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"Noch"-Bundeskanzler Scholz gratuliert Donald Trump
Das Pfeifen im Wald?
PM Bundeskanzleramt, Jochem Knörzer

Wiesbaden/Duisburg, 7. November 2024 - Mit Donald Trump hat ein verurteilter Krimineller die 47. US-Präsidentschaftswahl gewonnen.
Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz, der schwächste Kanzler seit 1949, mit der Ausstrahlung eines Regenschirmständers, gratulierte ihm in einem Statement und betonte, dass Deutschland ein verlässlicher transatlantischer Partner bleibe.
„Gemeinsam können wir viel mehr durchsetzen als gegeneinander“, so Scholz.  
Das hört sich dann "nach dem Pfeifen im Wald an".


Die Pressemitteilung des Bundeskanzleramtes
Bundeskanzler Scholz: Die Amerikanerinnen und Amerikaner haben gewählt. Donald Trump hat die Wahl klar gewonnen. Dazu gratuliere ich ihm. Präsident Trump wird sein Amt in einer Zeit großer Herausforderungen und Krisen antreten. Bei ihrer Bewältigung kommen den Vereinigten Staaten und ihrem Präsidenten eine zentrale Rolle zu. Deshalb hat eine Präsidentschaftswahl in den USA immer Auswirkungen über Amerika hinaus. Noch ist die neue amerikanische Regierung nicht im Amt. An vielen Stellen wird sie ihren künftigen Kurs erst selbst noch definieren. Für uns ist deshalb umso wichtiger, dass wir weiter unsere Gesprächskanäle nach Washington nutzen, dass wir schnell Arbeitsbeziehungen mit der künftigen US-Regierung aufbauen und unsere Standpunkte angleichen. Sicher wird vieles unter einer von Donald Trump geführten Regierung anders. Das hat Donald Trump auch immer öffentlich klargemacht.

Unsere Botschaften sind klar:
Erstens. Deutschland bleibt ein verlässlicher transatlantischer Partner. Wir wissen um den Beitrag, den wir für diese Partnerschaft leisten und auch in Zukunft leisten werden. Das gilt auch mit Blick auf die Bedrohung, die Russland nach Auffassung aller NATO-Alliierten für die Sicherheit im euroatlantischen Raum darstellt.
Zweitens. Die Europäische Union muss eng zusammenstehen und geschlossen handeln. Als deutscher Bundeskanzler wirke ich darauf hin. Ich habe mich heute mit Präsident Macron ausgetauscht. Morgen treffen wir in Budapest die anderen Staats- und Regierungschefs aus Europa. Wir werden uns dort eng abstimmen und das auch in den kommenden Wochen fortsetzen. Alle europäischen Länder haben in den vergangenen Jahren mehr Verantwortung übernommen – für die Sicherheit unseres Kontinents, für die Unterstützung der Ukraine, für die Unabhängigkeit Europas in Wirtschafts- und Energiefragen. Das alles sind und bleiben Themen, in denen wir als Europäer gemeinsame Interessen mit den USA haben. Darauf werden wir aufbauen.

Daraus folgt mein dritter Punkt. Von der transatlantischen Partnerschaft profitieren beide Seiten. Die EU und die USA sind zwei ähnlich große Wirtschaftsräume, verbunden durch die engsten wirtschaftlichen Beziehungen weltweit. Deutschland und die Vereinigten Staaten sind sich in einer über Jahrzehnte gewachsenen Partnerschaft – ja, Freundschaft – verbunden. Unsere menschlichen Verbindungen in die USA sind enger als in jedes andere Land außerhalb Europas. Millionen amerikanische Bürger haben deutsche Wurzeln.

Deshalb gilt: We are better off together! Gemeinsam können wir viel mehr durchsetzen als gegeneinander.
Einen letzten Gedanken möchte ich noch anschließen. Wir alle haben den Wahlkampf in den USA in den zurückliegenden Wochen miterlebt. Wir haben gesehen, wie sehr die Amerikanerinnen und Amerikaner zwischen den beiden großen politischen Lagern gespalten sind, und auch, wie sehr das auch Familien, Freunde, Kolleginnen und Kollegen – ja, ein ganzes Land – zerreißen kann. Meine feste Überzeugung ist: Ein Land ist umso größer und stärker, je enger seine Bürgerinnen und Bürger zusammenstehen. Ich wünsche mir, dass wir in Deutschland zusammenbleiben. Wir mögen unterschiedliche politische und gesellschaftliche Auffassungen haben, aber wir leben in einem Land. Uns eint mehr, als uns trennt. Auch dieser Gedanke gehört für mich hierher, nicht nur am heutigen Tag. Schönen Dank.