Krefeld/Duisburg, 1. März 2024 - Nicht nur grauer
Beton, sondern auch blühende Landschaften, weniger
Wildunfälle und den Erhalt von seltenen Tierarten: Die
Autobahn GmbH investiert viel in Sachen Umwelt- und
Artenschutz. In einer kleinen Serie wollen wir zeigen, was
die Niederlassung alles in diesem Bereich in den vergangenen
Jahren erreicht hat, und welche aktuellen Projekte anstehen.
Anlass ist der „Tag des Artenschutzes“, der am Sonntag, 3.
März, begangen wird. Los geht es mit der Europäischen
Wildkatze (Felis silvestris), die zu den „planungsrelevanten
Arten“ für die Biotopverbundplanung in NRW gehört. Foto
LANUV NRW
Fast ausgestorben
Um 1900 war sie fast ausgestorben, die Wildkatze. Heute gibt
es in der Eifel rund 1000 Exemplare. Die Population in der
Region gehört zur größten zusammenhängenden
Wildkatzen-Population Mitteleuropas. Dass sich der Bestand
stabilisieren konnte, ist auch ein Verdienst der Autobahn
GmbH und ihrem Vorgänger Straßen.NRW. Denn entlang der A1 im
Bereich der Anschlussstelle Blankenheim, im Norden des
Naturparks „Hohes Venn-Eifel“, gibt es seit 2012 für die
sehr scheuen Tiere nicht nur einen eigenen, elf Kilometer
langen Schutzzaun, sondern auch eine Wildbrücke. Fotos
Autobahn
Schutzzaun kann nicht überklettert werden
Beim Schutzzaun (Kosten: 900.000 Euro) wurde besonders an
die Sprung- und Kletterfähigkeiten des „Eifeltigers“
gedacht. Er ist oben so verbogen, dass die Tiere den Zaun
nicht überschreiten können. Regelmäßig muss er von der
Autobahn-Meisterei Weilerswist freigeschritten werden, damit
die flinken Räuber ihn nicht durch Hilfe von Bäumen
überklettern können.
Wildbrücke war sofort ein Erfolg
Straßen stellen nicht nur eine Gefahr für Wildtiere dar, sie
zerschneiden auch Lebensräume, ein wesentlicher Faktor für
den Rückgang der Artenvielfalt. Helfen können da ober- und
unterirdische Querungshilfen. Die Wildbrücke Heinzenberg bei
Nettersheim ist so eine. Zielsetzung war explizit die
Vernetzung von Lebensräumen der immer noch stark bedrohten
Wildkatze. Gerade die männlichen Wildkatzen, Kuder genannt,
streifen viel umher und haben bis zu 1000 Hektar große
Bereiche. Die weiblichen Exemplare kommen immerhin noch auf
die Hälfte. Da sie sich nicht von Straßen abschrecken
lassen, ist die Mortalität besonders hoch.
Studien zeigen: Ohne geeignete Schutzmaßnahmen werden an
einer eher gering befahrenen Autobahn jährlich bis zu 40
Prozent der im unmittelbaren Umfeld lebenden
Wildkatzen-Population getötet. Ein Zaun reduziert die
Todesrate um 83 Prozent.
Die Brücke Heinzenberg kostete 5,3 Millionen Euro und konnte
dank des Konjunkturpakets II realisiert werden. Sie war
Europas erste Brücke, die als bogenförmiges Hybrid-Tragwerk
aus Holz und Beton errichtet wurde. Größter Vorteil des
nachhaltigen Hybriden: Die Lebensdauer verdoppelt bis
verdreifacht sich gegenüber einem ungeschützten
Holztragwerk.
Auf dem 50 Meter breiten Bauwerk wurden Steinhaufen für
Kleinlebewesen aufgeschüttet und Bäume sowie Büsche
gepflanzt. Schon kurze Zeit später nutzten Wildtiere aller
Art die Brücke, kann das Landesamt für Natur Umwelt und
Verbraucherschutz (Lanuv) dank eines Monitorings durch
Wildkameras und Spurenkontrolle bestätigen. „Als erstes kam
das Rotwild, Schwarzwild, Füchse, Hasen, Marder, Iltis und
die Wildkatzen folgten alsbald. Die Wildbrücke war schon
sehr schnell ein Erfolg“, sagt Alexander Klug vom Lanuv.
Internationaler Tag des Artenschutzes
Der Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) ist ein im
Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES,
Convention on International Trade in Endangered Species of
Wild Fauna and Flora) eingeführter Aktions- und Gedenktag.
Er findet jährlich am 3. März statt: Durch
das am 3. März 1973 unterzeichnete Abkommen sollen bedrohte
wildlebende Arten (Tiere und Pflanzen) geschützt werden, die
durch Handelsinteressen gefährdet sind.
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