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Kindeswohlgefährdungen 2022: Neuer Höchststand mit 4 % mehr Fällen als 2021
Destatis

Wiesbaden/Duisburg, 3. August 2023 - Nach einem leichten Rückgang im Corona-Jahr 2021 hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben die Jugendämter im Jahr 2022 bei fast 62 300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt.
Das waren rund 2 300 Fälle oder 4 % mehr als im Jahr zuvor. In weiteren 68 900 Fällen lag 2022 nach Einschätzung der Behörden zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber ein erzieherischer Hilfebedarf vor (+2 %). Geprüft hatten die Jugendämter im Vorfeld insgesamt 203 700 Hinweismeldungen, bei denen der Verdacht auf eine mögliche Gefährdung von Kindern oder Jugendlichen im Raum stand (+3 %).

• Jugendämter meldeten 2022 rund 62 300 Kindeswohlgefährdungen
• 2 % weniger latente, aber 10 % mehr akute Kindeswohlgefährdungen als 2021
• Etwa vier von fünf betroffenen Kindern waren jünger als 14 Jahre
• Hinweise von Polizei und Justiz haben sich in zehn Jahren mehr als verdreifacht



Kinderschutz: Kindeswohlgefährdungen leicht gesunken, bleiben aber auch 2021 auf hohem Niveau
Wiesbaden/Duisburg, 12. August 2022 -
Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen ist - nach ihrem Höchststand im ersten Corona-Jahr 2020 - im zweiten Jahr der Pandemie leicht gesunken:2021 haben die Jugendämter in Deutschland bei über 59 900 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt.
Das waren rund 600 Fälle oder 1 % weniger als im Vorjahr.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Fälle, bei denen die Behörden nach Prüfung des Verdachts zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber einen Hilfebedarf festgestellt haben, gleichzeitig um knapp 2 % gestiegen (+ 1 100 Fälle): 2021 meldeten die Jugendämter fast 67 700 Fälle von Hilfebedarf. Im zweiten Corona-Jahr haben die Kindeswohlgefährdungen damit den zweithöchsten Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 und die Fälle von Hilfebedarf einen neuen Höchststand erreicht.

• Jugendämter melden im zweiten Corona-Jahr 1 % weniger Kindeswohlgefährdungen, aber knapp 2 % mehr Fälle von Hilfebedarf
• Fast jedes zweite gefährdete Kind war jünger als 8 Jahre
• In jedem fünften Fall wurden mehrere Arten von Vernachlässigung oder Gewalt festgestellt
• Die meisten Hinweise kamen von Polizei und Justiz, die zuverlässigsten von den Kindern