Konstanz/Duisburg,
10. November 2023 -
Immer wieder fordert die "Letzte Generation" während
ihrer Aktionen die Einrichtung eines
Gesellschaftsrats. Nicht zuletzt aufgrund der
wiederkehrenden Straftaten und dieses Ansinnens
zeigt sich der Konstanzer Politik- und
Kommunikationsberater überzeugt davon, dass es der
Bewegung im Kern um eine Überwindung des
repräsentativen Systems geht. Er erklärt seine
Einschätzung hierzu wie folgt:
Die
Unsinnigkeit der Aktionen der letzten Generation
wird immer größer. Nachdem nun auch Hochschulen -
der Ort der Innovation, an dem Wissenschaftler daran
arbeiten, bessere Möglichkeiten der Anpassung an die
Klimaveränderung zu erarbeiten - mit Farbe besprüht
und bewusst immer neue wichtige Verkehrsadern
blockiert werden sollen, offenbaren sich immer
größere Kollateralschäden für den tatsächlichen
Anspruch zu mehr Umweltschutz und
Schöpfungsbewahrung. Nicht nur, dass die
Klimaaktivisten eine Doppelmoral leben. Sie gehören
zu einer in Watte gepackten Generation, der durch
eine Laissez-Faire-Erziehung suggeriert wurde, dass
sie sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung
grenzenlos selbst verwirklichen können.
Ihnen fehlt es an jeglicher Konfrontation mit
tatsächlich existenziellen Nöten und Krisen. Sie
haben es nicht gelernt, sich mit Problemen
auseinanderzusetzen. Stattdessen reagieren sie
trotzig und infantil auf Herausforderungen der Zeit.
Sie wurden in einem Übermaß von Verantwortung und
Aufgaben ferngehalten, ein konstruktiver Sinn für
ihr Hiersein wurde ihnen nicht vermittelt. Sie
bewegen sich in der Orientierungslosigkeit eines
pampernden Wohlstands, ohne ein Limit zu kennen.
Schranken wurden ihnen nicht gesetzt, entsprechend
maßen sie sich an, der Gesellschaft ihre Sicht auf
die Welt aufoktroyieren zu können. Realitätsfern
erheben sie Machtansprüche, verlieren sich
gleichzeitig aber in einer störrischen
Destruktivität und dem naiven Aufbegehren gegen eine
demokratische Ordnung, die ihnen aus ihrer Sicht zu
wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt. Doch mit ihrem
ersten Schritt der Forderung eines sogenannten
Gesellschaftsrates, mit dem die gewählten
Volksvertreter umgangen werden sollen, öffnen sie
die Türen für die Erosion der derzeitigen
Staatsform. Auch diesen Anfängen müssen wir wehrhaft
gegenüberstehen und sie bremsen.
Im Anspruch
an eine Umwälzung des derzeitigen repräsentativen
Systems in Richtung oligarchischer und anarchischer
Strukturen geht es ihnen nicht mehr um den
Umweltschutz. Wäre es anders, würden sie damit
beginnen, ihren eigenen Lifestyle zu ändern. Der
Rechtsstaat darf sich von solchen Gruppierungen
nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Ihnen muss
aufgezeigt werden, dass die Mehrheit in diesem Land
ihre Forderungen nicht unterstützt - und es für die
Radikalen keine Berechtigung gibt, Verständnis für
ihr eigenes Scheitern irgendjemandem abzunötigen.
Dass die Menschen in Deutschland
mittlerweile die Nachhaltigkeit nicht mehr als eines
der drängenden Themen wahrnehmen, ist nicht zuletzt
diesem völlig abwegigen Engagement zu verdanken, mit
dem man den eigentlichen Zielen einen Bärendienst
erwiesen hat - und nunmehr schlichtweg mit Nötigung,
Moralisierung und Bevormundung das Interesse an
einer Mitwirkung an der Transformation in der
Bevölkerung gegen Null gedrückt hat. Diese
Versündigung ist weitaus größer als jene Folgen, die
wir mit einer pragmatischen Klimapolitik
hinterlassen. Denn sie sind sehr viel geringer, als
uns oftmals in der Aufgeregtheit und Hysterie dieser
Tage vermittelt werden soll.
Wir haben bis
heute keine abschließende Klärung über das
multifaktorielle Geschehen und die Dynamik der
perspektivischen Temperaturschwankungen auf unserem
Globus. Nicht nur die Aktivisten, sondern auch
manche Wissenschaftler wollen uns weismachen, dass
durch die ausschließlich anthropogene Verantwortung
eine enorme Einflussmöglichkeit auf die Erderwärmung
besteht. Mit dieser These sind sie in der Lage, die
Zivilisation ideologisch zu disziplinieren - ohne
aber Kritik an ihren Aussagen zuzulassen.
Solch einem Versuch der Verbreitung einer
Klimapropaganda müssen wir auch deshalb widerstehen,
weil sie Potenzial zur Nachahmung besitzt.
|