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Führung verspielt, Punkt gewonnen

Duisburg, 08. November 2019 - 18. Spieltag - VfB Frohnhausen - SF Hamborn 07 3:3 (2:2)
Ein sehr intensives Spiel, das dem ein oder anderen Akteur, Zuschauer oder Verantwortlichen auf beiden Seiten sicherlich eine Menge Nerven gekostet haben dürfte, erlebten die Zuschauer am Sonntagnachmittag beim Landesliga-Spiel zwischen dem VfB Frohnhausen und den Sportfreunden Hamborn 07.

3:3 hieß es am Ende beim Duell zwischen den fünftplatzierten Gastgebern und dem Aufsteiger aus Hamborn, der damit im dritten Spiel hintereinander ungeschlagen bleibt. André Meier (6.) und Tim Keinert (28.) brachten die zunächst völlig entfesselt aufspielenden Löwen mit 2:0 in Führung. Kevin Zamkiewicz (28.), Samir Laskowski (43.) und Kim Dedek (54.) drehten in einer Schwächephase der Hamborner zwischenzeitlich die Partie zu Gunsten der Gastgeber, ehe Oguzhan Cuhaci 10 Minuten vor Schluss den mehr als verdienten Ausgleich für „07“ markieren konnte (80.).

Löwen-Trainer Michael Pomp wusste das Ergebnis nach der Partie zunächst nicht richtig einzusortieren, war doch für sein Team an diesem Tag zum einen durchaus mehr drin, zum anderen aber auch eine Niederlage greifbar nahe.

„Das war eine richtige Achterbahn der Gefühle heute. Ich bin total platt und mega glücklich, aber auf der anderen Seite auch richtig enttäuscht“, versuchte der Hamborner Übungsleiter seine Gemütslage in Worte zu fassen. „Wie man das Ergebnis nun bewertet , darf jedem selbst überlassen bleiben. Ich weiß selbst nicht, ob ich das Unentschieden gut oder schlecht finden soll. Am langen Ende muss man sagen: Wir wollten einen Punkt, und den haben wir auch geholt“, so der 07-Coach mit abschließendem Fazit.

Hamborn legt zur Überraschung der Gastgeber in Essen forsch los und ist vom ersten Moment an maximal präsent. Verdienter Lohn ist das frühe 0:1 durch André Meier in der 6. Minute. „07“ setzt nach, bleibt am Ball und bestimmt das Geschehen auf dem Feld.

„Zu diesem Zeitpunkt waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten den besseren Plan. Frohnhausen ist mit uns überhaupt nicht zurecht gekommen“, zeigte sich Michael Pomp im Nachgang beeindruckt vom Spiel seiner Elf. Als Tim Keinert nach rund einer halben Stunde das 0:2 markiert, schien sich die große Überraschung anzubahnen. „Schien“, denn Hamborn verlor plötzlich den Faden. „Nach dem 2:0 haben wir irgendwie unseren Plan vergessen und Dinge gemacht, die wir einfach nicht können“, kommentierte Michael Pomp den plötzlichen Bruch im Spiel der Löwen.

Den Hambornern entgleitet die Spielkontrolle, plötzlich ist Hektik auf dem Platz. Nervosität breitet sich unter den Löwen aus, zumal Frohnhausen jetzt erste gefährliche Möglichkeiten kreiert. Nach einer unglücklichen Abwehraktion im Strafraum der Hamborner entscheidet der Unparteiische auf Handelfmeter für die Gastgeber.

„Ob das ein Elfmeter war, wage ich zu bezweifeln, aber in dieser Situation sind wir dumm zum Ball gegangen“, haderte Michael Pomp ein wenig mit der Szene. Frohnhausens Top-Scorer Kevin Zamkiewicz ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum 1:2 Anschlusstreffer (38.).

Wenig später zappelt der Ball erneut im Hamborner Netz, doch Referee Rolf Kramer verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Viel half es den Löwen nicht, die in dieser Phase völlig die Ordnung verloren hatten: Der Ausgleich fiel dann doch noch vor der Pause durch einen Treffer von Samir Laskowski (43.), als die Löwen-Deckung erneut schlecht sortiert war.

In der Pause schütteln sich die Hamborner, nehmen sich für den zweiten Durchgang viel vor, doch der Start ist ernüchternd. Zu groß ist in den Hamborner Reihen noch die Verunsicherung durch den schnellen Ausgleich. „Wir sind mit zu wenig Selbstvertrauen in die Zweikämpfe gegangen,“ sah Michael Pomp mehr Kätzchen denn Löwen auf dem Feld.

Die prompte Folge war das 3:2 durch Kevin Dedek, der damit die Partie komplett für seinen VfB drehte (54.). „In diesem Moment sprach nicht mehr viel für uns, weil man sagen muss, dass wir das Heft des Handels komplett an Frohnhausen abgegeben hatten“, gestand Michael Pomp ein, sein Team zwischenzeitlich auf der Verliererstraße gesehen zu haben.

Es kommt dann aber anders. Nach einigen taktischen Umstellungen und Wechseln fangen sich die Löwen, pressen besser und verschaffen sich wieder mehr Luft. Plötzlich ist „07“ wieder am Drücker und erarbeitet sich auch wieder Chancen. „Die hätten für ein weiteres Spiel gereicht, davon zwei mindestens Hundertprozentige“, verzweifelte Michael Pomp an der jedoch mangelnden Chancenverwertung. Es spricht für den Charakter der Löwen, sich hiervon nicht beeindrucken zu lassen, sondern weiter nach vorne Gas zu geben. Nach einem Standard ist es dann Oguzhan Cuhaci, der das Leder zum wohlverdienten 3:3 im Tor des VfB unterbringen kann (80.). Es folgt ein weiterer Sturmlauf der Hamborner, die die nun etwas konsterniert wirkenden Gastgeber förmlich überrennen. Es sollte aber am Ende zu keinem weiteren Treffer mehr reichen.

Trotz aller möglicher Enttäuschung hofft Michael Pomp auf positive Folgeerscheinungen: „Vielleicht bekommen wir aus dem heutigen Spiel noch mehr Lust, diese Investitionen weiter ins Spiel zu bringen, um in der nächsten Woche weiter punkten zu wollen.“

Das Remis reicht den Löwen zunächst zum Verbleib auf Rang 14, da die Verfolger SV Wermelskirchen (1:1 gegen den DSV 1900) und VfB Speldorf (0:1 beim MSV Düsseldorf) nicht dreifach punkten konnten.

Einen wichtigen Schritt nach vorn könnte das Team von Michael Pomp dann am letzten Spieltag vor der Winterpause machen, wenn der Duisburger SV 1900 - derzeit mit einem Zähler Vorsprung auf die Löwen - am kommenden Sonntag zum Stadtduell im Holtkamp gastiert (Anstoß 14.15 Uhr). Mit einem Sieg könnte „07“ nicht nur am DSV 1900 vorbeiziehen, sondern möglicherweise auch den SV Burgaltendorf angreifen, der zwei Punkte voraus auf Platz 12 rangiert und bei der SpVgg Steele antreten muss.

Ob auf Rang 12, 13 oder 14: In jedem Fall wäre es nach Wochen im Tabellenkeller ein schöner Zwischenerfolg für die Löwen, auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern zu können.

VfB Frohnhausen: Razic, Mansoori, Sukow, Hendricks, Götze, Zamkiewicz, El Hamad (60. Özgür Akcapinar), Dedek, Laskowski, Issa, Varyabetyan (37. Disci)
SF Hamborn 07: Sadiklar, Schütz (63. Rasaq), Neul, Stuber, Keinert, Cuhaci, Meier (88. Namoni), Ay (80. Forbeck ), Grevelhörster (90. Gesemann), Gronemann, Herzog
Schiedsrichter: Rolf Kramer (SSV 07 Sudberg)
Tore: 0:1 Meier (6.), 0:2 Keinert (28.), 1:2 Zamkiewicz (38. Strafstoß), 2:2 Laskowski (43.), 3:2 Dedek (54.), 3:3 Cuhaci (80.)
Gelbe Karten: Zamkiewicz (8. Handsoiel), Keinert (43. Foulspiel), Hendricks (45. +2 Foulspiel), Ay (56. Foulspiel), Issa (63. Unsportlichkeit), Gronemann (68. Unsportlichkeit), Dedek (70. Unsportlichkeit), Suckow (80. Handspiel), Akcapinar (90. +2 Foulspiel)
Zuschauer: 120