Mängelrüge: Der richtige Umgang mit Pfusch am Bau Duisburg,
2. Februar 2013 - Die
Deutschen bauen so viel wie seit Jahren nicht, doch der Boom
hat Schattenseiten: Pfusch und Betrug nehmen überhand.
Experten prangern an, dass private Bauherren unzureichend
geschützt sind – und sich daran erst einmal nichts ändert.
Pfusch und Betrug am Bau haben in jüngerer Zeit stark
zugenommen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter
Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes und auf
Bau-Experten. Diese schätzen den Schaden,
der vor allem privaten Bauherren und Handwerkern bundesweit
durch Baufirmen entsteht, auf jährlich eineinhalb
bis fünf Milliarden Euro. Allein 2011 hätten
deutsche Zivilgerichte 45 000 Fälle von
Baustreitigkeiten verhandelt.
Schadensgutachter, Architekten und Juristen beobachteten mit
Sorge, dass die Zahl unseriöser Anbieter in jüngster Zeit
wachse, berichtet die Zeitung. „Renommierte Bauträger
liefern Qualität und pflegen ihre Kunden, aber es gibt
leider immer mehr schwarze Schafe“, sagte Schadengutachter
Dieter Ansorge der „Welt am Sonntag“. Diese Entwicklung habe
sich in den vergangenen zwei, drei Jahren „noch einmal
deutlich“ verstärkt, so Ansorge.
Gesetzlicher
Schutz der Bauherren verzögert sich weiter Nach
Ansicht von Juristen und Verbraucherschützern sind private
Bauherren rechtlich nicht ausreichend geschützt, heißt es in
dem Bericht. In diesem Zusammenhang wiege umso schwerer,
dass sich nach „WamS“-Informationen eine entsprechende, von
der Bundesregierung geplante Gesetzesnovelle verzögere. Das
Bundesjustizministeriums sollte bis Ende des Jahres eine
Vorlage erarbeiten, ein Ergebnisbericht werde wohl Anfang
kommenden Jahres fertig sein, zitiert das Blatt aus
Regierungskreisen. Ein neues Gesetz sei aber vor der
Bundestagswahl kaum noch zu schaffen. Erst vor wenigen
Wochen hatte die Baufirma IBG, nach eigenen Angaben einer
der größten Anbieter von Fertighäusern, bundesweit für
Schlagzeilen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft und die
Steuerfahndung ermitteln gegen Manager des zahlungsunfähigen
Unternehmens wegen Betrugs, Insolvenzverschleppung und
Steuerhinterziehung. Rund 670 Bauherren sind betroffen,
weitere 1300 sollen Verträge mit der Firma geschlossen
haben.
Focus
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