Duisburg, 11. Februar 2019 - In Berlin
wird derzeit in den Medien (RBB u.a.) öffentlich über die
Verstaatlichung von Wohnungsunternehmen diskutiert bzw.
schon gefordert. Es gibt Bürgervereinigungen, die per
Bürgerbegehren dies unmittelbar von der Politik einfordern,
wobei Berlins Linke in führender Position dies unterstützen.
Es geht um die Vorwürfe von "Luxussanierungen",
drastischen Mieterhöhungen um finanziell besser gestellte
Kreise zu animieren bzw. die finanzschwächeren zu
vertreiben.
Während Mietervereinigungen und linke
Institutionen dies mit Argumenten aus der Verfassung
begründen, wollen Unternehmerverbände und
Wohnungswirtschaft, vor allen den börsennotierten Riesen
unter ihnen - ebenfalls von der Verfassung abgeleitet -
verhindern, dass es zum Eingriff in die unternehmerische
Freiheit und Enteignung kommt. Dies würde auch Investitionen
verhindern.
Verfassungsrechtler sehen für
beide Seiten berechtigte Gründe Der Gang zum
Verfassungsgericht würde Jahre in Anspruch nehmen und die
aktuelle Wohnungsnot nicht lindern. Alles begann End der
der 1990er Jahre, als es staatlichen Einrichtungen wie der
Bundesanstalt für Angestellte BFA oder der Volksfürsorge von
Gerichten untersagt wurde, als Wohnungswirtschaftler
aufzutreten. In Duisburg waren z.B. in Neudorf in der
Einschornsteinsiedlung reichlich Mieter betroffen.
Die auf dem freien Markt aktiven Unternehmen sowie
US-amerikanische Fonds drängten mit Milliarden auf den Markt
und übernahmen Wohneinheiten in sechsstelliger Zahl. Die
Folge waren angeblich dringend notwendige Sanierungen, die
mit Umwandlungen in Eigentum einhergingen und finanzschwache
Mieter verdrängten. Künftig waren Mieterhöhungen, die
Einführung von Hotlines und die Reduzierung oder gar
Abschaffung von Hausmeistern die fast unmittelbare Folge.
Heute stehen Wohnungsunternehmen wie Vonovia oder
die LEG - ehemals Landesentwicklungsgesellschaft - massiv in
der Kritik ihrer Mieter, Mieterschutzvereinen und
Verbraucherzentralen. Der Ruf nach Verstaatlichung
hier im Revier und die massive Kritik an die Politik ist
nicht neu und wird auch deshalb, wie in Berlin, immer
stärker, ist gleichwohl nicht die Lösung,
wirkt eher abschreckend.
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