten für die
Nutzungen Wohnen und Dienstleistung zu entwickeln, die im
Anschluss der Politik vorgestellt werden.
6. Städtebauliche Machbarkeitsstudie Verwaltungsgebäude an
der Steinschen Gasse
Auf Grundlage der vorliegenden wirtschaftlichen
Machbarkeitsstudie zu einem neuen Verwaltungsgebäude und dem
Ergebnis, dass auch schon das Zusammenlegen von ausgewählten
Standorten von Vorteil ist, wurden seitens der Verwaltung
Überlegungen getätigt, in welchen Bereichen der Innenstadt
sich eine solche Zentralisierung von Verwaltungsstandorten
anbieten würde.
Der gerade fertig
gestellte „Rahmenplan Altstadt-Süd“ der Büros Pesch Partner
Architekten Stadtplaner GmbH und Junker + Kruse zeigt auf,
dass die zentrale Lage der Altstadt grundsätzlich für
öffentliche Einrichtungen sehr interessant ist. Bereits
heute sind einige wichtige öffentliche Einrichtungen in der
Altstadt oder unmittelbar benachbart ansässig, so dass auch
das Entstehen von Kopplungseffekten bzw. Fühlungsvorteilen
auftreten können. Unter anderem sind das Rathaus am
Burgplatz und das Bezirksamt Mitte am Sonnenwall zu nennen.
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Top 10 |
„Umbau der bestehenden Sportanlage an der
Paul-Esch-Straße zum integrativen Sport- und
Begegnungszentrum“
Kenntnisnahme
Beschlussvorlage
Integriertes Handlungskonzept Hochfeld (ISEK); Aufruf
„Starke Quartiere – starke Menschen„ vom 22.06.2017 vom
Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
des Landes Nordrhein-Westfalen Projekt 29: „Umbau der
bestehenden Sportanlage an der Paul-Esch-Straße zum
integrativen Sport- und Begegnungszentrum“ hier: Mehrkosten
und Planungsänderung Beschlussentwurf Der Erhöhung der
Baukosten auf 3.626.376 Euro zur Umsetzung der o. a.
Maßnahme von 2.280.000 Euro um 1.346.376 Euro sowie der
unter Punkt 2. Finanzielle Auswirkungen beschriebenen
Kompensation der Mehrkosten i. H. v. 1.346.376 Euro
1. Begründung für die Mehrkosten Im Rahmen der
fortschreitenden Planungen und in Abstimmung mit dem
ortsansässigen Sportverein Duisburger FV 08 haben sich
Änderungen gegenüber der ursprünglichen Entwurfsplanung
ergeben. Und zwar wurde festgestellt, dass der vormals
geplante Umbau der Trainingswiese zu einem
Naturrasen-Kleinspielfeld nicht sinnvoll ist, da das
Projektziel, die notwendige ganzjährige Bespielbarkeit des
zusätzlichen Kleinspielfeldes, so nicht erreicht werden
kann. Zudem wäre die bauliche Umsetzung aufgrund der
ungünstigen Lage der aktuellen Trainingswiese nicht möglich.
Dadurch ist die Entscheidung gereift, ein weiteres
Kunstrasen-Kleinspielfeld direkt an das ebenfalls
umzubauende Kunstrasen-Großspielfeld anzusetzen. Für die
Realisierung der Planänderung ergibt sich eine
Kostensteigerung von 200.000 Euro auf nunmehr 347.511 Euro.
Der Umbau des vorhandenen Naturrasen-Großspielfeldes wird
wie ursprünglich geplant vorgenommen. Es ergibt sich jedoch
auch hierfür eine Kostensteigerung von 750.000 Euro auf ca.
1.079.765 Euro. Diese Kostensteigerung resultiert aus den
stark gestiegenen Baukosten gegenüber der Kostenschätzung
zum Projektantrag aus dem Jahr 2017.
Der Neubau des Multifunktionsgebäudes/Begegnungszentrums
wird wie beantragt vorgenommen. Der Standort wird sich zwar
gegenüber der ursprünglichen Planung ändern, jedoch bleibt
die räumliche Konzeption identisch. Auch für diese Maßnahmen
werden Kostensteigerungen prognostiziert. Im Rahmen der
Antragstellung wurden die Kosten mit 1.330.000 Euro
angesetzt. Durch die vehement gestiegenen Baukosten
gegenüber der ursprünglichen Planung muss inzwischen mit
einem Ansatz von 2.199.100 Euro gerechnet werden.
2. Finanzielle
Auswirkungen Die Haushaltsverschlechterung in Folge der
dargestellten Mehrkosten wird im Rahmen der Bewirtschaftung
im Dezernat V sowie durch einen gem. Zuwendungsbescheid
erhöhten Förderanteil (71.620 Euro) kompensiert. Die aus den
Mehrkosten resultierende Erhöhung der Abschreibungen wird
durch die AfA-Minderung in den kompensierenden Bereichen
ausgeglichen.
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Top 22 |
6 Seen Wedau Wettbewerbsverfahren
- Kenntnisnahme
Projekt
Die Projektfläche Wedau Süd umfasst ein rund 60 ha großes
Areal, das aufgrund der Dimension sowie der bevorzugten Lage
im Duisburger Süden ein besonderes Entwicklungspotenzial für
die Stadt Duisburg darstellt. Das industriell vorgenutzte
Areal wird zu einem innovativen Stadtquartier entwickelt, in
dem die Themen Wohnen, Versorgung und Erholung einen
besonderen Stellenwert einnehmen.
Die Nettobaufläche beträgt ca. 282.000 m² und soll
hauptsächlich mit rd. 3.000 Wohneinheiten unterschiedlicher
Wohnformen- und -typen bebaut werden. Der Satzungsbeschluss
für den Bebauungsplan 1061 II Wedau erfolgte im Januar 2020
(DS 19- 1434).
Vertriebskonzept
Die GEBAG FE ist für die Entwicklung und Vermarktung des
Areals 6 Seen Wedau verantwortlich und schafft das
notwendige Fundament für eine attraktive
Quartiersentwicklung. Investoren haben die Möglichkeit, mit
dem Erwerb der erschlossenen Baufelder Teil des
Stadtentwicklungsprojektes zu werden. Als Grundlage für die
Vermarktung wurde ein Vertriebskonzept in der Zusammenarbeit
mit dem Büro Pesch und Partner Architekten Stadtplaner GmbH
(Dortmund) und der Stadt Duisburg entwickelt.
Dieses
Vertriebskonzept orientiert sich u.a. an
den Marktgegebenheiten,
den Eigenschaften des Standortes,
den städtebaulichen Anforderungen sowie
dem geplanten Baufortschritt der Erschließung. Aufgrund
der Projektgröße, den unterschiedlichen städtebaulichen
Anforderungen sowie des langen Entwicklungszeitraumes wurde
die Projektfläche in die vier nachfolgenden Quartiere
unterteilt:
Quartier Am Wasserturm Quartier Neue Gartenstadt
Seequartier Quartier Am Uferpark
Der Bebauungsplan zur Projektfläche verzichtet weitestgehend
auf gestalterische Festsetzungen. Im Erläuterungsbericht zum
Bebauungsplan wurde die Verpflichtung verankert, zur
Qualitätssicherung die Vergabe von Baufeldern in
Wettbewerben oder wettbewerbsähnlichen Verfahren
durchzuführen. Durch die Konkurrenz verschiedener
Investorinnen und Investoren sowie Architekturentwürfe soll
bezogen auf Proportionen, Materialien und
Gestaltungselemente ein sehr hoher Qualitätsstandard
erreicht werden. Dazu wurde von der Stadt Duisburg ein
städtebaulicher Handlungsleitfaden entwickelt, der das
Anforderungsprofil der vier Quartiere für die Investoren
definiert.
Die Projektfläche wurde insgesamt in 22 Vermarktungslose
gegliedert. Daraus ergeben sich Kaufgrundstücke in einer
Größe von ca. 6.000 m² bis ca. 20.000 m² (Anlage 1 –
Lageplan mit losweiser Aufteilung). Die Vermarktungslose
werden in der Regel über kombinierte Bieter- und
Wettbewerbsverfahren an Investoren vergeben. Auf
ausgewählten Losen plant die GEBAG zudem die Realisierung
von vorwiegend öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Das
kombinierte Bieter- und Wettbewerbsverfahren ist mehrstufig
organisiert und wird durch das Büro Pesch und Partner
Architekten Stadtplaner GmbH begleitet. Eine detaillierte
Übersicht zu den geplanten Vergabeverfahren inkl. zeitl.
Einordnung ist in der Anlage 2 dargestellt. Exemplarischer
Ablauf eines Wettbewerbsverfahrens Bei den Konzeptvergabe-
und Bieterverfahren handelt es sich grundsätzlich um
Vergabeverfahren, in denen neben dem Preisangebot auch die
inhaltliche Qualität der Bebauungskonzepte bewertet wird.
Zur Sicherung der
Wirtschaftlichkeit wird ein Mindestpreisgebot für jedes
Vermarktungslos festgesetzt. Die Bewertung und Auswahl der
eingereichten Beiträge trifft ein Empfehlungsgremium
projektexterner wie interner Fachleute sowie Vertreterinnen
und Vertretern der Grundstückseigentümerin und der
Stadtverwaltung. Die abschließende Verhandlung des
Kaufvertrags obliegt der GEBAG FE. Jedes Konzeptvergabe- und
Bieterverfahren ist in folgende Stufen unterteilt:
Stufe 1: Interessensbekundung Investorinnen und Investoren
bewerben sich mit aussagekräftigen Angaben über ihre Eignung
und Leistungsfähigkeit um die Teilnahme. Dazu zählen unter
anderem Firmenkennzahlen, eine Bonitätserklärung sowie
geeignete Referenzen ähnlicher Projekte. Die interessierten
Firmen müssen sich zwingend zusammen mit einem
Architekturbüro bewerben, das ebenfalls Referenzen vorweisen
kann. Innerhalb eines Verfahrensabschnitts kann sich jede/r
Investorin/Investor nur ein einziges Mal bewerben.
Stufe 2: Auswahl des Teilnehmerfelds Für jedes
Vermarktungslos werden anhand der Bewerbungen ca. fünf
geeignete Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt, bei
gleicher Eignung entscheidet das Los. Bewerberinnen und
Bewerber mit Interesse an mehreren Bewerbungslosen werden
entsprechend ihrer selbst gewählten Rangfolge nur für ein
Vermarktungslos je Verfahrensabschnitt berücksichtigt. Die
GEBAG FE behält sich vor, entsprechend der Qualifikation des
Bewerberpools flexibel auf die Nachfrage zu reagieren und
den Verfahrensabschnitt gegebenenfalls zu erweitern.
An der Erarbeitung des Bebauungskonzepts wirkt ein vom
Investor/ von der Investorin ausgewähltes Architekturbüro
mit. Die Investorinnen/ Investoren verpflichten sich im
Bewerbungsformular zu einer Honorierung der beteiligten
Architekturbüros gemäß den Vorgaben der Honorarordnung für
Architekten und Ingenieure (HOAI).
Stufe 3: Konzepterarbeitung Während der gesamten
Konzepterarbeitung können Rückfragen an das
verfahrensbetreuende Büro gestellt werden. Die durch die
Investorinnen und Investoren sowie die Architekturbüros
erarbeiteten Konzepte sind zu einem festgelegten
Abgabetermin einzureichen. Es wird neben dem
Bebauungskonzept auch ein verbindliches Kaufpreisangebot
erwartet, das nicht unter dem in Stufe 1 bestätigten
Mindestkaufpreis liegen darf. Da es sich um ein
Konzeptvergabe- und Bieterverfahren handelt, sind sowohl das
Konzept als auch der gebotene Kaufpreis ausschlaggebend für
die Vergabe.
Stufe 4: Vorprüfung, Auswahl und Rangfolge der Beiträge Die
eingereichten Konzepte werden von der Verfahrensbetreuung
hinsichtlich der Einhaltung der Vorgaben geprüft und durch
ein Empfehlungsgremium bewertet. Dieses Gremium besteht aus
mehreren Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichtern aus den
Bereichen Architektur, Stadtplanung und
Landschaftsarchitektur; der Beirat für Stadtgestaltung
(BEST), die GEBAG und die Stadt Duisburg werden ebenfalls
vertreten sein. In die Bewertung fließen die inhaltliche
Qualität (60 %) und das Kaufpreisangebot (40 %) ein (s. dazu
auch Abs. Bewertungskriterien). Abschließend wird durch das
Empfehlungsgremium eine Rangfolge der einzelnen
Vermarktungslose festgelegt.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Beendigung
des Verfahrens informiert. Stufe 5:
Grundstückskaufverhandlung In der letzten Stufe werden
Verhandlungen zwischen der GEBAG FE und den zwei bis drei
ausgewählten Bewerberinnen und Bewerbern für jedes einzelne
Vermarktungslos geführt. Falls nötig, können hier noch
geringfügige Anpassungen der Planung verlangt werden.
Abschließend wird für jedes Los mit nur einer Bewerberin
oder einem Bewerber ein Kaufvertrag unterzeichnet.
Im Kaufvertrag verpflichtet sich die Investorin bzw. der
Investor zur Umsetzung des Entwurfs. Bei Eigentümerwechseln
sind die vereinbarten gestalterischen Qualitäten auch vom
nachfolgenden Eigentümer zu sichern. Teilnehmerfeld Am
Verfahren nehmen mehrere Investorinnen/ Investoren bzw.
Projektentwicklerinnen/ Projektentwickler teil, die ihre
Realisierungskompetenzen mit entsprechenden Referenzen
nachgewiesen haben.
Die Interessentinnen
und Interessenten müssen sich zwingend zusammen mit einem
Architekturbüro bewerben, das im weiteren Verlauf nicht mehr
gewechselt werden darf. Falls Projektentwicklerinnen und
Projektentwickler über eine eigene Planungsabteilung mit
Architektinnen und Architekten verfügen, kann diese für die
Bearbeitung herangezogen werden. Darüber hinaus wird
empfohlen, auch weitere Fachplanungsbüros zu konsultieren,
beispielsweise zu den Themen Energie, Entwässerung oder
Freiraum. Bewertungskriterien Folgende Kriterien sind für
die Entscheidung des Empfehlungsgremiums ausschlaggebend:
60 % Konzeptqualität 40 % Höhe des Kaufpreises
Die Konzeptqualität wird wie folgt beurteilt:
30 % Architektur (Gestaltungsqualität, Wohnqualität,
Material- und Fassadenkonzept, Erschließung, Wohnungsmix,
Wirtschaftlichkeit etc.)
10 % Freiraumgestaltung (Gestaltung der Vorzonen und
Innenbereiche, Spielangebote, Integration des ruhenden
Verkehrs etc.)
10 % Städtebau (Interaktion mit öffentlichem Raum,
Übertragung des Themas Gartenstadt, Wirkung des Straßenraums
etc.)
10 % Innovation (z. B. bei Energie, Nachhaltigkeit,
Soziales, preisgünstiges Wohnen, Integration von
Parkmöglichkeiten, innovative und flexible Grundrisslösungen
etc.) Als Vorbereitung für das Empfehlungsgremium findet
eine Vorprüfung durch das verfahrensbetreuende Büro statt.
Dabei wird die Einhaltung der Vorgaben der vorliegenden
Aufgabenstellung überprüft und ein besonderes Augenmerk auf
die Festsetzungen des Bebauungsplans gelegt. Aktueller Stand
Nach aktueller Planung sollen in den nächsten zwölf Monaten
die nachfolgend aufgeführten Lose vermarket werden:
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Im April 2021 startete die Bewerbungsphase des ersten
Verfahrensabschnittes „A“ mit den Vermarktungslosen 3 und 4.
Am 2. September 2021 hat ein Auswahlgremium - bestehend aus
externen Fachpreisrichtern und Vertretern der Stadt Duisburg
– aus allen Bewerbungen die drei besten Entwürfe ausgewählt.
Mit den beiden Erstplatzierten Investoren werden aktuell
Kaufvertragsverhandlung geführt.
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