Wiesbaden/Duisburg, 5. Oktober
2021 - Der Wald ist Lebensraum für Tiere und
Pflanzen, Erholungsraum für Menschen – und er bindet
Kohlenstoff. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, speicherten die deutschen
Wälder mit ihrem gesamten
Ökosystem im Jahr 2019 rund 8,3 Millionen
Tonnen Kohlenstoff MEHR als im
Vorjahr. Das entspricht
rund 30,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) MEHR.
Die
privaten Haushalte und die Produktionsbereiche wie
beispielsweise die
Industrie, Dienstleistungen oder die Landwirtschaft
sorgten demgegenüber für
einen Ausstoß von rund 879,2 Millionen Tonnen. Damit
entspricht die Zunahme der
Kohlenstoffspeicherung des Waldökosystems im Jahr
2019 rechnerisch 3 % der
jährlichen CO2 Emissionen in Deutschland.
2019 nahm der Kohlenstoffspeicher des
Waldökosystems um knapp ein Drittel weniger zu als
noch im Vorjahr, als die Zunahme umgerechnet 44,3
Millionen Tonnen CO2 betrug. Ein Grund
des geringeren Anstiegs könnten die durch
Trockenheit und Insektenbefall entstandenen
Waldschäden sein. So fand der Großteil der
zusätzlichen Speicherung mit rund 8,4 Millionen
Tonnen Kohlenstoff in den Waldböden statt, während
im stehenden Holz und der sonstigen Holzbiomasse
sogar knapp 90 000 Tonnen weniger Kohlenstoff
gespeichert war als im Vorjahr. Bei dieser
Betrachtung wird der Kohlenstoff nicht
mitbetrachtet, der trotzdem langfristig im aus dem
Wald entnommenen Holz gespeichert bleibt – zum
Beispiel als Bauholz.
Das Waldökosystem ist
ein gigantisches Reservoir an Kohlenstoff, der über
Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte gebunden wird.
Deutschlandweit speichert der Wald insgesamt rund
3,1 Milliarden Tonnen Kohlenstoff – das entspricht
umgerechnet 11,5 Milliarden Tonnen CO2.
Im Jahr 2018 waren es noch 11,4 Milliarden Tonnen.
Dabei ist der Waldboden der größte
Kohlenstoffspeicher: Knapp die Hälfte (46,8 %) des
gesamten Kohlenstoffs in deutschen Wäldern bindet
der Waldboden mit seiner Streu- und Humusauflage,
gefolgt vom sogenannten stehenden Holz (28,9 %), der
sonstigen Holzbiomasse wie Sträucher oder Büsche
(16,0 %) und der sonstigen Biomasse mit 8,3 %.
Waldfläche in Deutschland binnen
knapp 30 Jahren leicht gewachsen
Die Bedeutung des Waldes spiegelt sich auch in
der Fläche wider. Deutschland hatte im Jahr 2020
rund 10,7 Millionen Hektar Wald – das entsprach rund
30 % der Landfläche. In den vergangenen Jahrzehnten
ist die Waldfläche leicht gewachsen – um 1,3 %
gegenüber dem Jahr 2000 und um 2,0 % gegenüber 1992.
Methodischer Hinweis:
Die Angaben zur Kohlenstoffspeicherung des
Waldes stammen aus der Waldgesamtrechnung, die als
Teil der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR)
seit 2006 vom Thünen-Institut für Internationale
Waldwirtschaft und Forstökonomie im Auftrag des
Statistischen Bundesamtes erstellt wird.
Die
Angaben zum CO2-Ausstoß beruhen auf
Berechnungen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen
(UGR) nach dem Inländerkonzept. Zu den Inländern
zählen neben Privatpersonen, die in Deutschland
gemeldet sind, auch die Produktionsbereiche mit Sitz
in Deutschland sowie weitere wirtschaftliche Akteure
wie etwa staatliche Einrichtungen. Die Angaben
zur Waldfläche beruhen auf Angaben der
Flächenstatistik und damit auf Katasterdaten.
Hier wird grundsätzliche Flächennutzung als
"Wald" nachgewiesen – aktuelle Entwicklungen, wie
Dürreschäden in den Wäldern, werden hier nicht
abgebildet.
Des Weiteren ist zu beachten,
dass die Position "Gehölz" seit 2016 nicht mehr zu
den Waldflächen zugeordnet ist, sondern als eigene
Position nachgewiesen wird.
CO2-Emissionen im Bereich
Wohnen seit dem Jahr 2000 um 14 % gesunken Wiesbaden/Duisburg, 8. September 2021 -
Ob durch Heizen, die Nutzung von Warmwasser oder
Strom – im eigenen Zuhause verbrauchen private
Haushalte die meiste Energie. Damit
verbunden ist immer auch die Freisetzung von
Kohlendioxid (CO2).
Die CO2-Emissionen, die
private Haushalte im Bereich Wohnen verursachen,
lagen im Jahr
2019 bei 219 Millionen Tonnen. Das waren 14 %
weniger als im Jahr 2000, wie
das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. In
jenem Jahr wurde für die
Haushalte im Bereich Wohnen ein Ausstoß von 256
Millionen Tonnen CO2
ermittelt.
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