Düsseldorf/Duisburg, 25. April 2018 - Anfang April verbreitet LEG-Chef Thomas Hegel im
Wirtschaftsteil eine Zeitung aus dem Ruhrgebiet so etwas wie
Angst und Schrecken - bei den Mietern. "Wir sind immer auf
der Suche nach neuen Geschäftsfeldern." Das börsennotierte
Unternehmen ist seit annähernd zehn Jahren kein
landeseigenes Unternehmen mehr wie das aufgelöste Kürzel
Landesentwicklungsgesellschaft früher aussagte. Es ist nun
ein privatwirtschaftliches Unternehmen.
Genau das sehen
die Mieter mit viel Skepsis. Die Beschwerden bzw. das
Unbehagen der LEG- oder Vonovia-Mietern (früher deutsche
Annington) wächst. Wer kann -
so der einhellige Tenor, würde jetzt gern zu einer städtischen
bzw. noch viel lieber zu einer genossenschaftlich
betriebenen Gesellschaft wechseln. Das hat Gründe.
"Die
vielen Käufe und das enorme Wachstum dieser Gesellschaften
brachte nur Ärger. Es geht alles nur noch über unmögliche
Hotlines, seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es keine
Hausmeister mehr. Das bedeutet, dass bei Heizungsausfällen
im Winter man der Hotline und den Unternehmen ausgeliefert
ist. Es passiert oft genug gar nichts oder wenn doch, viel
zu spät." Das sind keine Einzelbeschwerden. Die
Verbraucherzentralen in NRW und die Mieterschutzvereine
wissen ein Lied davon zu singen. Anwälte haben immer mehr
Mandanten aufgrund von vielfachen Frust der Mieter verhalten.
In einigen gut gewachsenen Mietstrukturen brechen
diese Strukturen weg. Die, die es sich leisten können
wechseln oder kaufen Häuser oder Eigentumswohnungen, die
nachziehenden Mieter entsprechen oft genug nicht mehr den
früher harmonischen Mietgemeinschaft. Es wird nach Meinung
von Mieterschutzvereinen viel zu wenig auf die Struktur der
Hausbewohner sondern fast immer auf den Leerstand geachtet.
Sanieren im Bestand, das ist das nächste heikle
Dauerthema. Da es um die Umsätze geht, sind erhalten und sanieren
natürlich
Kostenfaktoren, wie auch das eigene Personal. Auch hier gilt
der alte wirtschaftliche Grundsatz mit minimalem Aufwand
ein Maximum an Ertrag zu erwirtschaften. Das erwarten schon
die Anleger. Aber genau das hat
erneut erhebliche Auswirkungen. Begonnen hat das nun existierende Übermaß
an Unbehagen Anfang der 2000er Jahre. In den USA war nach
dem Sieg der Republikaner plötzlich Bürgschaften der
US-Administration oder Finanzbehörden für Konzerne tabu. Die
großen Konzerne bildeten auch deshalb Fonds, die in
politisch stabilen Ländern wie in Deutschland auf
Einkaufstour gingen. Mit Milliarden Dollar ausgestatte
Fonds wie 'blackstone' oder 'Fortress' kauften deutsche
Wohnungsunternehmen auf (die Essener Gagfah ging z.B. mit
über 81.000 Wohneinheiten oder der gesamte Bestand der LEG
in Dresden an Fortress, wurde später aber wieder verkauft),
deutsche Beamtenbau, Gladbau, die Bremische usw. wurden von
blackstone aufgekauft, teilweise wurde eine Masse von
Mietwohnungen in Eigentum umgewandelt, was für die älteren
und alteingesessenen Mieter bei schmaler Rente oft genug zum
Trauma wurde.
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