Duisburg, 26. Januar 2018 – 'Dieser
Schandfleck wird wohl noch lange erhalten bleiben!' So
sieht es wohl nicht nur die Bissingheimer SPD. Als die
Medien im Oktober 2014 über die Vorarbeiten für die
Sanierung des aus dem Jahre 1938 stammenden Wedauer Bahnhofs
berichteten, hofften viele Bissingheimer und Wedauer darauf,
dass der unschöne Anblick des heruntergekommenen
Bahnhofgebäudes, der allen ein Dorn im Auge ist, nun endlich
beseitigt wird.
So jedenfalls hatte es der
Geschäftsführer der Rau West öffentlich 2014 angekündigt.
Die Schrottimmobilie, die seit vielen Jahren ungenutzt leer
steht, sollte aufwändig saniert und zu einer modernen
Verwaltungsimmobilie mit hervorragenden
Vermarktungsmöglichkeiten umgebaut werden. Bereits 2015
wollte man hiermit beginnen, verkündete Rau West
seinerzeit.
Wie der Bahnhof nach dem Umbau aussehen
könnte verrät die Internetseite von Rau West unter der
Rubrik „Immobilien“. Hier hatte das Recycling-Unternehmen
vor längerer Zeit einen Entwurf veröffentlicht. Doch
lediglich der Gebäudeteil über den Gleisen wurde nach
der Entwidmung des Gebäudes, veranlasst durch die DB,
abgerissen. Ansonsten tut sich nichts.
„Die Bürger
fragen sich, warum Rau West diese Pläne nicht endlich in die
Tat umsetzt“, so Dieter Lieske, SPD Ratsherr für Bissingheim
und Wedau. „Seit den vollmundigen Ankündigungen sind drei
Jahre vergangen und nichts tut sich, außer, dass die
Immobilie immer unansehnlicher wird“, ergänzt er. „Die Leute
hier sind über diesen Zustand sehr verärgert“. Nach
Informationen, die dem Ratsherrn vorliegen, ist Rau West
offensichtlich an einer Sanierung aktuell nicht
interessiert. „Über eine sogenannte Bauvoranfrage hinaus
sind die Bemühungen von Rau West nach meinen aktuellen
Erkenntnissen nicht weiter voran getrieben worden. Ein
Bauantrag der Firma liegt aus meiner Sicht bis heute nicht
vor“.
Über die Gründe, warum es mit der
Sanierung nicht voran geht, wird spekuliert. Aus Sicht
der Bissingheimer SPD hatte Rau West wohl darauf gesetzt,
einen Teil des erworbenen Grundstücks zum Bau eines
Nahversorgers zu veräußern und somit einen Teil des
benötigten Kapitals für die Sanierung des Bahnhofs zu
erwirtschaften. „Wenn das so stimmen sollte, war
Rau West über die politischen Planungen zur Entwicklung
Wedaus und Bissingheims schlecht oder falsch informiert. Das
gültige Nahverkehrs- und – Zentrenkonzept der Stadt sieht an
dieser Stelle keine Nahversorgung vor. Vorrang für die
Stadtteile hat der geplante große Nahversorger im Zuge der
Entwicklung von 6-Seen-Wedau“, so der Ratsherr.
„Die
Bevölkerung wünscht sich, dass der Eigentümer jetzt endlich
den unansehnlichen Bahnhof saniert und seine vollmundigen
Ankündigungen in die Tat umsetzt“, so der SPD Ratsherr.
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