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Archiv Politik aktuell: Dezember 2011 |
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Demokratie e.V. warnt vor Abwahlboykott
CDU diskutiert Aufruf zu Nichtbeteiligung an
Sauerland-Bürgerentscheid
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Köln/Duisburg, 7. Dezember 2011 -
Die Initiative „Mehr Demokratie“ hat die Duisburger CDU vor
einem Aufruf zum Boykott des Bürgerentscheids über die
Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) gewarnt.
„Da genug Bürger den Abwahlantrag unterschrieben haben, ist
die CDU in der Pflicht, sich der Auseinandersetzung zu
stellen“, sagte Landesgeschäftsführer Alexander Slonka.
Alles andere sei zum Schaden der Demokratie.
Der CDU-Vorsitzende Thomas Mahlberg hatte gegenüber der NRZ
erklärt, dass der Kreisverband der Partei sich zwar noch
nicht festgelegt habe, er aber davon ausgehe, dass die CDU
ihre Mitglieder zum Fernbleiben von der Urne aufrufen werde.
„Wir werden deutlich machen, dass die Abwahl mit den
Konsequenzen aus der Loveparade-Tragödie nichts mehr zu tun
hat, sondern nur noch eine politische Veranstaltung ist“,
begründete Mahlberg das Vorhaben.
„ Ob die Mehrheit der Duisburger für oder gegen die Abwahl
von Sauerland ist, wird sich nur zeigen, wenn sich alle
Parteien mit voller Kraft am Wahlkampf beteiligen und die
Bürger zur Stimmabgabe mobilisieren“, so Mehr
Demokratie-Geschäftsführer Slonka. Er fordert die CDU
deshalb auf, sich der Abwahldebatte zu stellen und für ihren
Oberbürgermeister zu werben. Dass die Christdemokraten auf
ein Scheitern des Abwahlbegehrens am Quorum spekuliere,
beweise erneut die Schädlichkeit solcher Hürden. Laut
Gemeindeordnung ist ein Abwahlantrag nur dann erfolgreich,
wenn die Mehrheit dafür mindestens 25 Prozent aller
Stimmberechtigten ausmacht. Rund 92.000 Duisburger müssten
also mindestens für die Abwahl von Sauerland stimmen.
„ Weil solche Hürden zum Ignorieren von Abstimmungen
geradezu einladen, war eine Boykott-Debatte wie jetzt in
Duisburg leider zu erwarten. Quoren sind aber eine Belohnung
der Sofa-Demokratie, in der die Bürger nur Zuschauer sind“,
meint Slonka. Mehr Demokratie setzt sich deshalb dafür ein,
dass bei Wahlen und Abstimmungen nur die Wähler eine Rolle
spielen, die an einer Abstimmung teilnehmen.
Rund 68.000 Duisburger hatten im Sommer das Bürgerbegehren
für die Abwahl des Duisburger Oberbürgermeisters
unterschrieben. Hintergrund des Abwahlantrags sind Vorwürfe
gegen Sauerland wegen der Genehmigung der Loveparade im
vergangenen Jahr, bei der 21 Menschen durch ein Unglück zu
Tode gekommen waren. Der Abwahlentscheid findet am 12.
Februar statt.
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Logport-Hinweisschilder auf der Autobahn - Manchmal steht SPD drauf, aber BL ist drin Jochem Knörzer
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Duisburg, 6. Dezember 2011 - Rainer Bischoff, SPD-Landtagsabgeordneter aus Rheinhausen, musste sich ein wenig wie der Nikolaus fühlen, als er gestern verkündete, dass die Logport-Beschilderung an den Autobahnabfahrten kommen wird. Die ersten Schilder sollen noch vor Weihnachten kommen. So weit, so gut. Gut für die Rheinhausener, vielleicht auch ein bisschen für die ebenfalls leidgeprüften Hochfelder auf der anderen Rheinseite.
Allerdings schmückt sich
Herr Bischoff und die SPD ein wenig mit blauen Federn auf hellblauem Grund. Wie hier unter dem 22.November 2010 nachzulesen ist, ist die Wählergruppe Bürgerlich-Liberale (BL) Initiator des Antrags 'Die Verwaltung wird beauftragt dahingehend auf den Landesbetrieb Straßen NRW einzuwirken, dass auf den Bundesautobahnen A
40 und A 57 eine adäquate Vorwegweisung auf den Logistikstandort "Logport I" vorgenommen wird'. Neben BL-Ratsherr Peter Bettermann, der Mitglied der SPD-Ratsfraktion ist, sind Mitglieder der BL auch in Ratsausschüssen in der SPD-Fraktion vertreten.
Ob Rot oder Hellblau-Blau oder Hellblau auf rotem Grund, die Autobahnschilder können nur der Anfang sein. Der nächste, ganz dringende Schritt ist der mehrspurige (Aus)Bau der Logistik-Umgehungsstraße in Hochfeld.
Damit sich die schweren Lkws nicht mehr rund um die Uhr ihren Weg durch die engen Hochfelder 'Tempo-30-Wohngebiete' bahnen. Wie sieht es aus, Herr 'Nikolaus' Bischoff, der Geschenke-Sack ist doch noch nicht leer! Oder?
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Haushaltsberatungen 2012: „Schwierig,
aber aussichtsreich“
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Zu den bevorstehenden Haushaltsberatungen
nimmt Hermann Dierkes, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE
LINKE wie folgt Stellung:
Duisburg, 2. Dezember 2011 - „Im Rahmen der Kooperation mit
SPD und Grünen werden wir uns dafür einsetzen, dass der
haushaltspolitische Kurs der Ratsmehrheit in den letzten
beiden Jahren fortgesetzt wird: Sinnvolles,
bürgerfreundliches Sparen, kein Kahlschlag bei sog.
freiwilligen Leistungen, keine unzumutbaren Kürzungen, keine
Privatisierungen von öffentlichen Aufgaben, moderate
Einnahmesteigerungen und strukturelle Verbesserungen im
Haushaltsgeschehen. Letzteres bedeutet, dass erst einmal
Geld in die Hand genommen werden muss, um Dinge auf neue
Gleise zu setzen, um in den Folgejahren nachhaltige
Haushaltserleichterungen zu erzielen (z.B. energetische
Sanierung, verbesserte Sozialeinrichtungen und
Hilfsangebote). Ein schwieriger Weg, der Politik und
Verwaltung bis ins kommende Frühjahr wieder viel Arbeit
abverlangen wird, aber auch ein aussichtsreicher Weg.
Überörtliche Berater können dabei Sinn machen. Was wir aber
nicht brauchen, sind Schema-F-Rezepte und kostspielige
private Agenturen.
Die Ergebnisse unserer Haushaltspolitik der letzten Jahre,
gerechtere Verteilungskriterien bei den GFG-Mitteln des
Landes, die geplante Entschuldungshilfe, bei der unsere
Stadt über 5 Jahre jeweils knapp 52 Mio. Euro erhalten würde
sowie die endlich begonnene Entlastung der kommunalen Ebene
bei gesetzlichen Pflichtaufgaben wie der Kostenübernahme der
Grundsicherung im Alter durch den Bund eröffnen uns neue
Handlungsspielräume. Dafür hat auch DIE LINKE lange Jahre
gekämpft. Noch steht nicht fest, in welcher genauen
Größenordnung Duisburg Haushaltsverbesserungen durch die
vorgesehene Pflichtteilnahme am Entschuldungsprogramm des
Landes erbringen muss. Die letzten Entscheidungen auf
Landesebene stehen noch aus. Mit aller Vorsicht lässt sich
jetzt schon sagen: Der Abbau des aktuellen Jahresdefizits
von 200 Mio. Euro, der Haushaltsausgleich bis 2017 und eine
nachhaltige Trendwende für unsere überschuldete Stadt
scheinen erreichbar, obwohl noch viele Unsicherheitsfaktoren
im Spiel sind, nicht zuletzt die Konjunkturentwicklung.
Wir werden uns auch dafür einsetzen, dass die Eckpunkte und
Vorhaben des Haushalts 2012 frühzeitig der Öffentlichkeit
vorgestellt und diskutiert werden können.“
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