Probleme rund um den Lebensmittelpunkt und Politikverdrossenheit
Bürger klagen Bundesregierung an (Lärm, Feinstäube, Schmutz, Erschütterungen und  Kriminalität)

Feinstaub - Umweltzonen - Verkehrsgipfel Ruhr

Ampelkarte Ruhrgebiet:
Feinstaub/Ozon.Messstationen Duisburg (Landesumweltamt):

Duisburg, Friedrich-Ebert-Straße Standort 47226 Duisburg Friedrich-Ebert-Straße. zu den Messwerten
Duisburg, Kardinal-Galen-Straße Standort 47051 Duisburg Kardinal-Galen-Straße. zu den Messwerten
Duisburg- Bruckhausen Standort 47169 Duisburg Kaiser-Wilhelm-Straße. zu den Messwerten
Duisburg- Buchholz Standort 47249 Duisburg Böhmer Straße. zu den Messwerten
Duisburg- Meiderich Standort 47139 Duisburg Westender Straße. zu den Messwerten
Duisburg- Walsum Standort 47179 Duisburg Sonnenstraße. zu den Messwerten

Dortmund/Duisburg, 20. Februar 2007 - Im Silbersaal des Kongresszentrums der Westfalenhallen Dortmund, gab es Beweis- und Momentaufnahmen, Plädoyers und Urteile zu verkehrslenkende Maßnahmen im Zusammenhang mit der Feinstaubbelastung

Die Veranstaltung fand zu einem besonders interessanten Zeitpunkt statt. Es wurde die Ergebnisse des Gutachtens, das der Regionalverband Ruhr (RVR) in Verbindung mit der Landesregierung zur Frage der Einrichtung einer Umweltzone im Ruhrgebiet in Auftrag gegeben hat, diskutiert bzw. teilweise sogar schon bewertet. Entscheidungen waren aber noch nicht zwingend ableitbar. Organisiert und moderiert wurde der Gipfel vom Verein pro Ruhrgebiet e.V. durch Vorsitzenden Helmut an de Meulen und Vereins-Geschäftsführer Dr. Roland Kirchhoff 

Aber was ist Feinstaub? Wie ist die Wirkung und wo liegen die Schwerpunkte für Maßnahmen?

Professor Dr. Peter Bruckmann vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW aus Recklinghausen  erläuterte. Partikelförmige Luftschadstoffe und Stickoxide bedeuten Belastung. Die gemessen Belastungen lieferten nach EU-Erhebungen besonders im Beneluxraum und dem Ruhrgebiet in Europa die höchsten Werte. Je größer der Durchmesser die angesprochenen Partikel, desto weiter oben werden im Atemtrakt des Menschen diese abgelagert. Feine Partikel allerdings gehen weit in die Tiefe der Lunge und sind deshalb besonders gefährlich. "Nach den Untersuchungen aus dem Jahr 2004 wurde festgestellt, dass die Lebenserwartungen der Menschen in diesem Raum deshalb ein Jahr geringer ist. Wir reden jetzt über die Luftreinhaltung in Hinsicht auf die Feinstäube, über die Stickoxide ab erst 2010."
Der Verkehrsgipfel Ruhr 2007 hatte auf die Dramaturgie einer Gerichtsverhandlung gesetzt. Die Vortragenden waren allesamt Experten oder gar Entscheider bzw. Vorbereiter von Maßnahmen. "Ich wehre mich in aller Deutlichkeit gegen eine Stigmatisierung des Ruhrgebietes zum Begriff Umweltzone", legte sich kein Geringerer als Helmut Diegel, Regierungspräsident aus Arnsberg sehr klar fest. "Es kann doch nicht sein, dass wir mit diesem Begriff ganze Bereich wieder in der Außendarstellung des Ruhrgebietes wieder neu belasten, mit dem Begriff Umweltzone eben stigmatisieren. Wir wollen doch weg von den alten und schlimmen Darstellungen des Ruhrgebietes wo alles nur grau und schmutzig ist. " 
Der RP aus Arnsberg stellte klar: "Für die Ausführung der Luftreinhaltepläne ist die Bezirksregierung zuständig. Wir wollen dass die Ursächlichkeit ermittelt wir. Also woher kommt der Staub und wo gilt es anzupacken. Wir wollen dabei aber keine Symptome kurieren sondern die Verursacher angehen. Dies geht aber nur mit allen für das Ruhrgebiet zuständigen Regierungspräsidenten und vor allem mit allen betroffenen Kommunen. Dabei müssen wir analog zur Machbarkeitsstudie für nachhaltige Maßnahmen gemeinsam stehen. Und dabei lehne ich die schon in Köln, Düsseldorf eingerichteten Umweltzonen wegen der angesprochenen Stigmatisierung ab." Wir haben doch mittlerweile eine attraktive Lebens- und ebenso eine attraktive Wirtschaftslandschaft, die wir sicher nicht zerreden sollen mit solcher Stigmatisierung." 

Das aber rief sofort den Widerstand heraus. Hernes Dezernent für Stadtplanung, Verkehr und Umwelt Jan Terhoeven war da ganz anderer Ansicht. "Analog zur EU-Richtlinie und dem Bundesimmissionsschutzgesetzt müssen Behörden handeln und Luftreinhaltepläne aufstellen. Aber wie, das ist die Frage. Ich kann hier sicher nicht für alle aus dem Ruhrgebiet sprechen, bin mir aber sicher, dass es zur Einrichtung von Umweltzonen keine Alternative gibt.

Wen wir nicht die Hersteller zur Verbesserungen zwingen können, müssen wir mit Einrichtungen von Umweltzonen den Umweg einschlagen.

Zur Klarheit bei der Regelung des Gebrauchs hat bislang nichts beigetragen, der Bürger wird zum Nachfrageverhalten gezwungen und das alles ist viel zu umständlich. Bei der Vorgehenswiese zur Einrichtung von Umweltzonen sollten ganze Gemeinden betroffen sein und die Ballungszentren mit einbezogen werden, sonst gibt es zu viele Stilllegungen." Immer wieder gab es bei der Diskussion die Hinweise auf die stark betroffenen Bereiche der Brakeler Straße in Dortmund oder der Gladbecker Straße in Essen. Hier würden Sperrungen nur total verunsichern und - was viel wichtiger ist - die Belastungen nur in die Randbereiche verlagert.

"Worum geht es eigentlich?"  Diplom-Pädagoge Günter Trunz, Bereichsleiter Verkehr und Umwelt des ADAC Dortmund provozierte gekonnt. "Die Politik hat Immissionen und Emissionen zusammengepackt. Der Bürger aber erwartet einfache Antworten. Und das ist das Problem.  Wenn von 350 000 PKW in einer Großstadt wie Dortmund alles greifen soll, was mit Schadstoffbelastungen und Kennzeichnungen zu tun hat, sprechen wir von 30 Millionen Euro an Werteverlusten. Der PKW-Verkehr ist nur ein Prozent der Belastungen. Und wovon sprechen wir nicht? Von Bürgern, die trotz der zu erwartenden Lebenseinbußen durch Feinstäube gefährdet sind? Wir haben aber festgestellt, dass die Bevölkerung immer älter wird, die Lebenserwartung ständig steigt."
Dr.  Rüdiger Ostrowski, Vorstandsmitglied des Verbandes Spedition und Logistik NRW (Düsseldorf) appellierte an die Politik, doch nicht alles auf den LKW-Verkehr abzuwälzen. "Sie müssen doch den Unternehmen Zeit lassen, entsprechend reagieren zu können. Was nützt ein Modell mit 40-Tonnern neuester Prägung, wenn es vor dem Ende des Versuchs schon zerredet wird. Die Unternehmen müssen doch erst einmal das Geld für die Nachbesserungen aufbringen, bzw. erwirtschaften. Und so ein Großraum-Lastkraftwagen entlastet doch auch Straße und Umwelt, denn für ihn müssten doch mindestens drei herkömmliche Fahrzeuge bewegt werden. Und was die Politik mit ihrem Wunsch nach Verlagerung des LKW-Verkehrs von der Straße auf die Schiene angehet - das packt die Bahn doch niemals. Es müsste eine Kapazitätssteigerung von 100 Prozent bei der Bahn da sein, um auch nur 10 Prozent des LKW-Verkehrs aufnehmen zu können. Das zieht also überhaupt nicht. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, aber nicht gegeneinander."

Anzumerken bleibt, dass nach der Anfrage der FDP im Bundestag die Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) in Hinsicht auf die so genannten Gigaliner (60-Tonnen-LKW) kein Zulassung empfiehlt, da das Bundesfernstraßennetz durch Brückenbauweise, Leitplanken oder Kreisverkehre erhebliche Belastungen sieht und keine gesicherte Befahrbarkeit in den Städten gegeben sei.
 

Den Gipfel-Teilnehmern war aber auch klar, dass analog zur EU-Studie, dass die Verehre bis 2030 um bis zu 60 Prozent zunehmen sollen, jetzt zwingend Maßnahmen eingeleitet werden müssen, ob nun mit Bezeichnungen wie Umweltzone oder nicht. Und was die meistens nicht konkret ansprachen: 80 Prozent der Gesamtbelastungen werden durch die Industrie verursacht. Von den restlichen Feinstaub-Prozentanteilen stammen lediglich 11 Prozent vom Kraftfahrzeugverkehr. Gesund und mobil bleiben - so könnte das Fazit - nicht das Urteil - der Veranstaltung der Veranstaltung lauten.

Petra Weis MdB: Konstruktiver Dialog mit der Bahn war erfolgreich 
Lärmschutz in Bissingheim wird ausgeweitet, Signale für Neudorf sind ermutigend"

Berlin, 30. Juni 2007 - "Ich freue mich, dass das Eisenbahnbundesamt nun dem Antrag der DB-ProjektBau auf Erhöhung der Lärmschutzwand in Bissingheim auf drei Meter Höhe zugestimmt hat. Die Schallschutzwand soll nun bis zum Bissingheimer Sportplatz reichen. Damit sind wichtige Forderungen der Bissingheimer Anwohnerinnen und Anwohner berücksichtigt worden." Das sagte die Duisburger SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Weis, kurz nachdem sie heute Mittag durch die DB-ProjektBau von der soeben erteilten Genehmigung des Antrages auf Errichtung einer Schallschutzwand an der Eisenbahnstrecke 2321 im Bereich Duisburg-Bissingheim durch das Eisenbahnbundesamt erfahren hatte.

"Dieses erfreuliche Ergebnis ist auch Resultat der konstruktiven Gespräche zwischen allen Beteiligten, der Bürgerinitiative, der Stadt und der ausführenden DB-ProjektBau. Ich hoffe, dass es jetzt schnell zu einem Planungsbeschluss kommt und mit den Baumaßnahmen für die dringend benötigte Lärmschutzmaßnahme bald begonnen werden kann". Im aktuellen freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes für bestehende Schienenwege, das 2007 von ursprünglich ca. 51 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro nahezu verdoppelt wurde, ist Duisburg mit ausgewählten rechtsrheinischen Strecken vordringlich vertreten. Die Planungsphase für die Lärmsanierung in den Bereichen Bissigheim und Neudorf ist in vollem Gange. Für den Bereich Neudorf gibt es erste Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchungen auf der abzweigenden Strecke 2323, an deren Verlauf die Grundschule an der Mozartstraße liegt Danach besteht hier ein Anspruch auf Lärmschutz. Petra Weis: "Das ist ein Segen für die Schülerinnen und Schüler - und natürlich auch für die Lehrerschaft - der Grundschule, die nun in absehbarer Zeit hoffentlich wieder einem ungestörten Schulbetrieb nachgehen können."-

Politikverdrossenheit nimmt zu - Null Toleranz für Lärm - Bürger machen mobil und Vertrauen in Politik schwindet weiter

Duisburg, Januar 2007 - Haben nur die Parteien die Rechte auf Wahrnehmungen von Bürgerinteressen in Hinsicht auf Lebensqualität bzw. den Beeinträchtigungen durch Lärm und Feinstäube gepachtet?
Dieser Eindruck vermitteln zumindest nicht wenige Politiker bzw. Parteien, wenn immer mehr Bürgervereine und Initiativen zum Feldzug gegen Lärm und Belästigungen bereit sind. Dies widerfuhr bei seiner Gründung dem Bürgerverein Duisburg-Neudorf durch die hiesigen Sozialdemokraten, die sogar bei der Gründung des Vereins Stimmung gegen diese Gründung machten. Motto: "Wie können sich Bürger erdreisten, gegen Unternehmen wie die Bahn AG aktiv werden?
Kommunalpolitiker und Stadtverwaltung betonten unisono, dass für die Bereiche Bahn AG und Autobahn nicht die Stadt sondern Bund und Land zuständig sind. Wenn aber dann  Bürger bei den zuständigen Politikern vorsprach kam entweder gar nichts oder zunächst Ablehnung bzw. mehr oder weniger ein Hinhalten. Wenn der Bürger selbst aktiv wurde war das aber Bundes- oder Landespolitikern ein Dorn im Auge.
Ob deshalb die Neugründung einer Duisburger Lärmpartei Sinn macht, sei dahingestellt. Diese Absichten der Bürger und der Mitgliederrückgang der Volkspartien verdeutlichen allerdings die zunehmende Politikverdrossenheit.
Dies geschah in Friemersheim, Beeck und neuerdings in Großenbaum und Rahm, als dort aus dem Bürgerverein heraus Initiativen gegen Lärm und schwindende Lebensqualität gestartet und in eine breite Öffentlichkeit getragen wurden. Die Neudorfer erhalten auch aufgrund der vielfältigen Aktivitäten nun Anfragen aus Mülheim (Hubertushöhe) oder sogar aus dem Bereich Bonn und dem Rheingau in Hinsicht auf Lärm durch die Güterzugstrecken oder der Autobahn A3.
Allgemeiner Tenor: Wir trauen der Politik nicht mehr, da sie uns jahre- oder gar jahrzehntelang nur hingehalten hat. Immer mehr Klagen gibt es über Mandatsträger, die aus Sicht der Bürger zu wenig für ihren Wahlkreis tun. So wurden Fragen laut, warum Politiker X im auswärtigen Ausschuss vertreten, monatelang auf Reisen ist und für seinen Wahlkreis nicht zur Verfügung steht. Oder warum jemand im Ausschuss für Aufbauhilfe Ost in vorderster Position arbeitet, obwohl im eigenen Wahlkreis der vielzitierte "Baum brennt".
"Es ist schon erstaunlich, wie sich Wahrnehmungen ändern", meinte Duisburgs OB Sauerland nach Reise-Endrücken in den neuen Bundesländern. "Da gibt es Waldstücke, in denen man auf Flüsterasphalt fährt. Ein Ereignis, dass in den alten Bundesländern auf lange Sicht nicht umsetzbar erscheint." Der OB kämpft um Aussetzung der in finanzieller Sicht nahezu handlungsunfähigen Stadt mit der Bezahlung zum Solidarpakt.
Oder: Wo waren die Landespolitiker 2003, als die Massenverkäufe von Wohnungen an ausländische Fonds - von Sozialdemokrat und jetzigem Vizekanzler Franz Müntefering als "Heuschrecken" bezeichnet - begannen?
Der Bürger registriert erstaunt, dass dieselben Landespolitiker - nun aber in Opposition - auf die Straße gehen, weil sich die jetzige Landesregierung erdreistet, landeseigene LEG-Immobilien veräußern zu wollen. Im betroffen Wahlkreis kam 2003 den Bürgern und dem Bürgerverein niemand zu Hilfe, gab es damals lediglich ein paar DIN-A4-Seiten starkes Papier namens "Ehrenkodex für Immobilienkäufer"! 

Festzuhalten bleibt, dass derzeit kein einziger Landtagsabgeordneter im Verkehrsausschuss zu finden ist. Das gilt übrigens auch für den Sportausschuss. Grundsätzliches:

Grundgesetz
Artikel 20 (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

Artikel 21 (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.

Bürgerliches Gesetzbuches BGB

Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schaden verpflichtet. So der Auszug aus dem § 823 des Bürgerlichen Gesetzbuches BGB i. d. Fassung von 2002. 

Die angesprochenen Einbußen an Lebensqualität erfordern eine Gesamtlösung für den Bereich Güterzugstrecken und Autobahn:

·          Geschwindigkeitsreduzierung auf Straße und Schiene

·          optimale Geräusch dämmende Fahrbahndecke im genannten Bereich der A3

·          Überprüfung bestehender Lärmschutzwände, Installation neuer.

·          Überprüfung auf Feinstäube

o        Politiker und Bahn-Führungskräfte sollen in die Verantwortung genommen werden  Bürger sehen „unterlassene Hilfeleistungen“ bei Ministerien und Eisenbahnbundesamt! Nachtfahrverbot und Geschwindigkeitsreduzierung im Gütertransport gefordert!

Die Politik wirkt hilflos. Zumindest drängt sich der Eindruck massiv bei den Bürgern auf. „Es verstecken sich alle hinter Planfeststellungsverfahren“, so die lapidare Antwort der Politik oder der Ministerien aus Bund und Land.
Was heißt das für den Bürger? Die Antwort des Bundesverkehrsministeriums von Staatssekretär Jörg Hennerkes im Bau- und Verkehrsministerium von Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) an den Bürgerverein sind lapidar und belehrend: 
„Für den Erschütterungsschutz an bestehenden Eisenbahnstrecken bestehen keine Verwaltungsverfahren, mit denen die Eisenbahnverkehrsverwaltung des Bundes den Eisenbahnunternehmen weiter gehende Schutzmaßnahmen auferlegen könnte.

 

Eine Auseinandersetzung müsste mit dem Verursacher, in diesem Fall mit der DEB Netz AG, geführt werden, in deren Eigentum sich die Strecke befindet. Es ist jedoch zu bedenken, dass sich die Deutsche Bahn AG für ihre Strecken in der Regel auf die Rechtsfolgen einer Planfeststellung berufen kann, die entsprechend & 75 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz bei unanfechtbar gewordenen Planfeststellungsbeschlüssen Ansprüche auf Unterlassung der Benutzung oder Änderungen der Anlagen ausschließen.“ 

Dezember 2006: Was tun gegen den Krach?

Forderungen des Bürgervereins Großenbaum-Rahm 

Rasches Vervollständigen und Fertigstellen der Lärmminderungspläne und Beginn von Maßnahmen gegen den Lärm in DU-Süd

Aufbau eines "Kompetenzteams Lärmschutz", gebildet aus Duisburger Bürgervertretungen und Stadtverwaltung  
Lärmschutzmaßnahmen an der Strecke der Deutschen Bahn  

A 524/ B 288 Tempo 70 km/h (max. 80 km/h) auf der gesamten Ortsdurchfahrt DU-Rahm  

Ausbau bzw. Sanierung von innerörtlichen Wohnstraßen
Angermunder Str. und Großenbaumer Allee: Tempo 30
Begründung: starke Belastung mit hohem Gefährdungspotenzial (an diesen beiden Straßen liegen 3 Schulen, 3 Kindergärten an oder in unmittelbarer Nähe und 3 Einkaufs-Schwerpunkte, mehrheitlich in Großenbaum)  

Maßnahmen zur Geschwindigkeitssenkung am Ortseingang Rahm aus Richtung Angermund  
Überwachung der Tempolimits, vor allem an den Durchgangsstraßen; Installation mobiler Geschwindigkeits-Anzeigetafeln.

Kritische Überprüfung der Verkehrssituation an der Maut-Station in Rahm (Shell- Tankstelle) und der Notwendigkeit dieser Mautsteile in einem Wohngebiet;
vorab: Beseitigung von Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigung

 Sperrung des LKW-Verkehrs aus dem Gewerbegebiet Großenbaum und über die Umgehung ab Abfahrt A 59 (in Großenbaum) in Richtung A 524 in Rahm (Mautvermeidung).

Arbeitsgruppe "Lärmminderung" im Bürgerverein (Wilfrid Braun, Dieter Wiegershaus)

Mai/Juni 2006

Kinder und Güterzuglärm Hilferuf nach Lärmschutzscheiben der Klassen 2B, 4C und 4D der Mozartschule in Duisburg-Neudorf

Kinder und Güterzuglärm    

2. Klasse malte ihre Nöte: Kinder und Güterzuglärm      
  Hilferuf nach Lärmschutzscheiben: Klasse 4C / Klasse 4D

Kinder der 2b der Mozartschule in Duisburg-Neudorf malten ihre Sorgen



Unterrichtsausfall durch Lärm! 

Was tut die Politik?

Eine Grundschule mit den täglichen Nöten der Kinder - Pisa lässt grüßen!

Patricia:
"Die Züge nerven immer wenn wir rechnen! Wenn der Lehrer etwas sagen möchte, dann muss er unterbrechen!"

Judith:
"Man kann sich, wen der Zug vorbeifährt, nicht konzentrieren und man muss immer den Unterricht stoppen!"

Mai 2006

In Duisburg-Neudorf rührt sich der Widerstand gegen den immer stärker die Menschen belastenden Güterzuglärm und die bedrohlichen Erschütterungen. Seit einigen Monaten hat sich auch eine Bürgerinitiative in Bissingheim mit dieser Thematik an die Öffentlichkeit gewandt.

Der Bürgerverein Duisburg-Neudorf hat den Petitionsausschuss des Bundestages sowie den Verkehrsausschuss eingeschaltet. Bundestagsabgeordnete Petra Weiß (Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages, aber auch das Bundesverkehrsministerium wurden im Detail informiert. Anwaltsschreiben von Neudorfer Bürgern, die von Gebäudeschäden betroffen sind, prallen am Verursacher Bahn AG ebenso mit lapidaren Bemerkungen ab, wie bei einigen Politikern. Die FDP-Ratsfraktion Duisburg sowie die FDP-Bundestagsfraktion wollen per Antrag den "Schienenbonus" der Bahn in Frage stellen.
Die Investitionen der Bahn AG an der Duisburger Strecke (Knotenpunkt) in Höhe von 50 Millionen Euro mit  elektronischen Stellwerkseinrichtungen zielen nach Aussagen der Verantwortlichen darauf ab, die Frequentierung der Güterstrecke auf eine deutliche zweistellige Zahl ansteigen zu lassen. Die grundsätzliche politische Ausrichtung für den Güterverkehr "weg von der Straße und rauf auf die Scheine" ist nachvollziehbar, nur wird der Mensch, der bereits bis zu 50 oder mehr Jahre an der Strecke lebt, völlig außer Acht gelassen.
Der Staatskonzern errichtet auf Entscheidung des Altbundeskanzlers für 750 Millionen Euro den neuen Hauptstadtbahnhof. Bahnchef Mehdorn kauft das US-Unternehmens bax global für 1 Mrd , um auf dem Welt-Transportmarkt konkurrenzfähig als so genannter global player auftreten zu können. Es wird aber zeitgleich behauptet, für Lärmschutz oder Modernisierung der Strecken oder der Bahnhöfe keine weiteren Gelder zu haben.

Muss man sich über ansteigende Politikverdrossenheit wundern?

Der Eindruck: Tausende von Duisburger Haushalten und Kinder werden mit ihren Nöten und Ängsten allein gelassen. Diverse Schriftwechsel mit dem Ministerium in Berlin, in denen lapidar auf die Planfeststellungsverfahren hingewiesen wird und dem Bürger nur den "aussichtlosen" Rechtsstreit vor Augen führt, sind da nicht hilfreich. Versagt die Politik hier den Menschen eine Perspektive zu bieten, muss sie sich nicht wundern, wenn es Wahlergebnisse mit Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent geben wird. Der Bürger traut der Politik nicht mehr zu, die Daseinsvorsorge im elementarsten Bereich Sicherheit am Lebensmittelpunkt zu garantieren. Eine fatale Entwicklung. Bürgervereine oder Initiativen zeigen leider oft genug nur in beschränkten Zeitperioden (Wahlen) denken und handelnden Politikern auf, was bürgerschaftliches Engagement langfristig als Unterstützungsnetz sieht.
Was sagt der Politiker oder die Politikerin den Kindern der Mozartschule? 
Harald Jeschke

 

Europäischer Tag des Kriminalitätsopfers

Präventives Duisburger Netzwerk - Hilfe bei Verletzung der Seele!

Von Harald Jeschke (Text) und Manfred Schneider (Foto)

Duisburg, 20. März 2006 - Am Mittwoch, den 22. März wird europaweit der "Tag des Kriminalitätsopfers" begangen. Initiator dieses Tages ist das "Forum für Opferhilfe" dem Opferhilfeorganisationen aus 15 Ländern angehören. Diese Forum wurde 1989 gegründet und tag einmal jährlich in einem der angeschlossenen Länder.

Aus diesem Anlass traf sich im Duisburger Polizeipräsidium ein Netzwerk mit Präventiv- aber auch Opferhilfeaufgaben bestehend aus dem Weißen Ring, dem Versorgungsamt Duisburg, der Verwaltungsberufgenossenschaft, Vertretern von Kliniken die über psychologische bzw. Jugendpsychologische Speziallisten verfügen und natürlich der Polizei.

Warum "Tag des Kriminalitätsopfers" ? Warum Opferhilfe? 47577 Straftaten in Duisburg, darunter 2270 Kriminalitätsopfer bei 2143 Gewalttaten sprechen eine allzu deutliche Sprache. Unter den 2270 Kriminalitätsopfern waren 338 Sexualdelikte, bei denen es in 78 Fällen um missbrauchte Kinder, es auch um 49 Vergewaltigungen sowie vier Tötungsfälle (2004 17) ging.
"Bei den Straftaten und den Opfern geht es natürlich immer um die uns angezeigten, also bekannt gewordenen Straftaten", sprach Maria Scherschlicht (Zweite von Links) vom Kommissariat Vorbeugung den wunden Punkt an.

 

"Es geht hier auch sicherlich um einen großen volkswirtschaftlichen Aspekt, da es in vielen Fällen um traumatisierte Opfer handelt, die auch entsprechend behandelt werden müssen," stellte Dr. Hermann Pelzer (Zweiter von Rechts) vom Rheinhauser Bethesda-Krankenhaus klar.

 

Durch Inforationskampagne, Presseberichten und Veranstaltungen wie Infostände im Foyer der Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße oder der Aufführung des Till-Theaters am Mittwoch in der Aula des Steinbart-Gymnasiums sollen der Verbesserung der Lage der Verbrechensopfer aber auch der Prävention dienen.

Zur Prävention gehört auch die Arbeit des Kommissariats Vorbeugung, das über 24 Mitarbeiter - darunter 13 uniformierte Mitarbeiter - die im sicherheitstechnischen Bereich aber beratend an Schulen tätig wird.

Die echte Opferhilfe findet - so wurde es allgemein bestätigt - in Duisburg höchst unbürokratisch zwischen den unterschiedlichsten Institutionen statt. Dabei geht es um Rehabilitation, Kuren, Rentenversorgung, psychologische Aufarbeitung oder auch um anwaltliche Hilfe. Eine seit Jahrzehnten von den Opfern direkt angesprochene Institution ist dabei der Weiße Ring.

Fazit: "Es geht in erster Linie um die Hilfe bei Verletzung der Seele der Opfer", stellte Sylvia Wenz von der Opferhilfe des Kommissariats Vorbeugung heraus.