Duisburg, 27.
Januar 2010 -
Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in
Duisburg unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Adolf Sauerland
verleiht in diesem Jahr zum neunten Mal am Auschwitz-Gedenktag den Duisburger
Preis für Toleranz und Zivilcourage. Preisträger ist in diesem Jahr die Jüdische
Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen.
"Die Jüdische Gemeinde soll für ihren herausragenden interreligiösen und
interkulturellen Einsatz geehrt werden. Durch das Engagement der Mitglieder
finden vielfältige Aktivitäten statt, die das tolerante und friedliche
Zusammenleben in unserer Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus stärken.
Begleitend zu Angeboten für die Gemeindemitglieder, über Bildungs- und
Freizeitaktivitäten hinaus werden Kulturveranstaltungen für die gesamte
Bevölkerung angeboten. Nicht zuletzt wurde kürzlich der Jüdische Kindergarten
eröffnet, in dem Kinder vieler Konfessionen von einem ebenso vielfältigen
Erzieher-Team betreut werden. Fast beiläufig wird so das Thema Toleranz und
seine Bedeutung für ein friedliches Miteinander in das alltägliche Leben
integriert. Dieses herausragende Engagement soll mit der Preisverleihung geehrt
und gewürdigt werden," begründet das Bündnis seine Entscheidung.
Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe, erinnert in
seiner Begrüßung an den Brandanschlag auf die jüdische Synagoge in Düsseldorf
2001. In Duisburg fanden sich spontan viele Menschen vor der örtlichen Synagoge
zusammen, um ihr symbolischen Schutz zu bieten. Das Bündnis für Toleranz und
Zivilcourage entstand daraus. Jacques Marx, der Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde, bot diesem Bündnis eine räumliche Heimat. "Wir wollen klare Zeichen
setzen, dass Rassismus und Antisemitismus keine Chance in unserer Gesellschaft
haben. Gemeinde und Synagoge sind Teil der Stadtkultur. Wir können stolz darauf
sein, dass wir eine so aktive jüdische Gemeinde haben. Die Gemeinde integriert
die russischen Zuwanderer und bietet sportliche, kulturelle und interreligiöse
Angebote an."
Thiesbonenkamp warnt vor ProNRW und ihrem Kommen nach Duisburg. "Wir wollen
präsent sein bei den Themen, für die wir stehen."
Jacques Marx gehörte 40 Jahre dem Vorstand der Gemeinde an und war 38 Jahre ihr
Vorsitzender. Bei den Wahlen zum Vorstand wird er in diesem Jahr nicht mehr
antreten. Dies wird bei der Preisverleihung bekannt.
"Ich bin stolz auf die Menschen dieser Stadt und ihre soft skills," betont
Oberbürgermeister Adolf Sauerland bei seinem Grußwort. "Das Bündnis wird
nächstes Jahr 10 Jahre alt. Damals war die Gründung wichtig, weil sie
verdeutlicht, dass die Menschen sich gegen jegliche Intoleranz stellen. Die
damalige Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling übernahm die Schirmherrschaft. Ich
führte sie gerne weiter. Die Schirmherrschaft ist nicht nur Freude, sondern auch
Arbeit, die ich aber gerne tue. Die Sprüche von ProNRW werden diese Stadt nicht
erreichen. Haut ab, bleibt aus Duisburg weg," ruft Sauerland dieser Gruppe
entgegen. Sauerland kündigt an dieser Stelle eine Lichterkette zum Schutz der
Marxloher Zentralmoschee an. "Wir Duisburger sind uns der Verantwortung aus der
Geschichte bewusst. Sie trägt uns in die Zukunft. Diese Verantwortung lässt
nicht zu, dass unsere Zukunft beschädigt wird. Wir Duisburger wehren uns
dagegen."
"Integration ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist und auch
scheitern kann," betont Alt-Oberbürgermeister Josef Krings bei einer kleinen
Diskussionsrunde. "Für die Stadt ist Integration ein zentraler Begriff.
Oberbürgermeister Sauerland steht hier an exponierter Stelle. Alle Beteiligten
müssen sich bewegen. Gewaltfreiheit ist das zentrale Thema der Bergpredigt.
Integration kann nur funktionieren, wenn sie gewaltfrei abläuft. Das
Wachpersonal der Synagoge ist angewiesen, nachts das Licht auszuschalten.
Andererseits muss man auch Präsenz zeigen und zu seinem Standpunkt stehen."
Krings erinnert daran, wie die jüdische Gemeinde in den `90er Jahren aus allen
Nähten platzte und ihm Rahmen der IBA -Internationalen Bauausstellung Emscher
Park und der Entwicklung des Innenhafens ein Gelände dort angeboten bekommen
konnte."
"Integration ist kein Wert an sich. Sie muss immer wieder geschaffen werden,"
betont Heinz-Josef Tillmann, katholischer Ehren-Stadtdechant. "Viele Leute
fragten damals, ob es unbedingt eine so große Synagoge geben müsse. Ich musste
damals einem latenten Antisemitismus entgegentreten. Die Geschichte zeigte, dass
alles gutgegangen ist. Wir wissen alle, warum die Polizei vor der Haustüre
steht. Wann wird sie endlich abziehen können? Die Eröffnung der Moschee in
Marxloh ist ein gelungenes Zeichen der Integration. Es gilt, diesen Weg
weiterzugehen, schon allein deswegen, weil viel Überzeugungsarbeit geleistet
werden musste."
Carl Dieter Hinnenberg, früherer evangelischer Superintendent, blickt darauf
zurück, was er in den letzten 40 Jahren von der jüdischen Gemeinde gelernt hat.
Was ist eine Thora? Inbegriff des göttlichen Rechtswillens? Vor 50 Jahren kannte
noch jedes Kind die 10 Gebote. Die Anerkenntnis, dass Gott auch den Anderen als
sein Ebenbild anerkennt? Die Duisburger jüdische Gemeinde ist die real
existierende Thora in Menschenform. KaMa |
Duisburg, 26.
Januar 2010 - Die Stadt Duisburg ehrt auch in diesem Jahr sozial
engagierte Bürgerinnen und Bürger. In vielen Bereichen des täglichen Lebens sind
zahlreiche freiwillig und unentgeltliche „Gute Geister“ tätig, die weit über das
normale Maß hinaus anderen Bürgern unserer Stadt in den verschiedensten
Lebenslagen beistehen und helfen. Dazu gehören beispielsweise Botengänge und
Bringdienste, Hilfen in besonderen Notlagen, aber auch umfangreiche und
langjährige Betreuung und Pflege von Kranken und Behinderten. Eine solche
solidarische Hilfe untereinander ist nicht selbstverständlich, für jede
Gemeinschaft aber unerlässlich und verdient daher besonderen Dank und
Anerkennung.
Aus diesem Grunde sollen nach dem Willen des Rates der Stadt Duisburg auch für
2009 wieder Bürgerinnen und Bürger mit besonderem sozialen Engagement für ihre
Leistungen geehrt werden. Alle Duisburger können Mitbürger benennen, die sich
außerhalb ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit um eine solche Ehrung
verdient gemacht haben. Eine Jury entscheidet letztlich über die eingegangenen
Vorschläge.
Meldungen können schriftlich unter Angabe von Namen, Anschrift und Nennung des
Engagements bis zum 15. März 2010 an das Amt für Soziales und Wohnen,
Schwanenstraße 5-7, 47049 Duisburg, eingereicht werden. Für Fragen steht
Wolfgang Hofstetter unter der Telefonnummer (0203) 283-2454 zur Verfügung.
|
Berlin/Duisburg-Neudorf, 23.
Januar 2010 - Heute gab es Post für den Bürgerverein. Es kam ein
Brief vom Petitionsausschuss des Bundestages und dem
Bundesverkehrsministerium .
Zur ersten Veröffentlichung zur konkreten Lärmsanierung in
Neudorf im Juli 2009 zur Umsetzung ist es jetzt nach
Intervenierung beim Eisenbahnbundesamt und DBProjektbau
Gutachterteam gelungen, weitere 335 Meter Lärmschutzwand zu
erhalten - zuvor 1,565 Kilometer, nun 1,9 Kilometer Gesamtlänge.
Nach Abschluss der Aufnahme aller Güterstrecken im Juni 2005 war
es dem Bürgerverein doch noch gelungen, eine ganze Strecke
zusätzlich auf die eigentlich schon abgeschlossene
Lärmsanierungsliste zu bekommen.
Im September 2003 wurde nach Protesten des Bürgervereins an den
damaligen Bundeskanzler und Verkehrsminister Stolpe nach
Ablehnung die Neudorfer "Rennstrecke" mit bis 2009 240 Zügen
tägliche auf der 2321 längs der Lothar- , Waldhorn und
Steinbruchstraße doch auf die Lärmsanierungsliste gesetzt.
Allerdings gibt es noch zwei Punkte, die zur parlamentarischen
Prüfung durch den Bundestags-Petitionsausschuss anstehen
sollten.
Punkt 1: Erschütterungen
und bedrohlicher Güterzugbetrieb
Forderung:
Langsamfahrstrecke auf der Stecke 2321 im Bereich
Duisburg-Neudorf
Es geht um permanent auftretende Schäden an Gebäuden (Dachziegel
lösen sich und fallen auf die Straße, regelmäßige Kosten für
Dachdecker ca. 1500 Euro alle zwei bis drei Jahre um Sicherheit
zu gewähren), Risse im Mauerwerk, Vitrinen und Duschkabinen
zersplittern durch schwerste Erschütterungen und speziell im
Kreuzungsbereich an der Strecke 2321 in dem Bereich
Duisburg-Neudorf Höhe Einmündung Steinbruchstraße Duisburg-Wedau
durch oftmalige Vollbremsungen.
Leben, Gesundheit und Gebäude sind gefährdet und der Verursacher
verschanzt sich hinter Planfestellung und Paragraph 75 Abs 2 des
Verwaltungsverfahrensgesetzes.
Punkt 2 Unfallvorsorge
Grund: Der Unfall mit Güterzug-Achsbruch in der Nacht zum
Dienstag, den 30. Juni 2009, als im toskanischen Urlaubsort
Viareggio Flüssiggas-Güterwagen explodierten und die
Feuersbrunst reichlich Tote sowie immensen Sachschaden forderte.
Auch deshalb hat und wird es in Deutschland Mahnfeuer gegen den
Bahnlärm, Erschütterungen und Gefahr durch Unfälle mit
Güterzügen geben. |