Gelsenkirchen/Duisburg, 06. August 2020 - Die
aktuelle Hitzewelle macht momentan vielen zu schaffen - bei
Straßen.NRW sind Mensch und Material in besonderer Weise
Belastungen ausgesetzt. Während -die anhaltenden
Temperaturen über 30 Grad dem Körper viel abverlangen,
schadet die dauerhafte Hitze den Straßen in
Nordrhein-Westfalen in der Regel nicht.
Spannungen auf der Straße
"Wir kommen zwar mittlerweile tatsächlich in
Temperaturbereiche, wo es in seltenen Fällen zu Verformungen
im Asphalt kommen kann; der Asphalt erwärmt sich dann und
wird weicher", erläutert Dr. Christoph Dröge, Leiter der
Abteilung Straßenbau. "Straßen.NRW baut aber nach aktuellem
Standard. Deshalb halten unsere Straßen diesen Temperaturen
stand."
Probleme könne es allerdings rein theoretisch auf Autobahnen
geben, bei denen noch mit Betonplatten gearbeitet wurde:
Denn wenn die Temperaturen - wie aktuell - Spitzenwerte
erreichen und auch nachts keine Abkühlung zu erwarten ist,
kann dies unter Umständen zu starken Spannungen zwischen den
einzelnen Platten führen. Die mögliche Konsequenz: Wölbungen
und Risse in der Fahrbahn, die so genannten Blow-Ups. Im
schlimmsten Fall, so Dröge, müsse eine beschädigte Straße
gesperrt, zumindest aber als Vorsichtsmaßnahme ein
Geschwindigkeitslimit verhängt werden. Doch auch hier gibt
der Experte von Straßen.NRW prinzipiell Entwarnung: "Nur
acht Prozent des Autobahnnetzes in Nordrhein-Westfalen sind
aus Beton. Und dieses Phänomen hat es in den vergangenen
Jahren in Nordrhein-Westfalen so gut wie nie gegeben."
Schweißtreibender Asphalt
Während der Asphalt den heißen Sonnenstrahlen nicht
entkommen kann, ist Straßen.NRW bemüht, die Mitarbeitenden
möglichst vor der Hitze zu schützen. So werden Arbeiten, die
nicht unbedingt notwendig sind, bei extrem heißen
Temperaturen, wenn irgend möglich, verschoben. "Wir
empfehlen unseren Leuten, möglichst nicht in den
Mittagsstunden etwa mit Heißasphalt zu arbeiten, denn der
kann bis zu 200 Grad heiß werden", erklärt Michael Höhne,
bei Straßen.NRW für die Arbeitssicherheit zuständig. "Wenn
es irgendwie in den zeitlichen Rahmen passt, sollte man das
in die kühleren Stunden verlegen." Einer generellen
Verlegung der Arbeiten in die kühleren Abend- und
Nachtstunden seien allerdings enge Grenzen gesetzt: So
gelten für Nachtarbeit eigene Vorschriften, etwa was den
Arbeitsschutz und den Lärmschutz angeht.
Grundsätzlich sind sich die Mitarbeiter von Straßen.NRW auch
im Sommer ihrer Verantwortung bewusst. Anders gesagt: "Die
Arbeit muss nun einmal gemacht werden, damit die Straße
wieder befahrbar wird", so Höhne. Wetter hin oder her. Um
die Straßen landesweit in Schuss und damit sicher für alle
Verkehrsteilnehmer zu halten, ist es in einigen Fällen daher
letztlich unumgänglich, auch bei extrem hohen Temperaturen
harte körperliche Arbeit zu verrichten.
Höhne: "Wir raten unseren Mitarbeitern, häufiger Pausen
einzulegen, unsere spezielle Sonnencreme und Schutzkleidung
zu nutzen und viel zu trinken - mindestens drei Liter am
Tag." Die Meistereien stellen dafür eigens gekühltes Wasser
zur Verfügung. Die Mitarbeiter, die mit unseren Fahrzeugen
auf den Straßen des Landes unterwegs sind, haben häufig auch
noch eine Kühlbox im Wagen, um die Getränke möglichst lange
auf tiefere Temperaturen zu halten. Und nicht zuletzt
verfügen die Fahrzeuge über eine Klimaanlage, die zumindest
zwischendurch ein wenig Abkühlung verschafft.
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