Duisburg, 17. Oktober 2019 - Die Stadt
Duisburg musste gestern Abend, 16. Oktober, erneut eine
Nutzungsuntersagung für Altro-Mondo-Immobilien aussprechen.
Die Mieter der Häuser Wetzlarer Str. 33 und 39 in 47138
Duisburg-Meiderich mussten aufgrund gravierender baulicher
Mängel ihre Wohnungen verlassen. Massive Probleme im
Bereich des Brandschutzes machten diese Maßnahme
unabwendbar.
Die Baukontrolleure und die Feuerwehr
fanden bei ihrem Ortstermin im gesamten Gebäude nicht
geschottete Versorgungsschächte. Das bedeutet: Bei einem
Brand in einer einzigen Wohnung könnte sich der giftige
Rauch binnen Minuten im ganzen Gebäude ausbreiten.
Nachdem die Bauordnung der Stadt Duisburg von besorgten
Mietern informiert wurde, dass in dem Gebäude wegen nicht
bezahlter Stromrechnungen der Allgemeinstrom (Keller, Flure,
Treppenhaus) abgestellt worden sei, machten die Mitarbeiter
umgehend einen Ortstermin. Zwar konnte die Stadt Duisburg in
Ersatzvornahme dafür sorgen, dass der Strom wieder
angestellt wurde, jedoch fielen bei dem Termin die baulichen
Mängel auf. Diese stellten sich bei weiteren Untersuchungen
als nahezu flächendeckend heraus.
Gemeldet waren in
den Häusern Wetzlarer Str. 33 12 Personen und Wetzlarer Str.
39 34 Personen. Es haben sich aber weitere Personen dort
aufgehalten.
27 Personen haben bei der
Nutzungsuntersagung Wetzlarer Str. einen
Unterbringungsbedarf angemeldet. Alle Personen wurden in der
Notunterkunft Memelstraße untergebracht. Es wurden
Hinweiszettel an der Haustüre angebracht, dass die Personen
mit weiteren Unterbringungsbedarfen sich an der Memelstraße
melden können. Dort ist ein 24 Stundendienst im Einsatz.
Stadt hat alle Hochhauseigentümer in Duisburg
bereits im März 2019 in Sachen Brandschutz angeschrieben
Die Stadt hatte bereits im März dieses Jahres
alle Eigentümer von Hochhäusern angeschrieben, um sie für
das lebenswichtige Thema Brandschutz zu sensibilisieren.
Alle Immobilieneigentümer wurden nachdrücklich informiert,
dass es ihre gesetzliche Verpflichtung ist, dafür zu sorgen,
dass ihre Immobilien für die Mieter sicher sind. Die
regelmäßige Hinzuziehung eines Brandschutzsachverständigen
wurde empfohlen.
Umso unverständlicher ist es, dass
der Immobilieneigentümer augenscheinlich nicht tätig wurde,
obwohl es in diesem Jahr eine Nutzungsuntersagung für ein
anderes Hochhauses aus ähnlichen Gründen gegeben hatte.
Die Leidtragenden der massiven brandschutztechnischen
Versäumnisse sind nun die Mieterinnen und Mieter.
Aktuell: auch Wetzlaer Straße 31 betroffen Ganz
aktuell hat außerdem heute Mittag (17. Oktober) eine
Nachkontrolle im Haus Wetzlarer Str. 31 ergeben, dass zu den
bereits bekannten und provisorisch abgestellten Mängeln
weitere gravierende Mängel hinzugetreten sind. Eine
Elektrofirma hat im Auftrag der Bauaufsicht den
Notstromdiesel überprüft und festgestellt, dass dieser nicht
betriebsbereit ist. Dies bedeutet, dass eine
Sicherheitsbeleuchtung im Notfall nicht gegeben wäre.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass auch hier
Elektroschächte ohne Brandschutztrennung errichtet
wurden und sich somit im Brandfall Feuer und Rauch im ganzen
Gebäude ausbreiten würde.
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