Ehingen ist ein Stadtteil
im Duisburger Süden. Er liegt klein und versteckt irgendwo zwischen
Hüttenheim und Mündelheim. Auch wenn ich selbst aus dem Duisburger
Süden stamme, so ist Ehingen trotzdem für mich nur schwer greifbar.
Ein eindeutiges Ortszentrum gibt es genausowenig wie
Freizeiteinrichtungen oder touristische Attraktionen. Im Norden
grenzt Ehingen an das Mannesmann - Werk. Keine 100 m weiter gibt es
schon ein Landschaftsschutzgebiet, von dem ich nicht erkennen kann,
ob es für Wanderungen und Ausflüge geeignet ist. Es heißt "Rheinaue
Ehingen" und macht laut Stadtplan einen großen Teil des Stadtteils
aus.
Ansonsten wirkt Ehingen eher landwirtschaftlich - kleingewerblich
geprägt; einen dementsprechend ländlich - ruhig - beschaulichen
Eindruck macht der Stadtteil. Verkehrstechnisch wird Ehingen von den
Buslinien 941 und 946 bedient. Doch oh wehe! Beide Linien fahren nur
stündlich; dementsprechend schlecht ist die Anbindung an den ÖPNV.
Wer kein eigenes Auto besitzt, darf also nicht an Vergeßlichkeit
leiden. Da kein nennenswerter Einzelhandel zu sehen ist, müssen
Einkäufe schon genau geplant werden - sonst wird das nichts mit dem
gemütlichen Abend vor dem Fernseher. Und der dürfte in Ehingen
wirklich überlebenswichtig sein. Schließlich sagen sich hier Fuchs
und Hase gute nacht.
Die kleine Ortschaft Ehingen liegt auf zwei Dünen aus der letzten
Eiszeit. DIe Höhenunterschiede sind gering. Sie reichen von knapp 41
m NN bzw. 39 m NN. Die Dünen sind auch als Ehinger Berge bekannt.
Neben der Industrieanlage liegt Ehingen in einem kleinen Wäldchen.
In Richtung Mündelheim gibt es landwirtschaftliche Nutzflächen. Zum
Rhein hin gibt große Auen und einen Graben, den Drapgraben. Die
Stadt Duisburg bezeichnet auf ihrer Homepage deshalb den Ort als
?kleine grüne Oase, direkt am Rhein gelegen, in unmittelbarer
Nachbarschaft der Stahlindustrie�.
Der Name Ehingen geht auf den gleichnamigen Hof zurück, der später
in Overheider Hof umbenannt wurde. Ehingen liegt auf einer Sanddüne
der Nacheiszeit. Der Ehinger Berg ist ein unter Landschaftsschutz
stehendes Wäldchen.
Auf dem heutigen Gebiet haben sich schon früh Menschen angesiedelt.
Dank der Dünen war das Gebiet ein idealer Schutzplatz gegen das
Hochwasser war. Spuren auf eine größere Ansiedlung gibt es aus dem
2. Jahrhundert nach Christus. Mit aufkommenden rechtsrheinischer
Truppen mussten die Siedlungen aufgeben. Erst seit der
spätfränkischen Zeit gibt es dort wieder Ansiedlungen. Die erste
Erwähnung Ehingens datiert aus dem Jahr 1221. Dort wird ein
Bauernhof ernannt. In der Folgezeit entwickelte sich ein kleines
Fischerdorf mit landwirtschaftlichen Gebäuden. Trotzdem war Ehingen
nie eigenständig. Verwaltungstechnisch gehörte Ehingen immer zu
Mündelheim und war immer einer der kleinsten Orte. Um 1850 lebten in
50 Gebäuden 150 Menschen. Mit der Ausbreitung der Industrie mussten
75% des Ortes abgerissen werden. Darunter auch die evangelische
Volksschule. Die katholische wurde schon im zweiten Weltkrieg
zerstört. Bis 1975 hatte Ehingen auch eine Freiwillige Feuerwehr.
Mit der Neuordnung der Wehr in Duisburg wurden die Ehinger mit
Mündelheim zur Löschgruppe 705 zusammengelegt.
Der Ort hat etwa 130 bis 150 Einwohner. Das Wasserwerk der RWW liegt
in einem ehemaligen Bauernhof am Rhein, im Süden der kommunale
Friedhof. Beliebte Ausflugsziele sind das Bootshaus und des
Restaurant am Eichenwäldchen sowie der Wald und die Rheinaue. Zu den
Vereinen im Ort gehören die Freien Wasserfreunde, die St.
Sebastianus Schützenbruderschaft und der Bürgerverein, der seit
einigen Jahren das alte Feuerwehrhaus benutzt, das 1999 nach dem
Neubau der beiden Häuser in Mündelheim und Ehingen frei wurde.
Jährliche Ereignisse im Jahr sind das Dorffest des Bürgervereins auf
der Vogelwiese, das Vogelschießen im Ehinger Wäldchen und das
Schützenfest im September, ein Wandertag und ein Weihnachtsmarkt.
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