Duisburg-Bissingheim, 08. September 2018 - Wer nach
Bissingheim wollte hatte heute so seien Probleme - mit dem
Parken. Rund um den Festbereich Dorfplatz war alles dicht.
Im Ortskern auf dem idyllischen Dorfplatz ging - obschon es
sie dort nicht mehr wie früher gibt - die Post ab.In der Ecke, wo es in den 1950 Jahren die Bäcker Nonn oder
das Geschäft von Malermeister Esser gab, saßen sie alle
dichtgedrängt. Der Blick geht zum Dorfplatz Nummer 8, wo es früher den
Nahversorger Konsum gab.
Die Bissingheimer-SPD-Politprominenz mit Gewerkschafter
Ratsherr Dieter und Bezirksvertreterin Beate Lieske waren
natürlich dabei.
"Ach wäre er doch immer zu schön belebt unser Dorfplatz",
meinten nicht wenige Anwohner seufzend.
Auch auf dem Schulhof der Grundschule an der
Herrmann-Grothe-Straße steppte der Bär rund um die Stelle,
an der bis in den 1990er Jahren noch eine über 400jährige
Buche stand. - BZ-Fotos haje
Unter Duisburgs 46 Stadtteilen ist
Bissingheim durchaus ein besonderer Ortsteil. Bis heute geht
es noch ohne Ampeln und Zebrastreifen. Der Nachteil: Der Ort
liegt - sozusagen im Sandwich - zwischen der Bundesautobahn
A3 und der Bahnanlage des ehemaligen Rangierbahnhofs (mit
Ablaufberg) und des 2004 geschlossenen Ausbessrungswerk
Duisburg-Wedau (das in Gänze in Neudorf-Süd liegt), wo in
den 1950er und 1960er Jahren mehr als 3000 Menschen
beschäftigt waren.
Der Stadtteil im äußersten
Süd-Osten Duisburgs grenzt im Norden an Neudof-Süd
(Worringer Weg ist die Grenze), im Osten an den Mülheimer
Wald - und dem Ellenberg -, im Süden am idyllisch gelegen
See Entenfang, der ebenfalls zu Mülheim (Ruhr) gehört. Im
Westen grenzt der Ort mit seinen rund 3.500 Einwohnern
komplett an das Bahnareal. Dort ist auch in naher Zukunft das
größte Bauvorhaben in NRW mit "6-Seen-Wedau" geplant, was
erstmals eine Art Verzahnung mit dem Schwestern-Stadteil
Wedau geben kann.
Seit 1972 kümmert sich der Bürgerverein
Wedau-Bissingheim um die Probleme der Bürger wie
Nahversorgung, Infra- und Verkehrsstruktur sowie dem
erwähnten reisigen Neubaugebiet auf der insgesamt 90 ha
großen Bahnbrache, durch die aber immer noch die Bahntrecke
2321 Rotterdam - Genua und der "Entenfangexpress", vielleicht
später auch die Ratinger Weststrecke - führt und nach wie
vor Wedau und Bissingheim trennen wird.
Wer in Bissingheim aufwuchs hatte mehrere
Nachteile in Kauf zu nehmen (Schulwege zu weiterführenden
Schulen, Krankenhaus erst in Wedau/Wanheimerort usw.) aber
es gab auch dicke Pfunde. Der Blaue See lag vor der Tür, der
Entenfang war auch nicht so weit weg und das Grün drumherum
sowie der "Fliegerberg" im nahen Mülheimer Gebiet war im
Winter neben der Aussicht mit Schnee ein echter Hammer.
Zur Geschichte Namensgeber war Moritz Ferdinand Freiherr
zu Bissing, der 1916 aus dem Flächenbestand des Grafen Spee
den Ortsteil gründen ließ. Herausragend war die Arbeit des
Entwicklers Hermann-Grothe, dem zu Ehren eine Straße und
auch eine Chronik gewidmet wurde. Unter seienr Leitung
wurden 1918 die ersten Häuser für Krigegeschädigte
errichtet.
Anfang Februar 1920 waren die ersten Häuser fertig, am
Ende des Monats schon 132 Wohnungen in 128 Häusern. Die
Siedlung sollte in einem offenen Baustil gebaut werden, es
wurden überwiegend Einfamilienhäuser errichtet. Es sollte
schön und freundlich wirken, und somit eine hohe
Wohnqualität bieten. Nach und nach wurde die Siedlung immer
größer. 1930 waren bereits 317 Häuser mit 510 Wohnungen
fertig, etwa viermal mehr als noch zehn Jahre vorher. Im
gleichen Jahr wurde aber auch 36 Nichteisenbahnern
gekündigt, weil die Bahn Ansprüche auf die Wohnungen erhob.
Sie brauchte die Häuser für ihre eigenen Leute. Bis 1941
stieg die Zahl langsamer, aber immerhin auf 384 Häuser mit
624 Wohnungen. Außerdem gab es 12 Geschäfte und 42
Eigenheime, die alle Einfamilienhäuser waren. 1955 wurde ein
Waschhaus mit 12 Waschkabinen erbaut. Diese mussten für mehr
als 500 Familien reichen. Heute sind weitere Gebäude
dazugekommen, der Anteil an Mehrfamilienhäusern ist
gestiegen. Insgesamt sind es 468 Häuser mit 1364
Wohnungen, 189 Garagen, 34 Gewerbeobjekte (Backhaus,
Metzger, Pizzeria) und zwei Waschhäuser, die vor allem von
den älteren Leuten immer noch genutzt werden. 1991 wohnten
etwa 3504 Menschen in Bissingheim, die sich auf 1575
Haushalte verteilten. Viele der Häuser, die heute noch
stehen, enthalten noch den Grauputz aus ihrer Gründerzeit
und stehen deswegen unter Denkmalschutz. Viele wurden aber
auch zum 75. Jubiläum renoviert und ausgebessert.
Harald Jeschke
(Quellen: Wikipedia, Chronik 75 Jahre Bissingheim und
eigenes Archiv)
Der Ortsmittelpunkt:
Neugestaltung des Dorfplatzes
Bissingheim
Duisburg, 16. April
2010 -
Pünktlich nach den Osterfeiertagen hat die Baufirma mit den
Arbeiten zur Umgestaltung des Dorfplatzes Bissingheim
begonnen. Damit wird auch auf der letzte der fünf Plätze,
die im Rahmen des Konjunkturpaketes II barrierefrei
umgestaltet werden können, realisiert.
Fotomontage
Der Dorfplatz liegt im
Zentrum der Gartensiedlung Bissingheim, ein zentraler Platz
mit attraktiven Baumbestand. Die anliegenden Geschäfte
bieten Angebote für den täglichen Bedarf, ein kleiner
Wochenmarkt ergänzt die Angebotspalette. Jährlich locken der
Weihnachtsmarkt und das Maibaumfest viele Besucher auf den
Platz. Die Grundschule grenzt direkt an den Platz. Die
Platzaufteilung folgte bisher in erster Linie verkehrlichen
Anforderungen.
Die Erschließungsstraße zerschneidet den Platz. Die
Bushaltestellen behindern die Querung der Platzfläche. Der
Platzcharakter wird durch den ruhenden Verkehr geprägt. Die
um die alten Linden angeordneten Pflanzbeete sind
unübersichtlich und laden nicht zum Verweilen ein. Diese
Situation wird grundlegend geändert, der Dorfplatz erhält
nun ein neues Gesicht. Ausruhen, Treffen, barrierefreie
Bewegung oder einfach nur Verweilen, mit den vorgesehenen
Umbaumaßnahmen werden gute Bedingungen für die Neuentstehung
eines belebten Quertiersplatz für Jung und Alt geschaffen,
der dann seinem Namen „Dorfplatz“ wieder alle Ehre machen
wird. Seinen vielfältigen Funktionen wird er auch in Zukunft
zum Beispiel durch den Erhalt von Stellplätzen gerecht
werden. Die Planer haben gemeinsam mit dem Bürgerverein
Bissingheim die wesentlichen Grundzüge der Umgestaltung
erarbeitet:
• Der gesamte Bereich, einschließlich eines Abschnitts der
Hermann-Grothe-Straße, wird verkehrsberuhigter Bereich.
• Es entstehen niveaugleiche Übergänge im Einmündungsbereich
zur Hermann-Grothe-Straße und im Querungsbereich an der
westlichen Bebauung.
• Es werden zwei rechteckige Felder als Aufenthaltsbereiche
um die vorhandenen Linden geschaffen.
• Das Parkraumangebot wird innerhalb der neuen Platzfläche
neu angeordnet.
• Die zwei Bushaltestellen werden mit neuem Witterungsschutz
und attraktiven Sitzgelegenheiten ausgestattet.
• Die Oberflächenbeläge werden erneuert.
• Unübersichtliche Bepflanzungen werden entfernt.
• Es werden neue Sitzmöglichkeiten und sichere
Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen.
In der südlichen Platzfläche ist eine wassergebundene
Wegedecke vorgesehen. Dieses Feld kann beispielsweise als
Bouleplatz genutzt werden. Unter den Bäumen entsteht
ausreichend Platz für neue Außengastronomie. Der nördliche
Bereich des Platzes wird als multifunktionale Fläche
gestaltet. Damit bleibt ausreichend Raum für den Wochenmarkt
und andere Veranstaltungen.
Etwa 660.000 Euro wird die Gesamtmaßnahme kosten, die aus
dem Konjunkturpaket II finanziert wird. Die Arbeiten werden
voraussichtlich bis zum Oktober 2010 dauern.
Christoph Hölters, damsls stellvertretender Leiter des Amtes für
Stadtentwicklung und Projektmanagement, heuet Planungschef
in Neuß, erläutert den gerade
begonnenen Umbau des Dorfplatzes
100 Jahre Bissingheim:
Ökumenischer Gottesdienst zum Festwochenende
100 Jahre sind seit Planung und Bau der Siedlung
„Rheinisch-Bissingheim“ vergangen, die zunächst für
Kriegsversehrte entstand und 1929 bereits über 1.500
Einwohner hatte. Für die evangelische und katholische Kirche
ist der rund Geburtstag ein Grund zum Feiern und zum Danken.
Zu dem Ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des
Festwochenendes laden die Kirchen die Anwohner und alle
Duisburgerinnen und Duisburger am Sonntag, 9. September 2018
um 11 Uhr zur Bühne am Dorfplatz ein.
|
|