Die neue Qualität im Umgang miteinander
Oder: Die Loveparade-Nachwirkungen - von Harald Jeschke |
Diese
Ratssitzung heute könnte auch in die Geschichtsschreibung des
Duisburger politischen Geschehens eingehen. Nach der letzten
Sondersitzung mit dem Tagesordnungspunkt Abwahl des
Oberbürgermeisters wurden die Auswirkungen in der heutigen
Sitzung sehr deutlich.
"Liebe Kolleginnen und Kollegen", begann der eine Ratsherr oder
auch die Ratsfrau, andererseits gab es auch die Anrede wie Herr
Sauerland, nicht aber die seit Urzeiten genutzte Anrede wie
"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren."
Die Folgen der Loveparade werden auch in diesem Bereich immer
deutlicher.
Die Ratsmitglieder, die also gegen die Abwahl des OB waren,
behalten den alten Sprachgebrauch bei, die deutliche Mehrheit
des Rates nicht mehr. In einem ansonsten in früheren Zeiten als
lapidarer Nebenpunkt eingestufte Druckvorlage wurde die "neue
Qualität" des Umgangs miteinander überdeutlich. Beim TOP 67 ging
es um die Genehmigung einer Dienstreise nach Rotterdam von
Ausschussmitgliedern und OB. Jürgen Brandt von der SPD forderte
diesen auf, nicht an dieser Reise teilzunehmen, da im Nachgang
der Loveparade und des Abwahlverfahrens man doch auf
Befindlichkeiten Rücksicht nehmen solle.
Dies
löste bei der CDU hier vornehmlich bei Fraktionschefin Petra
Vogt überspitzte Formulierungen aus, die SPD-Mann Brandt mit
"auf dieses Niveau werden Sie mich nicht herabziehen, Frau
Vogt", konterte. Dass der OB auf diese Reise verzichtete konnten
die SPD und die Linke nicht durchbringen, da einige
Ratsmitglieder entschuldigt fehlten und sich die CDU und die
anderen Fraktionen auf das demokratisch durchgeführte
Abwahlverfahren beriefen.
Die CDU meinte noch abschließend, dass man ja auch die SPD von
der Reise ausschließen könne.
Weitere Beschlüsse:
Der Bürgerantrag zur Abwahl des Oberbürgermeisters und zwei
seiner Dezernenten, die an der Organisation der Loveparade an
vorderster Front beteiligt waren und der durch ca. 10.000
Unterschriften unterstützt wurde, wurde gegen die Stimmen von
SPD (incl. BL) und Linken als unzulässig durch CDU, Grüne, FDP,
DWG (JuDu, DAL und SGU) und Ratsherr Happel (BU)
zurückgewiesen.
Bei den geplanten Schulschließungen im Realschul- und
Grundschulbereich wurde den Beschlüssen der Bezirksvertretungen
gefolgt. Für den Erhalt der Grundschulen an der
Schulz-Knaudt-Str., Wrangelstr., Dislichstr. und Koopmannstr.
stimmten die Fraktionen von SPD, Linke und Grüne (das war die
deutliche Mehrheit).
Dagegen waren die Fraktion der FDP und Ratsherr Happel (BU) und
damit auch der Vertreter der BU in der Bezirksvertretung
Meiderich-Beeck, Herr Kley! Die Fraktionen von CDU und DWG
enthielten sich.
Die Schließung der Grundschulen Marktplatz in Homberg und
Werthauserstr. in Rheinhausen, nebst der Realschule am
Körnerplatz wurde beschlossen.
Die Einführung als `Optionskommune´in Sachen SGB II (Hartz IV,
das hätte bedeutet, dass die Kommune alles alleine regeln soll)
wurde nach erbitterter Redeschlacht abgelehnt, nur CDU und Grüne
waren dafür.
Gegen die Stimmen der CDU wurde eine Satzung zur
Sondernutzung von öffentlichen Plätzen und Straßen abgelehnt.
Vereine und bürgerschaftliche Vereinigungen sollten zukünftig
auch Sondernutzungsgebühren zahlen, wenn sie durch Feste
(Straßenfeste, Umzüge, o.ä.) öffentlichen Raum in Anspruch
nehmen.
Zum Ende
ging es noch mal um einen Antrag der SPD-Fraktion bezüglich der
4fach Sporthalle in Hamborn, in dem gefordert wurde, dass die
Rhein-Ruhr-Halle so lange offen bleiben müsse, bis die 4fach
Halle fertig gestellt ist.
Daraufhin entbrannte ein heftiges Rededuell zwischen Reiner
Enzweiler und mehreren SPD-Fraktionsmitgliedern, die dem CDU`ler
Unwahrheiten während des Wahlkampfes nachwiesen.
Schließlich stimmten SPD (+BL), Linke und DWG mehrheitlich für
den SPD-Antrag. die CDU-Fraktion enthielt sich.
Anmerkung der
Redaktion zu den gebrauchten
Kürzeln:
DWG
ist der Zusammenschluss von 3 Duisburger Wählergemeinschaften,
die jeweils ein Mandat erringen konnten, als da sind:
JuDu
= Junges Duisburg, Vorsitzender, Stefan Krebs (Ratsherr). Keine
BV-Verankerung
DAL
= Duisburger Alternative Liste, Vorsitzender, Reiner
Grün (Ratsherr). Keine BV-Verankerung
SGU
= Sozial Gerecht Unabhängig, Vorsitzender, Karl-Heinz Hagenbuck
(Ratsherr). Keine BV-Verankerung
Eine weitere Wählergemeinschaft blieb für sich, als
Einzelkämpfer und zwar die
BU
= Bürgerunion, Vorsitzender, Ratsherr Happel (Ratsherr). Die BU
ist mit Herrn Kley in der Bezirksvertretung Meiderich-Beeck
vertreten.
Die fünfte Wählergemeinschaft, die bei der Kommunalwahl
innerhalb der angetretenen Wählergemeinschaften die meisten
Stimmen erhielt, schloss sich der SPD-Fraktion an und konnte so
eine max. Anzahl ihrer Mitglieder in den Ausschüssen des Rates
installieren:
BL =
Bürgerlich-Liberale, Vorsitzender, Peter Bettermann (Ratsherr).
Die BL ist mit Herrn Karsten Vüllings in der Bezirksvertretung
Rheinhausen vertreten.
|
1 |
Niederschriften über die öffentlichen Sitzungen des Rates der
Stadt vom 05.07. und 13.09.2010 Kenntnisnahme |
|
Beschlussvorlagen |
2 |
Beschlussfassung über Ausschussvorlagen einstimmig |
3 |
Einwohnerantrag gem. § 25 der Gemeindeordnung für das Land
Nordrhein-Westfalen (GONRW) zur Abwahl/Abberufung der politisch
Verantwortlichen an der Loveparade-Tragödie Hier
konnten sich die Widersacher (SPD + Linke) mit heute nur
insgesamt 33 Stimmen nicht durchsetzen. Die Mehrheit
befürwortete.
Problembeschreibung / Begründung
Ausgangslage
Am 20.08.2010 übergaben die Vertreter des Einwohnerantrags zur
Abwahl/Abberufung der politisch Verantwortlichen an der
Loveparade-Tragödie dem Stadtdirektor acht Aktenordner mit
Unterschriftenlisten für den Einwohnerantrag, die nach ihren
Angaben ca. 10.000 Unterschriften enthielten. Wie bei dieser
Übergabe angekündigt, reichte ein Vertreter des
Einwohnerantrags am 23.08.2010 weitere 63 Blätter
Unterschriftenlisten zum
Einwohnerantrag mit 408 Unterschriften im Referat für
Bürgerengagement und
Bürgerangelegenheiten nach. Der Wortlaut des Einwohnerantrags
ist aus dem als Anlage beigefügten Beispielsexemplar einer
Unterschriftenliste ersichtlich.
Prüfung der Zulässigkeit des Einwohnerantrags
Das Instrument des Einwohnerantrags nach § 25 GONRW gibt
Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit, den Rat zu
zwingen, über eine bestimmte Angelegenheit, für die er
gesetzlich zuständig ist, zu beraten und zu entscheiden. Die
Abwahl des Oberbürgermeisters einzuleiten ist jedoch kein
zulässiger Gegenstand eines Einwohnerantrags. Wäre es zulässig,
über einen Einwohnerantrag die Einleitung der Abwahl eines
Oberbürgermeisters zum Gegenstand der Beratung und Entscheidung
des Rates der Stadt zu machen, so wäre dies ein
Wertungswiderspruch zu der Regelung des § 66 GONRW, in dem die
Einleitung des Abwahlverfahrens geregelt ist.
Das Recht, die Abwahl des Oberbürgermeisters einzuleiten, ist
nach der nordrheinwestfälischen Gemeindeordnung ausschließlich
dem Rat der Stadt vorbehalten. Die Einleitung des
Abwahlverfahrens durch den Rat ist nach § 66 Abs. 1 S. 2 GONRW
u.a. an die Voraussetzung geknüpft, dass ein mindestens von der
Hälfte der gesetzlichen Zahl der Ratsmitglieder gestellter
Antrag vorliegt. Diese strengen Formalien, von deren Einhaltung
die Gemeindeordnung die Einleitung der Abwahl des
Oberbürgermeisters abhängig macht, können nicht durch einen
Einwohnerantrag umgangen werden.
Die strengen Anforderungen, welche die Gemeindeordnung an die
Abwahl des
Oberbürgermeisters stellt, tragen dem Umstand Rechnung, dass ein
amtierender
Oberbürgermeister von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in
sein Amt gewählt wurde.
Mit den strengen Formalien, die die Gemeindeordnung für die
Einleitung des
Abwahlverfahrens vorsieht, schützt sie den Oberbürgermeister vor
seine Abwahl
betreffenden Entscheidungen durch ungenügende Mehrheiten und
berücksichtigt auf diese Weise seine demokratische Legitimation
durch die Bürgerschaft.
Dass über einen Einwohnerantrag nicht die Abwahl eines
Oberbürgermeisters eingeleitet werden kann, bedeutet
nicht, dass der Partizipation der Bürgerschaft an einer solch
wichtigen Entscheidung ein Riegel vorgeschoben wird. Vielmehr
regelt die Gemeindeordnung diese Partizipation, und zwar auf die
Weise, dass ein von den Bürgerinnen und Bürgern gewählter
Oberbürgermeister auch von den Bürgerinnen und Bürgern abgewählt
werden kann. Das Initiativrecht, das Abwahlverfahren in Gang zu
setzen, haben jedoch weder EinwohnerInnen, noch BürgerInnen. Aus
diesem Grund ist der Einwohnerantrag unzulässig.
Auch die Suspendierung/Abberufung von Beigeordneten kann nicht
über einen
Einwohnerantrag zum Gegenstand der Beratung und Entscheidung
durch den Rat der Stadt gemacht werden; denn auch für einen
solchen Fall stellt die Gemeindeordnung ähnlich strenge
Anforderungen an die Einleitung einer Abwahl, vgl. § 71 Abs. 7
GONRW.
|
4 |
Änderung der Besetzung des Seniorenbeirates einstimmig |
5 |
Änderung der Besetzung des Seniorenbeirates einstimmig |
6 |
Genehmigung einer Dienstreise einstimmig |
7 |
Genehmigung einer Dienstreise einstimmig |
8 |
Sitzungsplan 2011 Mehrheit
- nur CDU-Mitglied Peter Keime war dagegen |
9 |
Einführung eines Public Corporate Governance Kodex (PCGK) für
die Beteiligungsunternehmen und Betriebe der Stadt Duisburg Den
Antrag diesen Beschluss zu schieben, lehnte eine knappe Mehrheit
von 36 zu 35 Stimmen ab.
Die Vorlage wurde dann mit der Mehrheit durch die Stimmen der
SPD (28), der Linken (5), mit 4 von 5 Stimmen der Grünen sowie 3
Stimmen der FDP angenommen.
Hier ging es um die gleichberechtigte Orientierung der
Beteiligungsunternehmen und Betriebe der Stadt Duisburg am
Gemeinwohl und am wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen
Unternehmens. In diesem Willen wurde der Kodex mit der o. g.
Mehrheit verabschiedet. |
9.1 |
Einführung eines Public Corporate Governance Kodex (PCGK) für
die Beteiligungsunternehmen und Betriebe der Stadt Duisburg |
10 |
Konzern Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
(DVV) hier: Beteiligung an der akuras GmbH durch die octeo
MULTISERVICES GmbH (früher SRD) einstimmig |
10.1 |
Konzern Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
(DVV) hier: Beteiligung an der akuras GmbH durch die octeo
MULTISERVICES GmbH (früher SRD) |
11 |
Gesellschafterversammlung der Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) hier: Zusammenlegung und
Neugestaltung der KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH und
der PSD Personal-Service Duisburg GmbH einstimmig |
12 |
Gesellschafterversammlung der Duisburger Bau- und
Verwaltungsgesellschaft mbH (DBV) & Co. Immobilien KG (DBV KG)
hier: Bestellung Abschlussprüfer 2010 einstimmig |
13 |
Stadtwerke Duisburg AG (SWDU) hier: Beteiligung an einer
Energiehandelsgesellschaft Mehrheit
- nur Grünenvertreterin Leiße war dagegen |
14 |
Gesellschafterversammlung der EG DU Entwicklungsgesellschaft
Duisburg mbH hier: Jahresabschluss 2009 einstimmig
bei Enthaltung der FDP |
15 |
Gesellschafterversammlung der Revierpark Mattlerbusch GmbH (RPM
GmbH) hier: Jahresabschluss 2009 bei
Enthaltung der FDP und 2 Vertreter der Linken einstimmig
angenommen |
16 |
Gesellschafterversammlung filmforum GmbH - Kommunales Kino &
filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg hier:
Jahresabschluss 2009 einstimmig |
17 |
Satzungsänderung Duisburger Hafen AG
hier: Dividende Duisburger Hafen AG gemäß dem
Haushaltssicherungskonzept 2010 einstimmig
(Enthaltung FDP) |
18 |
Entscheidungskompetenz für wesentliche Belange der
Innenstadtentwicklung / Änderung des
Geschäftsbesorgungsvertrages einstimmig |
19 |
Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hier:
Finanzierungsübertragung ab dem Jahre 2011 einstimmig |
20 |
Überplanmäßige Aufwendungen im Teilergebnisplan des Amtes 2090
(Stadtkämmerei: Allgemeine Finanzwirtschaft) im Haushaltsjahr
2010 einstimmig |
21 |
Jahresabschluss 2009 einstimmig |
22 |
Einstellung von Auszubildenden und Praktikantinnen/Praktikanten
im Jahr 2011 Die
SDP beantragte durch Jürgen Brandt die Verwaltungsvorgabe von 82
Azubis um 31 auf 113 zu erhöhen. Trotz Protest der CDU mit
Hinweis auf das Haushaltsicherungskonzept und den immer noch
fehlenden Beschluss der Kommunalaufsicht wurde dies durch die
Stimmen der SPD, der Linken, der Grünen und der FDP mehrheitlich
beschlossen. |
22.1 |
Einstellung von Auszubildenden und Praktikantinnen/Praktikanten
im Jahr 2011
hier: Stellungnahmen der Personalvertretung und des Referates
für Gleichstellung und Frauenbelange |
23 |
Wettbewerb "Stadt der Wissenschaft 2012" einstimmig |
24 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der GGS Dislichstraße, 47137 Duisburg zum 01.08.2011 Mit
den Stimmen von SPD, Linken und Grünen abgelehnt, Enthaltung von
CDU und DWG, dafür waren FDP, Ratsherr Happel und Herr Sauerland |
25 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der Koopmannschule, GGS Koopmannstraße, 47138 Duisburg
zum 01.08.2011 Mit
den Stimmen von SPD, Linken und Grünen abgelehnt, Enthaltung von
CDU und DWG, dafür waren FDP, Ratsherr Happel und Herr Sauerland |
26 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der GGS Marktplatz, 47198 Duisburg zum 01.08.2011 Zustimmung
der Mehrheit (SPD, CDU, Grüne, DWG, Happel und Sauerland bei
Enthaltung der FDP und Ablehnung der Linken)
Grundlage
für diesen Beschluss ist die Fassung der Bezirksvertretung
Homberg/Ruhrort/Baerl |
27 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der GGS Wrangelstraße, 47059 Duisburg zum 01.08.2011 mehrheitliche
Ablehnung (SPD, Linke, Grüne), Enthaltung durch CDU und DWG, der
Rest (Minderheit) war dafür |
28 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der GGS Werthauser Straße, 47226 Duisburg zum
01.08.2011 Zustimmung
der Mehrheit (SPD, CDU, Linke, Happel und Sauerland) |
29 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen",
hier:
Auflösung der GGS Schulz-Knaudt-Straße, 47259 Duisburg zum
01.08.2011 Ablehnung
durch die Mehrheit (SPD, Linke, Grüne), Enthaltung CDU und DWG,
der Rest (Minderheit) war dafür |
30 |
HSK
2010, Nr. 3401012 - "Optimierung Flächenbindung an Schulen"
hier:
Auflösung der Realschule Rheinhausen, Körnerplatz 2, 47226
Duisburg und Verlegung der Willi-Fährmann-Realschule,
Ulmenstraße 38, 47229 Duisburg an den Standort Körnerplatz
2,47226 Duisburg einstimmig |
31 |
Haushaltssicherungskonzept 2010
hier: Maßnahmennummer 6-330001
Übertragung der Aufgaben der Wasser- und Kreislaufwirtschaft an
die WBD-AöR einstimmig |
31.1 |
Haushaltssicherungskonzept 2010
hier: Maßnahmennummer 6-330001
Übertragung der Aufgaben der Wasser- und Kreislaufwirtschaft an
die WBD-AöR |
32 |
10.
Verleihung des Wilhelm Lehmbruck Preises einstimmig |
33 |
Sozialbericht 2010 der Stadt Duisburg, Fachkonzept Wohnen,
kommunales Handlungskonzept "WohnVision Duisburg" einstimmig |
34 |
Positionierung zur SGB II Strukturreform mehrheitlich
abgelehnt durch die Stimmen von SPD, Linke und der FDP (36), für
die Optionskommune CDU, Grüne, Happel und Sauerland (35). Zuvor
war der Antrag der Grünen auf Schieben bis in den Dezember mit
Stimmen der Mehrheit durch SPD, Linke und FDP (36) abgelehnt
worden. In diesem Punkt gab es leidenschaftliche Diskussionen
der Protagonisten Angelika Wagner, Dieter Lieske (SPD), Keuer
(Linke) sowie Wöhrmann (CDU) und Janicki (Grüne). Die ablehnende
Haltung der knappen Mehrheit basiert auch auf der sehr
ungewissen Kostenlage von mindestens 5,4 Millionen Euro plus
weitere Aufwendungen, die noch nicht einmal andeutungsweise
bekannt sind und auch darum, weil dann jegliche Zuarbeit der
Bundesagentur für Arbeit nicht mehr gegeben wäre. Die Gegenseite
sprach von wirklichem kommunalen Handeln, die dieses Modell
einer Stadt bieten könnte.
Gesetzliche Grundlage
Der Bundesrat hat der Strukturreform des SGB II und der damit
verbundenen
Grundgesetzänderung zugestimmt.
Zum 01.01.2011 treten danach u. a. folgende Neuregelungen in
Kraft:
Gemeinsame Einrichtungen Im Regelfall werden die Aufgaben des
SGB II ab 01.01.2011 von den Trägern Bundesagentur für Arbeit
und Kommunen in „gemeinsamen Einrichtungen“ (Jobcenter)
wahrgenommen.
Optionskommunen (zugelassene kommunale Träger)
Die Zulassung von bisher 69 Optionskommunen wird unbefristet
verlängert, auf
Antrag haben weitere 41 kommunale Träger die Möglichkeit, ab
01.01.2012 Optionskommune zu werden. Entsprechende Anträge sind
bis zum 31.12.2010 zu stellen.
Die Zulassung kann auf Antrag der Optionskommune widerrufen
werden.
1. Aktuelle Entwicklung:
Die bisherige ARGE Duisburg wird automatisch zum 01.01.2011 eine
gemeinsame Einrichtung von Kommune und Bundesagentur für Arbeit,
siehe DS 10-1462. Für die Zeit ab 2012 ist zu entscheiden, ob es
auch danach bei der gemeinsamen Einrichtung bleiben soll oder ob
die Stadt anstrebt, die Administrierung des SGB II in eigener
Verantwortung zu übernehmen (Option).
Die Ratsgremien sind bereits durch Beschlussvorlage vom
02.06.2010
(DS 10-0812) über die Rahmenbedingungen dieser Entscheidung
informiert worden und haben sich hiermit in 1. Lesung
beschäftigt.
Im Folgenden werden noch zwischenzeitliche Entwicklungen bzw.
Erkenntnisse
dargestellt.
1.1. Gesetzgebung Im Gesetzgebungsverfahren sind die
ursprünglichen Gesetzentwürfe nur noch geringfügig in einzelnen
Punkten geändert worden. Bedeutsam für die evtl.
Optionsentscheidung ist:
• Es bleibt bei der für die Optionsentscheidung notwendigen 2/3
Mehrheit im
Rat der Stadt.
• Eine Anschubfinanzierung wird es nicht geben. Die Kosten,
die für die Errichtung des 2012 in städtischer Regie betriebenen
Jobcenters entstehen, hat die Stadt allein aufzubringen.
1.2. Benchmarking, Zielvereinbarungen
Parallel zum Gesetzgebungsverfahren sind zwischenzeitlich
Rechtsverordnungen
für die Datenerhebung und für die für ein Benchmarking zu
benutzenden Kennzahlen erarbeitet worden. Die Kennzahlen dienen
dem Leistungsvergleich zwischen den Jobcentern egal, ob sie als
gemeinsame Einrichtung oder in alleiniger kommunaler
Verantwortung betrieben werden. Sie beziehen sich auf die
Verringerung der Hilfebedürftigkeit, die Verbesserung der
Integration in Erwerbstätigkeit und die Vermeidung von
langfristigem Leistungsbezug.
Durch ein solches monatlich in der Öffentlichkeit auch
publiziertes Kennzahlensystem ist gewährleistet, dass z. B. bei
einer Option negative Entwicklungen in Duisburg, die nicht auf
besondere Rahmenbedingungen (besonders angespannter
Arbeitsmarkt) zurück zu führen sind, frühzeitig erkannt und ggf.
korrigiert werden können.
Das Benchmarking ergänzt als Steuerungsinstrument die jährlichen
Zielvereinbarungen, die bei den Optionskommunen zwischen Land
und Kommune geschlossen werden und die inhaltlich den bei den
gemeinsamen Einrichtungen zwischen Trägern und Geschäftsführern
geschlossenen Vereinbarungen entsprechen.
1.3. Finanzmittel
Auch bei einer Option stehen den Jobcentern Bundesmittel für die
Eingliederung
in den Arbeitsmarkt und für die Verwaltung (Personal- und
Sachmittel) zur Verfügung (Eingliederungsbudget,
Verwaltungsbudget). Die Höhe entspricht den Mitteln der
gemeinsamen Einrichtungen.
Erfolge der Jobcenter werden sicherlich maßgeblich durch die
Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel
beeinflusst. Es zeichnet sich ab, dass diese Mittel bereits ab
2011 drastisch verringert werden. Die Verringerung betrifft
nicht nur den Eingliederungstitel, sondern auch das
Verwaltungsbudget. Die Rede ist zurzeit von einer Verringerung
bei den Eingliederungsleistungen bis 2014 um ca. 30 % und bei
den Verwaltungskosten um ca. 25 %, wobei die Verringerung bei
den Verwaltungskosten wohl schon in voller Höhe 2011 wirksam
werden soll.
Nach dieser Planung verringerten sich die Mittel für beide
Budgets in 2011 um 15
Mio. € jährlich, die sich bis 2014 auf 30 Mio. € erhöhen
könnten. Ebenfalls ist
noch nicht klar, ob die bisher auch in Duisburg praktizierte
Vorgehensweise, mit
Mitteln des Eingliederungsbudgets auch Verwaltungskosten zu
finanzieren, zulässig bleiben wird.
1.4. Andere Städte
Die Frage, ob die Optionsmöglichkeit wahrgenommen werden soll,
beschäftigt
zurzeit viele Kreise und kreisfreien Städte und ist nur in
Ausnahmefällen bereits
beantwortet. Nach bisherigen Informationen sieht die Situation
in den kreisfreien
Städten so aus:

2. Personal
2.1. Übernahmemodalitäten
2. Personal
2.1. Übernahmemodalitäten bei Option:
Kraft Gesetzes treten zum 01.01.2012 alle Arbeitnehmer/innen und
Beamte/
innen (einschließlich der Auszubildenden) der Bundesagentur
(BA), die zum
Stichtag 31.12.2009 in der ARGE beschäftigt waren, dauerhaft in
den Dienst des
kommunalen Trägers über. Bis zu 10 % können – innerhalb von 3
Monaten - der
Bundesagentur „zurückgegeben“ werden, jedoch bedarf die
„Rückgabe“ der Zustimmung der Arbeitnehmer und in Ausnahmefällen
auch der Beamten. Wird die
Zustimmung nicht erteilt, besteht das Arbeitsverhältnis mit dem
kommunalen
Träger fort. Zur ordnungsgemäßen Aufgabenerfüllung ist der
weitere Einsatz auch der Mitarbeiter/ innen, die im Rahmen der
Amtshilfe (Telecom, Deutsche Post AG, Deutsche Postbank,
Deutsche Bahn AG) eingesetzt sind, geboten. Hierzu wären
voraussichtlich durch die Stadt Duisburg Rahmenkontrakte mit den
jeweiligen
Dienstherren zu schließen und anteilige Personalkosten zu
tragen.
8. Umsetzung zum 01.01.2012 in
Duisburg
8.1. Organisationsform
Nach dem derzeitigen Referentenentwurf errichten und unterhalten
die kommunalen
Träger „besondere Einrichtungen“ für die Aufgabenerfüllung. Über
die Rechtsform dieser „besonderen Einrichtung“ kann erst nach
Kenntnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen entschieden werden.
Die möglichen Alternativen werden dem Rat zeitnah vorgelegt.
8.2. Personal
Nach dem Referentenentwurf vom 15.04.2010 treten alle
Beschäftigten der Bundesagentur (einschließlich der
Auszubildenden), die zum Stichtag 31.12.2009 in der ARGE
beschäftigt waren, in den Dienst des kommunalen Trägers über.
Bis zu 10 % können der BA „zurückgegeben“ werden, jedoch bedarf
die „Rückgabe“ der Zustimmung der Arbeitnehmer/innen und in
Ausnahmefällen auch der Beamten/innen.
Aktuell beschäftigt die Agentur für Arbeit Duisburg in der ARGE
ca. 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Köpfe); umgerechnet
auf Vollzeitäquivalenz: 313,6 – davon 236,26 in dauerhafter
Beschäftigung und 67,65 Amtshilfe. Bezüglich des
Amtshilfepersonals gibt es im Referentenentwurf keine Aussage,
lediglich in der Begründung zum Gesetzesentwurf wird davon
ausgegangen, dass Beschäftigte, die die Aufgaben bisher im Wege
der Amtshilfe wahrnehmen, auch in Zukunft beim kommunalen Träger
eingesetzt werden.
Da die überwiegenden Agentur-Beschäftigten in einem
Dauerarbeitsverhältnis stehen, kann auf zukünftige Veränderungen
(z. B. Budget, Fallzahlen) nicht mehr flexibel reagiert werden,
d. h. die Verwaltungskosten werden unproportional zum
Eingliederungsbudget belastet, soweit kein anderweitiger Einsatz
in der Kommunalverwaltung ermöglicht wird. Dies ist jedoch vor
dem Hintergrund des HSK kritisch zu betrachten. Für die
übertretenden Beamten findet eine Versorgungslastenteilung
statt. Dazu wird es einen zum 01.01.2011 in Kraft tretenden
Staatsvertrag geben. |
34.1 |
Positionierung zur SGB II Strukturreform |
35 |
SGB II
Strukturreform: Übergang 2011 Hier
war die Mehrheit dafür, während SPD und Linke dagegen votierten. |
36 |
Verteilung der allgemeinen Zuschüsse an die Verbände der freien
Wohlfahrtspflege einstimmig |
37 |
Bestellung einer sozial erfahrenen Person für die Beteiligung an
Widerspruchsverfahren in Angelegenheiten der Sozialhilfe und der
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung gemäß § 116
Abs. 2 Sozialgesetzbuch 12. Buch (SGB XII) einstimmig |
38 |
ÖKOPROFIT® Duisburg einstimmig |
39 |
European Energy Award (eea) - Zertifizierungsverfahren hier:
Sachstandsbericht und Fortsetzung einstimmig |
40 |
Stadterneuerungsprogramme 2008, 2009 und 2010 mit Fortschreibung
des mittelfristigen Programms ab 2011 Mit
der satten Mehrheit von 41 Stimmen(SPD, Linke, FDP und allen
Grünen) angenommen |
41 |
Regionaler Masterplan A 40/B1
Gestalthandbuch A40/B1 einstimmig |
42 |
Änderung der Satzung der Stadt Duisburg über Erlaubnisse und
Gebühren für Sondernutzungen an öffentlichen Straßen, Wegen und
Plätzen (Sondernutzungssatzung) Der
Antrag der SPD diese Vorlage an die Verwaltung zurückzugeben
fand mit den Stimmen der SPD, Linke und FDP eine Mehrheit.
Diesen war es wichtig, dass man nach wie vor das urbane Leben
erhalten und nicht weiter abwürgen wolle. |
43 |
Bebauungsplan Nr. 956 1. Änderung - Walsum - Beschluss zur
öffentlichen Auslegung einstimmig |
44 |
Veränderungssperre Nr. 93 - Walsum -
Satzungsbeschluss einstimmig |
45 |
Anordnung der Umlegung für den Bereich des aufzustellenden
Bebauungsplanes Nr. 1106 Beeck - Grüngürtel Duisburg-Nord - einstimmig |
46 |
Bebauungsplan Nr. 1155 -Baerl- Gerdt
1. Aufstellungsbeschluss
2. Prioritätenliste Mehrheit,
nur FDP dagegen |
47 |
Bebauungsplan Nr. 1154 - Hochfeld - "Quartier Hochfeldallee"
1. Aufstellungsbeschluss
2. Prioritätenliste einstimmig |
47.1 |
Bebauungsplan Nr. 1154 (Erweiterung des Geltungsbereiches)
1. Aufstellungsbeschluss
2. Prioritätenliste |
48 |
Bebauungsplan Nr.1093 - Dellviertel - Welkerstifung
Beschluss zur öffentlichen Auslegung einstimmig |
49 |
Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts zum
31.12.2009 für die eigenständige Einrichtung
Immobilien-Management Duisburg einstimmig |
50 |
4.
Änderung der Unternehmenssatzung der Stadt Duisburg über die
Anstalt des öffentlichen Rechts Wirtschaftsbetriebe Duisburg einstimmig |
51 |
Jahresabschluss 2009 der Wirschaftsbetriebe Duisburg - AöR
hier: Ergebnisverwendung einstimmig
(Enthaltung CDU) |
52 |
Beauftragung eines Wirtschaftsprüfers für den Jahresabschluss
2010 der Wirtschaftsbetriebe Duisburg - AöR einstimmig |
|
Anträge/Anfragen |
53 |
Neubesetzung des Umweltausschusses einstimmig |
54 |
Neubesetzung des Umweltausschusses einstimmig |
55 |
Neubesetzung des Betriebsausschusses für das
Immobilien-Management Duisburg und des Kulturausschusses einstimmig |
56 |
Ausbildung 2011 und Folgejahre einstimmig |
57 |
Keine
Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke - Erneuerbare
Energien fördern und ausbauen - Rekommunalisierung stärken Dafür
war die Mehrheit (SPD, Grüne und Linke) |
|
Mitteilungsvorlagen |
58 |
Sparkassenzweckverband der Städte Duisburg und Kamp-Lintfort
hier: Entlastung der Organe der Sparkasse Duisburg für das
Geschäftsjahr 2009, Entscheidung über die Verwendung des
ausschüttungsfähigen Teils des Jahresüberschusses 2009 sowie
Bestimmung einer Zeitung für die Veröffentlichung des
Jahresabschlusses Kenntnisnahme |
59 |
Haushaltssicherungskonzept 2010; hier: Controllingbericht zum
31.07.2010 Kenntnisnahme |
60 |
Schulentwicklungsplanung: Jahresbericht 2010 Kenntnisnahme |
61 |
Vorstellung der Ergebnisse der Ersten Duisburger
Integrationsbefragung Kenntnisnahme |
62 |
Interkommunale Zusammenarbeit Integration Kenntnisnahme |
63 |
Projekt Duisburg2027 Fachkonzept Verkehr - Mobilitätsstrategie
Duisburg2027 Kenntnisnahme |
64 |
Landmarke Angerpark - Sachstand und weitere Vorgehensweise
Bezug: Beschlussvorlage 08-0319 vom 07.02.2008 "Landmarke auf
der Heinrich-Hildebrand-Höhe" Kenntnisnahme |
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Auftragsvergabe zum Umbau der Ruhrorter Straße 1. Bauabschnitt Kenntnisnahme |
66 |
Erweiterung Zoogelände Kenntnisnahme |
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Nachtrag |
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DS
1643/1 als Ergänzung zu TO-Punkt 10 - Mitteilung - SPD
und Linke dagegen, Mehrheit dafür |
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Antrag
zur DS 10-0726/1 (Ergänzung TO-Punkt 9) einstimmig |
69 |
Änderung der Ausschussbesetzung einstimmig |
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4-fach-Sporthalle Mit
der Mehrheit (36 Stimmen von SPD, Linke und DWG) angenommen, CDU
enthielt sich, der Rest war dagegen |
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Genehmigung einer Dienstreise |