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„Stengel- u. Brezelverein und Bierclubvilla - neuer historischer Fund bei der Societät |
Die Bierclubvilla,
am Rheinufer in Duisburg-Wanheim, verdankt seiner Entstehung dem
Vorstand der Societät. Der hatte sich nämlich stets geweigert,
im Vereinshaus Bier zum Ausschank
zu bringen. Dies ist sicherlich nicht verwunderlich, unter der
Berücksichtigung, dass z.B. im Jahre 1926 der Weinkellerbestand
stattliche 133.000 Flaschen betrug. Auf den Genuss des kühlen
Gerstensaftes wollten dennoch viele Mietglieder wohl nicht
verzichten und der Bierclub wurde im Jahre 1890 gegründet. Die
Mitglieder
sorgten hier selbst für frischen Nachschub „des kühlen blonden“.
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Historische Schätze der
Societät Duisburg wieder ans Tageslicht gekommen Von Willi Bütefür (Text und Fotos) |
Am 18. April präsentierte die Societät Duisburg e.V.Wappen links), die älteste bürgerschaftliche Vereinigung Duisburgs, die historischen Schätze des Vereins (u.a. Siegel rechts) die schon lange als vermisst galten. Eine besondere Rarität konnte dem Verein von dem leidenschaftlichen „Duisburg Sammler“ Rainhold Stausberg beigestellt werden.
Er hatte schon vor längerer Zeit
die original Stiftungs-Urkunde des Vereins vom Dez. 1792 in
einem Antiquariat erstanden. In dieser Stiftungs-Urkunde sind bekannte Duisburger Namen aufgeführt: Kfm. Jodokus van Kreyfeld Stadtrentmeister Hendrich Keller Kfm. Johann Karl Tuckermann Kfm. Theodor Böninger Kfm. Johann Gerhard Böninger Kfm. G. Wilhelm Carstanjen Börtschiffer Wilhelm van Kreyfeldt
Eine Sensation war auch die
anlässlich des 150- und 175-jährigen Bestehens der Societät
wieder aufgefundenen Chroniken.
Ralf Althoff Kultur- u. Stadthistorisches Museum, Dr. Herbert Hitzbleck (1. Vorsitzender), Helga Goldstrass u. Ursel Weyer Societät Duisburg e.V
Das Gründungshaus der Societät befand sich auf der Kühlingsgasse und wurde 1782 aufgegeben. 1782 kaufte Jodokus van Kreyfeld (er betrieb einen Liniendienst mit seinem Schiff nach Holland) ein Haus am Burgplatz Nr.5 . Die kulturellen Veranstaltungen in der Societät waren sehr beliebt und 1839 musste wegen Platzmangel in ein größeres Haus am Kuhtor (s. Foto) umgezogen werden. 1868 setzte die Societät durch, dass das Düsseldorfer Theater 12 Vorstellungen im Saal der Societät aufführte. Ein Grundstein für die Deutsche Oper am Rhein war damit gelegt worden. Ferner hatten die „Mitglieder-Herren“ hier die Möglichkeit „kostenlos“ Tabak zu rauchen, der von Böninger und Carstanjen im monatlichen Wechsel geliefert wurde. 1874 brannte das Haus aus und es mussten für einen Neubau 43.000Taler aufgebracht werden. Das neue Gesellschaftshaus befand sich dann an der Mülheimer Straße.
Die Übergabe der beiden Chroniken
der Societät Duisburg erfolgte in den neuen, modernen
Vereinsräumen im Obergeschoss der Zoo Terrassen, wo der Verein
nun seit 1975 ansässig ist. Hier treffen sich die
Vereinsmitglieder die zum gutbürgerlichen Mittelstand gehören.
Es finden regelmäßige Treffen statt, um bei interessanten
Gesprächen den Alltagsstress bei einem gemeinsamen Essen und
einem „guten Tropfen“ zu vergessen. Es werden ferner gemeinsame
Besuche zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen im Umfeld
von Duisburg und auch im In- und Ausland durchgeführt. |