Bürgerweb  Archiv Jan - Feb 2010
Informationsveranstaltung 240 Jahre Duisburg-Neudorf

Duisburg, 18. Februar 2010 -Zu einer Informationsveranstaltung zum Stadtteil-Jubiläum lädt der Bürgerverein Duisburg-Neudorf interessierte Bürgerinnen und Bürger, am Montag, 22. Februar 2010 um 19:00 Uhr in das Evangelische Gemeindehaus an der Wildstraße 31 in Neudorf ein.
Am 30. Mai 1770 wurde der Stadtteil Neudorf gegründet. Das Ereignis will der Bürgerverein Duisburg-Neudorf, am 29. Mai 2010 gemeinsam mit den Neudorfer Bürgerinnen und Bürgern, rund um das Sportpark-Seehaus im Süden Neudorfs feiern. Wie sagt schon ein altes chinesisches Sprichwort: „Ein Leben ohne Freude ist wie eine weite Reise ohne Gasthäuser“. Es soll jedoch nicht die Feier des Bürgervereins sein, sondern ein Fest Neudorfs, seiner Bürger, der Institutionen, Schulen, Vereine und natürlich der hier beheimateten und niedergelassenen Unternehmen.
Die Tagungsordnung sieht folgende Punkte vor:
1. Allgemeine Information 2. Wer macht was und wann? 3. Vorstellung der neuen Neudorfer Internetseite www.duisburg-neudorf.de
Wer sich einbringen will – egal in welcher Form – kann dies dem BV-Neudorf schriftlich unter h.jeschke@bv-neudorf.de oder an den Bürgervereinvorsitzenden Harald Jeschke, Steinbruchstr. 19, 47057 Duisburg mitteilen. Wünschenswert ist jedoch eine Teilnahme am Informationsabend!

Grün-Rot Neudorf feierte 20-jähriges Jubiläum - 1. Platz für Wagenbau

Duisburg, 16. Februar 2010 - Seit 1990 besteht nun die Karnevalsgesellschaft Grün-Rot Neudorf. An der Spitze im Jubiläumsjahr: Präsident Otto Altendorf. Der Verein zog in diesem Jahr mit dem ersten eigenen Wagen beim Rosenmontagszug mit und holte mit diesem auch direkt den 1.Platz und einen Pokal des HDK für den Wagenbau.

 „Wir haben über Monate und Nächte daran gearbeitet. Meine Frau hat in dieser Zeit nichts von mir gehabt. Ich danke Ihr für ihr Verständnis!“ sagt Uwe Ceglecki der für den Bau und die Ordensentwürfe zuständig ist mit stolzer Brust. Danken kann man auch den fleißigen Helfern und mit dem Pokal in der Hand feierte man dann auch im Vereinslokal „Alt Neudorf“ bis in die frühen Morgenstunden des Rosenmontag. 
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Bündnis für Toleranz und Zivilcourage zeichnete Jüdische Gemeinde aus

Duisburg, 27. Januar 2010 - Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Duisburg unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Adolf Sauerland verleiht in diesem Jahr zum neunten Mal am Auschwitz-Gedenktag den Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage. Preisträger ist in diesem Jahr die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen.
 "Die Jüdische Gemeinde soll für ihren herausragenden interreligiösen und interkulturellen Einsatz geehrt werden. Durch das Engagement der Mitglieder finden vielfältige Aktivitäten statt, die das tolerante und friedliche Zusammenleben in unserer Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus stärken. Begleitend zu Angeboten für die Gemeindemitglieder, über Bildungs- und Freizeitaktivitäten hinaus werden Kulturveranstaltungen für die gesamte Bevölkerung angeboten. Nicht zuletzt wurde kürzlich der Jüdische Kindergarten eröffnet, in dem Kinder vieler Konfessionen von einem ebenso vielfältigen Erzieher-Team betreut werden. Fast beiläufig wird so das Thema Toleranz und seine Bedeutung für ein friedliches Miteinander in das alltägliche Leben integriert. Dieses herausragende Engagement soll mit der Preisverleihung geehrt und gewürdigt werden," begründet das Bündnis seine Entscheidung.

Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe, erinnert in seiner Begrüßung an den Brandanschlag auf die jüdische Synagoge in Düsseldorf 2001. In Duisburg fanden sich spontan viele Menschen vor der örtlichen Synagoge zusammen, um ihr symbolischen Schutz zu bieten. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage entstand daraus. Jacques Marx, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, bot diesem Bündnis eine räumliche Heimat. "Wir wollen klare Zeichen setzen, dass Rassismus und Antisemitismus keine Chance in unserer Gesellschaft haben. Gemeinde und Synagoge sind Teil der Stadtkultur. Wir können stolz darauf sein, dass wir eine so aktive jüdische Gemeinde haben. Die Gemeinde integriert die russischen Zuwanderer und bietet sportliche, kulturelle und interreligiöse Angebote an."
Thiesbonenkamp warnt vor ProNRW und ihrem Kommen nach Duisburg. "Wir wollen präsent sein bei den Themen, für die wir stehen."
Jacques Marx gehörte 40 Jahre dem Vorstand der Gemeinde an und war 38 Jahre ihr Vorsitzender. Bei den Wahlen zum Vorstand wird er in diesem Jahr nicht mehr antreten. Dies wird bei der Preisverleihung bekannt.
"Ich bin stolz auf die Menschen dieser Stadt und ihre soft skills," betont Oberbürgermeister Adolf Sauerland bei seinem Grußwort. "Das Bündnis wird nächstes Jahr 10 Jahre alt. Damals war die Gründung wichtig, weil sie verdeutlicht, dass die Menschen sich gegen jegliche Intoleranz stellen. Die damalige Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling übernahm die Schirmherrschaft. Ich führte sie gerne weiter. Die Schirmherrschaft ist nicht nur Freude, sondern auch Arbeit, die ich aber gerne tue. Die Sprüche von ProNRW werden diese Stadt nicht erreichen. Haut ab, bleibt aus Duisburg weg," ruft Sauerland dieser Gruppe entgegen. Sauerland kündigt an dieser Stelle eine Lichterkette zum Schutz der Marxloher Zentralmoschee an. "Wir Duisburger sind uns der Verantwortung aus der Geschichte bewusst. Sie trägt uns in die Zukunft. Diese Verantwortung lässt nicht zu, dass unsere Zukunft beschädigt wird. Wir Duisburger wehren uns dagegen."
"Integration ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist und auch scheitern kann," betont Alt-Oberbürgermeister Josef Krings bei einer kleinen Diskussionsrunde. "Für die Stadt ist Integration ein zentraler Begriff. Oberbürgermeister Sauerland steht hier an exponierter Stelle. Alle Beteiligten müssen sich bewegen. Gewaltfreiheit ist das zentrale Thema der Bergpredigt. Integration kann nur funktionieren, wenn sie gewaltfrei abläuft. Das Wachpersonal der Synagoge ist angewiesen, nachts das Licht auszuschalten. Andererseits muss man auch Präsenz zeigen und zu seinem Standpunkt stehen." Krings erinnert daran, wie die jüdische Gemeinde in den `90er Jahren aus allen Nähten platzte und ihm Rahmen der IBA -Internationalen Bauausstellung Emscher Park und der Entwicklung des Innenhafens ein Gelände dort angeboten bekommen konnte."

"Integration ist kein Wert an sich. Sie muss immer wieder geschaffen werden," betont Heinz-Josef Tillmann, katholischer Ehren-Stadtdechant. "Viele Leute fragten damals, ob es unbedingt eine so große Synagoge geben müsse. Ich musste damals einem latenten Antisemitismus entgegentreten. Die Geschichte zeigte, dass alles gutgegangen ist. Wir wissen alle, warum die Polizei vor der Haustüre steht. Wann wird sie endlich abziehen können? Die Eröffnung der Moschee in Marxloh ist ein gelungenes Zeichen der Integration. Es gilt, diesen Weg weiterzugehen, schon allein deswegen, weil viel Überzeugungsarbeit geleistet werden musste."
Carl Dieter Hinnenberg, früherer evangelischer Superintendent, blickt darauf zurück, was er in den letzten 40 Jahren von der jüdischen Gemeinde gelernt hat. Was ist eine Thora? Inbegriff des göttlichen Rechtswillens? Vor 50 Jahren kannte noch jedes Kind die 10 Gebote. Die Anerkenntnis, dass Gott auch den Anderen als sein Ebenbild anerkennt? Die Duisburger jüdische Gemeinde ist die real existierende Thora in Menschenform. KaMa

Ehrung sozial engagierter Bürgerinnen und Bürger

Duisburg, 26. Januar 2010 - Die Stadt Duisburg ehrt auch in diesem Jahr sozial engagierte Bürgerinnen und Bürger. In vielen Bereichen des täglichen Lebens sind zahlreiche freiwillig und unentgeltliche „Gute Geister“ tätig, die weit über das normale Maß hinaus anderen Bürgern unserer Stadt in den verschiedensten Lebenslagen beistehen und helfen. Dazu gehören beispielsweise Botengänge und Bringdienste, Hilfen in besonderen Notlagen, aber auch umfangreiche und langjährige Betreuung und Pflege von Kranken und Behinderten. Eine solche solidarische Hilfe untereinander ist nicht selbstverständlich, für jede Gemeinschaft aber unerlässlich und verdient daher besonderen Dank und Anerkennung.
Aus diesem Grunde sollen nach dem Willen des Rates der Stadt Duisburg auch für 2009 wieder Bürgerinnen und Bürger mit besonderem sozialen Engagement für ihre Leistungen geehrt werden. Alle Duisburger können Mitbürger benennen, die sich außerhalb ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit um eine solche Ehrung verdient gemacht haben. Eine Jury entscheidet letztlich über die eingegangenen Vorschläge.
Meldungen können schriftlich unter Angabe von Namen, Anschrift und Nennung des Engagements bis zum 15. März 2010 an das Amt für Soziales und Wohnen, Schwanenstraße 5-7, 47049 Duisburg, eingereicht werden. Für Fragen steht Wolfgang Hofstetter unter der Telefonnummer (0203) 283-2454 zur Verfügung.

Lärmsanierung in Neudorf ausgeweitet

Berlin/Duisburg-Neudorf, 23. Januar 2010 - Heute gab es Post für den Bürgerverein. Es kam ein Brief vom Petitionsausschuss des Bundestages und dem Bundesverkehrsministerium .
Zur ersten Veröffentlichung zur konkreten Lärmsanierung in Neudorf im Juli 2009 zur Umsetzung ist es jetzt nach Intervenierung beim Eisenbahnbundesamt und DBProjektbau Gutachterteam gelungen, weitere 335 Meter Lärmschutzwand zu erhalten - zuvor 1,565 Kilometer, nun 1,9 Kilometer Gesamtlänge.
Nach Abschluss der Aufnahme aller Güterstrecken im Juni 2005 war es dem Bürgerverein doch noch gelungen, eine ganze Strecke zusätzlich auf die eigentlich schon abgeschlossene Lärmsanierungsliste zu bekommen.
Im September 2003 wurde nach Protesten des Bürgervereins an den damaligen Bundeskanzler und Verkehrsminister Stolpe nach Ablehnung die Neudorfer "Rennstrecke" mit bis 2009 240 Zügen tägliche auf der 2321 längs der Lothar- , Waldhorn und Steinbruchstraße doch auf die Lärmsanierungsliste gesetzt.
Allerdings gibt es noch zwei Punkte, die zur parlamentarischen Prüfung durch den Bundestags-Petitionsausschuss anstehen sollten.
Punkt 1: Erschütterungen und bedrohlicher Güterzugbetrieb
Forderung:
Langsamfahrstrecke auf der Stecke 2321 im Bereich Duisburg-Neudorf

Es geht um permanent auftretende Schäden an Gebäuden (Dachziegel lösen sich und fallen auf die Straße, regelmäßige Kosten für Dachdecker ca. 1500 Euro alle zwei bis drei Jahre um Sicherheit zu gewähren), Risse im Mauerwerk, Vitrinen und Duschkabinen zersplittern durch schwerste Erschütterungen und speziell im Kreuzungsbereich an der Strecke 2321 in dem Bereich Duisburg-Neudorf Höhe Einmündung Steinbruchstraße Duisburg-Wedau durch oftmalige Vollbremsungen.
Leben, Gesundheit und Gebäude sind gefährdet und der Verursacher verschanzt sich hinter Planfestellung und Paragraph 75 Abs 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes.

Punkt 2 Unfallvorsorge
Grund: Der Unfall mit Güterzug-Achsbruch in der Nacht zum Dienstag, den 30. Juni 2009, als im toskanischen Urlaubsort Viareggio Flüssiggas-Güterwagen explodierten und die Feuersbrunst reichlich Tote sowie immensen Sachschaden forderte. Auch deshalb hat und wird es in Deutschland Mahnfeuer gegen den Bahnlärm, Erschütterungen und Gefahr durch Unfälle mit Güterzügen geben.

Ehrung für Günter Wallraff beim Neudorfer Empfang 2010


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n „Neudorf Süd“ begrüßte Harald Jeschke die Gäste und Vereinsmitglieder im „Restaurant Seehaus“, das sich immer noch in Wedau wähnt. Rund 250 Gäste konnte der Vorsitzende des Bürgervereins in dem wunderbaren Ambiente mit Blick auf den zugefrorenen und verschneiten Bertasee begrüßen und der aus Österreich stammende Seehaus Geschäftsführer Philip Borckenstein-Quirini, der die Anwesenden im Namen seines Teams und der Besitzer recht herzlich begrüßte, fühlte sich noch etwas mehr heimisch! Eine künstlerische Note mit vielen Farbtupfern bekam die Veranstaltung durch eine Vernissage des bekannten Duisburger Künstlers Nacir Chemao.

Als Laudatoren für die zu Ehrenden hatte man Sascha Devigne (Chef STUDIO 47, links im Bild), Bärbel Bas (MdB SPD) und Stadtdirektor Peter Greulich gewinnen können, die sich um Integration, Nahversorgung sowie Freizeit und Grün verdient gemacht haben.
Die erste Neudorfer Ehrentafel wurde an den Enthüllungsjournalisten und Buchautor Günter Wallraff leider in Abwesenheit verliehen. Im Februar wird Wallraff jedoch in Neudorf im Seehaus sein neues buch vorstellen und sich dabei auch noch einmal persönlich für die Ehrung bedanken.

Die Ehrenden: Harald Jeschke (BV Vorsitzender), Ottmar Birke (2. Vorsitzender), Lothar Wischmeier (Geschäftsführer), Bärbel Bas (MdB, Ladatorin für Elisabeth
Hofmann) und Studio 47-Chefredakteur Sascha Devigne (Laudator für Günter Wallraff) und MSV Präsident Walter Hellmich. Vorne die anwesenden Geehrten: Elisabeth Hofmann und Erwin Eichholz

Geehrt wurde er jedoch in erster Linie für das 1985 gegründete integrative Wohnprojekt an der Flurstraße, wobei damals auch die Siedlung Hüttenheim in die engere Wahl geflossen war. Dieses Projekt in Neudorf, so Laudator Sascha Devigne, sei beispielhaft und zeugt von dem unglaublichen sozialen Engagement des seit Jahrzehnten umstrittenen und von seinen Gegnern als „sozialistischer Hetzer“ und „Nestbeschmutzer“ betitelten Undercover Journalisten! Mit 2 Millionen DM aus den Einnahmen aus seinem bekanntesten Werk „Ganz Unten“ wurde die „Stiftung Zusammenleben“ ins Leben gerufen!
Die zweite Ehrung ging an Frau Elisabeth Hoffmann, Gründerin und Geschäftsführerin im Verein „Regenbogen e.V.“. Die SPD Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas ging in dankbaren Worten auf die bislang geleistete Arbeit der Geehrten und ihres Vereins für die Integration insbesondere behinderter Menschen ein. Wie ein roter Faden zog sich hierbei natürlich die Einrichtung des ersten „CAP-Marktes“ in Neudorf durch die Rede. Dieser konnte mit Unterstützung des LVR im Jahr 2006 eröffnet werden. Neben dem langjährigen Engagement im politischen und gesellschaftlichen Bereich war diese Einrichtung ausschlaggebend für die heutige Ehrung!

Der Kinderchor der Mozartschule

Die dritte Ehrentafel wurde an Erwin Eichholz in seiner Funktion als Vorsitzender im „Verband der Duisburger Kleingartenvereine“ verliehen. Stadtdirektor Dr. Peter Greulich  hatte in seiner Laudatio die ellenlange Liste der zahllosen Ehrenämter abzuarbeiten, die der zu Ehrende in den vergangenen Jahrzehnten im Verein, im Stadtverband und im Landesverband bekleidet hat. Greulich wünschte sich noch viel mehr bürgerschaftliches Engagement, wie es Erwin Eichholz seit Jahrzehnten an den Tag gelegt hat, damit Duisburg noch lebens- und liebenswerter wird. Die Ehrung sei eine Würdigung der Person als Vorbild und sein Beispiel sollte Schule machen! Mit 6.330 Einzelgärten in 106 Kleingartenanlagen auf 2.300.000 qm sind die Duisburger Kleingärten ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Grüns der Stadt.
Ein Rückblick auf die bislang geleistete Arbeit durch den Vorsitzenden des Bürgervereins zeigte, das es alleine im Jahr 2009 rund 120 Veranstaltungen gab, und der Ausblick auf das Jahr 2010, das im Zeichen von RUHR 2010 insbesondere die 240 Jahrfeier Neudorfs im Mai als Höhepunkt sehen wird, zeigten das Engagement der Vereinsaktiven ganz besonders auf.

Den musikalischen Rahmen stellte erneut der Kammerchor der Universität Duisburg – Essen „salto chorale“ unter der Leitung von Klaus Andrees und der Kinderchor der Mozartschule.  HaMo/Fotos Manfred Schneider