Das
Dreigiebelhaus liegt heute in der Nähe des Duisburger Innenhafens.
Das Haus, das später den Kern des Mittelgebäudes darstellt, wurde
erstmals 1563 urkundlich erwähnt. Erst spätere Erweiterungsbauten
führten zu einem Gebäude mit drei Giebeln. 1608 übernahmen
Zisterzienserinnen das Gebäude. Nach der Säkularisation 18064
übernahm eine Höhere Töchterschule das Gebäude und richtete hier
Unterrichtsräume und Wohnungen für die Lehrerinnen ein. Im Rahmen
der Umbauarbeiten wurde auch das Mittelgebäude erhöht. Die Schule
wurde 1884 geschlossen. Das Gebäude ging 1906 wieder in Privatbesitz
über. Die Stadt Duisburg übernahm 1961 das Gebäude, das sich in
einem stark verwitterten Zustand befand. In den Jahren bis 1976
wurde es zu einem Restaurant und zu Ateliers für die Lehmbruck -
Stipendiaten umgebaut.
Ateliers und Restaurant gibt es auch heute noch. Das Gebäude macht
aber einen wenig einladenden Eindruck. Vernachlässigt sieht es aus,
dunkel (besonders an der Nonnengasse), abweisend, einfach so, als
könnte es schon lange einen neuen Putz gebrauchen. Der Vorgarten
sieht verwildert aus. Kein Aushang erzählt mir, wie teuer hier
Speisen und Getränke sind. Um wirklich zu überzeugen, müßte die
Stadt (wieder) einiges in das äußere Erscheinungsbild investieren.
Glaubt man der Arbeitsgemeinschaft Architektur Ruhrgebiet und ihrem
Buch "Architektur in Duisburg", ist der Kamin - Aggregat der
Stadtwerke auf ihrem Betriebsgelände auf der Bungertstraße ein
Wahrzeichen Duisburgs.
Der Turm selbst ist rund 200 m hoch. Er wurde nicht nur von der
Bauabteilung der Stadtwerke und der Oberhausener Firma Babcock
entwickelt und gebaut; auch Georg Lewenton sei hier erwähnt. Ein
Stahlgerüst umfaßt die drei Kaminrohre, die jeweils einen
Durchmesser von 3 Metern aufweisen. Ein Bedienungsaufzug ist in
einer mittleren Röhre angebracht. Aussichts- und Besprechungsräume
befinden sich im oberen Abschnitt des Sockels; seine Höhe von 70
Metern ist laut Arbeitsgemeinschaft technisch bedingt.
Der Kamin - Aggregat wurde 1966 / 1967 gebaut. Wer sich nicht daran
stört, daß das Duisburger Rotlichtviertel in unmittelbarer
Nachbarschaft liegt, kann den eigentlich unscheinbaren und reizlosen
Turm Tag und Nacht von außen besichtigen. Ob innen auch eine
Besichtigung möglich ist, kann unter der Telefonnummer 0203 - 6040
erfragt werden.
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