Polizei: Häusliche Gewalt ist keine
Privatsache - Online-Sprechstunde der Polizei und der
Frauenberatungsstelle am Internationalen Frauentag
7. März 2021 - Beratungen zum Thema "Gewalt gegen Frauen"
auch zu Coronazeiten - das ist für die
Kriminalhauptkommissarin Susanne Thelen sowie für Melanie
Lüdtke und Anika Walther von der Frauenberatungsstelle
Duisburg ein besonderes Anliegen. Kommenden Montag (8.
März), am Internationalen Frauentag, stehen sie online und
am Telefon für betroffene Frauen als Anprechpartnerinnen zur
Verfügung. Aber auch Angehörige, Arbeitskollegen und
Arbeitskolleginnen, Freundinnen und Freunde oder Nachbarn
und Nachbarinnen von Betroffenen können sich gerne mit
Fragen an die Expertinnen wenden.
Susanne Thelen
betont: "Frauen sind am häufigsten Opfer von Gewalt - und
das innerhalb der eigenen Familie. Aus der Gewaltspirale zu
entkommen, ist für viele sehr schwer. Daher stärkt ein
ganzes Netzwerk, unter anderem bestehend aus Polizei und der
Frauenberatungsstelle die Betroffenen." Melanie Lüdtke
und Anika Walther wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung:
"Statistisch gesehen werden 25% der Frauen in Deutschland im
Laufe ihres Lebens einmal Opfer von häuslicher Gewalt. Wir
klären nicht nur am Aktionstag, sondern jeden Tag auf und
helfen wo wir können." Thelen ergänzt: "Die Polizei ist
für jeden Betroffenen da und damit meine ich nicht nur
explizit Frauen. Sondern auch betroffene Männer und
Minderjährige können sich an uns wenden."
Die
Online-Sprechstunde findet am Montag, 8. März in der Zeit
von 10 bis 13 Uhr auf Twitter unter @polizei_nrw_du oder auf
Facebook unter https://de-de.facebook.com/Polizei.NRW.DU statt.
Am Telefon erreichen Sie die Ansprechpartnerinnen unter 0203
280 1500.
Außerhalb des Aktionstages wenden Sie sich
mit Fragen an die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle unter
0203 280 4254 oder auch an die Frauenberatungsstelle
Duisburg unter 0203 3461640.
IG BAU kritisiert „Karrierefalle
Minijob“ Frauen nicht nur in Duisburg besonders
stark von Folgen der Pandemie betroffen Duisburg,
4. März 2021 - Sie kümmern sich stärker um Haushalt und
Kinder, haben niedrigere Einkommen und müssen häufiger um
ihren Job fürchten: Anlässlich des Internationalen
Frauentags am 8. März hat die Gewerkschaft IG BAU vor einem
Rückschritt bei der Gleichberechtigung in Folge der
Corona-Pandemie in Duisburg gewarnt.
„Insbesondere
Minijobs werden in der Krise zunehmend zur Karrierefalle“,
kritisiert Bezirksvorsitzende Karina Pfau. Nach Angaben
der Arbeitsagentur sind aktuell 58 Prozent der insgesamt
rund 33.400 geringfügig entlohnten Arbeitsverhältnisse in
Duisburg in Frauenhand. In der Gebäudereinigung liegt der
Frauenanteil bei den 450-Euro-Stellen sogar bei 73 Prozent.
„Geringfügig Beschäftigte gehen nicht nur beim
Kurzarbeitergeld leer aus. Sie sind auch häufiger von
Entlassungen betroffen“, so Pfau. Die IG BAU plädiert dafür,
die Minijobs in der jetzigen Form abzuschaffen und
sozialversicherungspflichtig zu machen. Eine Anhebung der
Verdienstgrenze auf 600 Euro, wie sie einige
Arbeitgeberverbände fordern, liefe hingegen auf einen Ausbau
prekärer Arbeitsverhältnisse hinaus.
Zudem stehe das
Ehegatten-Splitting einer echten Gleichberechtigung am
Arbeitsmarkt im Weg. „Durch hohe Abzüge in der
Steuerklasse 5 bleibt vielen Frauen nur wenig vom
Bruttoverdienst. Das führt auch zu geringen
Arbeitslosenansprüchen und Einbußen beim Elterngeld“,
kritisiert Pfau. Die Politik müsse das Thema in diesem
Wahljahr anpacken und eine Reform der Einkommenssteuer
voranbringen.
Die IG BAU Duisburg-Niederrhein
verweist zugleich auf die gestiegene Belastung von Frauen in
der Pandemie. „In Zeiten geschlossener Kitas und Schulen
bleibt die Kinderbetreuung nach wie vor meist an den Frauen
hängen. Hinzu kommen die Arbeit im Haushalt und die Pflege
von Angehörigen“, unterstreicht Pfau. Neben besseren
politischen Rahmenbedingungen sei hier auch ein
gesellschaftliches Umdenken nötig. „Männer, die beruflich
etwas zurücktreten, können der Partnerin helfen, den
nächsten Karriereschritt zu gehen und Lasten in der Familie
fairer zu verteilen.“
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