Herr Oberbürgermeister, meine Damen und
Herren,
seit vergangenem Montag steht fest, dass der heutige Tag unter
völlig anderen Vorzeichen steht als die meisten von uns dachten. Ich
werde mich hier heute kurz fassen, da es sicher nicht an der Zeit
ist Wünsche zu äußern, die unseren Haushalt belasten. Im Gegenteil,
hier geht es darum die ursprünglich veranschlagten 162 Mio.
Neuverschuldung zu senken und einen ausgeglichenen Haushalt in 2012
nicht zu gefährden.
Mit Steuererhöhungen werden wir dies nicht schaffen. Höhere
Hebesätze bringen erfahrungsgemäß weniger Einnahmen. Bei der
Gewerbesteuer gefährdet dies Arbeitsplätze, bei der Grundsteuer
belastet es Häuslebauer und Mieter, bei der Hundesteuer fördert es
Unehrlichkeit und volle Tierheime.
Das Konzept Programme aufzulegen, die Gewerbeansiedlungen
ermöglichen ist langfristig richtig, hilft uns aber kurzfristig
nicht. Für Konzepte die das Image der Stadt verbessern, gilt
dasselbe. Bedauerlicherweise sind wir jetzt nun aber mal in einer
Situation in der nur die kurzfristigen Erfolge zählen. Hieran hat
der Regierungspräsident leider keine Zweifel gelassen. Die
Streichung des hervorragenden „Praktikantenkonzepts“ ist hier nur
ein Beispiel.
Als Bürger Union fordern wir eine genaue Überprüfung der Vorschläge
der Gemeindeprüfungsanstalt mit dem Ziel den Großteil umzusetzen.
Wir sind auch dafür bisherige Tabu-Themen anzufassen. Für uns ist es
völlig unverständlich wie wir einen in dieser Höhe defizitären
Kulturhaushalt hinnehmen können. Rund 17 Mio. dieses Defizites
werden durch Stadttheater und der Deutschen Oper am Rhein
verursacht. Ist es wirklich unzumutbar 15 Minuten weiter nach
Düsseldorf zu fahren und dort das zum Teil noch bessere Programm zu
sehen? Auch dem Vorschlag der FDP die städtische
Wohnungsbaugesellschaft Gebag zu verkaufen wären wir bereit uns
anzuschließen. Von „Nice to have-Veranstaltungen wie den World-Games
sollten wir Abstand nehmen und finanzielle Risiken vermeiden.
Meine Damen und Herren, seit vielen Jahren wird unser Haushalt durch
den Solidarpakt Ost erheblich belastet. Leider können wir als
Kommunalpolitiker hier nur bedingt Einfluss nehmen. Es ist aber
wichtig, dass wir alle dazu beitragen den ja bereits vorhandenen
öffentlichen Druck aufrecht zu erhalten und jede Gelegenheit nutzen
auf allen politischen Ebenen energisch zu protestieren. Der
Unterstützung unserer Bevölkerung können wir uns sicher sein.
Tausende Bürger haben dies an unseren Ständen mit ihrer Unterschrift
bestätigt. Herr Oberbürgermeister, ich habe Ihnen vor einigen Wochen
bereits 5.000 Unterschriften übergeben. Ich möchte diese Gelegenheit
hier heute nutzen und Ihnen weitere Unterschriften übergeben.
Insgesamt sind es nun über 10.000.
Meine Damen und Herren, vor rund 3 Wochen hat die Bürger Union im
Rahmen einer Sponsoren-Veranstaltung gegenüber der Presse erklärt
den Haushalt ablehnen zu wollen. Seit vergangenem Montag ist jedoch
alles anders. Was sich seit dem abspielte stinkt zum Himmel. Der
Haushalt wurde im Herbst eingebracht, nur eine Woche vor der
Verabschiedung überbringt uns Büssow seine Verfügung und empfiehlt
ihn nicht zu verabschieden. Der sozialdemokratische OB-Kandidat
Brandt geht nur Stunden später an die Öffentlichkeit mit seinem
5-Punkte Programm. Dies alles soll kein abgekartetes Spiel gewesen
sein? Wer‘s glaubt wird selig. Die Äußerungen in vielen Leserbriefen
zeigen mir zudem, dass auch unsere Bürger und Bürgerinnen da draußen
dies erkannt haben. Wenn sich da mal nicht jemand ein Eigentor
geschossen hat.
Die Bürger Union jedenfalls hält die heutige Verabschiedung des
Haushaltes und die Vorlage des HSK im März für einen gangbaren Weg
Wir stimmen zu.
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