Duisburg, 20.
Oktober 2024 -
Eine Verbraucherin meldete
sich bei der Verbraucherzentrale, nachdem sie beinahe Opfer
einer betrügerischen Website geworden wäre. Auf der Suche
nach günstigen Heizölpreisen stieß sie auf das Portal
heiz-oel24.com, das verlockend niedrige
Preise anbot. Nachdem sie eine Anfrage gestellt hatte,
erhielt sie einen Anruf von einer Berliner Nummer, bei dem
man ihr erklärte, dass für die Bestellung 50 Prozent des
Kaufbetrags im Voraus gezahlt werden müssten. Als sie
misstrauisch nachfragte, weil Vorkasse bei
Heizölbestellungen eher unüblich sei, wurde das Gespräch
abrupt beendet. Eine Recherche ergab, dass es sich um einen
Fakeshop handelt, der in Russland gehostet wird.
„Es
ist einer von zahlreichen Fakeshops, die aktuell mit Heizöl-
und Brennholz werben”, erklärt Iwona Husemann, Juristin bei
der Verbraucherzentrale NRW. „Wir empfehlen, vor einer
Bestellung die Seriosität des Anbieters sorgfältig zu prüfen
und bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, insbesondere bei
Vorkasse, äußerst skeptisch zu sein.”
Bei
auffallend günstigen Produkten misstrauisch werden
Die Expertin erklärt, woran man Fakeshops erkennen kann.
Kurz vor Beginn der Heizsaison locken Fakeshops mit
günstigen Heizölpreisen. Betrüger nutzen es aus, wenn Waren
saisonal bedingt sehr gefragt oder in seriösen Shops gerade
nicht zu haben sind. Im Sommer sind es Fakeshops für
Gartengeräte oder Grillzubehör, in der Weihnachtszeit für
Elektronikartikel. Oft ähneln solche Shops denen von
seriösen Anbietern. Auch die Aufmachung der Internetseiten
wirkt auf den ersten Blick authentisch. Erst bei genauem
Hinsehen stellt man Auffälligkeiten fest, zum Beispiel dass
sich die Webseite mit erfundenen Gütesiegeln schmückt oder
kein Impressum vorhanden ist.
Alle Angaben
vorher prüfen Vor einer Bestellung sollten Verbraucher
und Verbraucherinnen folgende Punkte in einem Internet-Shop
genau checken: Gibt es mehrere – darunter auch
kundenfreundliche – Zahlungsarten oder bleibt am Ende des
Bestellvorgangs nur die Vorkasse übrig? Gibt es eine
überprüfbare Anbieteradresse im Impressum? Werden Angebot
und Preis mit allen erforderlichen Details angegeben? Werden
Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt? Sind
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum
Widerruf vorhanden? Wird mit einem vertrauenswürdigen
Gütesiegel wie z.B. „Trusted Shop Guarantee"“(Trusted
Shops), „s@fer-shopping“ (TÜV Süd) und „Geprüfter Onlineshop
EHI“ (EHI Retail Institute GmbH) geworben? Eine zuverlässige
Orientierung bieten solche Siegel jedoch nur, indem man auf
das Logo klickt und dadurch auf die Homepage des
Prüf-Unternehmens weitergeleitet wird.
Bei Vorkasse
besser nicht bestellen Auf der sicheren Seite sind
Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn sie Waren nur bei Online-Händlern
ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum
Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen. Sicher sind
zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift.
Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst gezahlt werden, wenn
die Ware angekommen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann
die Zahlung noch bis zu acht Wochen lang rückgängig gemacht
werden.
Kostenlosen Fakeshop-Finder nutzen
Der
Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW sucht mittels
einer künstlichen Intelligenz ständig gezielt nach Fakeshops
im Internet. Dazu werden verschiedene Merkmale, die sehr oft
bei unseriösen Shops zu finden sind, geprüft – etwa ein
fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht
gibt, aber auch technische, sprachliche und strukturelle
Merkmale.
Verbraucherinnen und Verbraucher geben unter
www.fakeshop-finder.nrw einfach die URL des Shops ein, für
den sie sich interessieren, und erhalten nach wenigen
Sekunden ein Ergebnis in Ampel-Form: Rot bei einer
eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung
genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist."
Weiterführende Infos und Links: Fakeshop-Finder der
Verbraucherzentrale NRW:
www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder Weitere
Infos zur Online-Abzocke unter:
www.verbraucherzentrale.de/node/13166
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