Duisburg, 01. September 2018 - Der Rat
der Stadt Duisburg bittet die Wirtschaftsbetriebe Duisburg
(WBD), den Personalbestand im Bereich der Abfallaufsicht
dergestalt aufzustocken, dass die Mitarbeiter in diesem
Fachbereich dem Begriff “Aufsicht” wirklich gerecht werden
können.
Duisburg hat nicht nur in der Wahrnehmung durch die
Bürgerinnen und Bürger ein “Müllproblem”. Ordnungswidrig
entsorgter Müll, wilde Kippen, unangemeldet an den
Straßenrand gestellter Sperrmüll und Verunreinigungen der
Straßen und Gehwege häufen sich zunehmend. Ganz
Deutschland kann in der Presse „den traurigen Niedergang
des Stadtteiles Marxloh“ verfolgen. Mit „Müllberge, Lärm
und Rattenbefall“ schildert Oberbürgermeister Sören Link
persönlich die Lage in diesem Stadtteil. Dieser dient
mittlerweile nur noch als Witzvorlage bei Comedygröße Atze
Schröder in der 1LIVE Köln Comedy Nacht XXL, mit fataler
Außenwirkung.
Beim Ordnungsamt sind über die WBD
derzeit 18 Mitarbeiter im Bereich der Abfallaufsicht
tätig, davon zwei im Innendienst. Unter Berücksichtigung
des Urlaubsanspruchs und des Krankenstandes verbleiben bei
wohlwollender Betrachtung somit rund 14 ständig im
Außendienst verfügbare Mitarbeiter, die ausschließlich im
Rahmen der Frühschicht tätig sind. Ausnahmen bilden hier
die sogenannten “Null Toleranz-Aktionen”, bei denen die
Mitarbeiter auch im 2-Schichten-Betrieb gemeinsam mit dem
Sonderaußendienst tätig sind.
Im regulären Betrieb
bei ausschließlicher Frühschicht sind die Mitarbeiter der
Abfallaufsicht nahezu ausschließlich mit dem Abtransport
wilder Müllkippen und nicht angemeldeten Sperrmülls
beschäftigt. Dieser wird an Ort und Stelle auf Hinweise
nach dem Verursacher überprüft, sodann bei den
Wirtschaftsbetrieben der Abtransport veranlasst. Ein
zweites Aufgabenfeld umfasst das Kennzeichnen von
Schrottautos und die Überwachung der Frist bis zur
Abschlepp-Freigabe.
Allein die vorgenannten Arbeiten bei steigenden Fallzahlen
und gleich bleibender Mannstärke zu erfüllen erfordert ein
Höchstmaß an Motivation und Manpower. Von einer wirklichen
“Aufsicht” kann daher bestenfalls im Rahmen der “Null
Toleranz-Aktionen” die Rede sein, die aber – ebenfalls
personalbedingt – viel zu selten stattfinden können.
Das Aufstellen von Verbotsschildern mit Androhung
drastischer Strafen alleine führt sichtbar zu keinem
Erfolg. Nur eine nachhaltige Präsenz der Abfallaufsicht
und ein konsequentes Verhängen von Bußgeldern bei
festgestellten Ordnungswidrigkeiten an Ort und Stelle
werden die Verursacher auf Dauer zum Umdenken bewegen. Von
einer solch nachhaltigen Präsenz der Abfallaufsicht ist
Duisburg aber bei durchschnittlich zwei Mitarbeitern pro
Stadtbezirk weit entfernt.
Die zusätzlich
benötigten Stellen könnten durch die Mehreinnahmen bei
Bußgeldern refinanziert werden.
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